Novodigal Mite
Fachinformation
Bezeichnung der Arzneimittel
Novodigal®0,2 mg Tabletten
Novodigal®mite 0,1 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: -Acetyldigoxin
Novodigal®: 1 Tablette enthält 0,2 mg -Acetyldigoxin.
Novodigal®mite: 1 Tablette enthält 0,1 mg -Acetyldigoxin.
Sonstige Bestandteile:
Novodigal®: 83,598 mg Lactose-Monohydrat/Tablette
Novodigal®mite: 83,687 mg Lactose-Monohydrat/Tablette und Gelborange S
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Novodigal®sind weiße, runde Tabletten mit einer Prägung “N” auf der Vorderseite und einer Bruchkerbe auf der Rückseite.
Die Tabletten können halbiert werden.
Novodigal®mite sindorangefarbene, runde Tabletten mit einer Prägung auf der Vorderseite: “n” und mit einer Bruchkerbe auf der Rückseite.
.Die Tabletten können halbiert werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
- Chronische Herzinsuffizienz,
- Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern/ Vorhofflattern
- Therapie und Rezidivprophylaxe von paroxysmalen supraventrikulären
Tachykardien.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Jeder Patient benötigt sowohl für die Sättigungs- als auch für die Erhaltungsbehandlung seine individuelle Glykosiddosis.
Die Höhe der Dosierung hängt vom Glykosidbedarf des Herzens und der Eliminationsgeschwindigkeit ab. Der Bedarf ist erhöht bei Hyperthyreose, erniedrigt bei Niereninsuffizienz, im hohen Alter und bei Hypothyreose.
Blutspiegelbestimmungen mittels RIA (Radio-Immuno-Assay) können weitere Hinweise geben.
Therapeutisch erwünschte Spiegel liegen zwischen 0,5-2,0 ng/ml.
Soweit nicht anders verordnet, können folgende Hinweise als Anhaltspunkt für die Sättigungsbehandlung und Dauertherapie dienen.
- Schnelle Aufsättigung (insbesondere bei akut behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern):
An 2 Tagen werden 3mal täglich 0,2 mg β-Acetyldigoxin, entsprechend 3mal täglich 1 Tablette Novodigal®oder 3mal täglich 2 Tabletten Novodigal®mite gegeben.
- langsame Aufsättigung (übliche Vorgehensweise bei nicht akut behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern):
Durch Gabe der täglichen Erhaltungsdosis (0,2-0,3 mg β-Acetyldigoxin) wird - unter Berücksichtigung einer Resorptionsquote von 85% und einer Abklingquote von 20%- im Normalfall nach 10 Tagen der Vollwirkspiegel erreicht.
- Erhaltungsdosis:
Die durchschnittliche tägliche Erhaltungsdosis beträgt 0,2 – 0,3 mg β-Acetyldigoxin, entsprechend 1mal täglich (möglichst morgens) 1-1 ½ Tabletten Novodigal®oder 1mal täglich 2-3 Tabletten Novodigal®mite.
- Dosierung bei Niereninsuffizienz
Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung reduziert werden.
Als Richtlinie gilt, dass die Glykosiddosis dem Kreatininspiegel im Serum wie folgt angepasst werden kann:
Kreatinin i.S. mg/100ml |
Teil der üblichen Dosis |
bis ca. 1,2 |
1/1 |
bis ca. 1,5 |
2/3 |
bis ca. 2 |
1/2 |
bis ca. 3 |
1/3 |
> 3 |
1/4 |
- Dosierung bei älteren Patienten:
Bei älteren Patienten kann es auch ohne nachweisbare Zeichen einer Niereninsuffizienz zu einer Verschlechterung der Glykosidausscheidung kommen. Das Serumkreatinin ist nicht erhöht, weil die Kreatininproduktion infolge eines verminderten Muskelstoffwechsels der meist reduzierten Muskelmasse herabgesetzt ist. Es sollte daher bei älteren Menschen, auch bei normalen Serumkreatininwerten, an eine reduzierte Glykosidausscheidung gedacht und die Dosis ggf. angepasst werden.
