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Norkotral Tema

Document: 26.01.2006   Fachinformation (deutsch) change

Desitin Arzneimittel GmbH
Norkotral® Tema, Weichkapseln, Januar 2006
Zul.-Nr.: 11096.01.00 Änderungsanzeige



Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Norkotral Tema


Wirkstoff: Temazepam 20 mg, Weichkapsel


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Weichkapsel Norkotral Tema enthält 20 mg Temazepam


3. Darreichungsform


rotbraune, ovale Weichkapseln


4.Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.

Benzodiazepine sollten nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad verordnet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:


Erwachsene: Im Allgemeinen 20 mg Temazepam (1 Weichkapsel Norkotral Tema) als Tagesdosis. In Ausnahmefällen kann die Tagesdosis auf maximal 40 mg gesteigert werden.



Ältere Patienten: 10 mg Temazepam als Tagesdosis. In Ausnahmefällen kann die Tagesdosis auf maximal 20 mg gesteigert werden.


Die Behandlung sollte mit der niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen werden. Die maximale Dosis sollte nicht überschritten werden. Geschwächte Patienten, Patienten mit beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion, chronischer Atemschwäche oder hirnorganischen Veränderungen sollten geringere Dosen erhalten.


Art und Dauer der Anwendung:


Die Weichkapsel(n) wird (werden) abends kurz (ca. ½ Stunde) vor dem Schlafengehen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (1/2 Glas Wasser) eingenommen.

Die Einnahme sollte nicht auf vollen Magen erfolgen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und verstärkten Hang-over-Wirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss. Ebenso muss eine ausreichende Schlafdauer gewährleistet sein, um das Risiko von Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens (Verkehrs­tüchtigkeit) am folgenden Morgen zu mindern.


Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Ver­längerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustands­bildes erfolgen.


Es ist angebracht, den Patienten vor Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die Gründe für die allmähliche Verringerung der Dosis genau zu erklären. Darüber hinaus ist es wichtig, dass dem Patienten die Möglichkeit von Rebound-Phänomenen zu erläutern ist, wodurch die Angst vor solchen Symptomen - falls sie beim Absetzen des Medikaments auftreten sollten - verringert werden kann.

Es gibt Anzeichen dafür, dass es bei kurzzeitig wirksamen Benzodiazepinen innerhalb des Dosisintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.


4.3 Gegenanzeigen


- Myasthenia gravis

- Überempfindlichkeit gegenüber Temazepam, anderen Benzodiazepinen bzw. einem anderen Bestandteil des Arzneimittels

- schwere Störungen der Atemfunktion

- Schlafapnoe-Syndrom

- schwere Leberinsuffizienz

- spinale und zerebellare Ataxien

akute Vergiftung mit Alkohol, Sedativa, Hypnotika, Analgetika oder Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium-Präparate).

Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Temazepam bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Studien vor. Deshalb sollten Kinder und Jugendliche nicht mit Norkotral Tema behandelt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Toleranzentwicklung


Nach wiederholter Einnahme kurzwirksamer Benzo­diazepine über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) kommen.


Abhängigkeit


Die Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese ist dieses Risiko erhöht.


Wenn sich eine körperlich Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlicher Angst, Spannungszuständen, innerer Unruhe, Verwirrt­heit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Über­empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.


Absetzerscheinungen


Auch beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Be­handlung kann es vorübergehend zu Absetzerschei­nungen (Rebound-Phänomenen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzo­diazepinen führten, in verstärkter Form wieder auftreten. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.


Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.


Dauer der Behandlung


Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen. (s. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung)


Amnesie


Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen. Das bedeutet, dass (meist einige Stunden) nach Medikamenteneinnahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht erinnern kann.

Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosis und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7-8 Stunden) verringert werden.


Psychiatrische und "paradoxe" Reaktionen


Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, meist bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychiatrischen sowie sogenannten "paradoxen Reaktionen", wie Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Wut, Alpträumen, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen kommen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden.


