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Nystatin Holsten Suspension

Document: 18.01.2005   Fachinformation (deutsch) change

Holsten Pharma GmbH


BfArM - G.-Z.: / Bezeichnung

Erstellungsdatum

des Dokumentes

Dokumentbezeichnung

Auflagenerfüllung“

G.-Z.: N15.07-7144-02-6910469.00.00

Seite: 0

GA-ENR.:0910469/35110

Nystatin Holsten Suspension

Suspension


23.09.2004


Auflagenerfüllung
Textentwürfe
















Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC)




Stand: 23.09.2004






















Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC)



FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Nystatin Holsten Suspension

Wirkstoff: Nystatin


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Suspension enthält 100 000 I.E. Nystatin


3. Darreichungsform

Suspension


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Durch nystatinempfindliche Hefepilze (vor allem Candida albicans und andere Candida-Arten) hervorgerufene Infektionen der Mundhöhle (Mundsor), des Oesophagus und des Magen-Darm-Traktes (Darmsoor).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierungsrichtlinien

Säuglinge

Mundsoor:4-6mal täglich 0,5-1ml Suspension; die Maximaldosis beträgt somit 6 ml Suspension pro Tag.

Darmsoor:4mal täglich 1-2 ml Suspension; die Maximaldosis beträgt somit 8 ml Suspension pro Tag.


Erwachsene und Kinder

Mundsoor:4-6mal täglich 1 ml Suspension; die Maximaldosis beträgt somit 6 ml Suspension pro Tag.

Darmsoor:4-6mal täglich 2 ml Suspension; die Maximaldosis beträgt somit 12 ml Suspension pro Tag.


0,5 ml Suspension = ca. 10 Tropfen

1,0 ml Suspension = ca. 20 Tropfen


Art und Dauer der Anwendung

Mundsoor:

Die Suspension wird nach den Mahlzeitenin den Mund geträufelt und sollte möglichst lange im Mund bewegt werden, ehe sie geschluckt wird.

Bei Mundsoor soll die Behandlung 2-3 Tage über das Verschwinden der sichtbaren Symptome hinaus fortgesetzt werden.


Darmsoor:

Die Suspension wird vor den Mahlzeitengegeben.

Bei Darmsoor beträgt die übliche Behandlungsdauer 2 Wochen. Die Suspension soll jedoch noch mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus angewendet werden.

Die Flasche ist vor Gebrauch kräftig zu schütteln.


4.3 Gegenanzeigen

Nastatin Holsten Suspension darf nicht angewendet bei: Überempfindlichkeit gegenüber Nystatin, Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat oder einem der sonstigen Bestandteile


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Aufgrund der hohen Osmolarität von Nystatin wird von einer Anwendung bei sehr untergewichtigen und unreifen Frühgeborenen abgeraten. Zur Behandlung von Systemmykosen sind orale Nystatin-Zubereitungen nicht geeignet.

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlich-keitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Nystatin Holsten Suspension nicht einnehmen.

Hinweis bei Dauergebrauch (zwei Wochen und länger)

Nystatin Holsten Suspension kann schädlich für die Zähne sein (Karies).


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nystatin wirkt synergistisch bzw. additiv in Kombination mit 5-Flucytosin, Tetrazyklin und anderen Präparaten gegen Candida albicans.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Nystatin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf embryo- oder fetotoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Nystatin wird aufgrund seiner Molekülgröße in therapeutischer Dosierung bei oraler Gabe, über die intakte Haut oder über die Schleimhäute kaum resorbiert. Nystatin passiert die Plazenta nicht, und ein Übertritt in die Muttermilch ist ebenfalls nicht zu erwarten.

Nystatin Holsten Suspension kann während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Keine bekannt


4.8 Nebenwirkungen

Mit folgenden Nebenwirkungen ist bei der Behandlung zu rechnen:

In seltenen Fällen bei überempfindlichen Patienten vorübergehend Störungen im Magen- und Darm­bereich.

In Einzelfällen wurde nach oraler Ninstatingabe schwere allergische Reaktion (Stevens-Johnson Syndrom) beobachtet.

In sehr seltenen Fällen weitergehende Überempfindlichkeitsreakzionen gegenüber dem Wirkstoff Mystatin bzw. einem verwandten Wirkstoff (Amphotericin B, Natamycin), Alkylhydroxybenzoaten oder einem der anderen Inhaltsstoffe. In schweren Fällen ist das Präparat abzusetzen.

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlich-keitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


4.9 Überdosierung

a) Symptome einer Überdosierung

Gastrointestinale Störungen, wie Brechreiz, Erbrechen und Durchfälle. Es können auch allergische Reaktionen bei der Anwendung der Suspension auftreten. Eine Überdosierung ist praktisch ausgeschlossen.


b) Therapie bei Überdosierung

Bei Auftreten einer Überempfindlichkeit soll das Präparat abgesetzt und eine geeignete Behandlung durchgeführt werden.

Therapie von Intoxikationen: Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt.

In Fällen von akuter Überdosierung muß eine symptomatische Behandlung erfolgen.

