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Nicorette Kaugummi 2mg Mint

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Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

1. Bezeichnung der Arzneimittel


Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg mint*)


Wirkstoffhaltiges Kaugummi


Zur Anwendung bei Erwachsenen

Wirkstoff: Nicotin-Polacrilin (1:4)


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg enthält 10 mg/20 mg Nicotin-Polacrilin (1:4)

entsprechend 2 mg/4 mg Nicotin


Sonstige Bestandteile: Levomenthol, Pfefferminzöl und Butylhydroxytoluol (E 321)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Wirkstoffhaltiges Kaugummi

Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg sind undragierte viereckigeKaugummis.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der Tabakabhängigkeit durch Linderung der Entzugssymptome. Damit unterstützt Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg die Raucherentwöhnung.

Auch die Raucher, die zur Zeit nicht in der Lage sind, sofort mit dem Rauchen vollständig aufzuhören, können Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg zunächst zur Verringerung ihres Zigarettenkonsums (Rauchreduktion) verwenden, um auf diesem Weg den Rauchausstieg zu erreichen.

Nicorette Kaugummi 2 mg ist für Raucher bestimmt, die vor der Behandlung bis maximal 20 Zigaretten pro Tag rauchten, Nicorette Kaugummi 4 mg für stark tabakabhängige Raucher (Zigarettenkonsum vor der Behandlung mehr als 20 Stück pro Tag).

Durch zusätzliche Beratung und unterstützende Maßnahmen kann die Erfolgsrate erhöht werden.

Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg ist auch für Diabetiker geeignet (siehe auch 4.2 Dosierung).

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*) im Folgenden auch abgekürzt Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Als Monotherapie (Nicorette Kaugummi 2 mg und 4 mg) oder als Kombinationstherapie (Nicorette Kaugummi 2 mg mit Nicorette TX Pflaster 15 mg oder 10 mg)


Kinder und Jugendliche

Jugendliche (ab 12 Jahren und unter 18 Jahren) sollten eine Nikotinersatztherapie nur mit ärztlicher Empfehlung durchführen. Erfahrungen zur Anwendung einer Nikotinersatztherapie bei Personen unter
18 Jahren sind begrenzt. Bei Kindern unter 12 Jahren darf eine Nikotinersatztherapie nicht durchgeführt werden.


Monotherapie


Raucherentwöhnung mit sofortigem Rauchstopp:


Dosierung

Erwachsene und ältere Patienten: Die Dosierung ist individuell und sollte sich an der Tabakabhängigkeit des Rauchers orientieren.


Soweit nicht anders verordnet, wird folgende Dosierung empfohlen:

1 Stück Nicorette Kaugummi 4 mg pro Stunde, maximal 16 Stück am Tag, wobei 8 bis 12 Stück als Richtwert gelten,

- bei Rauchern, die stark tabakabhängig sind (als Richtschnur kann gelten, dass ein Raucher stärker tabakabhängig ist, wenn er die erste Zigarette innerhalb von 20 Minuten nach dem Aufstehen und mehr als 20 Zigaretten am Tag raucht),

- bei Rauchern, die mit dem niedriger dosierten Nicorette Kaugummi 2 mg das Rauchen nicht aufgeben konnten.

1 Stück Nicorette Kaugummi 2 mg pro Stunde, maximal 16 Stück täglich, wobei 8 bis 12 Stück als Richtwert gelten, bei allen anderen Rauchern.

Nach 4-6 Wochen sollte die Dosis allmählich verringert werden, indem

- Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg in größeren zeitlichen Abständen als
1 Stunde gekaut wird,

- bei Rauchern, die Nicorette Kaugummi 4 mg verwenden, auf das schwächer dosierte Nicorette Kaugummi 2 mg übergegangen wird.


Der erste Versuch, Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg abzusetzen, sollte unternommen werden, wenn der durchschnittliche Tagesverbrauch während der letzten Woche bei 1-2 Stück lag. Das Kaugummi sollte allerdings noch eine gewisse Zeit nach Beendigung der Behandlung immer zur Hand sein, um einem erneut auftretenden Rauchverlangen entgegen­zuwirken.


Art der Anwendung

1 Stück Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg wird etwa 30 Minuten lang mit Pausen gekaut, um das gesamte verfügbareNicotin aus der Kaumasse zu lösen. Es kommt vor allem darauf an, Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg langsam zu kauen. Dabei wird das Nicotin vorwiegend über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen. So entsteht im Blut eine Nicotinkonzentration, die das Rauchverlangen über einen längeren Zeitraum ausschaltet. Es sollte vermieden werden, das Kaugummi schnell und/oder intensiv zu kauen, damit das Nicotin nicht zu schnell aus der Kaumasse freigesetzt wird und dann der Resorption nicht zur Verfügung steht.

Erfahrungen haben gezeigt, dass Raucher, die mit dem Rauchen aufhören wollen, eine geringere Anzahl Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg benötigen als die Anzahl der zuvor pro Tag gerauchten Zigaretten.


Dauer der Anwendung

Eine länger als 6 Monate andauernde Behandlung mit Nicorette Kaugummi 4 mg oder Nicorette Kaugummi 2 mg wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Bei manchen ehemaligen Rauchern kann eine längere Behandlung notwendig sein, um einen Rückfall in ihre Rauchgewohnheiten zu verhindern. Personen, die Nicorette Kaugummi über 9 Monate hinaus anwenden, wird empfohlen, zusätzliche Hilfe und Information bei einem Arzt einzuholen.


Rauchreduktion mit anschließendem Rauchstopp:

Dosierung

Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg sollte in der Phase zwischen dem Rauchen von Zigaretten verwendet werden, um das Rauchverlangen zu verringern und um so die rauchfreie Phase zu verlängern. Ziel sollte es sein, dadurch das Rauchen so weit wie möglich einzuschränken.


Dauer der Anwendung

Sobald man sich dazu in der Lage fühlt, sollte ein vollständiger Rauchstopp erfolgen, allerdings nicht später als 6 Monate nach Beginn der Anwendung von Nicorette Kaugummi. Sollte dies jedoch innerhalb von 9 Monaten nach Beginn der Anwendung von Nicorette Kaugummi nicht gelingen, ist ein Arzt zu konsultieren.

Bitte beachten Sie für den Rauchstopp die entsprechenden Anwendungshinweise.


Kombinationstherapie


Kombination von Nicorette Kaugummi 2 mg mit Nicorette TX Pflaster (15 oder 10 mg) zur Raucherentwöhnung mit sofortigem Rauchstopp:


Erwachsene und ältere Personen
Personen, die mit der Monotherapie keinen Erfolg hatten oder bei denen unter Monotherapie akutes oder unkontrollierbares Rauchverlangen auftritt, können zusätzlich zu Nicorette Kaugummi 2 mg auch Nicorette TX Pflaster 15 mg oder 10 mg anwenden. Auch bei der Kombinationstherapie ist die Dosierung individuell und orientiert sich an der Tabakabhängigkeit des Rauchers.


Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, wird folgende Dosierung empfohlen:

Beginn der Behandlung
Die Behandlung soll mit einem Nicorette TX Pflaster 15 mg täglich begonnen werden. Das Pflaster wird morgens unmittelbar nach dem Aufstehen auf eine unverletzte Hautstelle aufgeklebt und am Abend vor dem Schlafengehen wieder entfernt. Die Pflastertherapie wird mit der Anwendung von Nicorette Kaugummi 2 mg kombiniert. Das 2 mg Kaugummi wird beim Auftreten von zusätzlichem Rauch-verlangen bedarfsweise angewandt. Dabei sollten nicht mehr als 16 Kaugummis pro Tag angewendet werden. Dieses Behandlungsschema soll für 8 Wochen beibehalten werden.

Für die detaillierte Anwendung des Pflasters wird auf die Fach- und Gebrauchsinformation des Nicorette TX Pflasters verwiesen.


Verlauf der kombinierten Anwendung
Nach der anfänglich kombinierten Anwendung von Nicorette TX Pflaster 15 mg und Nicorette Kau-gummi 2 mg über 8 Wochen kann der weitere Verlauf der Raucherentwöhnung auf zwei Arten erfolgen.

Schematische Darstellung der Dosierung:

B eginn der Behandlung

Zeitraum

Nicorette TX Pflaster

Nicorette Kaugummi 2 mg


die ersten

8 Wochen


1 Nicorette TX Pflaster
15 mg täglich


nach Bedarf bis maximal
16 Kaugummis täglich


Fortsetzung der Behandlung – Variante 1

oder

Fortsetzung der Behandlung – Variante 2

Zeitraum

Nicorette TX Pflaster

Nicorette Kaugummi 2 mg


Zeitraum

Nicorette TX Pflaster

Nicorette Kaugummi 2 mg

Weitere
4 Wochen

1 Nicorette TX Pflaster
10 mg täglich

nach Bedarf bis maximal
16 Kaugummis täglich



bis zu
6 Monate nach Beginn der Behandlung


kein Pflaster


schrittweise Reduktion der Anzahl der Kaugummis

bis zu
6 Monate nach Beginn der Behandlung

kein Pflaster

schrittweise Reduktion der Anzahl der Kaugummis




Dauer der Anwendung

Eine länger als 6 Monate andauernde Behandlung wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Bei manchen ehemaligen Rauchern kann eine längere Behandlung notwendig sein, um einen Rückfall in ihre Rauchgewohnheiten zu verhindern. Personen, die Nicorette Kaugummi über 9 Monate hinaus anwenden, wird empfohlen, zusätzliche Hilfe und Information bei einem Arzt einzuholen.


Hinweis für Diabetiker:


Mint: 1 Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg enthält 201/189 mg Xylitol (entsprechend 0,017/0,016 BE.


Gegenanzeigen

Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg darf nicht angewendet werden bei:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Raucher unmittelbar nach einem Myocardinfarkt,mit Bypass-Operationen, mit angioplastischen Eingriffen, mit instabiler oder sich verschlechternder Angina Pectoris (einschließlich Prinzmetal-Angina Syndrom), mit unkontrollierten Herzrhythmusstörungen, mit schweren Herzrhythmusstörungen, oder bei vor Kurzem aufgetretenem Schlaganfall sollten dazu angehalten werden, das Rauchen ohne medikamentöse Unterstützung zu beenden (z.B. mit Hilfe einer Beratung).


Falls dies nicht gelingt, kann die Anwendung von Nicorette Kaugummi erwogen werden. Da die Daten zur Sicherheit bei dieser Patientengruppe limitiert sind, darf die Anwendung nur unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Nicorette Kaugummi ist mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit:


Die Patienten sollten dazu angehalten werden, das Rauchen ohne medikamentöse Unterstützung zu beenden (z.B. mit Hilfe einer Beratung).


Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann es zu einer Verringerung der benötigten Menge an Insulin kommen als Folge des Rauchstopps (siehe auch Abschnitt 4.5).


Hohe Nicotinplasmaspiegel können entstehen, wenn Patienten bald nach dem Kauen eines Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg rauchen. Der Arzt sollte die Patienten auf die Möglichkeit einer derartigen Kumulation hinweisen und sie anregen zu überlegen, in welchen Situationen bei ihnen das Risiko für einen gedankenlosen Griff nach der Zigarette besonders groß ist.

Eine bereits bestehende durch Tabak verursachte Abhängigkeit von Nicotin kann unter bestimmten Umständen für eine begrenzte Zeit auch unter Nicotinsubstitution fortdauern. Jedoch ist die Anwendung von Nicotin allein weniger schädlich als Tabakrauchen.

Gebissträger können wegen der Haftfähigkeit von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg Schwierigkeiten beim Kauen haben, in manchen Fällen ist es ihnen deshalb nicht möglich, Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg anzuwenden. Nicht einwandfrei festsitzende Zahnplomben oder Inlays können sich beim Kauen von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg weiter lockern.


Kindersicherheitshinweis:

Nicotin ist eine hochgiftige Substanz. Auch in einer Dosierung, die für erwachsene Raucher durchaus verträglich ist, kann Nicotin bei kleinen Kindern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, d.h. die Einnahme von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg kann für Kinder lebensbedrohlich sein. Deshalb muss Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg jederzeit für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.

Die Kaugummi-Grundmasse enthält Butylhydroxytoluol (E 321) und kann örtlich begrenzt Reizungen der Schleimhäute hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Tabakrauchen (nicht jedoch Nicotin) verursacht einen Anstieg der Cytochrom CYP1A2-Aktivität. Nach Einstellen des Rauchens kann sich der Abbau von Substraten für dieses Enzymsystem verlangsamen. Dies kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegel einiger Arzneistoffe führen, was bei Wirkstoffen mit geringer therapeutischer Breite klinisch relevant sein kann (z. B. Theophyllin, Tacrin, Clozapin, Ropinirol).

Die Plasmaspiegel von Wirkstoffen, die teilweise durch CYP1A2 metabolisiert werden, wie z. B. Imipramin, Olanzapin, Clomipramin und Fluvoxamin, können möglicherweise nach dem Einstellen des Rauchens ebenfalls erhöht sein. Untersuchungen zur Bestätigung dieses Effektes oder zu dessen klinischer Relevanz sind jedoch nicht bekannt.

Begrenzte Erfahrungen weisen darauf hin, dass der Metabolismus von Flecainid und Pentazocin durch Rauchen ebenfalls beschleunigt werden kann.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist nach Einstellen des Rauchens aufgrund einer Steigerung der subkutanen Insulinresorption möglicherweise die Insulindosis zu reduzieren.

Dosisreduktion kann nach Einstellen des Rauchens aufgrund einer Verringerung der zirkulierenden Katecholamine notwendig sein für Alpha- und Beta-Blocker wie Prazosin, Propranolol.

Eine Dosissteigerung hingegen kann aus den gleichen Gründen notwendig sein für Sympathomimetika wie Isoprenalin, Salbutamol.



4.6. Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Rauchen kann dem Fötus und dem Säugling schweren Schaden zufügen und sollte beendet werden. Schwangeren Raucherinnen ist eine Raucherentwöhnung ohne Unterstützung von nicotinhaltigen Arzneimitteln zu empfehlen. Der Einsatz von Nicorette Kaugummi sollte nach Rücksprache mit dem Arzt nur dann erwogen werden, wenn die Gefahr des Weiterrauchens besteht. In diesem Fall sind die Risiken des Weiterrauchens (möglicherweise höhere Nicotinplasmaspiegel, schädliche Substanzen aus dem Tabakrauch) gegen das Risiko der Nicotinsubstitution abzuwägen. Die Risiken für den Fötus bei Verwendung von Nicorette Kaugummi sind nicht vollständig bekannt. Der Nutzen einer durch nicotinhaltige Arzneimittel unterstützten Raucherentwöhnung bei schwangeren Raucherinnen, die ohne eine solche Therapie nicht auf das Rauchen verzichten können, überwiegt wesentlich das Risiko bei fortgesetztem Rauchen.

Stillzeit

Nicotin geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg in therapeutischen Dosierungen können Nicotinspiegel in der Muttermilch erreicht werden, die eine Wirkung auf das Kind ausüben. Um die Exposition des Kindes mit Nicotin zu reduzieren, darf Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg nur unmittelbar nach dem Stillen angewendet werden und nicht innerhalb von 2 Stunden vor dem Stillen.





4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen sind nicht bekannt.


4.8 Nebenwirkungen

Grundsätzlich können unter Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg ähnliche Nicotinnebenwirkungen auftreten wie beim Rauchen oder bei andersartiger Nicotinzufuhr. Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig.

Allerdings treten beim Rauchen neben den Nicotineffekten zusätzliche Risiken für Raucher und Passivraucher durch die bekannten schädigenden Einflüsse von Kohlenmonoxid, Teer und anderen toxischen Substanzen auf.


Die Geschwindigkeit der Nicotinaufnahme, Plasmaspitzenkonzentrationen sowie Flächen unter den Plasmaspiegelkurven liegen nach einem Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg niedriger als nach dem Rauchen einer mittelstarken Zigarette. Die zu erwartenden Nicotinnebenwirkungen sind daher geringer.


Der Geschmack von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg kann zu Beginn der Behandlung als störend empfunden werden. Das sollte den Patienten jedoch nicht davon abhalten, Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg weiter zu nehmen, da man sich fast ausnahmslos nach einigen Tagen an den Geschmack gewöhnt hat.


Die meisten der von den Patienten am häufigsten berichteten Nebenwirkungen treten im Allgemeinen während der ersten 3-4 Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Dazu gehören Reizungen im Rachenraum, vermehrter Speichelfluss und gelegentliche Schädigungen der Mundschleimhaut. Ebenso kann es zu Beginn der Behandlung durch häufiges Schlucken nicotinhaltigen Speichels zu Schluckauf kommen. Bei Patienten, die zu Magenunverträglichkeiten neigen, kann Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg zu einer mild verlaufenden Magenverstimmung oder zu Sodbrennen führen. Langsames Kauen entsprechend der Anwendungsempfehlung mit längeren Kaupausen hilft, diese Nebenwirkung zu überwinden.


Einige Symptome, wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, können Entzugserscheinungen im Zusammenhang mit der Raucherentwöhnung sein. Nach Einstellen des Rauchens können vermehrt Aphthen auftreten, wobei der Zusammenhang ungeklärt ist.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten: ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: <1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Systemorganklassen (MedDRA-Klassifikation)

Häufigkeit

Nebenwirkung


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Kopfschmerzen

Häufig

Schwindel



Herzerkrankungen

Gelegentlich

Palpitationen

Sehr selten

Reversibles Vorhofflimmern

Erkrankungen des Gastro-Intestinaltrakts

Sehr häufig


gastro-intestinale Beschwerden, Schluckauf, Übelkeit

Häufig

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich

Hautrötungen, Urtikaria

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Reizungen in Mund oder Hals, Schmerzen in den Kaumuskeln

Selten

Allergische Reaktionen (z.B. Angioödem)


4.9 Überdosierung

Ein exzessiver Gebrauch von Nicorette Kaugummi und/oder Rauchen kann zu Symptomen von Überdosierung führen. Im Falle einer oralen Anwendung von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg ist das Risiko einer Vergiftung gering, da Nicotin durch den First-pass-Mechanismus in der Leber in inaktive Metaboliten umgewandelt wird.

Symptome der Intoxikation

Die Symptome einer Überdosierung sind ähnlich denen, die beim exzessiven Rauchen durch akute Nicotinvergiftung auftreten: Übelkeit, vermehrter Speichelfluss, abdominale Schmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen, Mattigkeit.

Bei schweren Intoxikationen können diesen Symptomen Hypotension, schwacher und unregelmäßiger Puls,Atemschwierigkeiten, Prostration, Kreislaufkollaps und generalisierte Krampfanfälle folgen.

Dosierungen, die von erwachsenen Rauchern während der Behandlung gut vertragen werden, können bei Kleinkindern schwere Vergiftungserscheinungen mit möglicherweise fatalem Verlauf hervorrufen.

Die akute minimale letale Dosis von Nicotin p.o. beim Menschen liegt wahrscheinlich bei etwa 40-60 mg.

Therapie von Intoxikationen

Die Nicotinzufuhr muss sofort beendet werden. Falls erforderlich: symptomatische Therapie. Aktivkohle reduziert die gastrointestinale Absorption von Nikotin.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel zur Behandlung der Nicotinabhängigkeit

ATC-Code: N07BA01


Das plötzliche Absetzen von Tabakerzeugnissen (z. B. Zigaretten) nach längerer Zeit der Anwendung ist mit charakteristischen Entzugserscheinungen verbunden. Diese beinhalten mindestens vier der folgenden Symptome: Dysphorie oder Schwermütigkeit, Schlaflosigkeit, Erregbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten, Ruhelosigkeit oder Ungeduld, niedrigere Herzfrequenz, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme. Ein weiteres klinisch relevantes Symptom beim Tabakentzug ist das heftige Verlangen nach Nicotin.

Klinische Studien haben gezeigt, dass Nicotin-Ersatzprodukte durch Linderung der Entzugserscheinungen Rauchern helfen können, das Rauchen aufzugeben.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei der Anwendung von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg wird das Nicotin durch die Schleimhaut des Mundes und der Zunge resorbiert, die Resorption ist pH-abhängig. Um die Resorption zu verbessern, enthält Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg einen Natriumbicarbonat-Natriumcarbonat-Puffer, der den pH des Speichels auf etwa 8,5 einstellt (Abb. 1). Der resorbierte Anteil des mit dem Speichel verschluckten Nicotins wird bei der ersten Leberpassage zu 80% inaktiviert.


Die maximale Nicotinplasmakonzentration wird etwa 20-30 Minuten nach Beginn des Kauens eines Nicorette Kaugummis 2 mg/4 mg erreicht. Die Plasmanicotinspiegel zeigen nach jeder Zigarette eine hohe, steile Zacke. Nach Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg ist der Verlauf ausgeglichener (Abb. 2). Bei Personen, die stündlich eine Zigarette rauchten oder ein Nicorette Kaugummi 4 mg kauten, fanden sich ähnliche Nicotinplasmaspiegel (gemessen jeweils unmittelbar vor dem Rauchen oder dem Kauen eines Kaugummis). Nach Nicorette Kaugummi 2 mg lagen die Nicotinspiegel deutlich niedriger (Abb. 3).


Schwere Nierenfunktionsstörungen könnten die Clearance von Nicotin und seiner Metaboliten beeinträchtigen. Bei hämodialysepflichtigen Rauchern wurden erhöhte Nicotinwerte gemessen.

Nach i.v. Verabreichung von Nicotin beträgt das Distributionsvolumen ca. 2 - 3 l/kg und die Halbwertszeit ungefähr 2 Stunden. Das Hauptausscheidungsorgan ist die Leber; die durchschnittliche Plasmaclearance liegt bei 70 l/Stunde. Niere und Lunge metabolisieren Nicotin ebenfalls. Mehr als 20 Nicotin-Metaboliten wurden identifiziert, die vermutlich alle eine geringere Aktivität als die Muttersubstanz aufweisen. Cotinin, der Hauptmetabolit von Nicotin im Plasma, weist eine Halbwertszeit von 15-20 Stunden auf und erreicht 10fach höhere Konzentrationen als Nicotin.

Die Plasmaproteinbindung liegt unter 5%. Änderungen in der Nicotinbindung durch gleichzeitige Einnahme von anderen Arzneimitteln oder Veränderungen der Plasmaproteinzusammensetzung infolge von Erkrankungen dürften daher keinen signifikanten Einfluss auf die Kinetik von Nicotin ausüben.

Die primären Metaboliten im Urin sind Cotinin (15% der Dosis) und trans-3-Hydroxycotinin (45% der Dosis). Ca. 10% des Nicotins werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Bis zu 30% Nicotin können unverändert im Urin ausgeschieden werden, wenn hohe Durchflussraten und Ansäuerung des Urins unter einen pH-Wert von 5 vorliegen.

Bioverfügbarkeitsuntersuchungen wurden mit Nicorette Kaugummi nicht durchgeführt, da der Vergleich der Nicotinblutspiegel nach Zigarettenrauchen und nach Kauen von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg aussagekräftiger ist (Abb. 1-3).



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Toxizität von Nicotin als Bestandteil von Tabak ist gut dokumentiert. Typische Symptome einer Vergiftung sind ein schwacher und unregelmäßiger Puls, Atemschwierigkeiten und allgemeine Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.9).

Reproduktionstoxikologische Studien mit Nicotin an verschiedenen Tierspezies zeigten eine unspezifische Wachstumsretardierung der Föten. Bei Ratten gab es Hinweise auf fertilitätsbeeinträchtigende Effekte, Verlängerung der Trächtigkeitsphase und auf Verhaltensstörungen bei den Jungtieren. Bei Mäusen wurden in sehr hohen Dosierungen Skelettdefekte an den Extremitäten der Nachkommen festgestellt. Nicotin passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.

Es liegen keine klaren Hinweise auf genotoxische oder mutagene Wirkungen von Nicotin vor. Die gut gesicherte kanzerogene Wirkung des Tabakrauches wird auf Substanzen zurückgeführt, die bei der Verbrennung des Tabaks entstehen. Keine dieser Substanzen ist Bestandteil von Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg.




6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

NICORETTE Kaugummi 2 mg mint: Kaugummi-Grundmasse (enthält Butylhydroxytoluol (E 321)), Xylitol, Magnesiumoxid, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Levomenthol, Pfefferminzöl.

NICORETTE Kaugummi 4 mg mint: Kaugummi-Grundmasse (enthält Butylhydroxytoluol (E 321)), Xylitol, Magnesiumoxid, Natriumcarbonat, Levomenthol, Pfefferminzöl, Farbstoff (E 104).



6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

2,5 Jahre.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungen mit 30 und 105 Kaugummis



Die Kaugummis sind in Blisterpackungen zu 15 Kaugummis/Blister abgepackt.

Die Blisterpackung besteht aus PVC/PVDC-Tiefziehfolie und Aluminiumfolie.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Die Entsorgung von Arzneimitteln sollte gemäß den jeweiligen regionalen Vorgaben erfolgen.




7. Inhaber der Zulassung


McNeil Consumer Healthcare GmbH

Postfach 210551

41431 Neuss

Tel.: 00800 260 260 00 (kostenfrei)


8. Zulassungsnummer

Nicorette Kaugummi 2 mg mint: 1837.00.00

Nicorette Kaugummi 4 mg mint: 1837.01.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung

Nicorette Kaugummi 2 mg/4mg mint: 27.12.1982


Datum der Verlängerung der Zulassung

Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg mint: 18.09.2002



10. Stand der Information

Mai 2011



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



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