Novalgin Tropfen
ENR: 0196457 / 2151278 / 0196606 / 1445922 / 0196517 / 0196486 / 0196569 / 0196546
Fachinformation
Novalgin®
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Novalgin Filmtabletten
500 mg
Novalgin akut Brausetabletten
500 mg
Novalgin 1 g-Injektionslösung
Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
Novalgin Tropfen
500 mg/ml, Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Novalgin Sirup
50 mg/ml
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
1 g
Novalgin Zäpfchen für Kinder
0,3 g
Wirkstoff: Metamizol-Natrium 1 H2O
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Novalgin Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Novalgin akut Brausetabletten
1 Brausetablette enthält 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Enthält Natriumverbindungen (siehe Abschnitt 4.4)
Novalgin 1 g-Injektionslösung und Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
1 ml Injektionslösung enthält 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Novalgin Tropfen
1 ml (20 Tropfen) enthält 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O,
1 Tropfen enthält 25 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Novalgin Sirup
1 ml enthält 50 mg Metamizol-Natrium 1 H2O,
1 Messlöffel (5 ml) enthält 250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Enthält Natriumverbindungen und Sucrose (Zucker) (siehe Abschnitt 4.4)
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
1 Zäpfchen enthält 1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Enthält Phospholipide aus Sojabohnen (siehe Abschnitt 4.8)
Novalgin Zäpfchen für Kinder
1 Zäpfchen enthält 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.
Enthält Phospholipide aus Sojabohnen (siehe Abschnitt 4.8)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Novalgin Filmtabletten
Filmtabletten, nahezu weiß, bikonvex, länglich
Novalgin akut Brausetabletten
Brausetabletten, weiß bis cremefarben, rund, flach mit Facette
Novalgin 1 g-Injektionslösung und Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
Injektionslösung, klar, nahezu farblos bis gelb
Novalgin Tropfen
Tropfen zum Einnehmen, Lösung, klar und gelb
Novalgin Sirup
Sirup, klar und rot, Himbeergeschmack
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene und Novalgin Zäpfchen für Kinder
Zäpfchen, torpedogeformt, gelblich-weiß, geruchlos
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
-
Akute starke Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen
-
Koliken
-
Tumorschmerzen
-
Sonstige akute oder chronische starke Schmerzen, soweit andere therapeutische Maßnahmen nicht indiziert sind
-
Hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht
-
Die parenterale Anwendung ist nur indiziert, sofern eine enterale Applikation nicht in Frage kommt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach der Intensität der Schmerzen oder des Fiebers und der individuellen Empfindlichkeit, auf Novalgin zu reagieren.
Grundsätzlich sollte die niedrigste schmerz- und fieberkontrollierende Dosis gewählt werden.
Bei Fieber ist für Kinder eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend.
30 bis 60 Minuten nach oraler und etwa 30 Minuten nach parenteraler Gabe kann eine deutliche Wirkung erwartet werden.
Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre gilt, dass als Einzeldosis 8 bis 16 mg Metamizol-Natrium 1 H2O pro Kilogramm Körpergewicht gegeben werden. Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren (> 53 kg) können bis zu 1000 mg pro Einzeldosis einnehmen. Bei unzureichender Wirkung kann die jeweilige Einzeldosis, in Abhängigkeit von der Tagesmaximaldosis bis zu 4-mal am Tag gegeben werden.
Die folgenden Dosierungstabellen enthalten die empfohlenen Einzeldosen und maximalen Tagesdosen.
