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Nifehexal 20 Mg Retard

Document: 14.09.2016   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

NifeHEXAL® 5 mg Weichkapseln NifeHEXAL® 10 mg Weichkapseln NifeHEXAL® 20 mg Weichkapseln

NifeHEXAL® Lösung 20 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung NifeHEXAL® 10 mg retard Retardtabletten NifeHEXAL® 20 mg retard Retardtabletten NifeHEXAL® 40 mg retard Retardtabletten

Wirkstoff: Nifedipin

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

NifeHEXAL 5

1 Weichkapsel enthält 5 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 0,34 mg Racementhol/Weichkapsel NifeHEXAL 10

1 Weichkapsel enthält 10 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 0,68 mg Racementhol/Weichkapsel NifeHEXAL 20

1 Weichkapsel enthält 20 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 0,75 mg Racementhol/Weichkapsel NifeHEXAL Lösung

1 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung (entsprechend 30 Tropfen) enthält 20 mg Nifedipin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1,60 mg Racementhol/1 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

NifeHEXAL 10 mg retard 1 Retardtablette enthält 10 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 10 mg Lactose-Monohydrat/Retardtablette

NifeHEXAL 20 mg retard 1 Retardtablette enthält 20 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 9,8 mg Lactose-Monohydrat/Retardtablette

NifeHEXAL 40 mg retard 1 Retardtablette enthält 40 mg Nifedipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 20 mg Lactose-Monohydrat/Retardtablette Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORMEN

NifeHEXAL 5

Weichkapsel

Braune, ovale Weichkapsel

NifeHEXAL 10 Weichkapsel

Braune, längliche Weichkapsel

NifeHEXAL 20 Weichkapsel

Braune, längliche Weichkapsel

NifeHEXAL Lösung

Tropfen zum Einnehmen, Lösung

Klare, grünlich gelbe Lösung mit Menthol-Geschmack

NifeHEXAL 10 mg retard Retardtablette

Grau-pink, runde, beidseitig gewölbte Retardtablette mit der Prägung „A10" auf einer Seite

NifeHEXAL 20 mg retard Retardtablette

Pink, runde, beidseitig gewölbte Retardtablette

NifeHEXAL 40 mg retard Retardtablette

Pink, oval bis leicht beidseitig gewölbte Retardtablette mit einseitiger Bruchkerbe

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

NifeHEXAL 5

   chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

•    vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

NifeHEXAL 10/NifeHEXAL Lösung

   chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

•    vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

•    essentielle Hypertonie

•    Raynaud-Syndrom

•    hypertensiver Notfall

NifeHEXAL 20

•    chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

•    vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

•    essentielle Hypertonie

•    Raynaud-Syndrom

NifeHEXAL 10 mg retard/NifeHEXAL 20 mg retard/NifeHEXAL 40 mg retard

   chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

•    vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

•    essentielle Hypertonie

Hinweis für NifeHEXAL 5/-10/-20/NifeHEXAL Lösung

Bei Patienten mit essentieller (nicht organbedingter) Hypertonie oder chronischer Angina pectoris, die mit Nifedipin in schnell freisetzenden Darreichungsformen (NifeHEXAL 5/-10/-20 und NifeHEXAL Lösung gehören dazu) behandelt wurden, haben sich Hinweise auf einen dosisabhängigen Anstieg von Komplikationen des Herz-Kreislaufsystems (z. B. Myokardinfarkt) und eine Erhöhung der Sterblichkeit ergeben. Daher ist Nifedipin bei diesen beiden Erkrankungen nur dann einzusetzen, wenn andere Arzneimittel nicht angezeigt sind.

Hinweis für NifeHEXAL 40 mg retard

NifeHEXAL 40 mg retard sollte nur dann eingesetzt werden, wenn mit niedrigeren NifedipinDosen kein ausreichender Behandlungserfolg erzielt wurde.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Die Behandlung soll möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten durchgeführt werden.

In Abhängigkeit vom jeweiligen Krankheitsbild sollte die Richtdosis einschleichend erreicht werden.

Soweit nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsangaben für Erwachsene: NifeHEXAL 5

Nifedipin 5 mg ist vor allem für Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung und für Patienten geeignet, die aufgrund ihres geringen Körpergewichtes oder einer Mehrfachbehandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln eine übermäßige Reaktion auf die Nifedipingabe erwarten lassen. Auch Patienten, deren Nebenwirkungen auf die Nifedipinbehandlung eine feinere Dosisabstufung wünschenswert erscheinen lassen, sollten individuell mit Nifedipin 5 mg eingestellt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris

3-mal täglich 1 Weichkapsel Nifedipin 5 mg.

Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

3-mal täglich 1 Weichkapsel Nifedipin 5 mg.

Falls höhere Dosierungen notwendig sind, ist eine stufenweise Erhöhung der Tagesdosis auf 3-mal 10 mg bis 3-mal 20 mg Nifedipin möglich.

Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg Nifedipin.

NifeHEXAL 10

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina), Essentielle Hypertonie, Raynaud-Syndrom 3-mal täglich 1-2 Weichkapseln Nifedipin 10 mg.

Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg Nifedipin.

Hypertensiver Notfall 10 mg Nifedipin oral.

Da ein besonders rascher Wirkungseintritt notwendig ist, muss die Weichkapsel zerbissen und mit dem Inhalt sofort hinuntergeschluckt werden.

Bei ausbleibender oder ungenügender Wirkung kann frühestens nach ca. 30 Minuten eine erneute Gabe von 10 mg Nifedipin erfolgen. Bei kürzerem Einnahmeabstand und/oder höherer Dosierung können bedrohliche Erniedrigungen des Blutdrucks auftreten.

NifeHEXAL 20

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina), Essentielle Hypertonie, Raynaud-Syndrom 3-mal täglich 1 Weichkapsel Nifedipin 20 mg.

Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg Nifedipin.

NifeHEXAL Lösung

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina). Essentielle Hypertonie, Raynaud-Syndrom 3-mal täglich 10-20 mg Nifedipin.

Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg Nifedipin.

Hypertensiver Notfall 10 mg Nifedipin oral.

Bei ausbleibender oder ungenügender Wirkung kann frühestens nach ca. 30 Minuten eine erneute Gabe von 10 mg Nifedipin erfolgen. Bei kürzerem Einnahmeabstand und/oder höherer Dosierung können bedrohliche Erniedrigungen des Blutdrucks auftreten.

NifeHEXAL 10 mg retard

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden. Nifedipin 10 mg retardiert ist vor allem für Hochdruckpatienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung und für Patienten geeignet, die aufgrund ihres geringen Körpergewichtes oder einer Mehrfachbehandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln eine übermäßige Reaktion auf die Nifedipingabe erwarten lassen. Auch Patienten, deren Nebenwirkungen auf die Nifedipinbehandlung eine feinere Dosisabstufung wünschenswert erscheinen lassen, sollten individuell mit Nifedipin 10 mg retardiert eingestellt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina), Essentielle Hypertonie 2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 10 mg.

Falls höhere Dosierungen notwendig sind, ist eine stufenweise Erhöhung der Tagesdosis auf 2-mal 20 mg bis 2-mal 40 mg Nifedipin möglich.

NifeHEXAL 20 mg retard

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden. Bluthochdruckpatienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung und Patienten, die aufgrund ihres geringen Körpergewichts oder einer Mehrfachbehandlung mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln eine übermäßige Reaktion auf die Nifedipin-Gabe erwarten lassen, sollten mit Nifedipin 10 mg in retardierter Darreichungsform behandelt werden. Auch Patienten, deren Nebenwirkungen auf die Nifedipin-Behandlung eine feinere Dosisabstufung wünschenswert erscheinen lassen, sollten individuell mit Nifedipin 10 mg retardiert eingestellt werden.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina), Essentielle Hypertonie 2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 20 mg.

Bei Bedarf kann die Dosis auf 2-mal täglich 40 mg Nifedipin erhöht werden.

NifeHEXAL 40 mg retard

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden.

NifeHEXAL 40 mg retard sollte nur dann eingesetzt werden, wenn mit niedrigeren NifedipinDosen kein ausreichender Behandlungserfolg erzielt wurde.

Chronisch stabile Angina pectoris, Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina), Essentielle Hypertonie 2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 40 mg.

Zusätzliche Informationen zu bestimmten Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Nifedipin wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Nifedipin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurden nicht untersucht. Derzeit verfügbare Daten zur Anwendung von Nifedipin bei Hypertonie werden in Abschnitt 5.1 beschrieben.

Ältere Patienten

Die Pharmakokinetik von Nifedipin ist bei älteren Menschen verändert, so dass geringere Erhaltungsdosen Nifedipin erforderlich sein können als bei jüngeren Patienten.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig überwacht werden; ggf. kann in schweren Fällen eine Dosisreduktion erforderlich sein.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Ausgehend von den pharmakokinetischen Daten ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Dosisanpassung notwendig (siehe Abschnitt 5.1).

Art der Anwendung

In der Regel wird Nifedipin nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B.

1 Glas Wasser), am besten morgens, mittags und abends (schnellfreisetzende Darreichungsformen) bzw. morgens und abends (retardierte Darreichungsformen), möglichst immer zur selben Uhrzeit, eingenommen.

NifeHEXAL darf nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Das Absetzen von Nifedipin - insbesondere bei hoher Dosierung - sollte schrittweise erfolgen.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln, die das Cytochrom-P450 3A4 System hemmen oder induzieren, kann es erforderlich sein, die Nifedipin-Dosis anzupassen oder ggf. ganz auf die Anwendung von Nifedipin zu verzichten (siehe Abschnitt 4.5).

Gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann zu einer verzögerten, jedoch nicht verminderten Resorption führen.

Zusätzlich für NifeHEXAL 10 mg retard/-20 mg retard/-40 mg retard

Es wird empfohlen für Nifedipin 10 mg retard, Nifedipin 20 mg retard und Nifedipin 40 mg retard zwischen den Einzeldosierungen einen Zeitabstand von 12 Stunden einzuhalten, jedoch nicht weniger als 4 Stunden.

Wegen der Lichtempfindlichkeit des Wirkstoffes Nifedipin sollen die Retardtabletten nicht geteilt werden, da sonst der durch die Lackierung erreichte Lichtschutz nicht mehr gewährleistet ist.