Cor pulmonale:
Bei Vorliegen eines Cor pulmonale muss aufgrund der erhöhten Glykosid-empfindlichkeit vorsichtig dosiert werden.
Dosierung in der Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft sind die Patientinnen besonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle bedarfsgerechte Dosierung zu achten.
Im Verlauf der Schwangerschaft kann eine Anpassung der Erhaltungsdosis erforderlich sein.
Die Dosierung bei Kindern richtet sich nach Gewicht und Körperoberfläche.
Hinweis:
In Notfallsituationen, bei denen eine rasche Digitalisaufsättigung erforderlich ist oder bei Patienten mit unsicheren Resorptionsverhältnissen, kann auch eine intravenöse Herzglykosidtherapie mit -Acetyldigoxin- Injektionslösung i.v. erfolgen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Novodigal®Tabletten werden am besten nach einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses Medikament regelmäßig in der vom Arzt verordneten Menge eingenommen wird.
Die Digitalisbedürftigkeit des Patienten sollte bei Langzeittherapie durch kontrollierte Auslassversuche überprüft werden.
4.3 Gegenanzeigen
Novodigal®darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber Digoxin und seine Derivate, Gelborange S (Novodigal®mite)
oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Digitalisintoxikation
-
hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
-
ventrikulärer Tachykardie
-
AV-Block II. oder III. Grades, pathologischer Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmachertherapie)
-
WPW-Syndrom
-
Hyperkalzämie
-
Hyperkaliämie
-
thorakalem Aortenaneurysma
-
Karotissinussyndrom.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Novodigal®muss mit Vorsichtangewendet werden bei:
-
bradykarden Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen (z.B. pathologische Sinusknotenfunktion), falls nicht gleichzeitig eine Herzschrittmachertherapie erfolgt
-
einer bevorstehenden elektrischen Kardioversion
-
eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung)
- akutem Herzinfarkt, Karditiden und schweren Lungenerkrankungen, da eine Herzglykosid-Medikation bei diesen gehäuft zu Herzrhythmusstörungen führen kann.
Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit besteht bei Patienten höheren Lebensalters sowie bei Diabetes mellitus, Hypothyreose, Hypoxie oder Störungen des Säure-Basen- und des Elektrolythaushaltes (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hyperkalzämie). Patienten mit entsprechenden Krankheitsbildern müssen mit reduzierter Glykosiddosierung und unter sorgfältiger Überwachung behandelt werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Novodigal®nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Wirkung von Novodigal®kann durch andere Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden.
a) Wirkungsverstärkung von Novodigal®
Calcium (darf nicht i.v. injiziert werden) |
Verstärkung der Glykosidtoxizität (durch synergistische Wirkung) |
Kaliumausscheidende Diuretika, Laxantien, Penicillin, Amphotericin B, Carbenoxolon, Glukokortikoide, ACTH, Salicylate, Infusion größerer Mengen von Glukoselösung |
Verstärkung der Glykosidtoxizität durch medikamentös bedingte Hypokaliämie bzw. Hypo-magnesiämie. Daher sollten der Kalium- und Magnesiumgehalt im Serum regelmäßig überprüft werden. |
Calciumantagonisten (z. B. Verapamil,Gallopamil, Nifedipin, Diltiazem), Chinidin, Amiodaron, Flecainid, Propafenon Captopril, Spironolacton, Benzodiazepine, Itraconazol |
Anstieg der Glykosidkon-zentration im Serum. Ggf. muss der Digoxin-Plasmaspiegel bestimmt und - falls notwendig -eine Reduzierung der Glykosiddosis vorgenommen werden. |
Antibiotika (Tetracycline, Erythromycin) |
Anstieg der Glykosidkon-zentration im Serum. (Eine durch abnormale Darmflora reduzierte Bioverfügbarkeit wird durch die Zerstörung der betreffenden Mikroorganismen normalisiert.) |
Reserpin |
Verstärkung der bradykardisierenden Wirkung. |
Thyreostatika |
Mögliche Verstärkung der Digoxinwirkung |
Betarezeptorenblocker, Antiarrhythmika |
Verstärkung der negativ chronotropen und dromotropen Wirkung |
b.) Wirkungsabschwächung von Novodigal
Kaliumspiegel erhöhende Medikamente, Kaliumsalze |
Verminderung der positiv inotropen Wirkung/Verstärkung der AV-Reizleitungsstörungen |
Aktivkohle, Colestyramin, Colestipol, Antacida, Kaolin-Pektin |
Verminderung der Glykosid-resorption durch Bindung - daher Novodigal® mehrere Stunden (mindestens 2) vorher einnehmen |
Neomycin, Paraaminosalicyl-säure, Zytostatika, Sulfasalazin, Phenytoin, Metoclopramid |
Verminderung der Glykosid-resorption |
Nichtsteroidale Antirheumatika |
Scheinen die Resorptionsquote zu erniedrigen |
Schilddrüsenhormone (z. B. Thyroxin) |
Können die Digoxinwirkung vermindern. |
Carbamazepin |
Ggf. muss die Dosierung von Digoxin den klinischen Erfordernissen angepasst werden. |
Durch gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika, Reserpin, trizyklischen Antidepressiva, Phosphodiesterasehemmern oder Suxamethoniumchlorid können Herzrhythmusstörungen begünstigt werden.
Es wurde berichtet, dass Prednisolon und Spironolacton oder deren Metaboliten die RIA-Bestimmung des Serumdigoxinspiegels beeinflussen können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Digoxin tritt während der Schwangerschaft in den kindlichen Kreislauf über. Über nachteilige Auswirkungen bei der Anwendung von Digitalispräparaten während der Schwangerschaft ist bisher nichts bekannt. Dennoch sollte insbesondere in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft der therapeutische Nutzen gegen mögliche Risiken abgewogen werden.
Digoxin findet sich in geringer Konzentration auch in der Muttermilch. Über nachteilige Auswirkungen bei der Anwendung von Digitalispräparaten während der Stillzeit ist bisher nichts bekannt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100 - < 1/10)
Gelegentlich (1/1.000 - < 1/100)
Selten ( 1/10.000 - < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Herzerkrankungen
Grundsätzlich ist jede Form von Herzrhythmusstörungen möglich, insbesondere treten ventrikuläre Extrasystolen, Kammertachykardie und AV-Block I. bis III. Grades auf.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig kommt es zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, seltener treten Durchfälle und Bauchschmerzen auf. In Einzelfällen wurde ein Mesenterialinfarkt beschrieben.
Erkrankungen des Nervensystems
Die Nebenwirkungen im zentralen und peripheren Nervensystem treten gelegentlich auf und umfassen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, in seltenen Fällen Albträume, Verwirrtheitszustände, Agitiertheit, Depressionen, Sehstörungen (z.B. verändertes Farbsehen im Grün-Gelb-Bereich), Halluzinationen, Psychosen, Aphasien und Muskelschmerzen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Gynäkomastie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen (Hautreaktionen, z. B. Erythem; Thrombozytopenie, Lupus- erythematodes-like-Syndrom) kommen.
Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Intoxikation
Hauptmanifestation der Digitalisintoxikation sind sämtliche Formen von Herzrhythmusstörungen, gastrointestinale oder zentralnervöse Symptome (siehe Abschnitt 4.8“Nebenwirkungen).
b) Therapie von Intoxikationen
Die Reihenfolge der therapeutischen Maßnahmen richtet sich nach dem Schweregrad der Intoxikation. Bei chronisch kumulativer sowie leichter Digoxinüberdosierung reichen Absetzen des Glykosids und sorgfältige Überwachung des Patienten aus.
Einflüsse, die zur Verminderung der Digitalistoleranz führen, sind zu vermeiden und zu korrigieren (Störungen des Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushaltes).
