Neurolite
Product: Neurolite
Country: Germany
Date of submission: Feb 2006
Date of approval: 31 Jan 2006
Nature of change: Type II variation, update section 4.8 as post-renewal commitment
Date of text revision: 1 Sep 04, 22 Jul 05, 12 Aug05, 21 Sep 2005, 21 Feb 2006, 02.06.2006
File: 04fc8f07910bcb5f1c0ae0d4eb6ed274.rtf
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Neurolite und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Neurolite beachten?
3. Wie ist Neurolite anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Neurolite aufzubewahren?
NEUROLITE®
Wirkstoff: Bicisatdihydrochlorid
Nach Rekonstitution des Neurolite-Kits mit steriler, pyrogen- und sauerstofffreier 99mTc-Natriumpertechnetat-Injektionslösung, bildet sich der Komplex 99mTc-N,N‘-(1,2-Ethylendiyl)-bis-L-cysteindiethylester (genannt 99mTc-Bicisat).
Darreichungsform
Neurolite ist ein radiopharmazeutischer Kit zur Herstellung einer 99mTechnetium-Bicisat-Injektionslösung.
Der Kit besteht aus 2 Durchstechflaschen, von denen Durchstechflasche A das Pulver und Durchstechflasche B das Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält.
Die wirksamen Bestandteile sind Bicisatdihydrochlorid und Zinn(II)-chlorid-Dihydrat.
Durchstechflasche A enthält:
0,9 mg Bicisatdihydrochlorid und 0,072 mg Zinn(II)-chlorid-Dihydrat;
Natriumedetat, Mannitol, Salzsäure, Stickstoff (Schutzgas)
Durchstechflasche B enthält:
Natriummonohydrogenphosphat-Heptahydrat, Natrium-dihydrogenphosphat-Monohydrat, Wasser für Injektionszwecke
Neurolite ist in Packungen mit je 1 Durchstechflasche A und B erhältlich.
1. Was ist Neurolite und wofür wird es angewendet?
1.1 Neurolite ist ein radiopharmazeutisches Diagnostikum zur Darstellung des Zentralnervensystems.
1.2 von:
BRISTOL-MYERS SQUIBB PHARMA BELGIUM Sprl
Chaussée de la Hulpe 185
1170 Brüssel
Belgien
hergestellt von:
BRISTOL-MYERS SQUIBB S.r.l.
Via del Murillo km 2,800
04010 Sermoneta (LT)
Italien
1.3 Neurolite wird angewendet zur szintigraphischen Untersuchung von regionalen zerebralen Perfusionsstörungen bei Erwachsenen mit funktionellen Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems.
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Neurolite beachten?
2.1 Neurolite darf nicht angewendet werden
Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Bicisatdihydrochlorid, Zinn(II)-chlorid-Dihydrat oder einem der sonstigen Bestandteile von Neurolite sind.
2.2 Besondere Hinweise bei der Anwendung von Neurolite
Radiopharmaka sollten nur von Ärzten angewendet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung zum sicheren Umgang mit Radionukliden befähigt sind. Die Verwendung ist aufgrund gesetzlicher Bestimmungen und ergänzender Richtlinien nur gestattet, wenn dem Verwender von der örtlichen Aufsichtsbehörde eine entsprechende Genehmigung zum Umgang mit radioaktiven Stoffen erteilt wurde.
Der Inhalt der Durchstechflaschen ist ausschließlich zur Anwendung als 99mTechnetium(99mTc)-Bicisat vorgesehen und darf ohne vorherige vorschriftsmäßige Zubereitung nicht direkt Patienten appliziert werden.
99mTc-Bicisat muss ebenso wie andere radioaktive Arzneimittel mit Vorsicht und unter Berücksichtigung angemessener Sicherheitsmaßnahmen behandelt werden, um die Strahlenbelastung für das klinische Personal und die erwachsenen Patienten so gering wie möglich zu halten.