Zusätzlich für NifeHEXAL Lösung

Wegen der Lichtempfindlichkeit des Wirkstoffes Nifedipin muss die Lösung sofort nach Entnahme aus der Flasche eingenommen werden.

4.3    Gegenanzeigen

Nifedipin darf nicht eingenommen werden bei:

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Herz-Kreislauf-Schock

•    klinisch signifikante Aortenstenose

•    instabiler Angina pectoris

•    akutem Myokardinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen)

•    gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin (siehe Abschnitt 4.5)

•    in der Schwangerschaft vor der 20. Woche und in der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

Zusätzlich für NifeHEXAL 5/-10/-20/-Lösung

•    Überempfindlichkeit gegen Racementhol

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei

•    schwerer Hypotension mit weniger als 90 mmHg systolisch

•    dekompensierter Herzinsuffizienz

•    Dialysepatienten mit maligner Hypertonie und Hypovolämie (ein deutlicher Blutdruckabfall durch Vasodilatation kann entstehen)

•    Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit manifester Herzinsuffizienz.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig überwacht werden. In schweren Fällen kann eine Dosisverringerung erforderlich sein.

Nifedipin wird über das Cytochrom-P450 3A4 System metabolisiert. Daher können Wirkstoffe, von denen bekannt ist, dass sie dieses Enzymsystem beeinflussen, den FirstPass-Metabolismus oder die Ausscheidung von Nifedipin verändern (siehe Abschnitt 4.5).

Die Plasmaspiegel von Nifedipin können z. B. durch folgende Arzneimittel, die als Inhibitoren dieses Enzymsystems bekannt sind, erhöht werden:

•    Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin)

•    Anti-HIV-Arzneimittel, Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir)

•    Antimykotika vom Imidazol-Typ (z. B. Ketoconazol)

•    Antidepressiva: Nefazodon und Fluoxetin

•    Quinupristin/Dalfopristin

•    Valproinsäure

•    Cimetidin

Wenn NifeHEXAL gleichzeitig mit einem dieser Arzneimittel angewendet wird, sollte der Blutdruck überwacht werden und, falls erforderlich, eine Verringerung der Nifedipin-Dosis in Betracht gezogen werden.

Zusätzlich für schnell freisetzende Darreichungsformen (NifeHEXAL 5/-10/-20/-Lösung)

Die Einnahme von schnellfreisetzenden Nifedipin-Darreichungsformen kann einen übermäßigen Blutdruckabfall mit Reflextachykardie hervorrufen, was zu cardiovaskulären Komplikationen führen kann.

Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zum Auftreten von Angina pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Sehr selten ist über das Auftreten von Myokardinfarkten berichtet worden.

Zusätzlich für NifeHEXAL 10 mg retard/-20 mg retard/-40 mg retard

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-

Galactose-Malabsorption sollten Nifedipin nicht einnehmen.

Zur Anwendung bei besonderen Patientengruppen, siehe Abschnitt 4.2.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Arzneimittel, die Nifedipin beeinflussen

Nifedipin wird über das Cytochrom-P450 3A4 System sowohl in der Darmschleimhaut als auch in der Leber metabolisiert. Daher können Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie dieses Enzymsystem hemmen oder induzieren, die First-Pass-Metabolisierung (nach oraler Gabe) oder die Clearance von Nifedipin beeinflussen (siehe Abschnitt 4.4).

Sowohl das Ausmaß wie auch die Dauer der Wechselwirkungen sollten in Betracht gezogen werden, wenn Nifedipin zusammen mit den nachfolgend aufgeführten Arzneimitteln verabreicht werden soll.

Arzneimittel, die Cytochrom-P450 3A4 induzieren Rifampicin

Rifampicin ist ein starker Induzierer des Cytochrom-P450 3A4 Systems. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin wird die Bioverfügberkeit von Nifedipin deutlich vermindert und so seine Wirksamkeit geschwächt. Die Anwendung von Nifedipin zusammen mit Rifampicin ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Phenytoin, Carbamazepin Phenobarbital

Phenytoin ist ein Induzierer des Cytochrom-P450 3A4 Systems. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Phenytoin wird die Bioverfügbarkeit von Nifedipin vermindert und so seine Wirksamkeit geschwächt. Wenn beide Arzneimittel gleichzeitig angewendet werden, sollte die klinische Reaktion auf Nifedipin beobachtet und gegebenenfalls eine Steigerung der Nifedipin-Dosis erwogen werden. Wird die Nifedipin-Dosis während der gleichzeitigen Anwendung beider Arzneimittel erhöht, sollte eine Verringerung der Nifedipin-Dosis nach Beendigung der Phenytoin-Therapie in Betracht gezogen werden.

Formale Studien zur Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Nifedipin und Carbamazepin oder Phenobarbital wurden nicht durchgeführt. Nach Erfahrungen mit verringerten Plasmakonzentrationen des strukturell ähnlichen Calciumantagonisten Nimodipin aufgrund der enzyminduzierenden Wirkung beider Arzneimittel kann eine Verringerung der Plasmakonzentrationen und damit eine abgeschwächte Wirkung von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden.