Dosierungstabelle für Novalgin Film- und Brausetabletten 500 mg:
Alter (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesmaximaldosis |
10-14 Jahre (32-53 kg) |
1 Filmtablette / Brausetablette Novalgin (entsprechend 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 4 Filmtabletten / Brausetabletten Novalgin (entsprechend bis zu 2000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre ( 53 kg) |
1-2 Filmtabletten / Brausetabletten Novalgin (entsprechend 500-1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 8 Filmtabletten / Brausetabletten Novalgin (entsprechend bis zu 4000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Dosierungstabelle für Novalgin Tropfen, Tropfen zum Einnehmen, Lösung 500 mg/ml:
Dosierungstabelle für Sirup 250 mg:
Alter (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesmaximaldosis |
3-11 Monate (5-8 kg) |
¼ - ½ Messlöffel Novalgin (entsprechend 62,5 -125 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
1 – 1 ¼ Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 312,5 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
1-3 Jahre (9-15 kg) |
½ -1 Messlöffel Novalgin (entsprechend 125 - 250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
3 Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
4-6 Jahre (16-23 kg) |
¾ - 1 ½ Messlöffel Novalgin (entsprechend 187,5 - 375 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
4 – 4 ½ Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 1125 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
7-9 Jahre (24-30 kg) |
1 - 2 Messlöffel Novalgin (entsprechend 250 - 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
6 Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 1500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
10-12 Jahre (31-45 kg) |
1 ½ - 3 Messlöffel Novalgin (entsprechend 375 - 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
9 Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 2250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
13-14 Jahre (46-53 kg) |
1 ¾ - 3 ½ Messlöffel Novalgin (entsprechend 437,5 - 875 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
10 – 10 ½ Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 2625 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre ( 53 kg) |
2 - 4 Messlöffel Novalgin (entsprechend 500 - 1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
12 Messlöffel Novalgin (entsprechend bis zu 3000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Dosierungstabelle für Zäpfchen 300 mg:
Alter (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesmaximaldosis |
4-6 Jahre (19-23 kg) |
1 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 3 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend bis zu 900 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
7-9 Jahre (24-30 kg) |
1 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 4 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend bis zu 1200 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
10-12 Jahre (31-45 kg) |
1 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 5 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend bis zu 1500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
13-14 Jahre (46-53 kg) |
1 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 6 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Kinder (entsprechend bis zu 1800 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Dosierungstabelle für Zäpfchen 1000 mg:
Alter (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesmaximaldosis |
Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre ( 53 kg) |
1 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Erwachsene (entsprechend 1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
bis zu 4 Zäpfchen Novalgin Zäpfchen für Erwachsene (entsprechend bis zu 4000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Dosierungstabelle für Injektionslösung:
Bei parenteraler Applikation werden üblicherweise als Einzeldosis 6 mg bis 16 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht gegeben. Säuglinge ab dem 3. Lebensmonat bis zu 1 Jahr erhalten Novalgin Injektionslösung ausschließlich intramuskulär.
Da hypotensive Reaktionen auf die Injektion möglicherweise dosisabhängig sind, muss die Indikation für parenterale Einzeldosen von mehr als 1 g Novalgin streng gestellt werden.
Alter (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
3-11 Monate (5-8 kg) |
0,1-0,2 ml Novalgin (entsprechend 50-100 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) nur i.m. |
1-3 Jahre (9-15 kg) |
0,2-0,5 ml Novalgin (entsprechend 100-250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
4-6 Jahre (16-23 kg) |
0,3-0,8 ml Novalgin (entsprechend 150-400 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
7-9 Jahre (24-30 kg) |
0,4-1 ml Novalgin (entsprechend 200-500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
10-12 Jahre (31-45 kg) |
0,5-1 ml Novalgin (entsprechend 250-500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
13-14 Jahre (46-53 kg) |
0,8-1,8 ml Novalgin (entsprechend 400-900 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre (> 53 kg) |
1-2 ml*) Novalgin (entsprechend 500-1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) |
*) Bei Bedarf kann die Einzeldosis auf 5 ml (entsprechend 2500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) und die Tagesdosis auf 10 ml (entsprechend 5000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) erhöht werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von Novalgin verzögert sein kann.
Bei reduziertem Allgemeinzustand und eingeschränkter Kreatininclearance
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand und eingeschränkter Kreatininclearance sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von Novalgin verzögert sein kann.
Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
Da bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion die Eliminationsgeschwindigkeit vermindert ist, sollten mehrfache hohe Dosen vermieden werden. Bei nur kurzzeitiger Anwendung ist keine Dosisreduktion notwendig. Zur Langzeitanwendung liegen keine Erfahrungen vor.
Art der Anwendung
Die Applikationsart richtet sich nach dem gewünschten therapeutischen Effekt und dem Zustand des Patienten. In vielen Fällen ist die orale Gabe ausreichend, um eine zufrieden stellende Wirkung zu erzielen. Ist ein schnell einsetzender Effekt erforderlich oder ist die orale bzw. rektale Gabe nicht indiziert, wird die intravenöse oder intramuskuläre Injektion von Novalgin empfohlen. Bei der Wahl der Applikationsweise ist zu bedenken, dass die parenterale Medikamentengabe mit einem höheren Risiko anaphylaktischer bzw. anaphylaktoider Reaktionen verbunden ist.
Für Filmtabletten 500 mg:
Die Filmtabletten werden unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen.
Für Brausetabletten 500 mg:
Die Brausetabletten werden in einem Glas Wasser aufgelöst eingenommen.
Für Tropfen 500 mg/ml:
Es wird empfohlen, die Tropfen mit etwas Wasser (etwa ½ Glas) einzunehmen.
Für Zäpfchen 300 mg/1000 mg:
Die Zäpfchen werden möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt.
Für Injektionslösung:
Novalgin Injektionslösung wird intravenös oder intramuskulär – bei Säuglingen (3 11 Monate) ausschließlich intramuskulär – injiziert. Die intramuskuläre Injektion sollte stets mit körperwarmer Lösung vorgenommen werden.
Novalgin Injektionslösung kann mit 5%iger Glukose-, 0,9%iger Kochsalz- oder Ringer-Laktat-Lösung gemischt bzw. verdünnt werden. Da solche Mischungen allerdings nur begrenzt stabil sind, müssen sie sofort infundiert werden.
Wegen der Möglichkeit von Inkompatibilitäten wird empfohlen, Novalgin Injektionslösung nicht zusammen mit anderen Medikamenten zu injizieren oder infundieren.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Bei längerfristiger Therapie mit Novalgin sind regelmäßige Blutbildkontrollen einschließlich Differenzialblutbild erforderlich.
Sicherheitsvorkehrungen bei der Injektion
Eine Einzeldosis von mehr als 2 ml Novalgin (entsprechend 1000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) bedarf einer besonders sorgfältigen Indikationsstellung, da der Verdacht besteht, dass der nicht allergisch bedingte kritische Blutdruckabfall von der Dosis abhängt.
Die parenterale Gabe von Novalgin muss beim liegenden Patienten und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Um die Gefahr einer hypotensiven Reaktion zu minimieren und um sicherzustellen, dass die Injektion bei den ersten Zeichen einer anaphylaktischen bzw. anaphylaktoiden Reaktion abgebrochen werden kann, darf die intravenöse Injektion nur sehr langsam erfolgen, d.h. nicht schneller als 1 ml (entsprechend 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O) pro Minute.
4.3 Gegenanzeigen
Novalgin darf nicht angewendet werden:
-
bei Überempfindlichkeit gegen Metamizol oder andere Pyrazolone bzw. Pyrazolidine (dies schließt auch Patienten ein, die z. B. mit einer Agranulozytose nach Anwendung dieser Substanzen reagiert haben) oder einen der sonstigen Bestandteile von Novalgin
-
bei Patienten mit bekanntem Analgetika-Asthma-Syndrom oder bekannter Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp, d.h. Patienten, die mit Bronchospasmus oder anderen anaphylaktoiden Reaktionsformen auf Salicylate, Paracetamol oder andere nicht-narkotische Analgetika wie z. B. Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen reagieren
-
bei Störungen der Knochenmarksfunktion (z. B. nach Zytostatikabehandlung) oder Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
-
bei genetisch bedingtem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Hämolysegefahr)
-
bei akuter intermittierender hepatischer Porphyrie (Gefahr der Auslösung einer Porphyrie-Attacke)
-
im letzten Drittel der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“)
Zusätzlich für Filmtabletten 500 mg/Brausetabletten 500 mg:
bei Kindern unter 10 Jahren
Zusätzlich für Zäpfchen 300 mg:
-
bei Kindern unter 4 Jahren
-
bei Überempfindlichkeit gegenüber Soja oder Erdnuss
Zusätzlich für Zäpfchen 1000 mg:
-
bei Kindern unter 15 Jahren
-
bei Überempfindlichkeit gegenüber Soja oder Erdnuss
Zusätzlich für Tropfen zum Einnehmen, Lösung 500 mg/ml / Sirup 50 mg/ml:
bei Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt
Zusätzlich für Injektionslösung 500 mg/ml:
-
bei Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt
-
bei Säuglingen (ab 3 Monaten) als intravenöse Injektion
-
bei bestehender Hypotonie und instabiler Kreislaufsituation
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Novalgin enthält das Pyrazolon-Derivat Metamizol und besitzt die seltenen, aber lebensbedrohlichen Risiken des Schocks und der Agranulozytose (siehe 4.8 „Nebenwirkungen“).
Patienten, die auf Novalgin anaphylaktoide Reaktionen zeigen, sind auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere nicht-narkotische Analgetika zu reagieren.
Patienten, die auf Novalgin eine anaphylaktische oder andere immunologisch vermittelte Reaktion (z. B. Agranulozytose) zeigen, sind auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere Pyrazolone und Pyrazolidine zu reagieren.
Wenn Zeichen einer Agranulozytose oder Thrombozytopenie auftreten, muss sofort die Anwendung von Novalgin abgebrochen und das Blutbild (einschließlich Differenzialblutbild) kontrolliert werden. Mit dem Abbruch der Behandlung darf nicht gewartet werden, bis die Ergebnisse der Laboruntersuchungen vorliegen.
Bei der Wahl der Applikationsweise ist zu bedenken, dass die parenterale Gabe von Novalgin mit einem höheren Risiko anaphylaktischer bzw. anaphylaktoider Reaktionen verbunden ist.
