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Nimodipin 10 Mg I.V.Carino

Document: 25.07.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

NIMODIPIN 10 mg i.v. Carino, Infusionslösung


QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: 1 Durchstechflasche enthält 10 mg Nimodipin in 50 ml alkoholischem Lösungsmittel.

Sonstige Bestandteile: Ethanol (96%)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM

Infusionslösung


KLINISCHE ANGABEN

Anwendungsgebiete

Zur Vorbeugung und Behandlung ischämischer neurologischer Defizite infolge zerebraler Vasospasmen nach aneurysmatisch bedingter Subarachnoidalblutung


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zu Beginn der Behandlung für die Dauer von 2 Stunden 1 mg Nimodipin ( = 5 ml NIMODIPIN Carino) /Std. (ca. 15 g/kg Körpergewicht/Std.). Bei guter Verträglichkeit, insbesondere beim Fehlen von stärkeren Blutdrucksenkungen, Erhöhung der Dosis nach der 2. Stunde auf 2 mg Nimodipin ( = 10 ml NIMODIPIN Carino) /Std. (ca. 30 g/kg Körpergewicht/Std.). Bei Patienten mit deutlich niedrigerem Körpergewicht als 70 kg oder labilen Blutdruckverhältnissen sollte mit einer Dosierung von 0,5 mg Nimodipin ( = 2,5 ml NIMODIPIN Carino) /Std. begonnen werden.


Prophylaktische Gabe:

Die intravenöse Behandlung sollte nicht länger als 4 Tage nach der Blutung beginnen und während der Periode der größten Gefahr der Entwicklung eines Vasospasmus, d. h. bis zum 10. bis 14. Tag nach der Subarachnoidalblutung, fortgesetzt werden.

Nach Abschluss der Infusionsbehandlung wird für etwa 7 weitere Tage die orale Gabe von 6 x 60 mg Nimodipin im Abstand von 4 Std. empfohlen.


Therapeutische Gabe:

Bei bereits bestehenden, durch Vasospasmus bedingten ischämischen neurologischen Störungen nach einer Subarachnoidalblutung sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen und für mindestens 5 und maximal 14 Tage fortgesetzt werden. Anschließend wird für die Dauer von 7 Tagen die orale Gabe von 6 x täglich 60 mg Nimodipin im Abstand von 4 Std. empfohlen.


Wenn während der therapeutischen oder prophylaktischen NIMODIPIN Carino-Anwendung die Blutungsquelle chirurgisch versorgt wird, sollte die intravenöse Behandlung mit NIMODIPIN Carino für mindestens 5 Tage postoperativ fortgesetzt werden.


Bei Patienten mit unerwünschten Begleiterscheinungen ist die Dosis ggf. zu reduzieren oder die Behandlung abzubrechen.


Bei schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, speziell Leberzirrhose, können Wirkungen und Nebenwirkungen, z.B. Blutdrucksenkung, stärker ausgeprägt sein; in solchen Fällen sollte die Dosis in Abhängigkeit von Blutdruckkontrollen ggf. reduziert und notfalls ein Abbruch der Behandlung erwogen werden.


NIMODIPIN Carino wird als intravenöse Dauerinfusion im Bypass mit einer Infusionspumpe über einen zentralen Katheter verabreicht. Die Leitungen werden über einen Dreiwegehahn miteinander verbunden. Geeignete Koinfusionen sind: Glucose 5%, physiologische Kochsalzlösung, Ringer-Laktat, Ringer-Laktat mit Magnesium, Dextran 40-Lösungen, Poly(O-2-hydroxy-ethyl)stärke 6 %, Human-Albumin 5 % oder Blut. Es kann auch Mannitol über einen Zeitraum bis zu 24 Stunden als Koinfusion verabreicht werden. Das Verhältnis NIMODIPIN Carino zu Koinfusionslösung soll 1 : 4 betragen.

Bei Patienten, bei welchen eine Volumenbelastung unerwünscht bzw. kontraindiziert ist, kann das Präparat ohne zusätzliche Gabe einer Koinfusionslösung zentralvenös über einen Katheter appliziert werden.


NIMODIPIN Carinoist gut haltbar, jedoch in gewissem Grade lichtempfindlich. Deshalb muss die Lösung für den Fall ihrer Entnahme aus der Durchstechflasche (z.B. nach Umfüllen in eine Perfusorspritze) in geeigneter Art und Weise vor Licht geschützt werden.


NIMODIPIN Carino darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder Infusionsbeuteln oder -flaschen zugegeben werden.


Es ist zu empfehlen, NIMODIPIN Carino auch während Narkose, Operation und Angiographie weiter zu verabreichen.


Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern (siehe Abschnitt 4.4).


Gegenanzeigen

NIMODIPIN Carinodarf nicht angewendet werden bei:

bekannter Überempfindlichkeit gegen Nimodipin oder einen der sonstigen Bestandteile


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Da zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, ist diese Altersgruppe bislang nicht für eine Therapie mit Nimodipin vorgesehen.


Vorsicht ist geboten bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (systolischer Blutdruck unter 90 mm Hg).

Bei erhöhtem Wassergehalt des Gehirngewebes (generalisiertes Hirnödem) oder stärker erhöhtem Hirndruck soll NIMODIPIN Carino vorsichtig angewendet werden.


NIMODIPIN Carinoist gut haltbar, jedoch in gewissem Grade lichtempfindlich. Deshalb muss die Lösung für den Fall ihrer Entnahme aus der Durchstechflasche (z.B. nach Umfüllen in eine Perfusorspritze) in geeigneter Art und Weise vor Licht geschützt werden.


NIMODIPIN Carinoenthält 23,7 Vol.-% Alkohol.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nimodipin wird über das Cytochrom P450 3A4-System metabolisiert. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die dieses System induzieren oder hemmen, grundsätzlich zu Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit Nimodipin führen.


Blutdrucksenkende Arzneimittel

Bei Patienten, die blutdrucksenkende Mittel erhalten, kann NIMODIPIN Carinodie blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken.


Neuroleptika und Antidepressiva

Die gleichzeitige Verabreichung von Nimodipin und dem Antidepressivum Fluoxetin führt zu bis zu ca. 50 % höheren Plasmakonzentrationen an Nimodipin. Der Fluoxetin-Plasmaspiegel wird deutlich erniedrigt, während der aktive Metabolit Norfluoxetin davon nicht betroffen ist.

Die gleichzeitige Verabreichung von Nimodipin und Nortriptylin führt zu einer leichten Abnahme des Nimodipin-Plasmaspiegels bei unveränderten Nortriptylin-Plasmakonzentrationen.

Bei der gleichzeitigen Gabe von Nimodipin und Haloperidol bei Patienten mit individueller langfristiger Haloperidol-Behandlung traten keine Anzeichen von Wechselwirkungen auf.


Zidovudin

In experimentellen Untersuchungen führte die gleichzeitige intravenöse Gabe von Zidovudin und Nimodipin zu erhöhten Zidovudin-Plasmaspiegeln.


Grapefruitsaft

Der gleichzeitige Genuss von Grapefruitsaft wird nicht empfohlen, da erhöhte Blutspiegel von Nimodipin auftreten können.


Calciumantagonisten

Kombinationen mit anderen Calciumantagonisten (z.B. Nifedipin, Diltiazem, Verapamil) oder Alpha-Methyldopa sollen nach Möglichkeit vermieden werden.


Potentiell nephrotoxische Arzneimittel

Bei gleichzeitiger Behandlung mit potentiell nephrotoxischen Arzneimitteln (z.B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Furosemid) kann sich die Nierenfunktion verschlechtern.


Beta-Rezeptorenblocker

Bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von β-Rezeptoren-Blockern besteht die Möglichkeit einer stärkeren Blutdrucksenkung sowie einer gegenseitigen Verstärkung der negativ inotropen Wirkung bis hin zur dekompensierten Herzinsuffizienz.


Alkohol-unverträgliche Arzneimittel

Durch den als Lösungsmittel verwendeten Alkohol sind Interaktionen mit alkohol-unverträglichen Arzneimitteln zu beachten.


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Nimodipin bei Schwangeren vor. Nimodipin passiert die Plazenta. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3.). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

NIMODIPIN Carino darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sein denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Stillzeit

Nimodipin geht beim Menschen in die Muttermilch über. In tierexperimentellen Studien wurde eine Anreicherung des Wirkstoffs in der Milch gezeigt. Falls die Mutter während der Stillzeit mit NIMODIPIN Carino behandelt werden muss, soll die Milch während dieser Zeit verworfen werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden nach Gabe von NIMODIPIN Carino berichtet.


