Nicotin Perrigo 2 Mg Lutschtabletten, Gepresst
2121- 2 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 83126.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Nicotin Perrigo 2 mg Lutschtabletten, gepresst
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Lutschtablette, gepresst enthält 2 mg Nicotin (als 13,33 mg Nicotinresinat).
Sonstige Bestandteile:
Jede Lutschtablette enthält 6,1 mg Aspartam (E951), 1028,37 mg Mannitol (E421) und 15 mg Natrium.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Lutschtablette, gepresst
Cremefarbene bis weiße, bikonvexe, runde Lutschtablette mit der Prägung „L344“.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Nicotin Perrigo wird zur Behandlung der Tabakabhängigkeit angewendet. Während eines Versuchs, mit dem Rauchen aufzuhören, werden Nikotinentzugssymptome und das starke Verlangen zu rauchen gelindert. Langfristiges Behandlungsziel ist es, das Rauchen dauerhaft aufzugeben.
Nicotin Perrigo sollte vorzugsweise in Verbindung mit einem unterstützenden Programm zur Raucherentwöhnung angewendet werden.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Erwachsene (18 Jahre und älter):
Die Anwender sollten alles versuchen, um während der Behandlung mit Nicotin Perrigo das Rauchen vollständig aufzugeben.
Empfohlenes Behandlungsschema:
Schritt 1 Woche 1 bis 6 |
Schritt 2 Woche 7 bis 9 |
Schritt 3 Woche 10 bis 12 |
Initialer Behandlungszeitraum |
Behandlungszeitraum mit schrittweiser Reduzierung |
Behandlungszeitraum mit schrittweiser Reduzierung |
1 Lutschtablette alle 1 bis 2 Stunden |
1 Lutschtablette alle 2 bis 4 Stunden |
1 Lutschtablette alle 4 bis 8 Stunden |
Es wird empfohlen in der 1. bis 6. Woche mindestens 9 Lutschtabletten pro Tag anzuwenden. Es dürfen nicht mehr als 15 Lutschtabletten pro Tag angewendet werden.
Um nach der 12-wöchigen Behandlung nicht wieder mit dem Rauchen zu beginnen, können bei Gelegenheiten, bei denen ein starkes Verlangen zu rauchen auftritt, 1-2 Lutschtabletten pro Tag eingenommen werden.
Die Lutschtabletten sollten nicht länger als 6 Monate angewendet werden. Wenn danach noch das Bedürfnis nach einer Behandlung besteht, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eine beratende und unterstützende Verhaltenstherapie kann die Erfolgsrate in der Regel verbessern.
Kinder und Jugendliche
Nicotin Perrigo darf von Jugendlichen (im Alter von 12 bis 17 Jahren) nur auf Verordnung eines Arztes angewendet werden.
Nicotin Perrigo darf bei Kindern unter 12 Jahren zur Behandlung einer Nicotinabhängigkeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Nicotin Perrigo ist für Raucher geeignet, die ihre erste Zigarette am Tag später als 30 Minuten nach dem Aufwachen rauchen.
Die Lutschtablette in den Mund legen und sich dort auflösen lassen. Dabei sollte die Lutschtablette von Zeit zu Zeit von einer Seite des Mundes auf die andere geschoben werden, bis sie sich vollständig aufgelöst hat (etwa 20-30 Minuten). Die Lutschtablette darf nicht zerkaut oder im Ganzen geschluckt werden.
Während sich die Lutschtablette im Mund befindet, sollten die Anwender nicht essen oder trinken. Getränke, die den pH-Wert im Mund herabsetzen, wie Kaffee, Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke, können die Resorption von Nicotin im Mund verringern. Um eine maximale Resorption des Nicotins zu erzielen, sollten diese Getränke bis zu 15 Minuten vor Anwendung der Lutschtablette vermieden werden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Nicotin Perrigo darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Nicotin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
- Kindern unter 12 Jahren.
- Nichtrauchern.
- Patienten, die an Phenylketonurie leiden.
- Patienten mit instabiler oder sich verschlechternder Angina pectoris, Prinzmetalangina oder schweren Herzrhythmusstörungen.