Die Gefahr möglicherweise schwerer anaphylaktoider Reaktionen auf Novalgin ist deutlich erhöht für Patienten mit:
-
Analgetika-Asthma-Syndrom oder Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“),
-
Asthma bronchiale, insbesondere mit gleichzeitig bestehender Rhinosinusitis und Nasenpolypen,
-
chronischer Urtikaria,
-
Intoleranz gegenüber Farbstoffen (z. B. Tartrazin) bzw. Konservierungsmitteln (z. B. Benzoate),
-
Alkoholintoleranz. Solche Patienten reagieren schon auf geringe Mengen an alkoholischen Getränken mit Symptomen wie Niesen, Augentränen und starker Gesichtsrötung. Eine solche Alkoholintoleranz kann ein Hinweis auf ein bisher nicht diagnostiziertes Analgetika-Asthma-Syndrom sein (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Novalgin kann hypotensive Reaktionen auslösen (siehe auch unter 4.8 „Nebenwirkungen“). Diese Reaktionen sind möglicherweise dosisabhängig. Hiermit ist bei parenteraler Gabe eher zu rechnen als bei enteraler. Die Gefahr solcher Reaktionen ist ebenfalls erhöht bei:
-
zu schneller intravenöser Injektion (siehe unter 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“),
-
Patienten mit z. B. vorher bestehender Hypotonie, Volumenmangel oder Dehydratation, instabilem Kreislauf oder beginnendem Kreislaufversagen (wie z. B. bei Patienten mit Herzinfarkt oder Polytrauma),
-
Patienten mit hohem Fieber.
Deshalb sind sorgfältige Indikationsprüfung und engmaschige Überwachung bei diesen Patienten erforderlich. Vorbeugende Maßnahmen (z. B. Kreislaufstabilisierung) können nötig sein, um das Risiko von hypotensiven Reaktionen zu reduzieren.
Novalgin darf nur unter sorgfältiger Überwachung der hämodynamischen Parameter eingesetzt werden bei Patienten, bei denen eine Senkung des Blutdrucks auf jeden Fall vermieden werden muss, wie z. B. bei schwerer koronarer Herzkrankheit oder relevanten Stenosen der hirnversorgenden Gefäße.
Novalgin sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen (siehe unter 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).
Vor der Gabe von Novalgin muss der Patient entsprechend befragt werden. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für anaphylaktoide Reaktionen darf Novalgin nur nach sorgfältiger Abwägung möglicher Risiken gegen den erwarteten Nutzen eingesetzt werden. Wird Novalgin in solchen Fällen gegeben, ist der Patient engmaschig ärztlich zu überwachen und Notfallbereitschaft sicherzustellen.
Auf äußerer Umhüllung: Warnhinweis: Enthält Metamizol.
Für Sirup 50 mg/ml:
Ein Messlöffel (5 ml) Novalgin Sirup enthält 1,07 mmol (24,7 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Novalgin Sirup nicht einnehmen.
Für Brausetabletten 500 mg:
Eine Novalgin Brausetablette enthält 8,72 mmol (200,5 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Metamizol kann eine Abnahme der Ciclosporin-Serumspiegel bewirken. Diese müssen daher überwacht werden, wenn gleichzeitig Novalgin angewendet wird.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Novalgin und Chlorpromazin kann eine schwere Hypothermie auftreten.
Für die Substanzklasse der Pyrazolone ist bekannt, dass es zu Wechselwirkungen mit oralen Antikoagulanzien, Captopril, Lithium, Methotrexat und Triamteren sowie Änderungen der Wirksamkeit von Antihypertensiva und Diuretika kommen kann. Inwieweit auch Metamizol zu diesen Wechselwirkungen führt, ist nicht bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Novalgin bei Schwangeren vor. Metamizol ist plazentagängig. In tierexperimentellen Studien zeigte Metamizol keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“). Da keine hinreichenden Erfahrungen für den Menschen vorliegen, sollte Novalgin im ersten Trimenon nicht und im zweiten Trimenon nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen/angewendet werden.
Obwohl Metamizol ein nur schwacher Prostaglandinsynthese-Hemmer ist, können die Möglichkeit eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (Botalli) sowie perinatale Komplikationen infolge einer Reduktion der kindlichen und mütterlichen Thrombozytenaggregabilität nicht ausgeschlossen werden. Novalgin ist daher während des letzten Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert.
Die Metaboliten von Metamizol werden in die Muttermilch ausgeschieden, daher darf während der Einnahme/Anwendung und bis zu mindestens 48 Stunden nach der letzten Einnahme/Anwendung von Novalgin nicht gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Im empfohlenen Dosisbereich ist keine Beeinträchtigung des Konzentrations- und Reaktionsvermögens bekannt. Vorsichtshalber sollte aber, zumindest bei höheren Dosierungen, die Möglichkeit einer Beeinträchtigung in Betracht gezogen werden und auf das Bedienen von Maschinen, das Führen von Fahrzeugen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten verzichtet werden. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Haut, allergische Reaktionen
Gelegentlich: Fixes Arzneimittelexanthem.