Erkrankungen des Blutes

Sehr selten: Thrombozytopenie


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Kopfschmerzen


Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen

Häufig: Blutdrucksenkung (insbesondere bei erhöhter Ausgangslage)

Gelegentlich: Bradykardie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit

Sehr selten: Ileus (Störung der Darmpassage infolge Darmlähmung)


Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Schwindelgefühl, Wärme- oder Hitzegefühl, Schwitzen, Flush, Tachykardie, Magen-Darm-Beschwerden.

Anstieg der Transaminasen, der alkalischen Phosphatase und der Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT), Verschlechterung der Nierenfunktion mit Anstieg von Harnstoff und/oder Kreatinin im Serum, Extrasystolen, Venenentzündung (bei Gabe von unverdünntem NIMODIPIN Carino in periphere Venen!).

Es ist zu berücksichtigen, dass die Zubereitung 23,7 Vol.-% Alkohol (200 mg Alkohol auf 1 ml Zubereitungslösung) und 20 Vol.-% Polyethylenglycol (Macrogol) 400 enthält.


Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.



Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Als Folge einer akuten Überdosierung können verstärkt Nebenwirkungen wie z.B. Gesichtsrötung (Flush), Kopfschmerzen, stärkere Blutdrucksenkung, Tachykardie oder Bradykardie auftreten. Darüber hinaus kann bei oraler Gabe mit Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit gerechnet werden.


Therapie von Intoxikationen
Bei akuter Überdosierung soll die Behandlung mit NIMODIPIN Carino sofort unterbrochen werden. Bei oraler Einnahme ist als sofortige Therapiemaßnahme eine Magenspülung mit Kohlezusatz in Betracht zu ziehen. Bei starkem Blutdruckabfall sollte Dopamin oder Norepinephrin (Noradrenalin) intravenös verabreicht werden. Da kein spezifisches Antidot bekannt ist, sollte sich im Weiteren die Therapie anderer Begleitwirkungen nach den im Vordergrund stehenden Symptomen richten.


PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Zerebraltherapeutikum, Calciumkanalblocker


ATC-Code: C08CA06


Nimodipin ist ein Calciumantagonist aus der 1,4-Dihydropyridingruppe. Die Substanz durchdringt aufgrund ihrer hohen Lipophilie gut die Blut-Hirn-Schranke. Im Tierexperiment bindet Nimodipin mit hoher Affinität und Selektivität an Ca2+-Kanäle vom L-Typ und blockiert hierüber den transmembranösen Ca2+-Einstrom. Es wird angenommen, dass Nimodipin in den pathologischen Zuständen, die mit einer vermehrten Einströmung von Ca2+-Ionen in die Nervenzellen einhergehen, z.B. bei Hirnischämie, die Stabilität und Funktionsfähigkeit verbessert. Die bei einer Subarachnoidalblutung auftretenden ischämischen neurologischen Schäden und die Letalität wurden so durch Nimodipin signifikant vermindert.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Die Absorption des oral verabreichten Wirkstoffes Nimodipin erfolgt praktisch vollständig. Bereits 10-15 Minuten nach Tablettengabe können der unveränderte Wirkstoff und seine frühen "first-pass"-Stoffwechselprodukte im Plasma nachgewiesen werden. Nach mehrfacher oraler Gabe (3 x 30 mg täglich) werden mittlere maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) von 12,3-17,5 ng/ml bei jungen und von 26 10 ng/ml bei älteren Menschen gemessen, die nach 0,6-1,6 Stunden (tmax) erreicht werden. Die maximale Plasmakonzentration und die Fläche unter der Kurve (AUC) steigen bis zur höchsten geprüften Dosierung von 90 mg dosisproportional an.

Bei Dauerinfusion von 0,03 mg/kg/h werden mittlere steady-state-Plasmakonzentrationen von 17,6-26,6 ng/ml erreicht. Nach intravenöser Bolus-Injektion fallen die Nimodipin-Plasmakonzen­trationen biphasisch mit Halbwertzeiten von 5-10 Minuten und von etwa 60 Minuten ab. Das Verteilungsvolumen (VSS‘nach Zwei-Kompartiment-Modell berechnet) wird bei i.v.-Gabe zu 0,9-1,6 l/kg Körpergewicht berechnet. Die totale (systemische) Clearance beträgt 0,6-1,9 l/h/kg.


