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Nicorette Inhaler

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Fachinformation(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



1. Bezeichnung des Arzneimittels

NicoretteInhaler, 10 mg

Wirkstoff: Nicotin

Zur Raucherentwöhnung.



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Eine Patrone enthält 10 mg Nicotin, entsprechend einer Wirkstoffaufnahme von max. 2 mg Nicotin pro Anwendung

Wirkstoff-Freigabe: ca. 4 mg Nicotin



Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Patrone mit imprägniertem Einsatz



4. Klinische Angaben

4.1. Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der Tabakabhängigkeit durch Linderung der Nicotinentzugssymptome. Damit unterstützt Nicorette Inhaler die Entwöhnung von der Zigarette.

Auch die Raucher, die zur Zeit nicht in der Lage sind, sofort mit dem Rauchen vollständig aufzuhören, können Nicorette Inhaler zunächst zur Verringerung Ihres Zigarettenkonsums (Rauchreduktion) verwenden, um auf diesem Weg den Rauchausstieg zu erreichen.

Zusätzliche Beratung und weitere unterstützende Maßnahmen können die Tabakentwöhnung zusätzlich fördern.

4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Kinder und Jugendliche:

Personen unter 18 Jahren sollen Nicorette Inhaler nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden, da keine Erfahrungen zur Anwendung bei dieser Personengruppe vorliegen.


Raucherentwöhnung mit sofortigem Rauchstopp:

Erwachsene:

Nicorette Inhaler sollte immer dann angewendet werden, wenn Verlangen nach einer Zigarette aufkommt oder Entzugssymptome bestehen.



Die Dosierung ist individuell und orientiert sich an der Tabakabhängigkeit des Rauchers. Eine Patrone kann ungefähr 4 Zigaretten ersetzen.

Klinische Studien haben gezeigt: Die beste Wirksamkeit wird bei Rauchern mit durchschnittlicher Tabakabhängigkeit bei Anwendung von 6 bis 10 Patronen pro Tag erreicht. Stark bis sehr stark tabakabhängige Raucher sollten 10 bis maximal 16 Patronen pro Tag anwenden. Weniger als 6 Patronen pro Tag reichen möglicherweise nicht aus, um Entzugssymptome ausreichend lindern zu können.

Dosierungsempfehlung anhand der Anzahl pro Tag gerauchter Zigaretten vor Beginn der Behandlung mit Nicorette Inhaler

Vor Beginn der Behandlung pro Tag gerauchte Zigaretten

Empfohlene Anzahl der Patronen pro Tag

bis 20

6-8

21-30

8-10

31-40

10-12

mehr als 40

12 bis 16



Beim Ansaugen von Luft durch den Inhaler verdampft das Nicotin und wird durch die Mund- und Rachenschleimhaut aufgenommen. Die freigesetzte Nicotinmenge schwankt je nach Intensität und Häufigkeit der Züge. Der Nicotindampf kann entweder tief inhaliert oder nur flach (wie beim Pfeifenrauchen) in die Mundhöhle gezogen werden. Mit beiden Techniken wird eine vergleichbare Nicotinmenge aufgenommen. Allerdings kann die tiefe Inhalation einen Hustenreiz hervorrufen.

Bei jedem Zug am Inhaler wird meist weniger Nicotin aufgenommen als durch einen Zug an einer Zigarette. Daher sollte, um Entzugserscheinungen ausreichend entgegenzuwirken, doppelt so oft und mit längeren Zügeninhaliert werden als beim Rauchen einer Zigarette. Eine Anwendung sollte ca. 20 Minuten dauern. Bei der empfohlenen Inhalationstechnik reicht eine Patrone für ungefähr 4 Anwendungen à 20 Minuten.

Bei der Anwendung in niedriger Umgebungstemperatur (unter 15° C) verdampft das Nicotin langsamer und es sind häufigere Inhalationen notwendig, während bei hoher Umgebungstemperatur (über 30°C) das Nicotin schneller verdampft. In diesem Fall werden dann weniger häufige Inhalationen empfohlen.

Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 3 Monate. Danach sollte durch Verringerung der täglichen Dosis der Inhaler während 6-8 Wochen schrittweise abgesetzt werden. Sobald täglich nur noch 1 bis 2 Patronen angewendet werden, kann die Behandlung beendet werden. Eine mehr als 6 Monate dauernde regelmäßige Anwendung wird nicht empfohlen. Bei einigen ehemaligen Rauchern kann jedoch eine längere Behandlung erforderlich sein.