Selten: Makulopapulöse Exantheme. Anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen, insbesondere nach parenteraler Applikation. Solche Reaktionen können sich während der Injektion bzw. unmittelbar nach der Anwendung, aber auch Stunden später entwickeln. Sie treten allerdings überwiegend während der ersten Stunde nach Gabe auf. Leichtere Reaktionen manifestieren sich typischerweise in Haut- und Schleimhautreaktionen (wie z. B. Juckreiz, Brennen, Rötung, Urtikaria, Schwellungen), Dyspnoe und seltener gastrointestinalen Beschwerden. Solche leichteren Reaktionen können in schwerere Formen übergehen mit generalisierter Urtikaria, schweren Angioödemen (auch im Larynxbereich), schwerem Bronchospasmus, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall (manchmal auch mit vorausgehendem Blutdruckanstieg).
Daher ist Novalgin bei Auftreten von Hautreaktionen sofort abzusetzen.
Bei Patienten mit Analgetika-Asthma-Syndrom manifestieren sich Unverträglichkeitsreaktionen typischerweise in Form von Asthmaanfällen.
Sehr selten: Analgetika-induziertes Asthma-Syndrom, Stevens-Johnson- oder Lyell-Syndrom, Kreislaufschock.
Blut und lymphatisches System
Selten: Leukopenie.
Sehr selten: Agranulozytose oder Thrombozytopenie. Diese Reaktionen sind vermutlich immunologisch bedingt. Sie können auch auftreten, wenn Metamizol bei früheren Gelegenheiten ohne Komplikationen gegeben wurde.
Es gibt vereinzelt Hinweise, wonach das Risiko einer Agranulozytose möglicherweise erhöht sein kann, wenn Novalgin länger als eine Woche eingenommen wird.
Die Agranulozytose äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden sowie Entzündung im Mund-, Nasen-, Rachen- und Genital- oder Analbereich. Bei Patienten, die Antibiotika erhalten, können diese Zeichen allerdings minimal sein. Lymphknoten- oder Milzschwellung ist gering oder fehlt ganz. Die Blutsenkung ist stark beschleunigt, die Granulozyten sind erheblich vermindert oder fehlen vollständig. Im Allgemeinen, aber nicht immer, finden sich normale Werte für Hämoglobin, Erythrozyten und Thrombozyten.
Für die Heilung ist das sofortige Absetzen entscheidend. Daher wird dringend empfohlen, Novalgin sofort abzusetzen und nicht erst die Ergebnisse der labordiagnostischen Untersuchungen abzuwarten, wenn es zu einer unerwarteten Verschlechterung des Allgemeinbefindens kommt, das Fieber nicht abklingt oder neu auftritt oder schmerzhafte Schleimhautveränderungen besonders im Mund-, Nasen- und Rachenraum auftreten.
Herz-Kreislauf-System
Gelegentlich: Hypotensive Reaktionen während oder nach der Anwendung, die möglicherweise pharmakologisch bedingt und nicht von anderen Zeichen einer anaphylaktoiden bzw. anaphylaktischen Reaktion begleitet sind. Eine solche Reaktion kann bis zu einem schweren Blutdruckabfall führen. Schnelle intravenöse Injektion erhöht das Risiko einer hypotensiven Reaktion.
Auch bei Hyperpyrexie kann es dosisabhängig zu einem kritischen Blutdruckabfall ohne weitere Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion kommen.
Nieren und Harnwege
Sehr selten: Akute Verschlechterung der Nierenfunktion, wobei sich sehr selten eine Proteinurie, Oligo- oder Anurie, bzw. ein akutes Nierenversagen, entwickeln kann; akute interstitielle Nephritis.
Lokale Reaktionen
Bei Injektionen können Schmerzen an der Einstichstelle und lokale Reaktionen, sehr selten bis hin zu Phlebitiden, auftreten.
Für Zäpfchen 300 mg und 1000 mg:
Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
Symptome:
Im Rahmen akuter Überdosierungen wurden Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Abdominalbereich, eine Einschränkung der Nierenfunktion/akutes Nierenversagen (z. B. unter dem Bild einer interstitiellen Nephritis) und seltener zentralnervöse Symptome (Schwindel, Somnolenz, Koma, Krämpfe) und Blutdruckabfall bis hin zum Schock und Tachykardie beobachtet.
Nach sehr hohen Dosen kann die Ausscheidung von Rubazonsäure eine Rotverfärbung des Urins verursachen.
Therapiemaßnahmen:
Für Metamizol ist kein spezifisches Antidot bekannt. Liegt die Einnahme von Metamizol nur kurz zurück, kann versucht werden, die Aufnahme in den Körper durch resorptionsmindernde Maßnahmen (z. B. Aktivkohle) zu begrenzen. Der Hauptmetabolit (4‑N-Methylaminoantipyrin) kann durch Hämodialyse, Hämofiltration, Hämoperfusion oder Plasmafiltration eliminiert werden.
Die Behandlung der Intoxikation kann, ebenso wie die Prävention von schweren Komplikationen, allgemeine und spezielle intensivmedizinische Überwachung und Behandlung erforderlich machen.
Sofortmaßnahmen bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (Schock):
Bei den ersten Anzeichen (z. B. kutane Reaktionen wie Urtikaria und Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit) Injektion abbrechen. Kanüle in der Vene belassen oder einen venösen Zugang schaffen. Neben gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff kann die Gabe von Sympathomimetika, Volumen oder Glukokortikoiden notwendig werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pyrazolon-Derivat
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetikum, Antipyretikum
ATC-Code: N02B B02
Metamizol ist ein Pyrazolon-Derivat und hat analgetische, antipyretische und spasmolytische Eigenschaften. Der Wirkungsmechanismus ist nicht vollständig aufgeklärt. Einige Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Metamizol und der Hauptmetabolit (4‑N‑Methylaminoantipyrin) vermutlich sowohl einen zentralen als auch einen peripheren Wirkungsmechanismus haben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Metamizol wird nach oraler Applikation vollständig zum pharmakologisch wirksamen 4‑N‑Methylaminoantipyrin (MAA) hydrolysiert. Die Bioverfügbarkeit von MAA liegt bei ca. 90% und ist nach oraler Gabe etwas höher als nach parenteraler Gabe. Die gleichzeitige Einnahme von Mahlzeiten hat keinen relevanten Einfluss auf die Kinetik von Metamizol.
Die klinische Wirksamkeit beruht hauptsächlich auf MAA, zu einem gewissen Ausmaß auch auf dem Metaboliten 4‑Aminoantipyrin (AA). Die AUC-Werte für AA bilden ca. 25% der AUC-Werte für MAA. Die Metaboliten 4‑N‑Acetylaminoantipyrin (AAA) und 4‑N‑Formylaminoantipyrin (FAA) sind anscheinend pharmakologisch inaktiv.
Zu beachten ist, dass alle Metaboliten eine nicht lineare Pharmakokinetik besitzen. Eine klinische Bedeutung dieses Phänomens ist nicht bekannt. Bei einer Kurzzeitbehandlung ist die Akkumulation der Metaboliten von geringer Bedeutung.
Metamizol ist plazentagängig. Die Metaboliten von Metamizol werden in die Muttermilch ausgeschieden.
Die Plasmaproteinbindung beträgt für MAA 58%, für AA 48%, für FAA 18% und für AAA 14%.
Nach intravenöser Applikation beträgt die Plasmahalbwertszeit für Metamizol ca. 14 Minuten. Etwa 96% einer radioaktiv markierten Dosis werden nach intravenöser Gabe im Urin und etwa 6% in den Faeces wiedergefunden. Nach einer oralen Einzeldosis konnten 85% der im Urin ausgeschiedenen Metaboliten identifiziert werden. Davon waren 3±1% MAA, 6±3% AA, 26±8% AAA und 23±4% FAA. Die renale Clearance nach einer oralen Einzeldosis von 1 g Metamizol betrug für MAA 5±2, für AA 38±13, für AAA 61±8 und für FAA 49±5 ml/min. Die zugehörigen Plasmahalbwertszeiten waren 2,7±0,5 Stunden für MAA, 3,7±1,3 Stunden für AA, 9,5±1,5 Stunden für AAA und 11,2±1,5 Stunden für FAA.
Bei der Behandlung älterer Patienten erhöht sich die AUC auf das 2- bis 3fache. Nach oraler Einzelgabe stieg bei Patienten mit Leberzirrhose die Halbwertszeit von MAA und FAA etwa auf das 3fache, während die Halbwertszeit von AA und AAA nicht in demselben Maß anstieg. Bei diesen Patienten sollten hohe Dosen vermieden werden.
Die verfügbaren Daten von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zeigen eine verminderte Eliminationsgeschwindigkeit für einige Metaboliten (AAA und FAA). Deshalb sollten bei diesen Patienten hohe Dosen vermieden werden.
Bioverfügbarkeit
Novalgin Filmtabletten
Eine im Jahre 1987 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung der Filmtablette an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (i.v. Applikation in 2 Minuten) für 4-MAA:
|
Filmtablette |
i.v. Applikation |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [mg/L] |
17,3 7,54 |
56,5 12,2 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] |
1,42 0,54 |
Ende der Injektion |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [mg h/L] |
80,9 34,1 |
71,2 13,7 |
(Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung)
Die absolute Bioverfügbarkeit der Filmtablette gemessen an der AUC für die 4-MAA Plasmakonzentrationen beträgt 93%.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Novalgin Tropfen
Eine im Jahre 1987 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung der Tropfen an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (i.v. Applikation in 2 Minuten) für 4-MAA:
|
Tropfen |
i.v. Applikation |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [mg/L] |
14,3 2,89 |
56,5 12,2 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] |
1,15 0,45 |
Ende der Injektion |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [mg h/L] |
69,1 19,6 |
71,2 13,7 |
(Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung)
Die absolute Bioverfügbarkeit der oralen Lösung gemessen an der AUC für die 4-MAA Plasmakonzentrationen beträgt 81%.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Novalgin Injektionslösung (i.m.)