Eine starke Gehirndurchblutung kann unterschätzt werden.
a) Kinder und Jugendliche
Neurolite ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt, da Untersuchungen zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen nicht durchgeführt worden sind.
b) Patienten mit beeinträchtiger Nierenfunktion
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Neurolite bei erwachsenen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist nicht gesichert.
c) Schwangerschaft
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Reproduktionsstudien an Tieren mit 99mTc-Bicisat wurden nicht durchgeführt. Studien an Schwangeren liegen nicht vor.
Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, muss festgestellt werden, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist, solange bis das Gegenteil belegt wurde. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die klinische Information unumgängliche Mindestmaß beschränkt werden. Alternative Untersuchungsmethoden ohne Anwendung ionisierender Strahlung sind in Erwägung zu ziehen.
Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Fetus. Untersuchungen mit 99mTc-Bicisat sollen daher nur bei vitaler Indikation und, wenn der zu erwartende Nutzen höher liegt als das Risiko für Mutter und Fetus, durchgeführt werden.
d) Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bevor die Anwendung eines Radiopharmakons während der Stillzeit erfolgt, sollte die Möglichkeit einer späteren Untersuchung in Betracht gezogen werden. Ob das Radiopharmakon die geeignete Wahl darstellt, sollte vor dem Hintergrund entschieden werden, dass ein Übergang in die Muttermilch erfolgen kann. Falls die Anwendung unumgänglich ist, ist das Stillen für 12 Stunden zu unterbrechen und die Muttermilch zu verwerfen bis Messungen der Muttermilch eine Strahlenbelastung für das Kind von unter 1 mSv ergeben.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Diagnostische Untersuchungen mit 99mTc-Bicisat haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
3. Wie ist Neurolite anzuwenden?
Zur intravenösen Anwendung nach vorschriftsmäßiger Zubereitung mit 99mTechnetium (siehe auch "Hinweise für die Handhabung" am Ende dieser Packungsbeilage).
Die empfohlene Dosis zur einmaligen intravenösen Applikation nach Zubereitung mit 99mTc-Natriumpertechnetat-Injektionslösung, Ph.Eur., für einen durchschnittlichen Erwachsenen (70 kg) beträgt 740 MBq (20 mCi).
Sofern notwendig kann eine höhere Aktivität bis zu 1700 MBq injiziert werden unter der Voraussetzung, dass der Patient in der Lage ist, mindestens alle 2 Stunden die Blase zu entleeren.
Die Szintigraphie sollte innerhalb von 6 Stunden nach Applikation durchgeführt werden.
Die Patientendosis sollte mit einem geeigneten Radioaktivitäts-Kalibrierungssystem unmittelbar vor der Applikation gemessen werden. Es wird empfohlen, die radio-chemische Reinheit des Präparates vor der Injektion zu bestimmen.
Strahlendosimetrie
Die durchschnittliche Strahlenbelastung für Organe und Gewebe eines erwachsenen Patienten (70 kg) nach intravenöser Injektion von 99mTc-Bicisat ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Strahlendosis von 99mTechnetium-Bicisat (Äquivalenzdosis);
Geschätzte radioaktive Strahlenexposition
|
Äquivalenzdosis (mGy/MBq1) |
|
|
1700 MBq |
700 MBq |
Organ |
(2,0-Stunden-Entleerungsintervall) |
(4,8-Stunden-Entleerungsintervall) |
Gehirn |
0,00553 |
0,00540 |
Gallenblasenwand |
0,0244 |
0,0245 |
Untere Dickdarmwand |
0,0127 |
0,0150 |
Dünndarm |
0,00943 |
0,0101 |
Obere Dickdarmwand |
0,0165 |
0,0168 |
Nieren |
0,00727 |
0,00720 |
Leber |
0,00528 |
0,00540 |
Lungen |
0,00204 |
0,00175 |
Eierstöcke |
0,00594 |
0,00774 |
Rotes Knochenmark |
0,00234 |
0,00234 |
Knochenoberflächen |
0,00350 |
0,00365 |
Hoden |
0,00216 |
0,00365 |
Schilddrüse |
0,00350 |
0,00365 |
Harnblasenwand |
0,0297 |
0,0726 |
Gesamtkörper |
0,00240 |
0,00292 |
1)Strahlendosimetrie berechnet gemäß ICRP 60.