Auch nach Abschluss der Behandlung kann gelegentlich ein plötzliches Verlangen nach Zigarettenrauchen auftreten. Deshalb sollen stets noch einige Patronen zur Anwendung bereitgehalten werden. Allerdings verlieren angebrochene Patronen nach 12 Stunden ihre Wirksamkeit. In diesem Fall ist die Patrone zu entsorgen (über den normalen Hausmüll, aber unerreichbar für Kinder) und eine neue zu verwenden.


Rauchreduktion mit anschließendem Rauchstopp:

Nicorette Inhaler sollte in der Phase zwischen dem Rauchen von Zigaretten verwendet werden, um das Rauchverlangen zu verringern und um so die rauchfreie Phase zu verlängern. Ziel sollte es sein, dadurch das Rauchen so weit wie möglich einzuschränken.

Sobald man sich dazu in der Lage fühlt, sollte ein vollständiger Rauchstopp erfolgen, allerdings nicht später als 6 Monate nach Beginn der Anwendung von Nicorette Inhaler. Sollte dies jedoch innerhalb von 9 Monaten nach Beginn der Anwendung von Nicorette Inhaler nicht gelingen, ist ein Arzt zu konsultieren.

Bitte beachten Sie für den Rauchstopp die entsprechenden Anwendungshinweise.



4.3. Gegenanzeigen

Nicorette Inhaler darf nicht angewendet werden bei

- Nichtrauchern, Gelegenheitsrauchern, Kindern

- Überempfindlichkeit gegenüber Nicotin oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- kurz zurückliegendem Myokardinfarkt (innerhalb der letzten 3 Monate)
- nicht stabiler oder sich verschlechternder Angina pectoris
- Prinzmetal-Angina
- schweren Herzrhythmusstörungen
- akutem Schlaganfall



4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Personen unter 18 Jahren sollen Nicorette Inhaler nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden, da keine Erfahrungen zur Anwendung bei dieser Personengruppe vorliegen.

Nicorette Inhaler soll mit Vorsicht angewendet werden bei Vorliegen der folgenden Erkrankungen:



Dabei sind die Risiken einer Nicotin-Ersatztherapie gegen die des Weiterrauchens sorgfältig abzuwägen.

Eine bereits bestehende, durch Tabak verursachte Abhängigkeit von Nicotin kann unter bestimmten Umständen für eine begrenzte Zeit auch unter Nicotinsubstitution fortdauern. Jedoch ist die Anwendung von Nicotin allein weniger schädlich als Tabakrauchen.


Kindersicherheitshinweis:


Nicotin ist eine besonders für Kinder hochtoxische Substanz. Auch in einer Dosierung, die für erwachsene Raucher während der Behandlung mit Nicorette Inhaler durchaus verträglich ist, kann Nicotin bei kleinen Kindern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, d.h. die Anwendung von Nicorette Inhaler kann, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird, für Kinder lebensbedrohlich sein.

Auch nach Gebrauch kann die Patrone noch Nicotin enthalten! Deshalb ist Nicorette Inhaler jederzeit für Kinder unerreichbar aufzubewahren, und die Patronen müssen getrennt entsorgt werden.



4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Tabakrauchen (nicht jedoch Nicotin) verursacht einen Anstieg der Cytochrom CYP1A2-Aktivität. Nach Einstellen des Rauchens kann sich der Abbau von Substraten für dieses Enzymsystem verlangsamen. Dies kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegel einiger Arzneistoffe führen, was bei Wirkstoffen mit geringer therapeutischer Breite klinisch relevant sein kann (z. B. Theophyllin, Tacrin, Clozapin, Ropinirol).

Die Plasmaspiegel von Wirkstoffen, die teilweise durch CYP1A2 metabolisiert werden, wie z. B. Imipramin, Olanzapin, Clomipramin und Fluvoxamin, können möglicherweise nach dem Einstellen des Rauchens ebenfalls erhöht sein. Untersuchungen zur Bestätigung dieses Effektes oder zu dessen klinischer Relevanz sind jedoch nicht bekannt.

Begrenzte Erfahrungen weisen darauf hin, dass der Metabolismus von Flecainid und Pentazocin durch Rauchen ebenfalls beschleunigt werden kann.

Nach dem Einstellen des Rauchens kann die subkutane Insulinresorption gesteigert sein, so dass eine Dosisreduktion von Insulin notwendig werden kann.

Dosisreduktion kann nach dem Einstellen des Rauchens aufgrund einer Verringerung der zirkulierenden Katecholamine für Alpha- und Beta-Blocker wie z. B. Prazosin und Propranolol notwendig sein.