Eine im Jahre 1989 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung mit der i.m. Lösung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (i.v. Applikation in 2 Minuten) für 4-MAA:
|
i.m. Applikation |
i.v. Applikation |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [mg/L] |
11,4 3,12 |
62,1 15,9 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] |
1,67 0,69 |
0,09 0,02 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [mg h/L] |
64,1 14,8 |
67,8 16,1 |
(Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung)
Die absolute Bioverfügbarkeit der i.m. Lösung gemessen an der AUC für die 4-MAA Plasmakonzentrationen beträgt 87%.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
Eine im Jahre 1989 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung der Zäpfchen für Erwachsene an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (i.v. Applikation in 2 Minuten) für 4-MAA:
|
Zäpfchen |
i.v. Applikation |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [mg/L] |
6,14 1,91 |
62,1 15,9 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] |
2,40 1,18 |
0,09 0,02 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [mg h/L] |
47,0 22,2 |
67,8 16,1 |
(Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung)
Die absolute Bioverfügbarkeit der Zäpfchen gemessen an der AUC für die 4-MAA Plasmakonzentrationen beträgt 54%.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Novalgin Zäpfchen für Kinder
Eine im Jahre 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung der Zäpfchen für Kinder an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat für 4-MAA:
|
Zäpfchen für Kinder |
i.v. Applikation |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [mg/L] |
2,11 0,56 |
15,4 3,55 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] |
2,83 0,72 |
0,08 0 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [mg h/L] |
19,1 7,9 |
22,9 7,14 |
(Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung)
Die absolute Bioverfügbarkeit der Zäpfchen für Kinder gemessen an der AUC für die 4-MAA Plasmakonzentrationen beträgt 61%.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Es liegen Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies vor. Ratten erhielten 6 Monate per os 100 bis 900 mg Metamizol pro kg KG. In der höchsten Dosis (900 mg pro kg KG) wurde nach 13 Wochen eine Vermehrung der Retikulozyten und der Heinz’schen Innenkörper beobachtet.
Hunde erhielten 6 Monate Metamizol in Dosen von 30 bis 600 mg pro kg KG. Dosisabhängig wurden ab 300 mg pro kg KG eine hämolytische Anämie sowie funktionelle Nieren- und Leberveränderungen beobachtet.
Für Metamizol liegen aus In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen widersprüchliche Ergebnisse in den gleichen Testsystemen vor.
In Langzeituntersuchungen an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial. In zwei von drei Langzeituntersuchungen an der Maus wurden in hohen Dosen vermehrt Leberzelladenome beobachtet.
Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben.
Embryoletale Effekte wurden bei Kaninchen ab einer noch nicht maternaltoxischen täglichen Dosis von 100 mg pro kg KG beobachtet. Bei Ratten traten embryoletale Wirkungen bei Dosen im maternaltoxischen Bereich auf. Tägliche Dosen oberhalb von 100 mg pro kg KG führten bei Ratten zu einer Verlängerung der Tragzeit und zu einer Beeinträchtigung des Geburtsvorgangs mit erhöhter Sterblichkeit von Mutter- und Jungtieren.
Fertilitätsprüfungen zeigten eine leicht verringerte Trächtigkeitsrate bei der Elterngeneration bei einer Dosis oberhalb von 250 mg pro kg KG und Tag. Die Fertilität der F1-Generation wurde nicht beeinträchtigt.
Die Metaboliten von Metamizol gehen in die Muttermilch über. Es liegen keine Erfahrungen über deren Auswirkungen auf den Säugling vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Novalgin Filmtabletten
Macrogol 4000, Macrogol 8000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium 2 H2O, Titandioxid (E 171), Talkum, Hypromellose
Novalgin akut Brausetabletten
Wasserfreie Citronensäure (Ph.Eur.), Macrogol 6000, Natriumcarbonat, Natriumcyclamat, Natriumhydrogencarbonat, Saccharin-Natrium
Novalgin 1 g-Injektionslösung und Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
Wasser für Injektionszwecke
Novalgin Tropfen
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Dinatriumhydrogenphosphat 12 H2O, Saccharin-Natrium 2 H2O, Essenz halb und halb, gereinigtes Wasser
Novalgin Sirup
Hydroxymethansulfonsäure, Natriumsalz; Kaliumsorbat (Ph.Eur.), Natriumbenzoat, Sucrose, Citronensäure-Monohydrat, Himbeeraroma, Erythrosin (E 127), gereinigtes Wasser
Hinweis für Diabetiker: Die in 1 Messlöffel Sirup enthaltenen Kohlenhydrate entsprechen 3,5 g Glucose (entspr. 0,3 BE).