Die effektive Dosis für 99mTc-Bicisat ist typischerweise 13,6 mSv bei einer Maximaldosis von 1700 MBq und 2-stündigem Entleerungsintervall. Bei einer Dosis von 700 MBq mit 4,8-stündigem Entleerungsintervall beträgt die effektive Dosis 7,7 mSv.
Physikalische Charakteristika des zur Markierung verwendeten Radionuklids.
99mTc-Natriumpertechnetat-Injektion wird von einem geeigneten Generator gewonnen. 99mTc zerfällt unter Emission von Gammastrahlen (Energie 141 keV) und einer Halbwertszeit von 6 Stunden zu 99Tc, welches quasi als stabil betrachtet werden kann.
Wenn eine größere Menge an Neurolite angewendet wurde, als empfohlen:
Bei diagnostischer Anwendung von Radiopharmaka tritt keine klassische Überdosierung auf. Um die Strahlenexposition zu verringern, sollten Patienten angehalten werden, viel Flüssigkeit zu trinken und die Blase häufig zu entleeren.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Neurolite Nebenwirkungen haben.
Die in klinischen Studien (1022 Patienten) beschriebenen Nebenwirkungen waren im allgemeinen vorübergehend und von milder bis mäßiger Intensität.
5.9 % der Patienten in klinischen Studien berichteten von Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen (1%) und Erregbarkeit (0.5%).
Die Häufigkeiten der unten aufgeführten Nebenwirkungen sind wie folgt definiert:
Sehr häufig (1/10), häufig (1/100, <1/10), gelegentlich (1/1.000, <1/100), selten ( 1/10.000, <1/1000), sehr selten (<1/10.000).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Erregung, Krampfanfälle, Geruchswahrnehmungsveränderung (in Form eines vorübergehenden milden aromatischen Geruches), Schläfrigkeit, Halluzination, Angst, Schwindel...
Herzerkrankungen:
Gelegentlich: Angina pectoris, Herzversagen
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Synkope, Bluthochdruck
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Atemstillstand, Zyanose
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Verstopfung, Übelkeit, Verdauungsstörung, Durchfall
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Rückenschmerzen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Unwohlsein
Gemäß den Erfahrungen nach der Markteinführung wurden selten leichte bis schwerere Formen allergischer Überempfindlichkeitsreaktionen beschrieben.
Bei jedem Patienten sollte die Durchführung einer nuklearmedizinischen Untersuchung nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen/Risikos erfolgen. Die anzuwendende Aktivität muss so gewählt werden, dass die resultierende Strahlendosis so gering wie möglich ist, um das gewünschte diagnostische oder therapeutische Ergebnis zu erzielen.
Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand sind diese Effekte mit geringer Häufigkeit zu erwarten, da bei nuklearmedizinischen Untersuchungen niedrige Strahlendosen angewendet werden.
Bei den meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen beträgt die effektive Dosis weniger als 20 mSv. In einigen klinischen Fällen können höhere Dosen notwendig sein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Neurolite aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf Etikett und Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung zur Injektion ist für 8 Stunden bei Lagerung unter 25°C belegt.
Der Neurolite-Kit soll unter 25°C im Originalbehältnis aufbewahrt werden.
Die gebrauchsfertige Lösung soll unter 25°C aufbewahrt werden.
Der Inhalt des Neurolite-Kits vor dem Gebrauchsfertigmachen ist nicht radioaktiv. Nach Rekonstitution mit 99mTc-Natriumpertechnetat-Injektionslösung, Ph.Eur., ist der Inhalt jedoch radioaktiv, und es müssen die geltenden Abschirmungs- und Sicherheitsregeln beachtet werden.
Hinweise für die Entsorgung:
Die Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin ist zu beachten.
Die Abfälle (Flaschen, Spritzen, Verpackungsmaterial) können nach der Überprüfung der Restaktivität mit einem Strahlendetektor ausreichender Empfindlichkeit mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall darf der Wert für Hintergrundstrahlung überschritten werden.
Es wird empfohlen, die Etiketten vor der Abfallentsorgung zu entfernen. In jedem Fall muss die Abfallbeseitigung in Übereinstimmung mit den nationalen gesetzlichen Bestimmungen und den Vorgaben der Behörden übereinstimmen, die zur Rechtssprechung über das Labor befugt sind.
Stand der Information
Februar 2006
Hinweise für die Handhabung
Vorsichtsmaßnahmen für Verwandte, Pflegepersonal und Krankenhausmitarbeiter nach dem Verwenden der nicht abgeschirmten Zubereitung:
Das Verabreichen von Radiopharmaka verursacht für andere Personen Risiken durch externe Strahlung oder Kontamination durch Reste von Harn, Erbrochenem u.a. Strahlungsschutzmaßnahmen entsprechend den nationalen Vorschriften sind daher vorzusehen.
Inkompatibilitäten
Markierungsreaktionen mit Technetium sind davon abhängig, dass die reduzierte Form der Zinn (II)-Ionen aufrechterhalten wird. Daher darf keine 99mTc-Natriumtechnetat-Injektion, Ph. Eur., die Oxidantien enthält, verwendet werden.
Um die Stabilität des 99mTc-Komplexes zu gewährleisten, dürfen 99mTc-Präparationen nicht in Kombination mit anderen Zubereitungen oder Komponenten zusammen verabreicht werden.
Zubereitung des NEUROLITE Kits
Die Zubereitung von 99mTc-Bicisat aus dem NEUROLITE Kit erfolgt aseptisch nach der folgenden Methode:
-
Vor der Zugabe der 99mTc-Natriumpertechnetat-Injektionslösung zu Flasche B (Pufferlösung) wird die geschätzte Aktivität, das Datum sowie die Zeit der Herstellung in die dafür vorgesehene Spalte des Etiketts eingetragen. Danach wird ein Strahlungssymbol abgezogen und am Flaschenhals befestigt.
-
Während der Zubereitung sind wasserdichte Handschuhe zu tragen. Die Plastikkappen werden von beiden Flaschen entfernt und der Durchstechgummi wird jeweils durch Abreiben mit Alkohol desinfiziert.
-
Flasche B, gekennzeichnet mit dem Datum, Zeitpunkt der Herstellung, Volumen und Aktivität in eine geeignete Abschirmung stellen.
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Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze wird Flasche B max. 3,70 GBq (100 mCi) steriles, pyrogenfreies, oxidantienfreies 99mTc-Natriumpertechnetat in etwa 2 ml aseptisch zugesetzt. Ohne die Nadel herauszuziehen wird ein entsprechendes Volumen an Luft entnommen, um den gleichen Druck in der Flasche aufrechtzuerhalten.
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Mit einer sterilen abgeschirmten Spritze werden schnell 3,0 ml Natrium-Chlorid Injektionslösung, B. P. (0,9 % NaCl, konservierungsmittelfrei) in Flasche A (Flasche mit Lyophilisat) injiziert, um den Inhalt zu lösen. Ohne die Nadel herauszuziehen wird ein entsprechendes Volumen an Luft entnommen, um den gleichen Druck in der Flasche aufrechtzuerhalten.
Anschließend wird die Flasche einige Sekunden lang geschüttelt.
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Mit einer weiteren sterilen Spritze wird sofort (innerhalb 30 Sekunden) 1,0 ml aus Flasche A entnommen und Flasche B zugesetzt. Flasche A ist unverzüglich zu verwerfen.
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Die Flasche B wird für einige Sekunden geschüttelt, und die Mischung für dreißig (30) Minuten bei Zimmertemperatur abgestellt.
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Bei ausreichendem Strahlenschutz muss geprüft werden, ob der Inhalt der Flasche farblos und frei von sichtbaren Partikeln ist. Wenn sichtbare Partikel und/oder Verfärbungen zu sehen sind, nicht verwenden.
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Die Radioaktivität wird mit einem geeigneten Kalibrierungssystem bestimmt. Die 99mTc-Konzentration und das Gesamtvolumen (radioaktiver Inhalt), Testzeit und -datum, Verfallszeitpunkt sowie Chargennummer werden auf das Etikett übertragen und auf der Flasche befestigt.