Spezifische Patientengruppen


Benzodiazepine werden nicht zur primären Behandlung von Psychosen empfohlen.


Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grund­erkrankung mit Antidepressiva erfolgt (Suizidgefahr).


Benzodiazepine sollten bei Patienten mit Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.


Bei eingeschränkter Leber- und deutlich eingeschränkter Nierenfunktion ist - wie allgemein üblich - Vorsicht geboten und gegebenenfalls die Dosierung zu verringern.



Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten nicht mit Benzodiazepinen behandelt werden, da bei ihnen die Gefahr einer Enzephalopathie besteht.

Bei älteren Patienten ist besondere Vorsicht geboten und gegebenenfalls niedriger zu dosieren.


Eine niedrigere Dosis wird auch für Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz auf Grund des Risikos einer Atemdepression empfohlen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Temazepam mit folgenden Arzneimitteln kann es zu gegenseitiger Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkungen kommen:


- Sedativa, Hypnotika, Analgetika, Narkotika

- Neuroleptika

- Antiepileptika

- Anxiolytika

- Antihistaminika

Antihypertonika, Betarezeptorenblocker

- Antidepressiva, Lithium-Präparate.


Die Kombination mit Narkoanalgetika kann zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsentwicklung führen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxantien wird die relaxierende Wirkung verstärkt.


Substanzen, die bestimmte Leberenzyme (Cytochrom P 450) hemmen, können die Wirkung von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen verstärken (Cimetidin z.B.).


Während der Behandlung mit Norkotral Tema sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Temazepam in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird. Die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, ist nach dieser Kombination nicht mehr gegeben.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In der Schwangerschaft sollte Temazepam nicht ver­ordnet werden, da zu einer Anwendung am Menschen nur unzureichende Erfahrungen vorliegen.

Temazepam darf während der Schwangerschaft nicht zusammen mit Diphenhydramin eingenommen werden, da nach dieser Kombination ein Fall von intrauterinem Kindstod beschrieben wurde.

Kinder deren Mütter, während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine eingenommen haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen Entzugssymptome in der Post­partalphase.


Wenn Norkotral Tema in hohen Dosen während der Spätschwanger­schaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Ateminsuffizienz, Hypothermie, Hypotonie und Trinkschwäche (floppy infant syndrome) zu erwarten.

Falls Norkotral Tema einer Patientin im reproduktionsfähigen Alter verschrieben wird, sollte diese darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht, oder eine Schwangerschaft vermutet.

Das Missbildungsrisiko scheint beim Menschen nach Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben.

Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor.


Temazepam geht in die Muttermilch über und akkumuliert dort. Daher sollte Norkotral Tema in der Stillzeit nicht angewendet werden. Wenn wiederholte oder hohe Dosen von Norkotral Tema in der Stillzeit zwingend indiziert sind, ist abzustillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Sedierung, Amnesie, verminderte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktionen können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer (siehe auch 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).


4.8 Nebenwirkungen


sehr häufig 10%

häufig 1%, <10%

gelegentlich 0,1%, <1%

selten 0,01%, <0,1%

sehr selten, einschl. Einzelfälle <0,01%


In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten und der Höhe der eingenommenen Dosis können insbesondere zu Beginn der Therapie folgende Nebenwirkungen auftreten:


  • Müdigkeit, Benommenheit am folgenden Tage

  • verringerte Aufmerksamkeit

  • herabgesetztes Reaktionsvermögen

  • gedämpfte Emotionen, Verwirrtheit

  • Muskelschwäche, Ataxie

  • Kopfschmerzen

  • Schwindelgefühl, Sehstörungen.


In der Regel verringern sich diese Symptome nach wiederholter Anwendung.


Über Störungen des Magen-Darm-Traktes, Änderung der Libido und Hautreaktionen wurde gelegentlich berichtet.

Bei Atemwegsobstruktion und bei Hirnschädigung kann sich eine Atemdepression bemerkbar machen, insbesondere während der Nacht.


Amnesie


Benzodiazepine können anterograde Amnesien (Gedächt­nislücken über einen bestimmten Zeitraum) verursachen (s. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Depressionen


Eine bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung von Benzodiazepinen demaskiert werden (s. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung / Spezifische Patientengruppen).


Psychiatrische und "paradoxe" Reaktionen


Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, meist bei älteren Patienten, zu psychiatrischen sowie sogenannten "paradoxen Reaktionen", wie Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Wut, Alpträumen, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen kommen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden.


Abhängigkeit


Die Anwendung von Benzodiazepinen (auch in therapeutischen Dosen) kann zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen; nach Beenden der Therapie können Entzugs- und Rebound-Phänomene auftreten (s. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung).


4.9 Überdosierung


Wie auch bei anderen Benzodiazepinen ist eine Überdosierung mit Temazepam im Allgemeinen nicht lebens­bedrohend (Cave: Mehrfachintoxikation!).


Intoxikationen mit Benzodiazepinen sind gewöhnlich - in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis - durch verschiedene Stadien der zentralen Dämpfung gekennzeichnet, die von Somnolenz, geistiger Verwirrung, Lethargie, Sehstörungen und Dystonie bis hin zu Ataxie, Bewusstlosigkeit, zentraler Atem- und Kreislaufdepression und Koma reichen können.



Patienten mit leichteren Vergiftungserscheinungen sollten unter Atem- und Kreislaufkontrolle ausschlafen. In schwereren Fällen können weitere Maßnahmen (Magenspülung, Kreislaufstabilisierung, Intensivüberwachung) erforderlich werden.


Auf Grund der hohen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens dürften forcierte Dialyse oder Hämodialyse bei reiner Temazepamvergiftung nur von geringem Nutzen sein.

Zur Aufhebung der zentraldämpfenden Wirkungen von Benzodiazepinen steht der spezifische Benzodiazepin-Antagonist Flumazenil zur Verfügung.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe. Benzodiazepinderivate

ATC-Code N05CD07,


Temazepam ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit sedierenden und hypnotischen Eigenschaften, sowie mit angst­dämpfenden, spasmolytischen und antikonvulsiven Effekten.

Als spezifischer GABA-Agonist bindet es mit mittel­starker Affinität an Benzodiazepinrezeptoren, und verstärkt die hemmende Wirkung der GABA-ergen Neurone.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption


Pharmakokinetische Studien haben gezeigt, dass Temazepam nach oraler Gabe nahezu vollständig (90 - 100 %) resorbiert wird. Der First-pass-Effekt ist gering, und liegt bei etwa 5 %. die maximale Plasma­konzentration wird in der Regel nach ca. 50 Minuten erreicht, und beträgt nach oraler Gabe von 20 mg Temazepam 660 - 1100 ng/ml. Nach Mehrfachdosierung wird der Steady-state am 3.Tag erreicht (382 ± 192 ng/ml nach 30 mg-Dosen bei Gesunden).


Verteilung


Das Verteilungsvolumen ist alters- und geschlechtabhängig und beträgt etwa 1,3 - 1,5 l/kg KG. Bei jungen und älteren Frauen wurden höhere Werte als bei den Männern gefunden.



Unverändertes Temazepam wird zu etwa 96 % an Plasmaeiweiße gebunden.


Metabolismus


Temazepam wird hauptsächlich (ca. 90 %) in der Leber zum Glukuronid konjugiert. Weniger als 5 % des Wirkstoffs werden zu Oxazepam demethyliert und ebenfalls an Glukuronsäure gebunden. Die Glukuronide sind ZNS-inaktiv, das gebildete Oxazepam trägt auf Grund seiner geringen Konzentration nicht zur pharmakologischen Wirkung bei.


Elimination


Nach Einmalgabe werden ca. 80 % der applizierten Dosis über die Nieren (größtenteils als Konjugate) und ca. 12 % mit den Faeces ausgeschieden. Weniger als 2 % der applizierten Dosis erscheinen unverändert im Urin.