Eine Dosissteigerung hingegen kann aus den gleichen Gründen für Sympathomimetika wie z. B. Isoprenalin und Salbutamol notwendig sein.





4.6. Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Frauen mit Kinderwunsch sollten ein durch Nicotinzufuhr unterstütztes Raucherentwöhnungsprogramm abgeschlossen haben, bevor es zu einer Schwangerschaft kommt, und dann jegliche Nicotinzufuhr vermeiden. Schwangeren Raucherinnen ist eine Raucherentwöhnung ohne Unterstützung von nicotinhaltigen Arzneimitteln zu empfehlen. Der Einsatz von Nicorette Inhaler sollte nur dann erwogen werden, wenn die Gefahr des Weiterrauchens besteht. In diesem Fall sind die Risiken des Weiterrauchens (möglicherweise höhere Nicotinplasmaspiegel, schädliche Substanzen aus dem Tabakrauch) gegen das Risiko der Nicotinsubstitution abzuwägen.

Stillzeit:

Nicotin geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung von Nicorette Inhaler in therapeutischen Dosierungen können Nicotinspiegel in der Muttermilch erreicht werden, die eine Wirkung auf das Kind ausüben. Sollte eine Nicotinsubstitution während der Stillzeit erforderlich sein, ist der Säugling auf Flaschennahrung umzustellen.



4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Daten, die vermuten lassen, dass Nicorette Inhaler die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.



4.8. Nebenwirkungen

Grundsätzlich können unter Nicorette Inhaler ähnliche Nebenwirkungen auftreten wie beim Rauchen oder bei andersartiger Nicotinzufuhr. Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig.

Allerdings treten beim Rauchen neben den Nicotineffekten zusätzliche Risiken für Raucher und Passivraucher durch die bekannten schädigenden Einflüsse von Kohlenmonoxid, Teer und anderen toxischen sowie krebserregenden Substanzen auf.

Lokale Nebenwirkungen wie Husten und Reizerscheinungen in Mund oder Hals wurden bei Be­handlungsbeginn von etwa 40% der Patienten berichtet. Diese Erscheinungen sind auf die spezielle Darreichungsform des Inhalers zurückzuführen und beruhen auf der Reizwirkung von Nicotin im Rachenbereich. Wird der Nicotindampf nur flach (wie beim Pfeifenrauchen) in die Mundhöhle gezogen, sind diese Reizwirkungen weniger ausgeprägt (siehe Abschnitt 4.2).Im Laufe der ersten Behandlungs­wochen klingen diese Nebenwirkungen im Allgemeinen ab.



Folgende Nebenwirkungen sind berichtet worden:

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100- bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000- bis <1/100)

Selten (≥1/10.000- bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)



Zentrales Nervensystem:

Sehr häufig

Häufig

Kopfschmerzen

Schwindel


Gastro-Intestinaltrakt:

Häufig

gastro-intestinale Beschwerden, Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen


Atemwege:

Sehr häufig

Husten


Kardiovaskulär:

Gelegentlich

Palpitationen


Sehr selten

Reversibles Vorhofflimmern

Lokale Nebenwirkungen:

Sehr häufig

Häufig

Irritationen in Mund oder Hals

verstopfte Nase



Einige Symptome, wie Schwindel, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, können Entzugssymptome im Zusammenhang mit der Raucherentwöhnung sein. Nach Einstellen des Rauchens können auch vermehrt Aphthen auftreten, wobei ein Zusammenhang unklar ist.



4.9. Überdosierung

Ein exzessiver Gebrauch von Nicorette Inhaler und/oder Rauchen kann zu Symptomen von Überdosierung führen.

Symptome der Intoxikation

Die Symptome einer Überdosierung sind ähnlich denen, die beim exzessiven Rauchen durch akute Nicotinvergiftung auftreten: Übelkeit, vermehrter Speichelfluss, abdominale Schmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen, Mattigkeit.

Bei schweren Intoxikationen können diesen Symptomen Hypotension, schwacher und unregelmäßiger Puls,Atemschwierigkeiten, Prostration, Kreislaufkollaps und generalisierte Krampfanfälle folgen. Dosierungen, die von erwachsenen Rauchern während der Behandlung gut vertragen werden, können bei Kleinkindern schwere Vergiftungserscheinungen mit möglicherweise fatalem Verlauf hervorrufen.


Die akute minimale letale Dosis von Nicotin p.o. beim Menschen liegt wahrscheinlich bei etwa 40-60 mg.


Behandlung der Überdosierung:Die Nicotinzufuhr muss sofort beendet werden. Falls erforderlich: symptomatische Therapie. Aktivkohle reduziert die gastro-intestinale Absorption von Nicotin.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Tabakentwöhnungsmittel

ATC Code:N07B A01

Das plötzliche Absetzen von Tabakerzeugnissen (z.B. Zigaretten) nach längerer Zeit der Anwendung ist mit charakteristischen Entzugserscheinungen verbunden. Diese beinhalten mindestens vier der folgenden Symptome: Dysphorie oder Schwermütigkeit, Schlaflosigkeit, Erregbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten, Ruhelosigkeit oder Ungeduld, niedrigere Herzfrequenz, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme. Ein weiteres klinisch relevantes Symptom beim Tabakentzug ist das heftige Verlangen nach Nicotin.

Beim Inhalieren wird aus Nicorette Inhaler Nicotin freigesetzt. Die Substitution von Nicotin lindert bei abhängigen Rauchern, die das Rauchen aufgeben, die Erscheinung eines Tabakentzugs.


Klinische Studien haben gezeigt, dass Nicotin-Ersatzprodukte durch Linderung der Entzugserscheinungen Rauchern helfen können, das Rauchen aufzugeben oder zu reduzieren.



5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Der Hauptanteil des von Nicorette Inhaler freigesetzten Nicotins wird in der Mundhöhle absorbiert. Nach 20-minütiger Inhalation durch eine Patrone Nicorette Inhalerwerden bis zu 40 % (4 mg) des enthaltenen Nicotins freigesetzt. Davon werden ca. 50 % (2 mg) systemisch verfügbar. Die Absorption durch die Mundschleimhaut erfolgt langsam und führt nicht zu den beim Rauchen von Zigaretten beobachteten schnell ansteigenden und hohen Nicotin-Plasmaspiegeln. In klinischen Studien führte die Anwendung durch den Patienten selbst ad libitum zu Plasma­spiegeln von 8 - 10 ng/ml, was etwa einem Drittel der durch Rauchen erzielten Plasmaspiegel entspricht. Ein Zug (50 ml) enthält etwa 15 µg Nicotin. Maximale Plasmaspiegel werden etwa 15 Minuten nach Beendigung der Inhalation erreicht.

In Laborversuchen wurden nach 12-stündiger Anwendung von Nicorette Inhaler
(1 NicoretteInhaler pro Stunde, ohne Unterbrechung für 20 Minuten rasch aufeinanderfolgende Inhalationen, Raumtemperatur) im „steady-state“ Nicotin-Plasmaspiegel von 20 -25 ng/ml erreicht.

Die Freisetzung von Nicotin aus dem Inhaler ist temperaturabhängig. Die bioverfügbare Dosis steigt bei 30 °C und 40 °C um 29 % beziehungsweise 48 % an - verglichen mit 20 °C.

Die therapeutischen Nicotin-Plasmaspiegel, d.h. die Blutspiegel, die eine ausreichende Linderung der Entzugssymptome gewährleisten, werden durch die individuelle Nicotin-Abhängigkeit des Patienten bestimmt.

Das Verteilungsvolumen von Nicotin nach i.v. Gabe beträgt (2 bis) 3 L/kg. Die Halbwertszeit liegt zwischen einer und zwei Stunden. Nicotin wird hauptsächlich durch die Leber eliminiert. Die durch­schnittliche Plasmaclearance beträgt 1,2 L/min. In geringerem Ausmaß findet ein Metabo­lis­mus auch in Lunge und Nieren statt. Es wurden mehr als 20 Metaboliten des Nicotins identi­fiziert. Diese weisen ver­mut­lich eine geringere biologische Aktivität auf als das Nicotin selbst. Der Hauptmetabolit ist Cotinin, mit einer Halbwertszeit von 15 bis 20 Stunden. Cotinin-Plasmaspiegel erreichen 10fach höhere Werte als die von Nicotin. Nicotin wird zu weniger als 5% an Plasmaproteine gebunden. Soweit bisher bekannt ist, werden die pharmakokinetischen Parameter durch Begleiterkrankungen oder die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln nicht wesentlich beeinflusst. Im Urin treten als Hauptmetaboliten Cotinin (15% der Dosis) und trans-3-Hydroxycotinin (45% der Dosis) auf. Etwa 10% des verabreichten Nicotins werden unverändert im Urin ausgeschieden. Bei hoher Ausscheidungsrate und einer Ansäuerung des Urins unter pH 5 können bis zu 30% des Nicotins unverändert ausgeschieden werden.