Arzneimittel, die Cytochrom-P450 3A4 hemmen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen, die als Inhibitoren des Cytochrom-P450 3A4 Systems bekannt sind, sollte der Blutdruck überwacht und gegebenenfalls eine Verringerung der Nifedipin-Dosis in Erwägung gezogen werden.

Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin)

Von bestimmten Makrolid-Antibiotika ist bekannt, dass sie die durch Cytochrom-P450 3A4 vermittelte Metabolisierung anderer Arzneimittel hemmen. Daher kann ein möglicher Anstieg der Plasmakonzentrationen von Nifedipin bei gleichzeitiger Anwendung beider Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Obwohl Azithromycin strukturell mit der Klasse der Makrolid-Antibiotika verwandt ist, hemmt es CYP3A4 nicht.

Anti-HIV-Proteasehemmer (z. B. Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir oder Saquinavir) Bisher wurde keine klinische Studie einer möglichen Arzneimittelwechselwirkung zwischen Nifedipin und bestimmten Anti-HIV-Proteasehemmern durchgeführt. Es ist bekannt, dass Arzneimittel dieser Klasse das Cytochrom-P450 3A4 System hemmen. Außerdem wurde gezeigt, dass Arzneimittel dieser Klasse in vitro die Metabolisierung von Nifedipin durch Cytochrom-P450 3A4 hemmen. Aufgrund eines verringerten First-Pass-Metabolismus und einer verringerten Eliminierung kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Nifedipin ein erheblicher Anstieg der Plasmakonzentrationen von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden.

Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol)

Es wurde bisher keine formale Studie zur Erfassung von Wechselwirkungen, in der eine mögliche Arzneimittelwechselwirkung zwischen Nifedipin und bestimmten Azol-Antimykotika untersucht wurde durchgeführt. Es ist bekannt, dass Arzneimittel dieser Klasse das Cytochrom-P450 3A4 System hemmen. Aufgrund eines verringerten First-Pass-Metabolismus kann bei gleichzeitiger oraler Anwendung mit Nifedipin ein erheblicher Anstieg der systemischen Bioverfügbarkeit von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden.

Fluoxetin

Es wurde bisher keine klinische Studie, in der eine mögliche Arzneimittelwechselwirkung zwischen Nifedipin und Fluoxetin untersucht wurde, durchgeführt. Es wurde gezeigt, dass Fluoxetin in vitro die Metabolisierung von Nifedipin durch Cytochrom-P450 3A4 hemmt. Daher kann ein Anstieg der Plasmakonzentrationen von Nifedipin bei gleichzeitiger Anwendung beider Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nefazodon

Es wurde bisher keine klinische Studie, in der eine mögliche Arzneimittelwechselwirkung zwischen Nifedipin und Nefazodon untersucht wurde, durchgeführt. Von Nefazodon ist bekannt, dass es die durch Cytochrom-P450 3A4 vermittelte Metabolisierung anderer Arzneimittel hemmt. Daher kann ein Anstieg der Plasmakonzentrationen von Nifedipin bei gleichzeitiger Anwendung beider Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren Der antihypertensive Effekt kann verstärkt werden.

Quinupristin/Dalfopristin

Die gleichzeitige Anwendung von Quinupristin/Dalfopristin und Nifedipin kann erhöhte Plasmakonzentrationen von Nifedipin bewirken.

Valproinsäure

Formale Studien zur Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Nifedipin und Valproinsäure wurden nicht durchgeführt. Nach Erfahrungen mit erhöhten Plasmakonzentrationen des strukturell ähnlichen Calciumantagonisten Nimodipin aufgrund der enzymhemmenden Wirkung von Valproinsäure kann ein Anstieg der Plasmakonzentrationen und damit eine verstärkte Wirkung von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden.

Cimetidin

Durch seine Hemmung von Cytochrom-P450 3A4 erhöht Cimetidin die Plasmakonzentrationen von Nifedipin und kann so die blutdrucksenkende Wirkung verstärken.

Andere Arzneimittel, die Nifedipin beeinflussen

Cisaprid

Die gleichzeitige Anwendung von Cisaprid und Nifedipin kann erhöhte Plasmakonzentrationen von Nifedipin bewirken.

Diltiazem

Diltiazem verringert die Clearance von Nifedipin und erhöht somit die Plasmaspiegel von Nifedipin. Vorsicht ist daher geboten, wenn beide Arzneimittel zusammen angewendet werden; ggf. kann eine Verringerung der Nifedipin-Dosis erforderlich sein.

Wirkungen von Nifedipin auf andere Arzneimittel

Blutdrucksenkende Arzneimittel

Durch Nifedipin kann der blutdrucksenkende Effekt von gleichzeitig verabreichten Antihypertensiva verstärkt werden, wie z. B.

•    Diuretika

•    Beta-Blocker

•    ACE-Hemmer

•    ATrAntagonisten

•    andere Calciumantagonisten

•    Alpha-adrenerge Rezeptorenblocker

•    PDE-5-Hermmer

•    Alpha-Methyldopa

Beta-Rezeptorenblocker

Bei gleichzeitiger Anwendung von Nifedipin mit Beta-Rezptorenblockern sollte der Patient sorgfältig überwacht werden, da es in Einzelfällen zu einer Verschlechterung einer Herzinsuffizienz kommen kann.