Patienten mit bedrohlichen digitalisinduzierten Herzrhythmusstörungen sollten unter Monitoring auf einer Intensivstation betreut werden.
In Abhängigkeit von der klinischen Situation können folgende Medikamente appliziert werden:
Ein eventuell vorhandenes Magnesiumdefizit ist auszugleichen.
Bei Hypokaliämie ist der Serumspiegel auf hochnormale Werte anzuheben (Kontraindikation: AV-Block).
Im Rahmen schwerer Intoxikationen können initial bedrohliche Hyperkaliämien durch Blockierung der Na+-K+-ATPase bei gleichzeitigem intrazellulären K+-Verlust auftreten. Zur Therapie dieser Hyperkaliämien ist die intravenöse Infusion von hochprozentiger Glukoselösung und Insulin unter intensivmedizinischer Überwachung indiziert.
Bei komplexen ventrikulären Arrhythmien sollte Lidocain oder Diphenylhydantoin verabreicht werden.
(Kontraindikation: AV-Block II./III. Grades).
Bei bradykarden Rhythmusstörungen werden Parasympatholytika (z.B. Atropin; Ipatropiumbromid) verabreicht, ggf. eine passagere transvenöse Schrittmachersonde gelegt.
Akute Intoxikation mit extremen β-Acetyldigoxindosen
Bei Einnahme extremer Digitalisdosen, akzidentiell oder in suizidaler Absicht, erfolgen Maßnahmen primärer Giftelimination; Magenspülung nach vorheriger Atropingabe, anschließend Aktivkohle, Colestyramin oder Colestipol.
Therapie der Wahl ist die frühzeitige (sofortige) Behandlung mit spezifischem Digoxinantikörperfragment (Digitalis Antidot BM), das freies Glykosid zu unwirksamen Antikörper-Glykosid-Komplexen im Extrazellulärraum bindet und über die Nieren ausscheidet. Serum- bzw. Plasmaspiegelmessungen können durch Antidotgabe - je nach Bestimmungsmethode-vorübergehend sehr hohe Werte anzeigen.
Auskunft erteilen alle Informationszentren für Vergiftungsfälle (siehe Rote Liste).
Forcierte Diurese, Peritoneal- und Hämodialyse haben sich als unwirksam zur Digoxinelimination erwiesen. Vor allem durch die selektive Hämoperfusion mit trägergebundenen Digoxinantikörpern, aber in geringem Umfang auch durch die Hämoperfusion mit beschichteter Aktivkohle oder Plasmaphorese kann der Körperbestand von Digoxin vermindert werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Digitalisglykoside
ATC-Code: C01AA02
Der kardiale Effekt der Digitalisglykoside ist gekennzeichnet durch:
1. eine positiv inotrope Wirkung (gesteigerte Kontraktionskraft und ‑geschwindigkeit bei verzögerter Relaxationsgeschwindigkeit)
Die positive inotrope Wirkung am Herzen ist eng mit Veränderungen des Calciumflusses verknüpft:
Digitalisglykoside erhöhen die intrazelluläre Bereitstellung von freiem Calcium in der Herzmuskelzelle und verstärken dadurch die Kontraktilität.
2. eine negativ chronotrope Wirkung (Abnahme der Schlagfrequenz)
3. eine negativ dromotrope Wirkung (Verzögerung der Erregungsleitung)
4. eine positiv bathmotrope Wirkung (gesteigerte Erregbarkeit, besonders im Bereich der Kammermuskulatur).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Der Resorptionsort von β-Acetyldigoxin ist der obere Dünndarmabschnitt. Der Acetylrest bewirkt durch Erhöhung der Lipophilie des Digoxinmoleküls eine verbesserte Resorption. Während der Darmpassage wird β-Acetyldigoxin in der Mukosazelle vollständig desacetyliert, so dass im systemischen Blutkreislauf ausschließlich Digoxin vorliegt.