Erkenntnisse über die hämo- bzw. Peritonealdialysierbarkeit von Nystatin liegen nicht vor.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Nystatin gehört zu der Gruppe der Polyen-Antibiotika vom fungiziden Wirkungstyp. Diese sind wegen ihres ungesättigten Charakters licht- und oxidationsempfindlich. Der allen Polyenen gemeinsame Wirkungsmechanismus bietet interessante Aspekte. Die Zytoplasmamembran der Pilze enthält im Gegensatz zu der der Bakterien Sterole. Diese bilden mit den Polyenen Komplexe, was zu Störungen der Zellpermeabilität führt. Mit diesem Angriffspunkt kann ihre selektive Wirkung auf Pilze bzw. ihre Unwirksamkeit bei Bakterien erklärt werden.

Durch Untersuchungen an künstlichen Membranen hat man genaue Vorstellungen über den Reaktionsmechanismus zwischen den Polyenen und Sterolen entwickelt. Danach sind auf der Antibiotikaseite ein intakter Ring, das System konjugierter Doppelbindungen sowie die ringständigen Hydroxygruppen für eine Wirkung erforderlich. Die Sterole in der Membran müssen ein planares Ringsystem, eine 3-ß-Hydroxygruppe sowie eine hydrophobe Seitenkette an C17aufweisen. Das unsymmetrisch gebaute Polyenmolekül tritt sowohl mit seinen hydrophoben als auch seinen hydrophilen Anteilen in Wechselwirkung zu dem Sterol. Dadurch werden dessen Bindungen zu den Phospholipiden gelockert, was eine Umorientierung in der Membran zur Folge hat. 5-10 der binären Komplexe ordnen sich ringförmig und bilden eine Pore in der Membran. Durch diese treten zytoplasmatische Bestandteile aus der Zelle aus. Nystatin-Wirkungsspektrum: Breit, alle menschenpathoge-nen Pilzarten umfassend.

Nystatin-Wirkungstyp: fungizid (in vivo fungistatisch). Nystatin ist in vitro gut wirksam bei allen Candida-Arten, Cryptococcus neoformans, Blastomyces dermatitidis und brasiliensis, Cocciodioides immitis und Histoplasma capsulatum, bei höheren Hemmwerten auch bei Trichophyton-Arten, Epidermophyton floccosum, Mikrosporen-Arten, Geotrichum und den meisten Aspergillus-Arten (speziell A. fumigatus). Das in-vivo-Wirkungsspektrum umfaßt jedoch nur Infektionen der Haut und der Schleimhäute durch Candida-Arten und Torulopsis glabrata. Als resistent zu betrachten sind Aktinomyzeten, Bakterien und Viren. Eine Primärresistenz sowie eine sekundäre Resistenzentwicklung während der Nystatin-Therapie sind sehr selten. Die wenigen bekannten Nystatin-resistenten Varianten zeigen eine komplette Parallelresistenz zu Amphotericin B, sind jedoch nur partiell Pimaricin-resistent.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Keine nennenswerte Resorption nach oraler Gabe. Nystatin wird bei topischer Anwendung praktisch nicht durch die Haut oder Schleimhaut resorbiert. Eine systemische Wirkung ist deshalb nach topischer, lokaler und oraler Applikation nicht zu erwarten.

Nach oraler Gabe wird Nystatin nahezu vollständig mit dem Faeces ausgeschieden. Erst bei oraler Verabreichung von mehr als 6 g/Tag können im Serum gesunder Erwachsener kurzfristig Konzentrationen erreicht werden, die einen minimalen fungistatischen Effekt haben. Angaben über Verteilung, Metabolisierung und Plazentagängigkeit liegen nicht vor.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Nystatin am Tier ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Nystatin wurden nicht durchgeführt. Verwertbare Untersuchungsbefunde zur Abschätzung des mutagenen Potentials von Nystatin liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an trächtigen Ratten haben keine Hinweise auf embryo- oder fetotoxische Schäden von Nystatin ergeben.


Wegen toxischer Allgemeinreaktion kommt bei Nystatin eine parenterale Applikation nicht in Betracht. Bei parenteraler Applikation ist die Substanz toxisch, die LD50bei der weißen Maus liegt nach intraperitonealer Verabreichung bei 20 - 26 mg/kg (60 000 - 78 000 E/kg).

Im Tierversuch führte parenterale Applikation zu fetotoxischen Effekten. Für den Menschen liegen keine entsprechenden Beobachtungen vor.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe

Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (E 2126) (Ph.Eur.), Glycerol 85 %, Sucrose, hochdisperses Siliciumdioxid, gereinigtes Wasser, Aromastoffe


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C aufbewahren

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Pipettenflasche mit 24 ml Suspension zum Einnehmen

N1



Pipettenflasche mit 48 ml Suspension zum Einnehmen

N2


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung

Keine


7. Pharmazeutischer Unternehmer

Holsten Pharma GmbH

Im Bürgerstock 7

79241 Ihringen

Tel 07668/99130

Fax 07668/991366

e-mail: info@holstenpharma.de


8. Zulassungsnummer

6910469.00.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

03.09.2004


10. Stand der Information

23.09.2004


11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig