Nifurantin 100 Mg
B Formblatt „Vorlage für die Fachinformation gemäß §11a AMG“; Seite 0 von 10; Reg.-Nr.: 1343-C; Version 01; gültig ab 15.11.2009 ezeichnung |
Nifurantin 100 mg Nifuretten |
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Darreichungsform |
Überzogene Tabletten |
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Versionsnummer |
v001de |
Freigabedatum |
05.10.2012 |
Formblatt „Vorlage für die Fachinformation gemäß § 11a AMG“; Seite 11 von 11; Reg.-Nr.: 1343-C; Version 02; gültig ab 17.02.2011
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
FACHINFORMATION
Bezeichnung der Arzneimittel
Nifurantin® 100 mgüberzogene Tablette
Nifuretten®20 mg überzogene Tablette
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Nitrofurantoin-Monohydrat
1 Tablette Nifurantin®100 mg enthält 107,52 mg Nitrofurantoin-Monohydrat, entsprechend 100 mg Nitrofurantoin.
1 Tablette Nifuretten®enthält 21,5 mg Nitrofurantoin-Monohydrat, entsprechend 20 mg Nitrofurantoin.
Sonstige Bestandteile: Lactose, Glucose und Sucrose
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Überzogene Tabletten zum Einnehmen, gelb gefärbt, rund.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiet
Nitrofurantoin darf nur verabreicht werden, wenn effektivere und risikoärmere Antibiotika oder Chemotherapeutika nicht einsetzbar sind.
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Suppressivtherapie chronisch-obstruktiver Harnwegsinfektionen bei Patienten mit angeborener oder erworbener Abflussbehinderung der Harnwege
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Reinfektionsprophylaxe chronisch rezidivierender aszendierender Harnwegsinfektionen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach der Art der Behandlung. Wegen des geringen Wirkstoffgehaltes sind Nifuretten®besonders zur Anwendung bei Kindern geeignet.
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Anwendungs-dauer |
Tagesdosis Nitrofurantoin für Kinder und Erwachsene |
Dosierung Nifurantin® 100 mg für Erwachsene |
a) Akuttherapie |
7-10 Tage |
5 mg/kg KM |
täglich 3 (-4) Tabletten in 3-4 Einzelgaben (alle 8-6 Stunden) |
b) intermittierende Langzeittherapie |
2-3x 14 Tage, mit 14tägigen Pausen |
2-3mg/kg KM |
täglich 1-2 Tabletten in 1-2 Einzelgaben |
c) Rezidivtherapie |
ca. 6 Monate |
1,2 mg/kg KM |
abends 1 Tablette, nach dem letzten Wasserlassen mit etwas Flüssigkeit |
Die Einnahme von Nifurantin®100 mg und Nifuretten®erfolgt während oder nach einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit.
Hinweise:Nifurantin®100 mg und Nifuretten®sind glutenfrei.
Eine bräunliche Urinverfärbung ist ohne klinische Bedeutung.
Gegenanzeigen
Niereninsuffizienz, Anurie, Oligurie, pathologische Leberenzymwerte, Neuritis (vor allem Polyneuritis), Allergie gegen Nitrofurantoin oder einen der sonstigen Bestandteile, Mangel an Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, Schwangerschaft im letzten Trimenon, Frühgeborene und Säuglinge bis zum 3. Lebensmonat (wegen Gefahr der hämolytischen Anämie).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
V orsicht ist geboten bei Krankheitsbildern, die als Nebenwirkung von Nitrofurantoin auftreten können, wie chronische Lungenfibrose, Cholestase oder chronische Hepatitis.
Vor Verordnung von Nifurantin®100 mg/Nifuretten®sollten Nieren- und Leberfunktion überprüft werden, da bei Störungen dieser Funktionen mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Bei älteren Patienten muss stets mit einer eingeschränkten Nierenfunktion gerechnet werden.
Bei potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen wie akuten Lungenreaktionen (Atemnot, Husten, Lungeninfiltrationen, Fieber), schweren Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Cholestase oder Sensibilitätsstörungen (Parästhesien, Ausfallsymptome) ist die Therapie sofort abzubrechen, keinen Reexpositionsversuch durchführen.