Digoxin, Theophyllin

Nifedipin kann eine Erhöhung des Digoxin- und Theophyllin-Plasmaspiegels bewirken. Der Patient sollte auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung überwacht und der Plasmaspiegel kontrolliert werden, ggf. ist die Glykosiddosis zu verringern.

Chinidin

In Einzelfällen führt eine gleichzeitige Anwendung von Nifedipin und Chinidin zu geringeren Chinidinspiegeln oder, nach Absetzen von Nifedipin, zu einem deutlichen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Chinidin. Deshalb wird empfohlen, wenn Nifedipin entweder zusätzlich angewendet oder abgesetzt wird, die Chinidin-Plasmakonzentration zu überwachen und gegebenenfalls die Chinidin-Dosis anzupassen. Während einige Autoren von erhöhten Plasmakonzentrationen von Nifedipin nach der gleichzeitigen Anwendung beider Arzneimittel berichteten, beobachteten andere keine Veränderung der Pharmakokinetik von Nifedipin. Der Blutdruck sollte daher sorgfältig überwacht werden, wenn Chinidin zusätzlich zu einer bereits bestehenden Therapie mit Nifedipin gegeben wird. Die Nifedipin-Dosis sollte gegebenenfalls verringert werden.

Tacmlimus

Es ist bekannt, dass Tacrolimus durch das Cytochrom-P450 3A4 System metabolisiert wird. Vor Kurzem veröffentlichte Daten weisen darauf hin, dass die gleichzeitig mit Nifedipin angewendete Tacrolimus-Dosis in Einzelfällen reduziert werden sollte. Bei gleichzeitiger Anwendung beider Arzneimittel sollten die Plasmakonzentrationen von Tacrolimus überwacht und gegebenenfalls eine Verringerung der Tacrolimus-Dosis in Erwägung gezogen werden.

Vincristin

Nifedipin vermindert die Ausscheidung von Vincristin, wodurch die Nebenwirkungen von Vincristin zunehmen können. Eine Dosisverminderung von Vincristin sollte daher in Betracht gezogen werden.

Cephalosporine

Bei gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen (z. B. Cefixim) und Nifedipin wurden erhöhte Cephalosporin-Plasmaspiegel beobachtet.

Andere Arten von Wechselwirkungen

Die spektrophotometrische Bestimmung von Vanillinmandelsäure im Urin kann unter Nifedipin zu falsch erhöhten Werten führen. Die Bestimmung mittels HPLC bleibt jedoch unbeeinflusst.

Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Grapefruitsaft

Durch Grapefruitsaft wird das Cytochrom-P450 3A4 System gehemmt. Die Anwendung von Nifedipin zusammen mit Grapefruitsaft kann aufgrund eines verringerten First-PassMetabolismus oder einer verlangsamten Clearance daher die Plasmakonzentrationen von Nifedipin erhöhen und die Wirkungsdauer verlängern. Dadurch kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden. Bei einem regelmäßigen Konsum von Grapefruitsaft hält dieser Effekt mindestens 3 Tage nach der letzten Einnahme von Grapefruitsaft an. Im zeitlichen Zusammenhang mit der Nifedipin-Behandlung ist deshalb der Genuss von Grapefruit bzw. Grapefruitsaft zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2)

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Fertilität

In Einzelfällen von /n-vitro-Fertilisation wurden Calciumantagonisten wie Nifedipin mit versiblen biochemischen Veränderungen in der Kopfregion von Spermatozoen in Verbindung gebracht, die zu einer Beeinträchtigung der Spermienfunktion führen können. Bei Männern, bei denen die Zeugung durch wiederholte /n-vitro-Fertilisationen erfolglos blieb, ohne dass eine andere Erklärung dafür gefunden werden kann, sollten Calciumantagonisten wie Nifedipin als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Schwangerschaft

NifeHEXAL ist in der Schwangerschaft vor der 20. Woche kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Erfahrungen aus geeigneten und kontrollierten klinischen Studien mit Schwangeren liegen nicht vor. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben Hinweise auf eine embryotoxische, plazentotoxische und fetotoxische Wirkung infolge der Nifedipineinwirkung während oder nach der Organogenese (siehe Abschnitt 5.3).

Aus der klinischen Erfahrung ist kein spezifisches pränatales Risiko erkennbar, obwohl über eine Zunahme von Fällen mit perinataler Asphyxie, Kaiserschnittentbindung sowie Frühreife und intrauteriner Wachstumsverzögerung berichtet wurde. Es ist unklar, ob diese Beobachtungen auf den zugrunde liegenden Bluthochdruck, seine Behandlung oder auf einen spezifischen Effekt des Wirkstoffs zurückzuführen sind.

Bei der Anwendung von Calciumantagonisten, unter anderem Nifedipin, als Tokolytikum während der Schwangerschaft wurden akute Lungenödeme beobachtet (siehe Abschnitt 4.8), insbesondere bei Mehrlingsschwangerschaften (Zwillingen oder Mehrlingen), bei intravenöser Gabe und/oder gleichzeitiger Anwendung von Beta-2 Agonisten.

Der derzeitige Erkenntnisstand ist nicht geeignet, schädliche Arzneimittelwirkungen auf das Ungeborene und den Säugling auszuschließen. Daher sollte jegliche Anwendung von Nifedipin ab der 20. Schwangerschaftswoche erst nach sehr sorgfältiger individueller NutzenRisikobewertung erfolgen und nur dann in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten nicht in Frage kommen oder sich als ineffektiv erwiesen haben.

