Oestro-Gynaedron M 1,0
Oestro-Gynaedron® M 1,0 |
|
Änderungsanzeige |
Zul.-Nr.: 6215054.00.00 |
ENR: 0215054 |
08/2006 |
Oestro-Gynaedron®M 1,0
Inhaltsverzeichnis
1.3 a |
Beschriftung der Fachinformation |
Seite 1 - 8 |
Fachinformation
1. |
Bezeichnung des Arzneimittels |
|
Oestro-Gynaedron® M 1,0 |
|
|
2. |
Qualitative und quantitative Zusammensetzung |
|
100 g Vaginalcreme enthalten: 100 mg Estriol. |
|
|
|
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. |
|
|
3. |
Darreichungsform |
|
|
|
Vaginalcreme |
|
|
4. |
Klinische Angaben |
|
|
4.1 |
Anwendungsgebiete |
|
|
|
Lokale Behandlung von vaginalen Estrogenmangelsymptomen nach der Menopause. |
4.2 |
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung |
|
|
|
Dosierung Während der ersten
3 Wochen 1mal täglich 0,5 mg (ausnahmsweise, falls erforderlich,
bis maximal 1,0 mg) Estriol intravaginal. Danach ist auf eine
Erhaltungsdosis von 2mal wöchentlich 0,5 mg Estriol überzugehen.
Eine vaginale Anwendung in höherer Dosierung ist nicht
angezeigt. |
|
|
|
|
|
Art und Dauer der Anwendung |
|
Oestro-Gynaedron® M 1,0 wird am besten abends vor dem Schlafengehen mit Hilfe des Applikators tief intravaginal eingeführt. |
|
Vergessene Anwendung Bei täglicher Anwendung innerhalb der ersten (2 bis) 3 Behandlungswochen Wird die vergessene Anwendung erst am nächsten Tag bemerkt, sollte diese nicht mehr nachgeholt werden. Es ist in diesem Fall mit dem Dosierscheme wie gewohnt fortzufahren.
Bei 2-maliger Anwendung pro Woche Wird während der 2-maligen Behandlung pro Woche vergessen, das Arzneimittel zur einmal gewählten Zeit anzuwenden, ist dies sobald wie möglich nachzuholen. |
4.3 |
Gegenanzeigen |
- |
Bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht; |
- |
estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (v.a. Endometriumkarzinom); |
- |
unbehandelte Endometriumhyperplasie; |
- |
nicht abgeklärte Blutungen im Genitalbereich; |
- |
bestehende venöse thromboembolische Erkrankung (v.a. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie); |
- |
schwere Niereninsuffizienz (dekompensierte Retention); |
- |
bekannte Überempfindlichkeit gegen Estriol oder einen der sonstigen Bestandteile. |
4.4 |
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung |
|
|
|
Eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung sollte vor Beginn sowie regelmäßig mindestens alle 3 Monate während der Behandlung erfolgen. Medizinische Untersuchungen/Nachuntersuchungen: Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme der Behandlung ist eine vollständige Eigen- und Familienanamnese der Patientin zu erheben. Weiterhin sollte die Patientin vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung mit Oestro-Gynaedron® M 1,0 sorgfältig körperlich und gynäkologisch untersucht werden. Die Häufigkeit und Art der Untersuchung sollte sich nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Die Frauen sollten darüber aufgeklärt werden, welche Veränderungen, z.B. unerwartete genitale Blutungen oder Veränderungen der Brüste sie dem Arzt mitteilen müssen. Vaginalinfektionen sollten vor Beginn einer Therapie mit Oestro-Gynaedron® M 1,0 spezifisch behandelt werden. Situationen, die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern: Die Patientinnen sollten engmaschig überwacht werden, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen Behandlung mit Oestro-Gynaedron® M 1,0 auftritt bzw. sich verschlechtert: |
|
- nachgewiesene Thrombophilie sowie frühere idiopathische venöse thromboembolische Erkrankungen (v.a. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie);
- akute Lebererkrankung (z.B. Leberadenom) oder zurückliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben;
|
|
Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch: Die Therapie ist bei Vorliegen einer Kontraindikation sowie in den folgenden Situationen abzubrechen:
|
|
Weitere Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen: In randomisierten (WHI-Studie) und epidemiologischen Studien wurde für eine Hormonsubstitutionstherapie mit systemisch angewendeten Estrogenen (z.B. konjugierte equine Estrogene) kombiniert mit Gestagenen oder als Estrogenmonotherapie ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, venöse Thromboembolie (VTE), koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, wahrscheinliche Demenz, Ovarialkarzinom und Gallenblasenerkrankung festgestellt. Studien vergleichbarer Größe und Aussagekraft zu den Risiken einer vaginalen Estriolanwendung wurden nicht durchgeführt. Die wenigen zur Zeit für eine vaginale Estriolanwendung vorliegenden Daten weisen nicht auf einer systemischen Hormonsubstitutionstherapie vergleichbare Risiken hin. Endometriumhyperplasie: Gelegentlich können unter der Behandlung Blutungen auftreten. Sollten Durchbruch- oder Schmierblutungen nach einigen Monaten auftreten oder nach Beendigung der Behandlung anhalten, müssen die Ursachen abgeklärt werden. Zum Ausschluss einer malignen Entartung kann eine Endometriumbiopsie erforderlich sein. Das Risiko für Endometriumhyperplasie und -karzinom ist bei längerfristiger systemischer Estrogenmonotherapie erhöht. Für eine vaginale Estriolmonotherapie liegen diesbezüglich keine eindeutigen Belege vor. Um eine Stimulierung des Endometriums zu vermeiden, sollte die im Abschnitt 4.2 genannte Dosierung (1mal täglich 0,5mg) nicht überschritten und maximal 3 Wochen lang angewendet werden. |
|
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen. |
|
|
|
Oestro-Gynaedron® M 1,0 ist kein Kontrazeptivum. |
|
|
|
|
4.5 |
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen |
|
|
|
Bei einer gleichzeitigen Therapie mit einigen Antibiotika (z.B. Cephalosporine und Neomycin) kann es durch Hemmung der enterohepatischen Zirkulation zu einer Abschwächung der Estriolwirkung kommen. Bei der Anwendung von Oestro-Gynaedron® M 1,0 kann es wegen der Hilfstoffe bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit solcher Kondome kommen. |
|
|
4.6 |
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit |
|
Schwangerschaft Oestro-Gynaedron® M 1,0 ist in der Schwangerschaft nicht indiziert. Wenn es während der Behandlung mit Oestro-Gynaedron® M 1,0 zur Schwangerschaft kommt, ist die Behandlung sofort abzubrechen. Die meisten zurzeit vorliegenden epidemiologischen Studien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Estrogenexposition des Fötus relevant sind, zeigen keine teratogenen oder fetotoxischen Wirkungen. Allerdings liegen keine Daten zur fötalen Exposition nach vaginaler Estriolanwendung vor. Stillzeit Oestro-Gynaedron® M 1,0 ist in der Stillzeit nicht indiziert. |
4.7 |
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen |
|
Oestro-Gynaedron® M 1,0 hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen. |
4.8 |
Nebenwirkungen |
|
Folgende Nebenwirkungen können während der Anwendung von Oestro-Gynaedron® M 1,0 auftreten: |
|
Gelegentlich (0,1% und <1%) |
Selten (0,01% und <0,1%) |
Sehr selten (<0,01%) |
Erkrankungen der Gefäße |
Erhöhung des Blutdrucks |
|
|
Erkrankungen des Gastrointe- stinaltrakts |
Übelkeit und andere gastrointestinale Beschwerden |
|
|
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, des Bindegewebes und der Knochen |
|
|
Beinkrämpfe, “schwere Beine” |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Mastodynie (während der ersten Wochen); Schmierblutungen; Reizungen der Vagina mit Hitzegefühl, Juckreiz, Brennen und Rötungen; zervikale Hypersekretion; Fluor |
Uterusblutungen |
|
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle |
Ödeme mit vorübergehender Gewichtszunahme |
(migräneartige) Kopfschmerzen, |
|
4.9 |
Überdosierung |
||
|
a) Symptome einer Überdosierung Übelkeit, Erbrechen, Spannungsgefühl in den Brüsten und vaginale Blutungen können Anzeichen einer Überdosierung sein. b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung Die Symptome lassen sich durch eine Dosisreduktion oder einen Therapieabbruch beseitigen. |
||
|
|
||
|
|
||
5. |
Pharmakologische Eigenschaften |
||
|
|
||
5.1 |
Pharmakodynamische Eigenschaften |
||
|
|
||
|
ATC-Code: G03CA04
Bei lokaler Applikation mindert Estriol durch Estrogenmangel bedingte Beschwerden im Bereich der Vagina. Im Vaginalbereich zeigen sich statt atrophischer Zellbildung vorwiegend Intermediär- und zunehmend Superfizialzellen; entzündliche Veränderungen bilden sich zurück und das Wiederauftreten einer Döderlein-Flora wird begünstigt. |
||
5.2 |
Pharmakokinetische Eigenschaften |
||
|
|
||
|
Die therapeutische Wirksamkeit von Oestro-Gynaedron® M 1,0 erfordert eine lokale Verfügbarkeit des Wirkstoffs am Ort der Anwendung. Da eine systemische Resorption auftritt, werden hier folgende Angaben gemacht: Resorption Verteilung Estriol liegt im Plasma zu 8% in freier Form vor, 91% sind an Albumine und 1% an SHBG gebunden. Metabolisierung Elimination |
||
5.3 |
Präklinische Daten zur Sicherheit |
||
|
|
||
|
Wegen der ausgeprägten Unterschiede zwischen den Versuchstierarten untereinander sowie im Verhältnis zum Menschen besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung am Menschen. Bei Versuchstieren zeigten Estriol und andere Estrogene nach systemischer Gabe bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt. Missbildungen des Urogenitaltraktes und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet. Präklinische Daten zur vaginalen Anwendung von Estriol liegen nicht vor. Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potential zeigten keine speziellen Risiken für den Menschen, außer denen, die bereits in anderen Kapiteln der Fachinformation beschrieben sind. |
||
|
|
||
6. |
Pharmazeutische Angaben |
||
|
|
||
6.1. |
Sonstige Bestandteile |
||
|
Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.), Poly(oxyethylen)-1000-glycerolmonostearat, selbstemulgierendes Glycerolmonostearat (Tegin), Carbomer 34000 mPa s, Propylenglycol, Isopropylmyristat (Ph.Eur.), Natriumhydroxid, Gereinigtes Wasser, konserviert mit 2-Phenoxyethanol (Ph.Eur.). |
||
6.2 |
Inkompatibilitäten |
||
|
Bisher keine bekannt. |
||
|
|
||
6.3 |
Dauer der Haltbarkeit |
||
|
3 Jahre. Haltbarkeit nach Anbruch: 1 Jahr nach dem ersten Öffnen. |
||
|
|
||
6.4 |
Besondere Lagerungshinweise |
||
|
|
||
|
Nicht erforderlich. |
||
|
|
||
6.5 |
Art und Inhalt des Behältnisses |
||
|
N2 zu 50 g Vaginalcreme mit Applikator C |
||
|
|
||
6.6 |
Hinweise für die Handhabung |
||
|
|
||
|
Anwendungshinweise: 1. Vor dem ersten
Gebrauch die Verschlusskappe abschrauben und umgedreht 2. Applikationsrohr mit der Gewindeseite auf die Tubenöffnung aufschrauben. 3. Weißen Schieber aus dem Applikationsrohr herausziehen. 4. Durch Drücken der Tube Applikationsrohr bis zur ersten oder zweiten Strichmarke bzw. wie nach Anweisung des Arztes füllen. 5. Applikationsrohr von der Tube abschrauben, Tube wieder fest verschließen und Schieber ins Applikationsrohr einsetzen. 6. In Rückenlage Applikationsrohr möglichst tief in die Scheide einführen und den Inhalt des Rohres mit dem weißen Schieber herausdrücken. 7. Nach Gebrauch Rohr und Schieber sorgfältig mit warmem Wasser säubern. |
||
|
|
||
|
|
||
7. |
Pharmazeutische Unternehmer |
|
|
Drossapharm GmbH Weiler Str. 19 – 21 79540 Lörrach Telefon: 07621/9192920 Telefax: 07621/9192922 |
Artesan Pharma GmbH & Co. KG Wendlandstr. 1 29439 Lüchow Telefon: 05841 / 939 – 0 Telefax: 05841 / 939 – 200 |
8. |
Zulassungsnummer |
|
|
|
6215054.00.00 |
|
|
9. |
Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung |
|
|
|
20.10.2005 |
|
|
10. |
Stand der Information |
|
|
|
August 2006 |
|
|
11. |
Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht |
|
|
|
Verschreibungspflichtig. |
Drossapharm GmbH - 5d117951115b46c95057971a24c789ae.rtf