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Nitripress 10 Mg, Tabletten

Document: 18.05.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bitte bei Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.


Nitrepress® 10 mg Tabletten


Wirkstoff: Nitrendipin



Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 10 mg Nitrendipin.


Sonstige Bestandteile:

Mikrokristalline Cellulose, Lac­tose-Monohydrat, Magnesium­stea­rat (Ph.Eur.), Maisstärke, Na­riumdodecylsulfat, Povidon K25, Farbstoff Eisenoxid (E 172)


Hinweis für Diabetiker

1 Tablette enthält weniger als 0,01 BE.



Darreichungsform und Inhalt

Originalpackungen mit

20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten


Nitrepress®10 mg ist ein Mittel zur Behandlung des Bluthochdrucks


HEXAL AG

Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen

Tel.: (08024) 908-0, Fax: (08024) 908-1290

e-mail: patientenservice@hexal.de


Hersteller

Salutas Pharma GmbH,

ein Unternehmen der HEXAL AG

Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (es­sen­tielle Hypertonie)




Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Nitrepress®10 mg nicht einnehmen?

Sie dürfen Nitrepress®10 mg nicht einnehmen bei

- Überempfindlichkeit gegen Nitrendipin oder an­dere Calciumantagonisten vom 1,4-Dihydro­pyri­dintyp

- Herz-Kreislauf-Schock

- höhergradiger Aortenklappen-, Subaortenklap­­penstenose

- instabiler Angina pectoris

- akutem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) (innerhalb der ersten 4 Wochen)

sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.


Wann dürfen Sie Nitrepress®10 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Ni­tre­press®10 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Be­fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei nicht ausreichend be­handelter Herzmuskel­schwä­­che (dekompensierte Herzinsuffizienz).


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit be­­achten?

Während der Schwangerschaft darf eine Behandlung mit Ni­­trepress®10 mg nicht erfolgen, da tierexperimentelle Studien mit hohen Dosierungen Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben. Erfahrungen beim Menschen liegen nicht vor.


Nitrendipin, der Wirkstoff von Nitrepress®10 mg, geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da keine Erfahrungen über mögliche Auswirkungen auf den Säugling vorliegen, sollte ab­­­­gestillt werden, wenn wäh­rend der Stillzeit eine Behandlung mit Nitre­press®10 mg notwendig ist.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu be­­­rück­­sich­­tigen?

Über die Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warn­hinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Beta-Re­­zeptoren­­blockern und Nitrepress®10 mg sollte vermieden werden.


Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, insbesondere bei älteren Patienten, kann die Verstoffwechslung des Arzneimittels verzögert sein, wo­durch es zu unerwünschter Blutdrucksenkung kommen kann. Die Dosierung bei diesen Patienten sollte daher zu­­nächst mit 1 Tablette Nitrepress®10 mg (entsprechend 10 mg Nitrendipin) unter häufiger Blutdruckkontrolle erfolgen. Sollte dennoch der Blutdruck zu stark ab­­sinken, ist gegebenenfalls ein Arzneimittelwechsel erforderlich.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Nitrepress®10 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne si­cheren Halt be­achten?

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell unterschiedlich auftretende Reaktionen kann das Re­­­aktionsvermögen so weit verändert werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Stra­­­­ßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosis­erhöhung und Arzneimittelwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen

Welche Wechselwirkungen zwischen Nitrepress®10 mg und anderen Arzneimitteln sind zu be­achten?

Der blutdrucksenkende Effekt von Nitrepress®10 mg kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Nitrepress®10 mg und Beta-Re­­­zeptorenblockern ist eine regelmäßige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen kann. Gelegentlich kann es zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche kommen.


Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Beta-Re­­zeptoren­­blockern und Nitrepress®10 mg sollte vermieden werden.


Cimetidin kann zu einer Erhöhung des Nitrendipin-Plasmaspiegels und somit zu einer verstärkten Ni­trendipin-Wirkung führen.


Nach Erfahrungen mit dem Calciumantagonisten Nifedipin ist zu erwarten, dass Rifampicin die Verstoffwechslung von Nitrendipin be­­schleunigt. Da­durch könn­­­­­te die Wirksamkeit von Nitrendipin ab­geschwächt werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin könnte deshalb eine Dosisanpassung von Nitrendipin, gegebenenfalls auch eine Therapieergänzung, notwendig werden.


Grapefruit-Saft hemmt die Verstoffwechslung von Nitrendipin. Die daraus resultierende höhere Plasmakonzentration kann zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Digoxin ist ein An­stieg der Digoxin-Plasmaspiegel möglich. Daher sollte auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung geachtet und gegebenenfalls der Digoxin-Plasmaspiegel be­­stimmt werden. Falls notwendig, ist eine Re­duzierung der Digoxin-Dosis vorzunehmen.

Nebenwirkungen (negative inotrope Wirkung, Si­nus­­arrest, AV-Blockierung) von Antiar­rhyth­mika (z. B. Am­iodaron, Chini­din) können verstärkt werden.


Die Wirkung bestimmter Muskelrelaxanzien (Pancuronium-, Ve­­­curoniumhalogenid) kann verlängert wer­­­den.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Prazosin kann es zu einem starken Blutdruckabfall kommen.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der An­wendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Nitrepress®10 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Nitrepress®10 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Die Behandlung sollte individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung durchgeführt werden.


Wie viele Tabletten und wie oft sollten Sie Nitrepress®10 mg einnehmen?

Es gelten folgende Richtdosen:

Nehmen Sie 2-mal täglich (morgens und abends) 1 Ta­blette Nitrepress®10 mg (entsprechend 20 mg Ni­trendipin). Die Tagesdosis kann bei unzureichender Blutdrucksenkung stufenweise auf bis zu 2-mal täglich 2 Ta­bletten Nitrepress®10 mg (entsprechend 40 mg Nitrendipin) er­­­höht werden.


Nehmen Sie pro Tag nicht mehr als 4 Tabletten

Ni­trepress®10 mg (entsprechend 40 mg Nitrendipin).


Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, insbesondere bei älteren Patienten, kann die Verstoffwechslung des Arzneimittels verzögert sein, wo­durch es zu unerwünschtem Blutdruckabfall kommen kann. Die Dosierung bei diesen Patienten sollte daher zu­­nächst mit 1 Tablette Nitrepress®10 mg (ent­sprechend 10 mg Nitrendipin) unter häufiger Blutdruckkontrolle erfolgen. Sollte dennoch der Blutdruck zu stark ab­­sinken, ist gegebenenfalls ein Arzneimittelwechsel erforderlich.


Wie und wann sollten Sie Nitrepress®10 mg einnehmen?

Die Tabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit nach der Mahl­­zeit eingenommen. Die Einnahme darf nicht zusammen mit Grapefruit-Saft erfolgen, da dies eine verstärkte Wirkung von Nitrepress®10 mg zur Folge haben kann (siehe unter “Wechselwirkungen”).


Wie lange sollten Sie Nitrepress®10 mg einnehmen?

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Nitrepress®10 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!


Bei einer akuten Überdosierung muss mit verstärktem Auftreten von Rötung der Haut (Flush), Kopfschmerzen, starkem Blutdruckabfall, verlangsamter oder beschleunigter Herzschlagfolge, Bewusst­seins­­­trübung bis zu tiefer Bewusstlosigkeit gerechnet werden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Nitrepress®10 mg eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

Nehmen Sie bei der nächsten Einnahme nicht mehr Tabletten Nitrepress® 10 mg ein, sondern setzen Sie die Be­­handlung mit der verordneten Dosis fort.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Be­handlung un­terbrechen oder vorzeitig beenden?

Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der An­wen­­dung von Nitrepress®10 mg auftreten?

Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es häufig, meist vorübergehend, zu Kopfschmerzen und Gesichts- (Flush) bzw. Hautrötung mit Wärmegefühl (Erythem) kommen. In den ersten Be­­­hand­lungs­wochen kann es zu einer Mehrausscheidung der täglichen Urinmenge kommen.


Gelegentlich können Schwindel, Müdigkeit oder Ma­­­gen-Darm-Störungen (Übelkeit, Völlegefühl, Durch­fall), Kopfschmerzen, übermäßige Blutdrucksenkung (hypotone Kreislaufregulationen), Kribbeln in Armen und Beinen (Parästhesien), Erhöhung der Herzschlagfolge (Tachykardie), Herzklopfen (Palpitati­onen) sowie aufgrund einer Erweiterung der Blutgefäße Flüssigkeits­ansammlung in den Unterschenkeln (Un­ter­schenkelödeme) auftreten.


Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dau­er und Schweregrad der Anfälle kommen.

Vereinzelt ist das Auftreten eines Herzinfarktes be­schrieben worden.


Nervosität oder allergische Hautreaktionen wie Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria) und Haut­ausschlag (Exantheme) wurden selten beobachtet.


Insbesondere bei hoher Dosierung wurden in seltenen Fällen Muskelschmerzen (Myalgie), Zittern der Finger (Tremor) sowie eine geringfügige, vorübergehende Änderung der op­­ti­­schen Wahrnehmung beobachtet.


In Einzelfällen kann es unter längerer Behandlung zu Zahnfleischveränderungen (Gingiva-Hyperplasie) kommen, die sich nach Absetzen des Arzneimittels völlig zurückbilden.


In Einzelfällen wurde vor allem bei älteren Patienten unter ei­ner Langzeittherapie eine Vergrößerung der Brustdrüse (Gy­­­näkomastie) beobachtet, die sich nach Absetzen des Arzneimittels zurückbildete.


In Einzelfällen sind Leberenzymerhöhungen (alkalische Phosphatase und/oder SGOT, SGPT) beobachtet worden, die sich nach Absetzen zurückbildeten.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Nitrepress®10 mg aufzubewahren?

Vor Licht schützen!


Die lichtempfindliche Wirksubstanz der Tabletten ist innerhalb der Folie lichtgeschützt. Daher sollten die Tabletten erst vor der Einnahme daraus entnommen werden.



Stand der Information

Mai 2005