Falls Nifedipin nach der 20. Schwangerschaftswoche angewendet wird, sollte dies nur in einem Krankenhaus mit entsprechender Überwachung (Überwachung des Blutdrucks der Mutter und kontinuierliche Überwachung der fetalen Lebensfähigkeit) geschehen.

Wenn Nifedipin zusammen mit intravenös verabreichtem Magnesiumsulfat angewendet wird, muss der Blutdruck sorgfältig überwacht werden, da ein übermäßiger, sowohl die Mutter wie auch den Fetus schädigender Blutdruckabfall auftreten kann.

Stillzeit

Während der Stillzeit darf Nifedipin nicht angewendet werden, da der Wirkstoff aus Nifedipin in die Muttermilch übergeht und nur unzureichende Erfahrungen mit einer Anwendung in der Stillperiode vorliegen. Ist eine Behandlung mit Nifedipin während der Stillzeit zwingend erforderlich, muss abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen

von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Die Häufigkeit der unter Nifedipin gemeldeten unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.

Bei den Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse

(MedDRA)

Sehr

häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr

selten

Nicht

bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopeni e, Anämie, Thrombop enie,

thrombozyt

openische

Purpura

Agranuloz

ytose

Erkrankungen des Immunsystems

allergische

Reaktionen,

allergisches

Ödem/Angioöd

em

(einschließlich

Larynxödem1),

Pruritus,

Exanthem

Urtikaria

anaphyla

ktische/a

naphylakt

oide

Reaktion

en

Psychiatrische

Erkrankungen

Angstreaktione

n,

Schlafstörunge

n

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Hyperglyk

ämie

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmer

zen

Schwindel,

Benommen

heit

Migräne,

Tremor, Par-

/Dysästhesie,

Schläfrigkeit/M

üdigkeit,

Nervosität

Hypoästh

esie

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Augensch

merzen

Herzerkrankungen

Palpitatione

Tachykardie,

Myokardin

n

Schmerzen im Brustraum (Angina pectoris2)

farkt2

Gefäßerkrankungen

periphere

Ödeme

Vasodilatati on (z. B. Flush)

Hypotonie,

Synkope

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nasenbluten, verstopfte Nase, Dyspnö

Lungenöd

em*

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Obstipation,

Nausea

gastrointestinal e Schmerzen und

Bauchschmerz en, Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenh eit

Gingivahy

perplasie,

Anorexie,

Völlegefühl

,

Aufstoßen

Emesis,

Ösophagi

tis,

Cardiains

uffizienz

Leber- und Gallenerkrankungen

vorübergehend er Anstieg der Leberenzymw erte

Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Erythromela

lgie,

insbesonder e zu Beginn der

Behandlung , Schwitzen

Erythem

allergische

Reaktion,

Photosensi

tivität,

palpable

Purpura

exfoliative

Dermatitis

toxische

epidermal

e

Nekrolyse

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankunge n

Muskelkrämpf

e,

geschwollene

Gelenke,

Myalgie

Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Polyurie, Dysurie; bei Niereninsuffizi enz

vorübergehend

e

Verschlechteru ng der

Nierenfunktion

möglich.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

erektile

Dysfunktion

Gynäkoma stie, die nach Absetzen von

Nifedipin

reversibel

ist.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

allgemeines

Unwohlsein,

Asthenie

unspezifische

Schmerzen,

Schüttelfrost

1 kann zu lebensbedrohlichem Verlauf führen

2 Gelegentlich kann es insbesondere zu Beginn der Behandlung zum Auftreten von Angina pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen. Vereinzelt ist das Auftreten eines Herzinfarkts beschrieben worden.

* die Fälle wurden berichtet bei der Anwendung als Tokolytikum während der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).

Bei Dialysepatienten mit maligner Hypertonie und Hypovolämie kann infolge der Vasodilatation ein deutlicher Blutdruckabfall auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen_

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung Symptome

Folgende Symptome werden bei einer schweren Vergiftung mit Nifedipin beobachtet: Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Blutdruckabfall, tachykarde/bradykarde Herzrhythmusstörungen, Hyperglykämie, metabolische Azidose, Hypoxie, kardiogener Schock mit Lungenödem.

Behandlung einer Überdosierung

Therapeutisch stehen die Elimination des Wirkstoffs und die Wiederherstellung stabiler HerzKreislauf-Verhältnisse im Vordergrund.

Nach oraler Ingestion ist eine ausgiebige Magenspülung - evtl. in Kombination mit einer Dünndarmspülung - indiziert.

Insbesondere bei einer Vergiftung mit Retard-Präparaten ist eine möglichst vollständige Elimination, auch aus dem Dünndarm, anzustreben, um die sonst unvermeidliche Nachresorption der Wirksubstanz zu verhindern.

Bei der Gabe von Laxanzien ist allerdings die Hemmung der Darmmuskulatur bis zur Darmatonie unter Calciumantagonisten zu beachten. Nifedipin ist nicht dialysierbar; eine

Plasmapherese (hohe Plasmaeiweißbindung, relativ kleines Verteilungsvolumen) wird jedoch empfohlen.

