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Nurodon Für Kinder 60 Mg Zäpfchen

Fachinformation

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Nurodon für Kinder 60 mg Zäpfchen

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Zäpfchen enthält: Ibuprofen 60 mg

Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Zäpfchen

Weißliche oder weiße, zylinderförmige Zäpfchen.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen.

Zur symptomatischen Behandlung von Fieber.

Die Verabreichung von Nurodon für Kinder 60 mg Zäpfchen wird empfohlen, wenn eine orale Verabreichung nicht angezeigt ist, z.B. bei Erbrechen.

4.2.    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

rektale Anwendung

Nurodon für Kinder 60 mg Zäpfchen sollten nur bei Kindern ab 3 Monaten mit mindestens 6,0 kg Körpergewicht angewandt werden. Die maximale Einzeldosis sollte 10 mg pro kg Körpergewicht nicht überschreiten. Das Dosierungsintervall sollte mindestens 6 Stunden betragen.Die maximale Tagesgesamtdosis von Ibuprofen beträgt 20 - 30 mg pro kg Körpergewicht, verteilt auf 3 bis 4 Einzeldosen. Dies bedeutet für:

• Kinder mit 6,0 bis 8,0 kg Körpergewicht (3 - ca. 9 Monate) zu Beginn der Behandlung 1 Zäpfchen. 1 weiteres Zäpfchen kann, soweit notwendig, nach Ablauf von 6-8 Stunden verabreicht werden. Innerhalb von 24 Stunden dürfen nicht mehr als 3 Zäpfchen gegeben werden.

• Kinder mit 8,0 bis 12,5 kg Körpergewicht (ca. 9 Monate - 2 Jahre) zu Beginn der Behandlung 1 Zäpfchen. 1 weiteres Zäpfchen kann, soweit notwendig, nach Ablauf von 6 Stunden verabreicht werden. Innerhalb von 24 Stunden dürfen nicht mehr als 4 Zäpfchen gegeben werden.

Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen müssen vor der Anwendung von Nurodon für Kinder Ihren Arzt konsultieren.

Die Anwendung von Nurodon für Kinder sollte nur über maximal 3 Tage erfolgen.

Die Patienten sollen angewiesen werden, ihren Arzt aufzusuchen, falls die Symptome innerhalb dieser Zeit bestehen bleiben oder sich verschlechtern.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.4).

4.3.    Gegenanzeigen

Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder andere nicht-steroidale An-tiphlogistika/Antirheumatika (NSAR) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

Patienten, die eine Vorgeschichte von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis oder Urtikaria im Zusammenhang mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika haben.

Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR.

Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulze-ration oder Blutung).

Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz, schwerer Niereninsuffizienz oder mit schwerer Herzinsuffizienz.

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels (siehe Abschnitt 4.6).

Kinder mit einem Körpergewicht unter 6 kg (3 Monate alt).

4.4.    Besondere Warnhinweise und VORSICHTSMAßNAHMEN für die Anwendung

Besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten mit:

• systemischem Lupus erythematodes und Mischkollagenosen (siehe Abschnitt 4.8)

• in der Vergangenheit aufgetretenem Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz, da im Zusammenhang mit NSAR Therapie von Flüssigkeitsretention und Ödemen berichtet wurde.

Die gleichzeitige Anwendung von Nurodon für Kinder mit NSAR, einschließlich Cyclooxyge-nase-2 selektiven Inhibitoren, muss vermieden werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird.

Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet wurden.

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte: Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei hohen Dosen (2400 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Insgesamt deuten die epidemiologischen Studien nicht darauf hin, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (z.B. < 1200 mg täglich) mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte im Zusammenhang steht.

Ältere: Bei Älteren treten Nebenwirkungen von NSAR häufiger auf. Insbesondere gilt dies für Blutungen und Perforationen im Magen-Darm-Trakt, welche tödlich sein können (Siehe Abschnitt 4.2).

Gastrointestinale Blutungen, Geschwüre und Perforation: Bei allen NSAR wurde zu jeder Zeit der Behandlung von gastrointestinalen Blutungen, Geschwüren oder Perforationen, welche tödlich sein können berichtet. Diese müssen nicht unbedingt durch Warnsignale angekündigt werden, oder auf Patienten beschränkt sein, bei denen schon früher schwere Ma-gen-Darm-Erkrankungen, Erkrankungen des Rektums oder des Anus aufgetreten sind.