Zwischen Männern und Frauen bestehen hinsichtlich der pharmakokinetischen Parameter von Nicotin keine Unterschiede.

Schwere Nierenfunktionsstörungen können möglicherweise die Clearance von Nicotin und seinen Metaboliten beeinflussen. In hämodialysepflichtigen Rauchern wurden erhöhte Nicotinspiegel beobachtet.



5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Toxizität von Nicotin als Bestandteil von Tabak ist gut dokumentiert. Typische Symptome einer Vergiftung sind ein schwacher und unregelmäßiger Puls, Atemschwierigkeiten und allgemeine Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.9).

Bei chronischen Rauchern kommt es zur Entwicklung einer Tachyphylaxie, so dass akut hochtoxische Nicotindosen von chronischen Rauchern toleriert werden können. Bei chronischer Überdosierung von Nicotin kann es zu Symptomen kommen, die denjenigen der akuten Nicotinintoxikation ähnlich sind.

Reproduktionstoxikologische Studien mit Nicotin an verschiedenen Tierspezies zeigten eine unspezifische Wachstumsretardierung der Föten. Bei Ratten gab es Hinweise auf fertilitätsbeeinträchtigende Effekte, Verlängerung der Trächtigkeitsphase und auf Verhaltensstörungen bei den Jungtieren. Bei Mäusen wurden in sehr hohen Dosierungen Skelettdefekte an den Extremitäten der Nachkommen festgestellt. Nicotin passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.

Es liegen keine klaren Hinweise auf genotoxische oder mutagene Wirkungen von Nicotin vor. Die gut gesicherte kanzerogene Wirkung des Tabakrauches wird auf Substanzen zurückgeführt, die bei der Verbrennung des Tabaks entstehen. Keine dieser Substanzen ist Bestandteil von Nicorette Inhaler.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Menthol, poröser Stopfen aus Polyethylen, Stickstoff



Hinweise zur Darreichungsform:

Nicorette Inhaler besteht aus einem transparenten Röhrchen („Patrone“), das an beiden Enden mit einer Aluminiumfolie versiegelt ist. In der Patrone befindet sich ein poröser Stopfen aus Polyethylen, der Nicotin und Menthol enthält. Vor Gebrauch wird die Patrone in ein Mundstück eingeführt und dadurch die Versiegelung geöffnet. Durch den Luftstrom werden Nicotin und Menthol freigesetzt.



6.2. Inkompatibilitäten

Keine bekannt



6.3. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre



6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.



6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

1 Orginalpackung mit 18 Patronen und einem Mundstück

1 Orginalpackung mit 42 Patronen und einem Mundstück





6.6. Hinweise zur Handhabung und Entsorgung

Eine Packung Nicorette Inhaler enthält ein Mundstück und mit einer Deckfolie verschlossene Vorratspackungen mit 6 Patronen. Die Anzahl der Vorratspackungen richtet sich nach der jeweiligen Packungsgröße. Das Mundstück und eine Vorratspackung werden aus der Packung entnommen. Die Vorratspackung wird durch Abziehen der Deckfolie geöffnet, so dass eine Patrone entnommen werden kann. Das Mundstück besteht aus zwei Teilen. Die Markierungen auf beiden Teilen werden in Übereinstimmung (in eine Linie) gebracht, und das Mundstück wird durch Auseinanderziehen geöffnet. Eine Patrone wird eingelegt. Durch Zusammenstecken der beiden Teile des Mundstücks wird das Siegel auf beiden Seiten der Patrone durchstoßen. Beim Zusammenstecken ist darauf zu achten, dass die Markierungen übereinstimmen. Dann werden die Markierungen gegeneinander versetzt, indem die beiden Teile leicht gegeneinander gedreht werden. Das Mundstück ist nunmehr kindergesichert verschlossen und gebrauchsbereit. Wird Luft durch das Mundstück gezogen, verdampft Nicotin aus der Patrone und wird in der Mundhöhle über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Nach dem Gebrauch wird die Patrone aus dem Mundstück entnommen und kann über den Hausmüll entsorgt werden. Da auch gebrauchte Patronen immer noch Nicotin enthalten, dürfen sie nicht in Kinderhände gelangen.



7. Inhaber der Zulassung

McNeil Consumer Healthcare GmbH

Postfach 210551

41431 Neuss

Tel.: 01803 – 17 13 17*


*(0,09 € / Min. aus dem deutschen Festnetz; abweichende Mobilfunkpreise möglich)

8. Zulassungsnummer

42403.00.00



9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

25.08.2000



10. Stand der Information

September 2008



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig.



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