Beim β-Acetyldigoxin übt die Acetylgruppe also eine Carrierfunktion aus und trägt auf diese Weise entscheidend zur Resorptionsverbesserung des Digoxins bei. Die durchschnittliche absolute Bioverfügbarkeit von β-Acetyldigoxin aus Novodigal®beträgt 90%.
Therapeutische Plasmakonzentrationen liegen bei 0,5 bis 2,0 ng/ml. Der Wirkungseintritt erfolgt ca. 30 Minuten nach oraler Gabe. Die Plasmaeiweißbindung liegt bei ca. 20 bis 30%. Digoxin durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und die Plazentabarriere.
Digoxin wird vorwiegend in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden, zu einem geringen Teil mit den Fäzes. Die renale Ausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration, ferner wird Digoxin auch tubulär sezerniert und z.T. reabsorbiert.
Bei Nierengesunden beträgt die Eliminationshalbwertszeit der Plasmakonzentration im Mittel 40 Stunden. Die tatsächliche Abklingquote liegt bei 20%. Die Wirkdauer wird aufgrund pharmakodynamischer Parameter mit 4-8 Tagen angegeben. Bei Niereninsuffizienz wird Digoxin verzögert ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung.
Die therapeutische Breite von Digoxin und seinen Derivaten ist gering. Je nach Empfindlichkeit des Herzens und Glykosidbedarf liegen die therapeutischen Serumkonzentrationen zwischen 0,5 und 2,0 ng/ml, bei Werten oberhalb 2,0 ng/ml können bereits Zeichen einer Glykosidintoxikation auftreten.
Chronische Toxizität
Untersuchungen am Tier zur chronischen Toxizität von Novodigal® liegen nicht vor.
c) Kanzerogenes Potential
Untersuchungen auf ein kanzerogenes oder
mutagenes Potential von Novodigal®liegen nicht vor.
d)
Reproduktionstoxizität
Schwangerschaft/Stillzeit:
Bisherige Erfahrungen mit Digitalis-Glykosiden während der Schwangerschaft haben keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder des Fetus durch therapeutische Dosierungen ergeben.
Plazenta-Übergang:
Zum Zeitpunkt der Geburt beträgt die Digoxin-konzentration im
Nabelschnurblut zwischen 50% und 85% der mütterlichen Werte.
Untersuchungen für das erste und zweite Trimenon liegen nicht vor,
es gibt jedoch Anhaltspunkte für einen Anstieg der Plazentapassage
von Digitalisglykosiden im Verlauf der Schwangerschaft.
Übergang in die Muttermilch: Die Konzentrationen in der Muttermilch entsprechen denen im mütterlichen Plasma.
Nachteilige Effekte für den Säugling wurden nicht beobachtet. Bei Gabe von 0,25 mg Dioxin pro Tag an die Mütter lag die Plasmakonzentration bei den Säuglingen unterhalb der Nachweisgrenze von 0,1 ng/ml.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Novodigal®:
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Povidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)[pflanzl.], hochdisperses Siliciumdioxid, Bernsteinsäure.
Novodigal®mite:
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Povidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.],, hochdisperses Siliciumdioxid, Bernsteinsäure, Gelborange S.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Röhrchenpackung: Nicht über 30ºC lagern.
Röhrchen fest verschlossen halten.
Blisterpackung: Novodigal®: Nicht über 25 C lagern.
Novodigal®mite: Nicht über 30 C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Röhrchenpackungen zu 50 (N2), 100 (N3) Tabletten
Blisterpackungen: Klinikpackungen zu 10x30 Tabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
Telefon: 034954/247-0
Telefax: 034954/247-100
8. ZulassungsnummerN
Novodigal®: 5902.00.00
Novodigal®mite: 5902.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Novodigal®: 23.11.1989
Novodigal®mite: 14.02.1985
10. Stand der Information
Oktober 2007
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
95dae9444c91d76ff7b98cc4d9ed7193.rtf Seite: 16 von 16