Die Eliminations-HWZ wird, einigen Studien nach, von Alter und Geschlecht beeinflusst und beträgt im Mittel 8 (7 - 11) Stunden bei jüngeren, bis zu 14 Stunden bei älteren Patienten. Insbesondere bei älteren Frauen beträgt die Eliminations-HWZ bis zu 18,4 Stunden.

In der Regel kommt es nach wiederholter Gabe zu keiner wesentlichen Kumulation von Wirkstoff bzw. Metaboliten.


Pathophysiologische Variationen


Bei Vorliegen einer Niereninsuffizienz bleiben Clearance und Plasmaspiegel von freiem Temazepam innerhalb des Normalbereichs. Die Eliminations-HWZ für Temazepam-Glukuronid ist dagegen verlängert, sodass dieser inaktive Metabolit kumulieren kann.

Auf Grund der hohen Plasmaeiweißbindung und des großen Verteilungsvolumens ist die Hämodialyse zur Entfernung des Wirkstoffs aus dem Organismus unge­eignet.


Pharmakokinetik beim Fetus bzw. beim Säugling


Untersuchungen über Temazepam zur Plazentagängigkeit beim Menschen liegen bisher nicht vor. Von den chemisch und strukturell verwandten Substanzen Oxazepam und Lorazepam ist bekannt, dass die Plazentagängigkeit mit der Dauer der Schwangerschaft zunimmt. Die Plasmaspiegel des Feten kurz vor der Geburt betragen etwa 80 - 100 % der mütterlichen Werte. Entsprechende Verhältnisse können für das Temazepam ebenfalls angenommen werden.


Temazepam geht in die Muttermilch über. In der Regel betragen die Wirkstoffspiegel bei 3-OH-Benzodiazepinen in der Muttermilch etwa 10 % der mütterlichen Plasmaspiegel. Bei unreifen Frühgeborenen und hohen Dosen können sedierende Wirkungen auf den Säugling nicht ausgeschlossen werden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität


s. Punkt 4.9 Überdosierung.


Chronische Toxizität


Die chronische Toxizität wurde an Ratten (Dosis bis 120 mg/kg täglich) und Hunden (Dosis im letzten Versuchsdrittel bis zu 220 mg/kg) über jeweils 6 Monate untersucht. In den höchsten Dosisgruppen (etwa ab der 80fachen therapeutischen Humandosis) wurden Fetteinlagerungen in der Leber beobachtet. In der höchsten Dosisgruppe traten bei zwei Hunden in den letzten 3 Versuchswochen tonische Konvulsionen auf.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Temazepam wurde nicht ausführlich bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Bisherige Tests verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.


Reproduktionstoxizität


Temazepam passiert die Plazenta.
Ergebnisse aus Tierversuchen: Temazepam war beim Kaninchen teratogen. In Studien am Kaninchen bewirkte die kombinierte Anwendung von Diphenhydramin und Temazepam eine deutlich erhöhte perinatale Mortalität der Nachkommen.
Es gibt Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen von benzodiazepinexponierten Muttertieren.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Sorbitan, Sorbitol (Ph. Eur.), Mannitol (Ph. Eur.), Gelatine, Glycerol 85%, Macrogol 400, Höhere Polyole, Eisen(III)oxid (E172).


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Vor Feuchtigkeit schützen und nicht über 30° C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium-PVC-Blisterpackungen mit 10 [N 1], 20 [N 2] und 30 Weichkapseln.

Klinikpackung 200 (10 * 20)Weichkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine speziellen Hinweise.



7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

DESITIN ARZNEIMITTEL GMBH

Weg beim Jäger 214

D-22335 Hamburg

Telefon: (040) 591 01-525

Telefax: (040) 591 01-377

www.desitin.de


8.ZULASSUNGSNUMMER

11096.01.00


9.Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

21.06.1990/19.08.2002


10.STAND DER INFORMATION

Januar 2006


11.VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.

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