Die Gefahr einer Blutung, eines Geschwürs oder einer Perforation im Magen-Darm-Trakt ist bei höheren NSAR-Dosen, bei Patienten die bereits Geschwüre hatten, insbesondere, wenn diese durch Blutungen oder Perforationen erschwert wurden (siehe Abschnitt 4.3) und bei älteren Patienten gesteigert. Diese Patienten sollten die Therapie mit der geringsten verfügbaren Dosis beginnen.

Eine Kombinationstherapie mit schützenden Wirkstoffen (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) sollte bei diesen Patienten sowie bei Patienten die gleichzeitig niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) oder andere Arzneimittel, die bekanntermaßen das Risiko von gastrointestinalen Beschwerden erhöhen, benötigen (siehe unten und Abschnitt 4.5), in Erwägung gezogen werden.

Patienten mit einer Vorgeschichte von gastrointestinaler Toxizität, vor allem wenn sie älter sind, müssen alle unüblichen abdominalen Symptome (insbesondere gastrointestinale Blutungen), besonders zu Beginn der Behandlung berichten.

Bei Patienten die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, welche das Risiko eines Geschwürs oder einer Blutung erhöhen, wie z.B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Arzneimittel, die die Plättchenaggregation hemmen, wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5) ist Vorsicht geboten.

Wenn bei Patienten, die Nurodon für Kinder erhalten, gastrointestinale Blutungen oder Geschwüre auftreten, muss die Behandlung abgesetzt werden.

Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (Colitis ulzerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte dürfen NSAR nur mit Vorsicht verabreicht werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).

Bronchospasmen können bei Patienten ausgelöst werden, die unter Bronchialasthma, chronischer Rhinitis, Sinusitis, Nasenpolypen oder allergischen Erkrankungen leiden oder litten.

Eine besondere medizinische Überwachung ist erforderlich während der Anwendung bei Patienten direkt nach einer größeren Operation.

Bei der Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz, Nieren- oder Leberinsuffizienz, die Diuretika bekommen oder nach einer größeren Operation mit Flüssigkeitsverlust müssen eine enge Überwachung von Harnausscheidung und Nierenfunktion in Betracht gezogen werden.

Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.

Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Bei Patienten mit einer Langzeittherapie müssen Nieren-, Leber- und Blutuntersuchungen durchgeführt werden.

Es gibt Anzeichen, dass Wirkstoffe, welche die Cyclooxygenase / Prostaglandinsynthese hemmen, durch eine Wirkung auf den Eisprung die weibliche Fertilität beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.

In Ausnahmefällen kann eine Varizelleninfektion zu ernsten Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen führen.

Derzeit kann eine unterstützende Rolle von NSAR bei der Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Daher ist es ratsam, die Verabreichung von Ibuprofen bei einer Varizelleninfektion zu vermeiden.

Im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR wurde sehr selten von schwerwiegenden Hautreaktionen einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer, epidermischer Nekrolyse, die z.T. tödlich sein können, berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das Risiko dieser Reaktionen ist zu Beginn der Behandlung am höchsten. In der Mehrzahl der Fälle treten sie innerhalb des ersten Behandlungsmonats auf. Nurodon für Kinder muss beim ersten Auftreten von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeit abgesetzt werden.

4.5.    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Eine Überwachung klinischer und biologischer Parameter muss bei Patienten, die Ibuprofen gleichzeitig mit den unten gelisteten Arzneimitteln anwenden, in Betracht gezogen werden.

Die gleichzeitige Anwendung mit den folgenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen:

•    Kortikosteroide: erhöhtes Risiko gastrointestinaler Geschwüre oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

•    Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

•    Arzneimittel, die die Plättchenaggregation hemmen und selektive Seroto-nin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs): erhöhtes Risiko einer gastrointestinalen Blutung (siehe Abschnitt 4.4).

•    Acetylsalicylsäure oder andere NSAR: Diese können das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Gastrointestinaltrakt erhöhen.