- Patienten, die kürzlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Im Allgemeinen sind die Risiken, die aufgrund einer Nicotin-Ersatztherapie (NET) auftreten können, bedeutend geringer als die bekannten Gefahren, die durch fortgesetztes Rauchen in Kauf genommen werden.
Folgende Patienten dürfen nur nach Anweisung eines Arztes behandelt werden:
- Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (einschließlich Patienten, die nicht stationär behandelt werden),
- Patienten mit nicht regulierbarer Hypertonie,
- Patienten mit insulinpflichtiger Diabetes mellitus.
Diabetes mellitus:Patienten mit Diabetes mellitus sind anzuweisen, zu Beginn einer NET ihren Blutzuckerspiegel häufiger als üblich zu kontrollieren, da eine Reduktion der durch Nicotin freigesetzte Katecholamine den Kohlehydratstoffwechsel beeinflussen können.
Allergische Reaktionen:Disposition zu Angioödem und Urtikaria.
Bei Patienten mit einer der folgenden Erkrankungen muss durch einen entsprechend qualifizierten Arzt eine Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen:
Nieren- und Leberinsuffizienz:Bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberinsuffizienz und/oder schwerer Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten, da die Ausscheidung von Nicotin oder seiner Metaboliten vermindert sein kann, sodass es verstärkt zu Nebenwirkungen kommen kann.
Phäochromozytomund nicht kontrollierte Hyperthyreose:Bei Patienten mit nicht kontrollierter Hyperthyreose oder Phäochromozytom muss die Anwendung vorsichtig erfolgen, da Nicotin zur Freisetzung von Katecholaminen führt.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:Verschlucktes Nicotin kann die Beschwerden von Patienten verstärken, die an Ösophagitis, Magen- oder Duodenalulzera leiden. Daher sollten orale NET-Präparate bei diesen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden. Über ulzerierende Stomatitis wurde berichtet.
Gefahren für Kleinkinder:Nicotindosen, die von erwachsenen und jugendlichen Rauchern toleriert werden, können bei Kleinkindern schwere Vergiftungen hervorrufen, die tödlich verlaufen können. Nicotinhaltige Präparate müssen so aufbewahrt werden, dass Kinder sie nicht missbräuchlich verwenden, mit ihnen spielen oder sie einnehmen können.
Einstellen des Rauchens:Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe im Tabakrauch beeinflussen den Stoffwechsel von Arzneimitteln, die durch CYP 1A2 (und möglicherweise durch CYP 1A1) verstoffwechselt werden. Wenn ein Raucher das Rauchen aufgibt, kann es zu einer Verlangsamung der Metabolisierung und dadurch zu erhöhten Blutspiegeln solcher Arzneimittel kommen.
Übertragung der Abhängigkeit auf das Ersatzmittel:Eine übertragene Abhängigkeit tritt selten auf; sie ist weniger schädlich und leichter zu durchbrechen als die Abhängigkeit vom Rauchen.
Phenylketonurie:Nicotin Perrigo enthält Aspartam (E951)als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
Natriumgehalt:Jede Lutschtablette enthält 15 mg Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
Mannitol:Nicotin Perrigo enthält Mannitol (E421). Mannitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es konnten keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen einer Nicotin-Ersatztherapie und anderen Arzneimitteln nachgewiesen werden. Allerdings kann Nicotin möglicherweise die hämodynamischen Wirkungen von Adenosin verstärken.
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Rauchen in der Schwangerschaft ist mit Risiken wie z.B. intrauterine Wachstumsverzögerung, Frühgeburt oder Totgeburt verbunden. Ein vollständiger Rauchstopp ist die effektivste Einzelmaßnahme, um die Gesundheit der schwangeren Raucherin und ihres Kindes zu verbessern. Je früher ein Rauchverzicht erzielt wird, desto besser. Idealerweise sollte während der Schwangerschaft ohne NET mit dem Rauchen aufgehört werden. Jedoch kann Frauen, die das Rauchen nicht von alleine aufgeben können, von einer medizinischen Fachkraft zu einer NET geraten werden, um einen Entwöhnungsversuch zu unterstützen. Das Risiko einer NET für den Fetus ist geringer als das zu erwartende Risiko durch Tabakrauchen, da die maximalen Nicotin Plasmakonzentrationen niedriger sind und es nicht zu einer zusätzlichen Exposition gegenüber polyzyklischen Kohlenwasserstoffen und Kohlenstoffmonoxid kommt.