Proteinbindung und Verteilung

Nimodipin wird zu 97-99 % an Plasmaproteine gebunden. Dem Vollblut zugesetztes Nimodipin verteilt sich zu etwa gleichen Teilen zwischen den Erythrozyten und dem Plasma. Nimodipin hat sich im Tierversuch als plazentagängig erwiesen. An der laktierenden Ratte konnte zudem der Übertritt in die Muttermilch nachgewiesen werden. Beide Vorgänge sind auch für den Menschen wahrscheinlich, obwohl bis jetzt keine Humandaten vorliegen.

Nimodipin kann nach oraler und i.v.-Gabe in der Cerebrospinalflüssigkeit in Konzentrationen nachgewiesen werden, die ca. 0,5 % der gemessenen Plasmakonzentrationen betragen. Diese entsprechen etwa der freien Konzentration im Plasma.


Metabolismus, Elimination und Exkretion

Nimodipin wird metabolisch eliminiert. Dabei stehen die Dehydrogenierung des Dihydropyridin-Ringes und die oxidative Esterspaltung im Vordergrund. Die oxidative Esterspaltung, die Hydroxylierung der 2- und 6-Methylgruppe und die Glukuronidierung als Konjugationsreaktion sind weitere wichtige Metabolisierungsschritte. Die im Plasma auftretenden drei primären Metaboliten zeigen keine oder nur therapeutisch unbedeutende Restaktivität.


Eine Beeinflussung der Leberenzyme durch Induktion oder Hemmung ist nicht bekannt. Die Metaboliten werden beim Menschen zu ca. 50 % renal und zu ca. 30 % biliär ausgeschieden.

Die Eliminationskinetik ist linear. Die Halbwertzeit für Nimodipin beträgt zwischen 1,1-1,7 Stunden. Die terminale Halbwertzeit von 5-10 Stunden ist für die Festlegung des Dosisintervalls nicht von Bedeutung.


Bioverfügbarkeit

Aufgrund der hohen Metabolisierungsrate bei der ersten Leberpassage ("first-pass" ca. 85-95 %) beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 5-15%.


Bei der gemeinsamen Anwendung mit den Antiepileptika Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin wird die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Nimodipin stark erniedrigt. Die verminderte Bioverfügbarkeit wird durch die enzyminduzierenden Eigenschaften dieser Antiepileptika erklärt, die zu einem verstärkten First-pass-Metabolismus führen. Von anderen Dihydropyridinen (Nifedipin, Nisoldipin) wurde berichtet, dass die gleichzeitige Verabreichung von Rifampicin zu verminderten Plasmaspiegeln der oral verabreichten Dihydropyridine durch Erniedrigung der Bioverfügbarkeit führen kann.

Mittlere Plasmakonzentrationsverläufe von Nimodipin nach oraler Gabe von 30 mg als Tablette und nach intravenöser Infusion von 0,015 mg/kg für eine Stunde (n=24, ältere Probanden)


5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen führten bei Gabe von hohen oralen Dosen zu Wachstumshemmungen und embryoletalen Effekten. Untersuchungen zur Peri-/Postnatalentwicklung zeigten widersprüchliche Befunde. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten sowie ihrer Nachkommen wurde nicht beeinträchtigt. Nimodipin reichert sich in der Milch laktierender Ratten an.


PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

Liste der sonstige Bestandteile

Ethanol (96%), Macrogol 400, Trometamol, Maleinsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke


Inkompatibilitäten

Da der Wirkstoff von NIMODIPIN Carino von Polyvinylchlorid (PVC) absorbiert wird, dürfen nur Infusionspumpen mit Infusionsleitungen aus Polyethylen (PE) verwendet werden.


Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

NIMODIPIN Carinoist gut haltbar, jedoch in gewissem Grade lichtempfindlich. Deshalb muss die Lösung für den Fall ihrer Entnahme aus der Durchstechflasche (z.B. nach Umfüllen in eine Perfusorspritze) in geeigneter Art und Weise vor Licht geschützt werden.


Art und Inhalt des Behältnisses

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung, abgefüllt in 50 ml Braunglas-Durchstechflaschen (Typ II) und verschlossen mit Brombutyl-Stopfen. Packung mit 5 Durchstechflaschen zu je 50 ml Infusionslösung [N1]


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


INHABER DER ZULASSUNG

CARINOPHARM GmbH

Bahnhofstraße 18

31008 Elze


Telefon: 0180 2 1234-01 *

Telefax: 0180 2 1234-02 *

E-Mail: info@carinopharm.de


* 0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 € pro Minute


ZULASSUNGSNUMMER

60762.00.00


DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

29. März 2006


STAND DER INFORMATION

07/2013


VerKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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