Unter der Therapie mit Nifurantin®100 mg/Nifuretten® sind Kontrollen von Blutbild, Leber- und Nierenwerten notwendig. Besonders ist zu achten auf veränderte biochemische Werte wie Erhöhung der Transaminasen, Nachweis von Antikörpern (SMA, ANA) sowie auf frühzeitige klinische Symptome von Leberschäden wie Übelkeit / Erbrechen, Ikterus, Druckgefühl im Oberbauch, reduzierter Allgemeinzustand und Appetitlosigkeit. Bei Langzeittherapie ist eine strikte Überwachung erforderlich.
Die Ergebnisse einiger Laboruntersuchungen, wie z.B. auf Glucose, Harnstoff, alkalische Phosphatase, Bilirubin oder Kreatinin können durch Nitrofurantoin falsch erhöht sein.
In den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf Nifurantin®100 mg/Nifuretten®nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich (siehe auch unter 4.6).
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Fructose-Intoleranz oder Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase- Mangel sollten Nifurantin®100 mg/Nifuretten®nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen
Durch gleichzeitige Gabe von Antazida auf der Basis von Magnesium- oder Aluminiumsalzen sowie von Metoclopramid kann die Resorption von Nitrofurantoin vermindert werden.
Atropin und Propanthelin verzögern die Resorption und Elimination, erhöhen aber die Bioverfügbarkeit und die Wiederauffindungsrate im Harn. Harnalkalisierende Stoffe vermindern, harnansäuernde Mittel erhöhen die Wirksamkeit von Nitrofurantoin. Probenecid und Sulfinpyrazon führen durch Hemmung der Nitrofurantoinausscheidung zu einer Kumulation des Nitrofurantoins. Nitrofurantoin soll nicht mit Nalidixinsäure, Penicillinen und halbsynthetischen Penicillinen kombiniert werden.
Einzelfall: Nitrofurantoin interagiert vermutlich mit Phenytoin, deshalb ist eine Kontrolle des Phenytoinspiegels erforderlich.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Nitrofurantoin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe auch unter 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Nitrofurantoin passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
Die Anwendung in der Schwangerschaft ist während des letzten Trimenon kontraindiziert (Gefahr der hämolytischen Anämie beim Neugeborenen).
In den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf Nifurantin®100 mg/Nifuretten®nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nitrofurantoin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: besonders zu Therapiebeginn: gastrointestinale Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen), Nausea
Selten:besonders zu Therapiebeginn: Diarrhoe
Sehr selten: Pankreatitis infolge Reexposition; Parotitis
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindel; Ataxie; Nystagmus
Häufig:besonders zu Therapiebeginn: Kopfschmerzen
Sehr selten: periphere Polyneuropathien mit den Symptomen Parästhesie und Sensibilitätsminderung (siehe auch unter 4.4)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Kristallurie
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:Leberreaktionen: reversible Cholestase bis zur chronisch aktiven oder granulomatösen Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: allergische Reaktionen: Arzneimittelfieber, Pruritus, urtikarielle Hautveränderungen, angioneurotisches Ödem
Sehr selten: transitorische Alopezie; allergische Reaktionen: Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:Autoimmunreaktionen (sog. Lupus-ähnliche Syndrome, „lupus-like syndromes“, mit Symptomen wie Exanthem, Arthralgie und Fieber); anaphylaktischer Schock; Auftreten ernster und lebensbedrohlicher Nebenwirkungen, wenn Anzeichen einer akuten Leberschädigung wie Ikterus, Bauchschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Übelkeit/Erbrechen und Gewichtsverlust missachtet werden (siehe auch unter 4.4). Es handelt sich um idiosynkratische bzw. immunoallergische Reaktionen mit guter Prognose, sofern die Diagnose rechtzeitig gestellt und die Therapie mit Nitrofurantoin umgehend beendet wird. In der Literatur sind Todesfälle im Zusammenhang mit Nitrofurantoin-assoziierten Leberschädigungen berichtet worden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:Blutbildveränderungen (z.B. Eosinophilie, Thrombozytopenie, Agranulozytose und Neutropenie, Panzytopenie, akute hämolytische Anämie)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig:Lungenreaktionen: allergisches Lungenödem, interstitielle Pneumonie
Sehr selten: Lungenfibrose; Asthmaanfälle
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: reversible Hemmung der Spermatogenese
Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Bei Überdosierung oder individueller Überempfindlichkeit gegenüber Nitrofurantoin können verstärkt Nebenwirkungen, besonders Erbrechen, auftreten.