Bradykarde Herzrhythmusstörungen werden symptomatisch mit Atropin und/oder Beta-Sympathikomimetika behandelt, bei bedrohlichen bradykarden Herzrhythmusstörungen ist eine temporäre Schrittmachertherapie erforderlich.

Die Hypotonie als Folge von kardiogenem Schock und arterieller Vasodilatation wird mit Calcium (1-2 g Calciumgluconat intravenös), Dopamin (bis 25 pg je kg Körpergewicht je Minute), Dobutamin (bis 15 pg je kg Körpergewicht je Minute), Epinephrin bzw.

Norepinephrin behandelt. Die Dosierung dieser Arzneimittel orientiert sich allein an der erzielten Wirkung. Der Serum-Calciumspiegel sollte hochnormal bis leicht erhöht sein.

Die zusätzliche Flüssigkeits- und Volumenzufuhr sollte zurückhaltend und wegen der drohenden kardialen Überlastung unter hämodynamischer Kontrolle erfolgen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumantagonist, 1,4-Dihydropyridin-Derivat ATC-Code: C08CA05

Nifedipin ist ein Calciumantagonist vom 1,4-Dihydropyridintyp. Calciumantagonisten hemmen den Calciumionen-Einstrom durch den langsamen Calciumkanal in der Zelle. Nifedipin wirkt vor allem an den glatten Muskelzellen der Koronararterien und an den peripheren Widerstandsgefäßen. Dieser Effekt hat eine Vasodilatation zur Folge. In therapeutischen Dosen hat Nifedipin praktisch keine direkte Wirkung auf das Myokard.

Am Herzen erweitert Nifedipin vor allem die großen Koronararterien durch Erniedrigung des Muskeltonus, wodurch die Durchblutung verbessert werden kann. Der periphere Widerstand wird gesenkt.

Zu Beginn der Behandlung mit dem Calciumantagonisten kann es reflektorisch zu einer Zunahme der Herzfrequenz und des Herzminutenvolumens kommen. Diese Zunahme ist jedoch nicht ausgeprägt genug, um die Vasodilatation zu kompensieren.

Bei Langzeitbehandlung mit Nifedipin kehrt das anfangs erhöhte Herzminutenvolumen wieder auf den Ausgangswert zurück. Beim Hypertoniker ist eine besonders deutliche Blutdruckabnahme nach Nifedipin zu beobachten.

Kinder und Jugendliche

Es liegen begrenzte Informationen zu Nifedipin in verschiedenen Darreichungsformen und Dosierungen sowohl für akute als auch für chronische Hypertonie im Vergleich zu anderen Antihypertensiva vor. Es wurden antihypertensive Wirkungen von Nifedipin gezeigt, aber Dosierungsempfehlungen, Langzeitdaten zur Unbedenklichkeit und zu Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System wurden nicht untersucht. Pädiatrische Darreichungsformen fehlen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Der Wirkstoff Nifedipin wird nach peroraler Nüchterneinnahme nahezu vollständig resorbiert. Nifedipin unterliegt einem „First-Pass-Effekt" in der Leber, so dass die systemische Verfügbarkeit oral verabreichten schnell freisetzenden Nifedipins bei 50-70 % liegt.

Maximale Plasma- bzw. Serumkonzentrationen werden bei Gabe einer Nifedipin-haltigen Lösung nach ca. 15 Minuten, bei Gabe anderer Zubereitungen mit nicht retardierter Freisetzung nach 30-85 Minuten erreicht.

NifeHEXAL 5/-10/-20/-Lösung

Gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann zu einer verzögerten, jedoch nicht verminderten Resorption führen.

Nifedipin wird zu 95-98 % an Plasmaeiweiß (Albumin) gebunden. Für Nifedipin wurde ein mittleres Verteilungsvolumen Vss von 0,77-1,12 l/kg gefunden.

Nifedipin wird in der Leber nahezu vollständig (hoher „First-Pass-Effekt"), vor allem über oxidative Prozesse, metabolisiert. Diese Metabolite zeigen keine pharmakodynamischen Aktivitäten. Weder die unveränderte Substanz noch der Metabolit M-1 werden in nennenswertem Maße renal eliminiert (< 0,1 % der Dosis). Die polaren Metaboliten M-2 und M-3 werden zu etwa 50 % der Dosis im Urin gefunden (zum Teil in konjugierter Form), wobei der überwiegende Teil innerhalb von 24 h ausgeschieden wird. Der Rest wird mit den Faeces ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 1,7-3,4 Stunden (nicht retardierte Zubereitung). Eine Kumulation der Substanz bei Dauertherapie nach üblicher Dosierung wurde nicht beschrieben.

Bei eingeschränkter Leberfunktion kommt es zu einer deutlichen Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit und zu einer Verminderung der Gesamt-Clearance. Eine Dosisreduzierung kann gegebenenfalls erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten, die auf konventionellen Studien zur akuten Toxizität, chronischen Toxizität und zum mutagenen und tumorerzeugenden Potential basieren, lassen keine besondere Gefährdung für den Menschen erkennen.

In-vivo- und In-v/fro-Untersuchungen zur Mutagenität verliefen negativ, so dass eine mutagene Wirkung im Menschen hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann.