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene undNovalgin Zäpfchen für Kinder
Phospholipide aus Sojabohnen, Hartfett
6.2 Inkompatibilitäten
Wegen der Möglichkeit von Inkompatibilitäten wird empfohlen, die Injektionslösung nicht mit anderen Therapeutika gemischt zu injizieren oder zu infundieren (zur Mischbarkeit mit Infusionslösungen siehe auch unter 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Novalgin Filmtabletten, Injektionslösung, Sirup, Zäpfchen für Erwachsene und Kinder sind 5 Jahre haltbar. Novalgin Tropfen sind 3 Jahre haltbar.
Novalgin akut Brausetabletten sind 3 Jahre haltbar.
Nach Anbruch der Flasche beträgt die Haltbarkeit von Novalgin Tropfen 12 Monate.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die Brausetabletten nicht über 30 °C lagern und die Röhrchen nach Tablettenentnahme wieder fest verschließen.
Die Zäpfchen dürfen nicht über 30 °C aufbewahrt werden.
Injektionslösungen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Novalgin Filmtabletten
Aluminiumblister, verpackt in Faltschachteln zu
10 (N1), 20 (N2) und 50 (N3) Stück sowie Klinikpackungen zu 300 und
500 (Schüttpackung) Stück
Novalgin akut Brausetabletten
Kunststoffröhrchen, verpackt in Faltschachteln zu
10 (N1), 20 (N2), 30 (N2) und 50 (N3) Stück
Novalgin 1 g-Injektionslösung
Braune,
röhrenförmige Glasampullen, verpackt in Faltschachteln zu
5 x 2 ml (N1), 10 x 2 ml (N2) sowie Klinikpackungen zu 100 x 2
ml
Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
Braune,
röhrenförmige Glasampullen, verpackt in Faltschachteln zu
4 x 5 ml (N1) sowie Klinikpackungen zu 20 x 5 ml
Novalgin Tropfen
Braune
Glasflasche mit kindergesichertem Schraubverschluss, verpackt in
Faltschachteln zu
20 ml (N1), 50 ml (N2) und 100 ml (N3) sowie Klinikpackungen zu 5 x
40 ml
Novalgin Sirup
Braune
Glasflasche mit kindergesichertem Schraubverschluss, verpackt in
Faltschachteln zu
100 ml (N1) sowie Klinikpackungen zu 5 x 100 ml (jeder Flasche ist
ein graduierter Messlöffel [5 ml] beigefügt)
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
Durchdrückpackungen, verpackt in Faltschachteln zu
5 Stück, 10 Stück (N1) sowie Klinikpackungen zu 20 Stück
Novalgin Zäpfchen für Kinder
Durchdrückpackungen, verpackt in Faltschachteln zu
5 Stück (N1) sowie Klinikpackungen zu 20 Stück
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 10*
Telefax: (01 80) 2 22 20 11*
E-Mail: callcenter.de@sanofi-aventis.com
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene und Novalgin Zäpfchen für Kinder:
Aventis Pharma Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 10*
Telefax: (01 80) 2 22 20 11*
E-Mail: callcenter.de@sanofi-aventis.com
Für Novalgin Filmtabletten und Tropfen:
Mitvertreiber:
Winthrop Arzneimittel GmbH
Industriestraße 10
82256 Fürstenfeldbruck
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Novalgin Filmtabletten
6196457.00.00
Novalgin akut Brausetabletten
51278.00.00
Novalgin 1 g-Injektionslösung
6196457.00.03
Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
6196457.01.03
Novalgin Tropfen
6196457.00.02
Novalgin Sirup
6196457.00.01
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
6196546.01.00
Novalgin Zäpfchen für Kinder
6196546.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Novalgin Filmtabletten
25.02.1998 / 07.08.2006
Novalgin akut Brausetabletten
04.11.2002
Novalgin 1 g-Injektionslösung
31.03.1998 / 07.08.2006
Novalgin 2,5 g-Injektionslösung
31.03.1998 / 07.08.2006
Novalgin Tropfen
31.03.1998 / 07.08.2006
Novalgin Sirup
31.03.1998 / 07.08.2006
Novalgin Zäpfchen für Erwachsene
03.11.1998 / 07.08.2006
Novalgin Zäpfchen für Kinder
03.11.1998 / 07.08.2006
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2008
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
* 0,06 €/Anruf
* 0,06 €/Anruf
bb85b89fbae216b80e8c93d551529e7f.rtf 23 07.04.2008