Therapie von Intoxikationen
Bei Aufnahme toxischer Mengen wird eine primäre Giftelimination empfohlen. Über die Art der Giftentfernung sollte nach Absprache mit einer Giftinformationszentrale entschieden werden. Alkalisierung des Urins fördert die Ausscheidung; Hämodialyse ist möglich. Die weitere Behandlung ist symptomatisch durchzuführen, bei polyneuritischen Beschwerden ist Vitamin B6sinnvoll. Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie des Blutbildes sind empfehlenswert.
Nitrofurantoin ist ein Harnwegstherapeutikum aus der Gruppe der Nitrofurane.
ATC-Code
J01XE01
Wirkungsweise
Nitrofurantoin hat keine eigene antimikrobielle Aktivität. Es wird von bakteriellen Nitroreduktasen zur aktiven Verbindung metabolisiert. Die Reduktions-metaboliten führen durch Adduktbildung mit der DNS zu teilweise deletären Strangbrüchen bzw. hemmen zahlreiche Stoffwechselaktivitäten durch Elek-tronenentzug.
Resistenzmechanismen
Die Resistenzmechanismen gegen Nitrofurnatoin sind nur ansatzweise erforscht. Experimentelle Hinweise in resistenten Escherichia coli-Isoloaten deuten darauf hin, dass ein erniedrigter Gehalt an Nitroreduktasen mit einer verminderten Empfindlichkeit gegenüber Nitrofurantoin assoziiert ist.
Eine Kreuzresistenz von Nitrofurantoin mit den Antibiotika anderer Wirkstoffklassen besteht nicht.
Grenzwerte
Die Testung von Nitrofurantoin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
64 mg/l |
> 64 mg/l |
Staphylococcus spp. |
64 mg/l |
> 64 mg/l |
Enterococcus spp. |
64 mg/l |
> 64 mg/l |
Streptococcus spp. |
64 mg/l |
> 64 mg/l |
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Nitrofurantoin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Nitrofurantoin anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2011)
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecalis ° |
Staphylococcus saprophyticus ° |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Morganella morganii |
Proteus mirabilis |
Proteus vulgaris |
Pseudomonas aeruginosa |
Serratia marcescens |
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nitrofurantoin wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert. 4-5 Stunden nach oraler Einnahme von 100 mg Nitrofurantoin (entspricht 1 Tablette Nifurantin 100 mg) werden maximale Urinkonzentrationen von 37-60 µg/ml erreicht.
Verteilung
Nitrofurantoin wird in alle Gewebe und Körperflüssigkeiten einschließlich Muttermilch und Plazenta verteilt. Die resultierenden Serum- und Gewebespiegel sind gering und liegen unter der minimalen Hemmkonzentration. Antibakteriell wirksame Konzentrationen werden nur im Urin erreicht. Die Eiweißbindung liegt bei 50-90 %.
Biotransformation
Die geringen Serum- und Gewebespiegel sind wesentlich durch eine enzymatische Inaktivierung in diesen Kompartimenten bedingt. Der Anteil der aktiven Substanz im Urin beträgt 35-45 %, der von inaktiven Metaboliten 45-50 %. Die Metaboliten können eine Braunfärbung des Urins verursachen.
Elimination
Nitrofurantoin wird sehr rasch aus dem Körper ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit bei normaler Nierenfunktion aus dem Plasma liegt zwischen 20 und 90 Minuten. Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil über die Nieren. 20 % der aktiven Substanz werden durch glomeruläre Filtration und ca. 80 % durch tubuläre Sekretion eliminiert. Eine tubuläre Rückresorption mit einhergehendem Aufbau von Gewebs- bzw. Lymphspiegeln ist weder für Tiere noch für Menschen nachgewiesen.
Im Stuhl erscheinen maximal 2-4 % der zugeführten Nitrofurantoinmenge. Bei Nierenfunktionsstörungen sinkt die Ausscheidung von Nitrofurantoin, so dass im Urin u. U. keine bakteriostatischen Konzentrationen erzielt werden können. Durch die Kumulation wird die Gefahr der Nebenwirkungen erhöht.
