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Obsidan 25 Mg

Document: 16.02.2016   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Obsidan® 25 mg

Tabletten

Propranololhydrochlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

-    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.


Was in dieser Packungsbeilage steht

1.    Was ist Obsidan und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Obsidan beachten?

3.    Wie ist Obsidan einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Obsidan aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. Was ist Obsidan und wofür wird es angewendet?

Obsidan ist ein Betarezeptorenblocker.

Obsidan wird angewendet:

-    bei funktionellen Herz-Kreislaufbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom),

-    zur vorbeugenden Behandlung der Migräne bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren,

-    bei Zittern ohne erkennbare Ursachen (essentieller Tremor),

-    bei einfachen Phobien (sog. Stressangst, situativer Angst wie Prüfungsangst, Lampenfieber oder Flugangst).

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Obsidan beachten?

Obsidan darf nicht eingenommen werden,

-    wenn Sie allergisch gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

-    bei Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II. oder III. Grades).

-    bei    Schock.

-    bei    einer Herzmuskelschwäche (manifeste    Herzinsuffizienz).

-    bei bestimmten Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege (Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen).

-    bei unbehandeltem Phäochromozytom (hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks).

-    bei    Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen.

-    bei    einem Sinusknoten-Syndrom.

-    wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie) haben.

-    bei gestörter Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block).

-    wenn Sie unter stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) leiden.

-    bei Übersäuerung des Blutes (Azidose).

-    bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen MAO-B-Hemmstoffe).

-    von Kindern unter 12 Jahren.

Die intravenöse Gabe von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid) darf während der Behandlung mit Obsidan nicht erfolgen (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil darf i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Obsidan verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Obsidan einnehmen:

-    bei geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades),

-    bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),

-    längeres strenges Fasten und schwere körperliche Belastung können zu stark erniedrigtem Blutzucker (Hypoglykämie) führen,

-    bei einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, vorherige Therapie mit Alpharezeptorenblockern erforderlich),

-    bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion (siehe auch Abschnitte „Wie ist Obsidan einzunehmen?“ und „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“),

-    wenn Sie an Herzmuskelschwäche leiden,

-    bei Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen; diese können durch Obsidan verstärkt werden,

-    bei bestimmter krankhafter Muskelschwäche (Myastenia gravis).

Bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion können die Symptome einer massiven Überfunktion (sehr schneller Herzschlag, Zittern) durch gleichzeitige Einnahme von Obsidan verborgen bleiben.

Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Betarezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.

Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, die auf übliche Adrenalindosen nicht ansprechen, erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung geboten bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten, die sich einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft unterziehen (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen).

Da unter der Behandlung mit anderen Betarezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, sollten die Leberwerte regelmäßig überprüft werden.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Obsidan kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Einnahme von Obsidan zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von:

-    Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

-    anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika), Phenothiazinen, Vasodilatoren, trizyklischen Antidepressiva, Nitroglycerin, Barbituraten kann es zu verstärktem Blutdruckabfall kommen.

-    Reserpin, Alphamethyldopa, Guanfacin, Herzglykosiden oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen. Beim Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Obsidan beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden. Die Behandlung mit Obsidan erst mehrere Tage nach Absetzen von Clonidin beginnen.

-    Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, z. B. Disopyramid) kann es zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotonie), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen; eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist daher angezeigt.

Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder Antiarrhythmika darf während der Behandlung mit Obsidan nicht erfolgen (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil darf i. v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Obsidan verabreicht werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von:

-    Calciumantagonisten vom Nifedipintyp kann die Blutdrucksenkung verstärkt werden. Gelegentlich kommt es zu einer Herzmuskelschwäche.

-    Indometacin kann die blutdrucksenkende Wirkung von Obsidan abgeschwächt werden.

-    Adrenalin, Noradrenalin ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.

-    Monoaminoxidase (MAO)-Hemmern: Überschießende Blutdrucksteigerung möglich. Deshalb sollten MAOHemmer nicht zusammen mit Obsidan angewendet werden.

-    peripheren Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann die neuromuskuläre Blockade durch die Betarezeptorenhemmung von Obsidan verstärkt werden.

-    Betäubungsmitteln (Narkotika) wird die Blutdrucksenkung verstärkt. Für den Fall, dass Obsidan vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Obsidan informiert werden.

-    Cimetidin und Hydralazin wird die Wirkung von Obsidan verstärkt.

Aus entsprechenden Studien geht hervor, dass es zwischen Propranololhydrochlorid und Chinidin bzw. Propafenon, Rifampicin, Theophyllin, Warfarin, Thioridazin sowie Calciumantagonisten wie Nifedipin, Nicardipin, Isradipin und Lacidipin zu Wechselwirkungen kommen kann, da die Verstoffwechselung dieser Wirkstoffe und von Propranololhydrochlorid in der Leber beeinflusst werden kann. Die Konzentration von Propranololhydrochlorid und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, so dass gegebenenfalls eine Dosisanpassung erforderlich ist (siehe auch: „Calciumantagonisten vom Nifedipintyp ...“).

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff von Obsidan, bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Da unerwünschte Wirkungen auf die Mutter (vorzeitige Wehen) nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie, wenn Sie schwanger sind, Obsidan nur einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält und Ihnen die Einnahme von Obsidan ausdrücklich verordnet hat.

Wegen der Möglichkeit des Auftretens von verlangsamtem Puls, niedrigem Blutdruck, Unterzuckerung und Atemdepression beim Neugeborenen, sollte eine Therapie mit Obsidan bei Ihnen 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig von einem Arzt überwacht werden.

Stillzeit

Propranololhydrochlorid, der Wirkstoff von Obsidan, geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Reaktionsvermögen (dies kann sich durch Sehstörungen, Halluzinationen, Verwirrtheit, Schwindel oder Müdigkeit äußern) so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Obsidan enthält Lactose

Bitte nehmen Sie Obsidan daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. Wie ist Obsidan einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis:

Funktionelle Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom)

3 mal A bis 1 Tablette täglich (entsprechend 37,5 - 75 mg Propranololhydrochlorid täglich); bei höherem Bedarf bis 120 mg Propranololhydrochlorid täglich.

Zittern ohne erkennbare Ursachen (essentieller Tremor)

Die übliche Anfangsdosis beträgt 2 bis 3 mal täglich 1 Tablette (entsprechend 50-75 mg Propranololhydrochlorid täglich), falls erforderlich bis 125 mg Propranololhydrochlorid täglich. Die Dosierung und das Dosierungsintervall müssen individuell ermittelt werden. Gegebenfalls ist auf Tabletten mit höherem Wirkstoffgehalt umzustellen.

Vorbeugung der Migräne

Zur vorbeugenden Behandlung der Migräne werden 2-3 mal täglich 1 Tablette (entsprechend 50-75 mg Propranololhydrochlorid täglich) eingenommen. Bei fehlender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit sollte eine langsame Aufdosierung (wöchentliche Steigerung um 25-50 mg) auf bis zu 160 mg angestrebt werden. Individuell können Dosierungen bis zu 240 mg notwendig sein. Gegebenenfalls ist auf Tabletten mit höherem Wirkstoffgehalt umzustellen.

Einfache Angstzustände (Phobien)

Einmalgabe von 1 - 2 Tabletten täglich (entsprechend 25 - 50 mg Propranololhydrochlorid täglich). Eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion

Bei stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist die Elimination von Obsidan reduziert, so dass unter Umständen eine Reduzierung der Dosis erforderlich ist.

Art der Anwendung

Nehmen Sie Obsidan ist unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung

Es ist sehr wichtig, dass Sie Obsidan einnehmen, solange es Ihnen Ihr Arzt verordnet.

Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.

Wenn Sie eine größere Menge Obsidan eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie durch ein Versehen zu viele Tabletten eingenommen haben, den Verdacht auf eine Überdosierung haben, oder ein Kind einige Tabletten geschluckt hat, wenden Sie sich sofort an einen Arzt/Notarzt. Dieser kann den Schweregrad einschätzen und über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, zur Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und kardiogenem Schock kommen.

Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Obsidan abgebrochen werden.

Wenn Sie die Einnahme von Obsidan vergessen haben

Nehmen Sie bitte beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Wenn Sie die Einnahme von Obsidan abbrechen

Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Obsidan nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt!

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig:

1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich:

1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten:

1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten:

weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:    Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Müdigkeit, Schwindelgefühl,

Benommenheit, Kopfschmerzen, Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen, Albträumen und Wahnvorstellungen (Halluzinationen) kommen. Taubheits- und Kältegefühl (Parästhesien) in den Gliedmaßen.

Gelegentlich:    Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit.

Sehr selten:    Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche    oder    -ermüdbarkeit    (Myasthenia

gravis).

Nicht bekannt: Depressive Verstimmungen, Verwirrtheit.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:    Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung

[Obstipation], Durchfall [Diarrhö]) kommen.

Gelegentlich:    Mundtrockenheit.

Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig:    Verstärkter Blutdruckabfall, starke Verminderung der Herzfrequenz    (Bradykardie),    anfallartige,

kurzfristige Bewusstlosigkeit (Synkopen), Herzklopfen (Palpitationen), Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).

Sehr selten:    Bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris) ist eine Verstärkung der Anfälle

nicht auszuschließen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.

Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes

Häufig:    Allergische Hautreaktionen (Hautausschlag [Exantheme]) und Haarausfall.

Sehr selten:    Betarezeptorenblocker (z. B. Obsidan) können eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)

auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechte-ähnlichen (psoriasi-formen) Hautausschlägen führen.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu

bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.

Augenerkrankungen

Gelegentlich:    Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten),

Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis).

Sehr selten:    Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis) und Sehstörungen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten:    Bei Langzeitbehandlung wurden Gelenkerkrankungen (Arthropathie), wobei ein Gelenk

(Monoarthritis) oder mehrere (Polyarthritis) betroffen sein können, beobachtet.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten:    Libido- und Potenzstörungen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:    Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung der Nierenfunktion

berichtet. Deshalb sollte während der Behandlung mit Obsidan die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten:    Es kann eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus)

erkennbar werden oder eine bereits bestehende sich verschlechtern.

Nach längerem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu erniedrigtem Blutzucker

(hypoglykämischen Zuständen) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie)

(insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern) können verschleiert werden.

Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine

Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Blutplasma beobachtet.

Erkrankungen des Blutes- und des Lymphsystems

Gelegentlich:    Verringerung der Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) oder kleinfleckige Einblutungen der

Haut und Schleimhaut (Purpura).

Untersuchungen

Sehr selten:    Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen [GOT, GPT]).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Obsidan aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Obsidan enthält

-    Der Wirkstoff ist Propranololhydrochlorid. 1 Tablette enthält 25 mg Propranololhydrochlorid.

-    Die sonstigen Bestandteile sind: Talkum, Lactose-Monohydrat, Gelatine, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Kartoffelstärke.

Wie Obsidan aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde Tablette mit Bruchkerbe und der Gravur „2 15“ auf der Oberseite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Obsidan ist in Packungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240

Hersteller

Aesica Pharmaceuticals GmbH Alfred-Nobel-Str. 10 40789 Monheim

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2016.