Bei der gleichzeitigen Anwendung mit den folgenden Arzneimitteln ist Vorsicht geboten:

•    Antihypertonika und Diuretika, da NSAR die Wirkung dieser Arzneimittel vermindern können. Das Risiko renaler Auswirkungen, wie Hyperkaliämie ist möglicherweise erhöht. Die Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden.

•    Lithium: Es gibt Hinweise auf eine mögliche Erhöhung des Plasmaspiegels von Lithium.

•    Methotrexat: Es gibt Hinweise auf eine mögliche Erhöhung des Plasmaspiegels von Methotrexat.

•    Tacrolimus: Das Risiko der Nierentoxizität ist erhöht, wenn beide Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden.

•    Ciclosporin: Es gibt begrenzte Hinweise auf eine mögliche Wechselwirkung, die ein erhöhtes Risiko der Nierentoxizität in sich birgt.

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

4.6. FERTILITÄT, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann eine Schwangerschaft und/oder die embryo-nale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.

Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Fehlbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung von ProstaglandinSynthesehemmern im frühen Stadium der Schwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit Dosis und Dauer der Anwendung steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin-Synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin-Synthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels darf Ibuprofen nur verabreicht werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Falls Ibuprofen von einer Frau, die versucht schwanger zu werden oder während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels genommen wird, muss die Dosis so gering wie möglich und die Behandlung so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels können alle Prostaglandin-Synthesehemmer den Fetus folgendem aussetzen:

-    kardiopulmonaler Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonalem Hochdruck);

-    Nierenfunktionsstörung, die sich zu einem Nierenversagen mit Oligohydramnie weiterentwickeln kann;

die Mutter und das Neugeborene am Ende der Schwangerschaft folgendem aussetzen:

-    mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine thrombozytenaggregationshemmende Wirkung, die auch schon bei sehr geringen Dosen auftreten kann.

-    Wehenhemmung, die zu einem verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgang führt.

Daher ist Ibuprofen im letzten Schwangerschaftsdrittel kontraindiziert.

Stillzeit

Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis bei Schmerzen oder Fieber eine Unterbrechung des Stillens im Allgemeinen nicht erforderlich sein.

Siehe Abschnitt 4.4 bezüglich weiblicher Fertilität.

4.7.    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Bei kurzzeitiger Anwendung hat dieses Arzneimittel keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

4.8. Nebenwirkungen

Die Aufzählung der folgenden Nebenwirkungen von Ibuprofen bezieht sich auf solche, die im Zusammenhang mit einer kurzzeitigen Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen oder von Fieber auftraten. Bei der Behandlung anderer Indikationen oder unter einer Langzeitbehandlung können zusätzliche Nebenwirkungen auftreten.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

Häufig:

> 1/10

> 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

Selten:

> 1/1.000 bis < 1/100

> 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

Nicht bekannt:

< 1/10.000

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Sehr selten:

-    Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzy-topenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschla-genheit, Nasenbluten und Hautblutungen.

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

-    Überempfindlichkeitsreaktionen mit Urtikaria und Pruritus Sehr selten:

-    Bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen (systemischer    Lupus

erythematodes und Mischkollagenose) sind in einzelnen Fällen Symptome einer aseptischen Meningitis wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Desorientierung während der Behandlung mit Ibuprofen beobachtet worden.

-    Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen.    Symptome    können    sein:    Schwellun

gen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf, Atemnot, Herzjagen, Blutdruckabfall oder schwerer Schock.

-    Verschlimmerung von Asthma.

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

-    Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich:

-    Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus).

Herzerkrankungen

Sehr selten:

-    Herzversagen wurde im Zusammenhang mit einer NSAR Therapie berichtet.

GEFÄSSERKRANKUNGEN

Sehr selten:

-    Bluthochdruck.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt. Häufig:

-    Gastrointestinale Störungen wie Dyspepsie, Bauchschmerzen,    Übelkeit.

Gelegentlich:

-    Durchfall, Blähungen, Obstipation und Erbrechen.

-    Peptische Geschwüre, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, welche insbesondere bei älteren Menschen tödlich sein können, wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

-    Melaena, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung    von Kolitis

und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4).

-    Gastritis.

-    Lokale rektale Irritationen.