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Die Flasche mit dem 99mTc-Bicisat wird bis zur Verwendung bei Zimmertemperatur (unter 25°C) aufbewahrt. Die Lösung sollte unter aseptischen Bedingungen entnommen werden. Die Flasche enthält keine Konservierungsmittel.
-
Abfall ist gemäß den nationalen Vorschriften für radioaktives Material zu entsorgen.
Hinweis: Es wird empfohlen, sich an die oben gegebene Vorschrift zur Aktivierung zu halten. Das Produkt sollte innerhalb 8 Stunden nach seiner Herstellung verwendet werden.
Bestimmung der radiochemischen Reinheit
Die Qualitätskontrolle sollte mit der folgenden dünnschichtchromatographischen (DC) Methode geprüft werden.
Materialien für das DC-Verfahren
- Baker-Flex-Silicagel IB-F, 2,5 x 7,5 cm, Baker #2/4463/03 oder entsprechende DC-Platten
Fließmittel: Ethylacetat, HPLC-Qualität
- Dosierungskalibrator oder Gammazähler zur Messung der Radioaktivität
- DC-Kammer
- Spritzen und strahlengeschützte Durchstechflaschen, wie erforderlich.
DC-Methode
Dünnschichtchromatographische Bestimmung der radiochemischen Reinheit der Injektionslösung unter Verwendung von Baker-Flex-Silicagel-IB-F-Platten oder entsprechenden DC-Platten sowie einem Fließmittel aus Ethylacetat.
Vorschrift
Die DC-Kammer mit genügend frischem Ethylacetat als Fließmittel bis zu einer Höhe von 3 bis 4 mm füllen. Diese mit Parafilm verschließen und 15 bis 40 Minuten zur Kammersättigung stehen lassen. Es ist wichtig, für eine ausreichende Kammersättigung zu sorgen, da ansonsten nicht-reproduzierbare DC-Ergebnisse erhalten werden.
Hinweis:
Ethylacetat ist ein schleimhautreizendes Mittel und sollte, wenn möglich, im Abzug verwendet werden.
Mit einem Bleistift werden zarte, waagerechte Linien mit einem Abstand von 2 cm, 4,5 cm sowie 7 cm, vom unteren Rand der DC-Platte gemessen angebracht. Ungefähr 5 µl der Endlösung werden in der Mitte der 2-cm-Markierung aufgetragen. Dies kann mit Hilfe einer Spritze und einer 25er oder 27er Nadel geschehen, indem man die Spritze senkrecht hält und abwartet, bis sich ein Tropfen gebildet hat.
Der Durchmesser des Flecks sollte nicht größer als 10 mm sein. Den Fleck 5 bis 10 Minuten, aber nicht länger, trocknen lassen. Die DC-Platte wird in die DC-Kammer gestellt und bis zu einer Höhe von 7,0 cm entwickelt (etwa 15 Minuten). Die Platte herausnehmen und an einer belüfteten Stelle trocknen.
Quantitative Bestimmung
Die DC-Platte wird entlang der 4,5-cm-Markierung mit einer Schere durchgeschnitten. Die Radioaktivität jedes Teilstückes wird mit einem Dosiskalibrator oder Gammazähler bestimmt. Der obere Teil enthält 99mTc-Bicisat, während der untere Teil alle radioaktiven Verunreinigungen enthält.
Die radiochemische Reinheit wird wie folgt berechnet:
% 99mTc-Bicisat = |
At |
x 100 |
At + Ab |
Mit At = Aktivität des oberen Teilstücks
Ab = Aktivität des unteren Teilstücks
Auswertung
99mTc-Bicisat besitzt einen Rf-Wert von 0,9 ( 0,1); Kolloid, TcO¯4 sowie 99mTc-EDTA bleiben am Ausgangspunkt zurück. Beträgt die radiochemische Reinheit weniger als 90%, darf die Zubereitung nicht verwendet und muss verworfen werden.
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