Bioverfügbarkeit
Die relative Bioverfügbarkeit wurde an 12 gesunden männlichen Probanden nach einmaliger oraler Gabe von 1 Tablette Nifurantin®100 mg bzw. von 5 Tabletten Nifuretten®(20 mg/Tbl.) im Vergleich zu einer Trinklösung bestimmt. Im Urin wurden für Nifurantin®100 mg cmax mit durchschnittlich 60 µg/ml und tmaxmit 4-5 Stunden gemessen, während die Nifuretten®-Werte für cmaxbei ca. 65 µg/ml und für tmaxebenso bei 4-5 Stunden lagen. Die Wiederauffindungsrate im Urin bis zu 8 Stunden war mit 35-45 % unverändertem Nitrofurantoin für alle drei Formulierungen gleich.
Die relative Bioverfügbarkeit, berechnet aus den Plasma-AUC-Werten, betrug für Nifurantin®100 mg 92 % und für Nifuretten®83 %, bezogen auf die Trinklösung.
In einer weiteren Untersuchung an 6 gesunden Männern und 6 gesunden Frauen wurde gezeigt, dass es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Bioverfügbarkeit gibt.
Die gleichzeitige Aufnahme fettreicher Nahrung führt zu einer verminderten Resorptionsgeschwindigkeit und vergrößerter Bioverfügbarkeit, was sich in einer Vergrößerung sowohl der im Urin wiedergefundenen Menge als auch der Zeitdauer, in der antimikrobielle Konzentrationen bestehen, äußert.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute und chronische Toxizität
Untersuchungen zur Toxizität wurden an Mäusen bzw. Ratten durchgeführt.
Die perorale LD50beträgt bei Mäusen 360 mg/kg KM, bei Ratten 604 mg/kg KM. In den üblichen Studien zur chronischen Toxizität wurden keine toxischen Effekte beobachtet.
Mutagenes und Tumor erzeugendes Potential
Nitrofurantoin wirkt mutagen in Kulturen von Bakterien und menschlichen Fibroblasten. Eine karzinogene Wirkung von Nitrofurantoin wurde nicht beobachtet; allerdings wird Nitrofurantoin im Organismus zu einem Metaboliten mit potentiellen karzinogenen Eigenschaften abgebaut (Aminofurantoin).
Reproduktionstoxizität
Nitrofurantoin passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
In tierexperimentellen Untersuchungen wurde eine erhöhte Missbildungsrate beobachtet.
Pharmazeutische Eigenschaften
Liste der sonstigen Bestandteile
Nifurantin®100 mg: Calciumcarbonat; Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.); Chinolingelb, Aluminiumsalz; Gelatine; Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.); Kartoffelstärke; Lactose-Monohydrat; Vorverkleisterte Stärke aus Mais ; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Montanglycolwachs; Povidon K 25; Sucrose; Talkum; Titandioxid
Nifuretten®: Arabisches Gummi; Calciumcarbonat; Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.); Cellulosepulver; Chinolingelb, Aluminiumsalz; Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.); Lactose-Monohydrat; Macrogol 6000; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Montanglycolwachs; Sucrose; Hochdisperses Siliciumdioxid; Sorbitol (Ph.Eur.); Talkum; Titandioxid; Weißer Ton.
Inkompatibilitäten
Bisher nicht bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Nifurantin®100 mg: 3 Jahre
Nifuretten®: 3 Jahre
Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nifurantin®100 mg: Nicht über 25°C lagern.
Nifuretten®: Nicht über 30°C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Nifurantin®100 mg: PVC/Aluminium-Blister in Faltschachteln mit 30, 50 und 100 überzogenen Tabletten.
Nifuretten®: PVC/PVDC/Aluminium-Blisterin Faltschachteln mit 50 überzogenen Tabletten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise
Inhaber der Zulassung
APOGEPHA Arzneimittel GmbH
Kyffhäuserstr. 27
01309 Dresden
Tel.: 03 51 / 3 36 33
Fax: 03 51/ 3 36 34 40
info@apogepha.de
www.apogepha.de
Zulassungsnummer(n)
Nifurantin®100 mg: 3000549.00.00
Nifuretten®: 3000551.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Nifurantin®100 mg: 03.05.2005
Nifuretten®: 31.05.2005
Stand der Information
September 2012
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
7b629ef7d8d1385144a65bb9c60efa4a.rtf Seite 11 von 11
Mg, 20.09.2012