Leber- und Gallenerkrankungen Sehr selten:

-    Leberfunktionsstörungen, Leberschäden, insbesondere bei Langzeittherapie. Akute Hepatitis.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr selten:

-    Schwere Hautreaktionen wie z.B. Erythema exsudativum multiforme. In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen.

-    Bullöse Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:

-    Verminderung der Harnausscheidung. Ödeme können auftreten. Auch interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom und akutes Nierenversagen sind möglich.

-    Papillennekrosen, insbesondere bei Langzeittherapie.

-    Erhöhte Harnstoffkonzentration im Serum.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich:

-    Müdigkeit.

Sehr selten:

-    Ödeme.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen (insbesondere bei hohen Dosen - 2400 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9. Überdosierung

Eine Dosis, die 200 mg/kg Körpergewicht überschreitet, birgt das Risiko einer Vergiftung.

a) Symptome einer Überdosierung

Als Symptome einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Nystagmus, Sehstörungen, Tinnitus und selten Blutdruckabfall, metabolische Azidose, Nierenversagen und Bewusstlosigkeit auftreten.

b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Ein spezifisches Antidot existiert nicht.

Patienten sollten falls nötig symptomatisch behandelt werden. Wenn es angebracht ist, gegebenenfalls unterstützende Maßnahmen ergreifen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: antiinflammatorische und antirheumatische Produkte, nicht steroidal, Propionsäurederivate.

ATC Code: M01AE01

Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum/Antirheumatikum (NSAR), das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündungsbedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die Plättchenaggregation.

Die klinische Wirksamkeit von Ibuprofen wurde bei der Behandlung von leichten bis mittleren Schmerzen, wie Schmerzen beim Zahnen und Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, post-operativen Schmerzen und Weichteilverletzungen sowie bei Fieber, einschließlich Fieberanfall nach Immunisierung und Schmerzen und Fieber bei Erkältung und Grippe gezeigt.

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Blutplättchenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.

5.2.    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach rektaler Anwendung wird Ibuprofen schnell und fast vollständig absorbiert mit mittleren Peak-Plasmakonzentrationen, die 0,75 Stunden nach der Anwendung eines 60 mg Zäpfchen erreicht werden.

Ibuprofen wird stark an Plasmaproteine gebunden und diffundiert in die Synovialflüssigkeit.

Ibuprofen wird in der Leber zu zwei Hauptmetaboliten abgebaut. Diese werden entweder unverändert oder als Hauptkonjugate, zusammen mit vernachlässigbaren Mengen an unverändertem Ibuprofen, primär über die Niere ausgeschieden. Die Elimination durch die Niere erfolgt schnell und vollständig.

Die Eliminationshalbwertzeit beträgt etwa 2 Stunden.

Bei älteren Menschen werden keine signifikanten Änderungen der Pharmakokinetik beobachtet.

5.3.    Präklinische Daten zur Sicherheit

Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich im Tierversuch vor allem in Form von Läsionen und Ulzera im Magen-Darm-Trakt. In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden. Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen und zu einer beeinträchtigten Implantation in verschiedenen Tierspecies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien in Ratten und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Verabreichung von für die Mutter toxischen Dosen trat eine erhöhte Anzahl von Missbildungen (Ventrikelseptumdefekte) in der Nachkommenschaft von Ratten auf.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1.    Liste der sonstigen Bestandteile

Hartfett

6.2.    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3.    Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre

6.4.    Besondere VORSICHTSMAßNAHMEN für die Aufbewahrung Nicht über 25° C lagern.

6.5.    Art und Inhalt des Behältnisses Blisterpackung, Aluminiumfolie

Packungsgrößen: 1, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 und 20 Zäpfchen.

6.6.    Besondere VORSICHTSMAßNAHMEN für die Beseitigung

Keine speziellen Hinweise.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

Reckitt Benckiser Healthcare (Italia) S.p.A.

Via Spadolini 7 - Tower B

20141 Mailand

Italien

8.    ZULASSUNGSNUMMER

55208.01.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 26.01.2005 Datum der letzten Verlängerung: TT.MM.JJJJ

10.    STAND DER INFORMATION September 2013

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig

12/12