Die Entscheidung für die Anwendung einer NET sollte in der Schwangerschaft jedoch so früh wie möglich getroffen werden, da Nicotin auf den Fetus übergeht, dessen Atmungsbewegungen beeinträchtigt und einen dosisabhängigen Einfluss auf den feto-plazentaren Kreislauf entfaltet.
Produkte mit intermittierender Anwendung können von Vorteil sein, da mit ihnen im Vergleich zu Pflastern üblicherweise eine geringere Nicotin-Tagesdosis verabreicht wird. Pflaster können jedoch von Vorteil sein, wenn die Frau in der Schwangerschaft unter Übelkeit leidet.
Stillzeit
Nicotin geht sowohl beim Rauchen als auch bei einer NET in die Muttermilch über. Die Nicotinmenge, der der Säugling im Rahmen einer NET ausgesetzt wird, ist jedoch relativ gering und weniger schädlich, als die Belastung durch das Passivrauchen, dem das Kind sonst ausgesetzt wäre. Idealerweise sollte während der Schwangerschaft ohne NET mit dem Rauchen aufgehört werden. Jedoch kann Frauen, die das Rauchen nicht von alleine aufgeben können, von einer medizinischen Fachkraft zu einer NET geraten werden, um einen Entwöhnungsversuch zu unterstützen.
Die Verwendung von NET-Arzneimitteln zur intermittierenden Anwendung kann die Nicotinmenge in der Muttermilch im Vergleich zu Pflastern minimieren, da der längst mögliche Abstand zwischen der Anwendung der NET und dem Stillen gewählt werden kann.
Die Frauen sollten versuchen, unmittelbar vor der Anwendung des Arzneimittels zu stillen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicotin Perrigo hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) oder sehr selten (< 1/10.000)
Eine NET kann Nebenwirkungen verursachen, die denen einer Nicotinzufuhr auf anderem Wege einschließlich Rauchen ähneln. Diese können auf die pharmakologischen Wirkungen von Nicotin zurückgeführt werden, die dosisabhängig sind. In den empfohlenen Dosen wurden unter Nicotin Perrigo keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Eine übermäßige Anwendung von Nicotin Perrigo kann bei Personen, die nicht an das Inhalieren von Tabakrauch gewöhnt sind, zu Übelkeit, Mattigkeit und Kopfschmerzen führen.
Bestimmte Symptome, über die berichtet wurde, z.B. Depression, Reizbarkeit, Angst und Schlaflosigkeit, können auch mit den Entzugssymptomen zusammenhängen, die durch die Raucherentwöhnung bedingt sind. Personen, die das Rauchen aufgeben, müssen in jedem Fall damit rechnen, dass bei ihnen Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, vermehrtes Husten oder grippeähnliche Symptome auftreten.
In einer placebokontrollierten Studie wurden in Verbindung mit Dosisüberschreitung folgende Nebenwirkungen ermittelt:
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten (<1/10.000): anaphylaktische Reaktionen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Zahnfleischbluten, Nasenbluten
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig (≥1/100, <1/10): Schlafstörungen, Angst, Reizbarkeit, gesteigerter Appetit
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Wutausbrüche, schwere Angstzustände, abnorme Träume, abnormes Hungergefühl, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig (≥1/100, <1/10): Kopfschmerzen.
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Benommenheit, lokales Taubheitsgefühl
Herzerkrankungen
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): schwere Palpitationen, Palpitationen, Tachykardie
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Störung der Gefäßregulation, Gesichtsrötung, Hautrötung
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig (≥1/100, <1/10): Halsentzündung.
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Kehlkopfreizung, Verschlimmerung von Asthma, Infektionen der unteren Atemwege, Husten, Schleimhautreizung in Nase und Rachen, verstopfte Nase.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig (≥1/10): Übelkeit
Häufig (≥1/100, <1/10): Erbrechen, Dyspepsie, Sodbrennen, Verdauungsstörung, Schluckauf, Reizungen und Geschwüre in der Mundhöhle, Geschwüre auf der Zunge, Diarrhö, Aufstoßen, Flatulenz.
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Magengeschwüre, Dysphagie, Verschlimmerung von Verdauungsstörungen, gastroösophagaler Reflux, Hiatushernie, Ösophagitis, Geschwüre der Mundschleimhaut, Darmgeräusche, trockene Lippen, trockener Rachen, Erkrankungen der Zunge, Zahnschmerzen.
Erkrankungen der Sinne
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Beeinträchtigung des Geschmackempfindens, metallischer Geschmack, Geschmacksanomalien.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Erythem, Juckreiz, Hautausschlag, lokalisierte Hautreaktionen, verstärktes Schwitzen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Kieferschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): nächtlicher Harndrang.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Symptome einer Überdosierung, Schmerzen, Schmerzen in den Beinen, Ödeme in den Beinen.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome:die minimale letale Dosis von Nicotin bei Menschen ohne Toleranzentwicklung auf 40 bis 60 mg geschätzt. Symptome einer akuten Nicotinvergiftung sind Übelkeit, vermehrter Speichelfluss, Bauchschmerzen, Diarrhö, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen und ausgeprägte Mattigkeit. In extremen Fällen kann es in der Folge zu Hypotonie, schnellem oder schwachem oder unregelmäßigem Puls, Atembeschwerden, Erschöpfung, Kreislaufkollaps und terminalen Krampfanfällen kommen.
Behandlung der Überdosierung:Die Nicotinzufuhr muss sofort beendet und der Patient symptomatisch behandelt werden. Bei Bedarf kann eine künstliche Beatmung eingeleitet werden. Aktivkohle reduziert die Aufnahme von Nicotin aus dem Gastrointestinaltrakt.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel zur Behandlung der Nicotinabhängigkeit.
ATC-Code: N07BA01
Nicotin ist ein Agonist an Nicotinrezeptoren im peripheren und zentralen Nervensystem mit ausgeprägten Wirkungen aufs ZNS und Herz-Kreislaufsystem. Es wurde nachgewiesen, dass ein Konsum über Tabakprodukte zu Abhängigkeit führt und dass Abstinenz mit Rauchverlangen und Entzugserscheinungen einhergeht. Zu diesen Sucht- und Entzugserscheinungen gehören das Verlangen zu rauchen, depressive Stimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit und gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme. Die Lutschtabletten ersetzen einen Teil des mit dem Tabak zugeführten Nicotins und tragen dazu bei, die Intensität des Rauchverlangens und anderer Entzugssymptome zu lindern.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nicotin Perrigo lösen sich in der Mundhöhle vollständig auf und die gesamte in der Lutschtablette enthaltene Nicotinmenge kann über die Mundschleimhaut oder aus dem Verdauungstrakt (durch Verschlucken) resorbiert werden. Nicotin Perrigo Lutschtabletten lösen sich im Allgemeinen innerhalb von 20 bis 30 Minuten vollständig auf. Die maximale Plasmakonzentration von Nicotin, die nach einer Einzeldosis erreicht wird, beträgt etwa 4,4 ng/ml. Wenn alle 1,5 Stunden eine Dosis eingenommen wird, ist die maximale Steady-State Konzentration 12,7 ng/ml und die minimale Konzentration 9,4 ng/ml.
Die Einnahme von Nicotin Perrigo entgegen der Dosierungsanweisung (zerkaut, im Mund zurückbehalten und dann geschluckt; zerkaut und sofort geschluckt) führt nicht zu einer schnelleren oder höheren Resorption, aber ein erheblicher Anteil an Nicotin (80–93%) wird dennoch aufgenommen.
Da Nicotin nur eine geringe Plasmaproteinbindung aufweist (4,9% bis 20%), ist sein Verteilungsvolumen groß (2,5 l/kg). Die Verteilung von Nicotin im Gewebe ist pH-abhängig, wobei die höchsten Nicotinkonzentrationen in Gehirn, Magen, Nieren und Leber gefunden werden.
Nicotin wird in großem Umfang zu einer Reihe von Metaboliten verstoffwechselt, die alle weniger wirksam sind als die Muttersubstanz. Nicotin wird überwiegend in der Leber, jedoch auch in Lunge und Nieren metabolisiert. Nicotin wird hauptsächlich zu Cotinin, aber auch zu Nicotin-N-oxid metabolisiert. Cotinin hat eine Halbwertszeit von 15 bis 20 Stunden und seine Blutspiegel sind 10-mal höher als die von Nicotin. Cotinin wird weiter zu trans-3-Hydroxy-Cotinin oxidiert, dem Nicotinmetaboliten mit der höchsten Konzentration im Urin. Sowohl Nicotin als auch Cotinin werden glucuronidiert.
Die Eliminationshalbwertszeit von Nicotin beträgt etwa 2 Stunden (Bereich 1 bis 4 Stunden). Die Gesamtclearance von Nicotin beträgt etwa 62 bis 89 l/h. Die extrarenale Clearance von Nicotin macht etwa 75% der Gesamtclearance aus. Nicotin und seine Metaboliten werden fast ausschließlich mit dem Urin ausgeschieden. Die renale Ausscheidung von unverändertem Nicotin ist stark vom pH-Wert des Urins abhängig, wobei die Ausscheidung bei sauren pH-Werten zunimmt.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die allgemeine Toxizität von Nicotin ist gut dokumentiert und wird bei den Dosierungsempfehlungen berücksichtigt. In geeigneten Untersuchungen hat sich Nicotin als nicht mutagen erwiesen. Die Ergebnisse von Untersuchungen zur Kanzerogenität ergaben keine eindeutigen Hinweise auf eine tumorerzeugende Wirkung von Nicotin. In Studien an trächtigen Tieren zeigte Nicotin maternale Toxizität und daraus folgend eine leichte fetale Toxizität. Weitere Auswirkungen umfassten prä- und postnatale Wachstumsverzögerungen sowie Verzögerungen und Veränderungen der postnatalen ZNS-Entwicklung.
Wirkungen wurden nur nach Nicotinexpositionen beobachtet, die weitaus höher lagen, als die, die aus einer empfohlenen Dosierung von Nicotin Perrigo resultieren. Auswirkungen auf die Fertilität wurden nicht festgestellt.
Der Vergleich der systemischen Exposition, die in präklinischen Studien für die Auslösung dieser unerwünschten Wirkungen erforderlich war, mit derjenigen, die mit der empfohlenen Anwendung von Nicotin Perrigo einhergeht, zeigt, dass das potenzielle Risiko gering ist und durch den nachweisbaren Nutzen einer Nicotintherapie für die Raucherentwöhnung aufgewogen wird.
Dennoch sollte Nicotin Perrigo bei schwangeren Frauen nur auf medizinischen Rat und wenn andere Behandlungsmethoden versagt haben angewandt werden.
Beurteilung der Risiken für die Umwelt (Environmental Risk Assessment [ERA])
Es ist nicht die Absicht des Antragstellers die Gesamtanwendung dieses Wirkstoffs auf Grund des vorliegenden Antrags zu erhöhen, da das Arzneimittel nicht für eine neue Indikation vermarktet wird.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol (Ph.Eur.) (E421)
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Natriumalginat
Xanthangummi
Kaliumhydrogencarbonat
Natriumcarbonat
Aspartam (E951)
Pfefferminz-Aroma
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre in ACLAR/PVC/AL Blisterpackungen.
21 Monate in COC/PVdC/AL Blisterpackungen.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Klare, farblose Laminatfolie bestehend aus ACLAR/PVC.
Blisterpackung bestehend aus Aluminiumfolie mit Heißsiegellack.
Klare, farblose Laminatfolie bestehend aus COC/PVdC.
Blisterpackung bestehend aus Aluminiumfolie mit Heißsiegellack.
Jede Packung enthält 36 oder 72 Lutschtabletten in einem Faltkarton.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Wrafton Laboratories Limited
Trading as Perrigo
New Lane
EX33 2DL Braunton, Devon
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
83126.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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