Eine Langzeituntersuchung (2 Jahre) an der Ratte ergab keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte von Nifedipin.

Experimentelle Studien haben bei drei Tierspezies (Ratte, Kaninchen, Maus) Hinweise auf teratogene Effekte ergeben, einschließlich digitaler Anomalien, Fehlbildungen der Extremitäten, Gaumenspalten, Brustbeinspalten und Fehlbildungen der Rippen. Die digitalen Anomalien und die Fehlbildungen der Extremitäten sind möglicherweise auf die eingeschränkte uterine Durchblutung zurückzuführen; sie traten aber auch bei Tieren auf, die Nifedipin nur nach der Organogenese erhalten hatten.

Infolge der Nifedipin-Gabe traten verschiedene embryotoxische, plazentotoxische und fetotoxische Effekte auf, einschließlich verkrüppelte Feten bei Ratten, Mäusen und Kaninchen, kleine Plazenten und unterentwickelte Chorionzotten bei Affen, Absterben von Embryonen und Föten bei Ratten, Mäusen und Kaninchen sowie verlängerte Trächtigkeiten und verringerte Überlebensraten bei neugeborenen Ratten (andere Tierarten wurden hierauf nicht untersucht). Alle Dosen, die in experimentellen Untersuchungen teratogene, embryotoxische und fetotoxische Effekte zur Folge hatten, wirkten auch toxisch auf die Muttertiere und waren um ein Mehrfaches höher als die empfohlene Höchstdosis für den Menschen (siehe Abschnitt 4.6).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

NifeHEXAL 5/-10/-20

   Gelatine

•    gereinigtes Wasser

•    Glycerol

•    Macrogol 400

•    Racementhol

•    Eisen(III)-oxid

•    Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

•    Eisen(II, I II)-oxid

zusätzlich für NifeHEXAL 5/-10

•    Saccharin-Natrium

NifeHEXAL Lösung

•    Glycerol

   Macrogol 300

•    Racementhol

•    Polysorbat 20

•    Saccharin-Natrium

NifeHEXAL 10 mg retard/-20 mg retard/-40 mg retard

   mikrokristalline Cellulose

•    Lactose-Monohydrat

•    Hypromellose

•    Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

•    Macrogol 4000

•    Maisstärke

•    Polysorbat 80

•    Titandioxid

•    Eisen(III)-oxid

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

NifeHEXAL 5

2    Jahre

NifeHEXAL 10

3    Jahre

NifeHEXAL 20 3 Jahre

NifeHEXAL Lösung 3 Jahre

Die Lösung ist nach dem erstmaligen Öffnen der Flasche 36 Monate haltbar, längstens jedoch bis zu dem auf der Faltschachtel aufgedruckten Verfallsdatum.

NifeHEXAL 10 mg retard 5 Jahre

NifeHEXAL 20 mg retard 2 Jahre

NifeHEXAL 40 mg retard 5 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

NifeHEXAL 5/-10/-20 Nicht über 30 °C lagern.

Die Weichkapseln sollen erst unmittelbar vor der Einnahme aus der Faltschachtel und der Durchdrückpackung entnommen werden.

NifeHEXAL Lösung Nicht über 25 °C lagern.

NifeHEXAL wegen der Lichtempfindlichkeit der Wirksubstanz unmittelbar nach Entnahme aus der Flasche einnehmen.

NifeHEXAL 10 mg retard/-20 mg retard/-40 mg retard

Die Retardtabletten sollen erst unmittelbar vor der Einnahme aus der Faltschachtel und der Durchdrückpackung entnommen werden.

NifeHEXAL 20 mg retard Nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt der Behältnisse

NifeHEXAL 5/-10/-20

Packungen mit 30, 50 und 100 Weichkapseln NifeHEXAL Lösung

Packung mit 30 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

NifeHEXAL 10 mg retard/-20 mg retard/-40 mg retard Packungen mit 30, 50 und 100 Retardtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNGEN

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com

8. ZULASSUNGSNUMMERN

NifeHEXAL 5

6055.00. 01

NifeHEXAL 10

7097.00. 00

NifeHEXAL 20 6055.02.01

NifeHEXAL Lösung

9234.00. 00

NifeHEXAL 10 mg retard

16206.00. 00

NifeHEXAL 20 mg retard

6055.00.00

NifeHEXAL 40 mg retard 6055.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLANGERUNG DER

ZULASSUNGEN

NifeHEXAL 5

Datum der Erteilung der Zulassung

14.02.1985

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

12.12.2006

NifeHEXAL 10

Datum der Erteilung der Zulassung

16.06.1986

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

12.12.2006

NifeHEXAL 20

Datum der Erteilung der Zulassung

02.09.1985

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

12.12.2006

NifeHEXAL Lösung

Datum der Erteilung der Zulassung

14.07.1986

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

26.01.2005

NifeHEXAL 10 mg retard

Datum der Erteilung der Zulassung 22.02.1990

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

12.12.2006

NifeHEXAL 20 mg retard

Datum der Erteilung der Zulassung

14.02.1985

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

12.12.2006

NifeHEXAL 40 mg retard

Datum der Erteilung der Zulassung

29.07.1985

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

11.01.2007

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2016

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig