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Oflo Tad 100mg

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Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Oflo TAD®100 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

(Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)

Eine Tablette enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 100 mg Ofloxacin.


3. Darreichungsform

Filmtabletten


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete
Oflo TAD 100 mg ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, wenn sie durch Ofloxacin-empfindliche Erreger verursacht worden sind:

Infektionen der unteren Harnwege wie unkomplizierte Infektionen der Harnblase und der Harnröhre sowie gonorrhoische Urethritis.

Die üblichen und allg. anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von Oflo TAD 100 mg zu beachten.


Hinweis:

Ofloxacin ist auch zur Behandlung weiterer bakterieller Infektionen geeignet, allerdings in höherer Dosierung und mit längerer Therapiedauer.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild.

Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus.

Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen wird empfohlen, eine Behandlungsdauer von 2 Monaten nicht zu überschreiten.


Art der Anwendung

Oflo TAD 100 mg sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ bis 1 Glas) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen. Die Tagesdosis wird im Allgemeinen auf zwei gleichgroße Gaben (morgens und abends) verteilt. Es ist wichtig, dass die Zeitab­stände zwischen den Gaben annähernd gleich sind.

Einzelgaben bis zu 400mg Ofloxacin pro Tag werden vorzugsweise morgens eingenommen.


Dosierung bei normaler Nierenfunktion


Anwendungsgebiete

Einzel- und Tagesgaben


Unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege

Unkomplizierte Gonorrhoe


2 x 100 mg Ofloxacin pro Tag

400 mg Ofloxacin pro Tag als Einmalgabe


Dosierung mit eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit mäßig und schwer eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder als Serumkreatinin - wird folgende Dosierung vorgeschlagen:

Die erste Dosis erfolgt entsprechend Art und Schwere der Erkrankung wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.

Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt reduziert werden:


Kreatinin-Clearance

Serumkreatinin

Erhaltungsdosis


50 bis 20 ml/min


1,5 bis 5 mg/dl


100 mg bis 200 mg Ofloxacin pro Tag


< 20 ml/min



> 5 mg/dl


100 mg Ofloxacin pro Tag


Hämo- oder Peritoneal­­­dialyse




100 mg Ofloxacin pro Tag


Im Einzelfall (s. oben) kann es aber erforderlich sein, die o. g. Dosis zu erhöhen.


Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion (z. B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Aus­scheidung von Ofloxacin vermindert sein. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchst­dosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.


4.3 Gegenanzeigen

Oflo TAD 100 mg darf nicht angewendet werden:

- bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone,

- bei Patienten mit Epilepsie oder erniedrigter Krampfschwelle des ZNS,

- bei Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren,

- während der Schwangerschaft,

- während der Stillzeit,

- stark eingeschränkte Leberfunktion,

- Sehnenerkrankungen / -schäden im Zusammenhang mit einer früheren Chinolontherapie.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen

Diarrhoe, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung mit Oflo TAD 100 mg auftritt, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficile hervor­gerufene Erkrankung sein, deren schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist. In diesem Fall ist unverzüglich eine angemessene Therapie einzuleiten.

(S. a. Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).


Tendinitis

Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Sehnen­ruptur führen kann - vorwiegend bei der Achillessehne. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Oflo TAD 100 mg sofort beendet und die betroffene Sehne entsprechend behandelt werden (z. B. durch Immobilisation).


Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen

Oflo TAD 100 mg ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie und sollten - wie andere Chinolone auch - nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei Prädispo­sition für epileptische Anfälle, wie z. B. bei Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleich­zeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen

Antiphlogistika oder mit Arznei­mitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe hierzu auch Ab­schnitt 4.5 "Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen").


Herzerkrankungen

Fluorchinolone, einschließlich Oflo TAD 100 mg, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie zum Beispiel:

(siehe auch Abschnitte 4.2 „Ältere Patienten", 4.5, 4.8 und 4.9).


Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel

Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollten Oflo TAD 100 mg hier mit Vorsicht angewendet werden.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da Ofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.


Prävention der Photosensibilisierung

Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von Oflo TAD 100 mg nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten nicht unnötig starker Sonnen­bestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z. B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensi­bilisierung zu vermeiden.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Oflo TAD 100 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antazida oder Sucralfat kann die Wirkung von Oflo TAD 100 mg abgeschwächt werden. Gleiches gilt auch für andere Präparate, die Metallionen (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) enthalten. Daher müssen Oflo TAD 100 mg etwa 2 Stunden vor solchen Präparaten eingenommen werden.

Es liegen Hinweise dafür vor, dass es eher zu Krampfanfällen kommen kann, wenn gleichzeitig mit Chinolonen andere krampfschwellensenkende Arzneimittel angewendet werden. Dazu gehören z. B. manche nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Fenbufen) oder Theophyllin.

Die Theophyllin-Konzentrationen im Serum werden allerdings nicht nennenswert durch Ofloxacin verändert.

Insbesondere bei hochdosierter Behandlung muss daran gedacht werden, dass sich Chinolone und andere, renal tubulär sezernierte Arzneimittel (z. B. Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat) gegenseitig in ihrer Ausscheidung behindern können. Dies kann zu erhöhten Serumspiegeln und verstärkt zu Nebenwirkungen führen.

Chinolone -möglicherweise auch Ofloxacin- können die Wirkung von Cumarinderivaten verstärken. Es wird daher empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Cumarinderivaten behandelt werden, sorgfältig bzgl. des Gerinnungs­status zu überwachen.

Ofloxacin kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von Gliben­clamid führen. Da es dann eher zu Hypoglykämien kommen kann, empfiehlt sich in solchen Fällen eine besonders genaue Blutzuckerüberwachung.


Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-lntervail verlängern

Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Oflo TAD 100 mg nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika) (siehe Abschnitt 4.4).


Beeinflussung von Labortests

Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit Ofloxacin falsch-positiv ausfallen.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

“Ofloxacinhydrochlorid darf Schwangeren und Stillenden nicht verabreicht werden, da keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung bei diesen Gruppen vorliegen.

Ofloxacin passiert die Plazenta und erreicht in der Amnionflüssigkeit ca. 30% der im maternalen Serum gemessenen maximalen Konzentration wie im maternalen Serum nachgewiesen.”

Aufgrund von Ergebnissen aus Tierversuchen mit Ofloxacinhydrochlorid sind beim noch nicht erwachsenen Organismus Gelenkknorpelschädigungen nicht völlig auszuschließen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Einige unerwünschte Wirkungen (z. B. Schwindel/Benom­men­­heit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und können somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Im Zusammenhang mit Alkohol gilt dies im verstärkten Maße. Die Patienten sollten daher ihre Reaktion auf die Behandlung beobachten bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.


4.8 Nebenwirkungen

Magen-Darm-Bereich

Unter der Behandlung mit Oflo TAD 100 mg kann es häufig (≥ 1% - < 10%) zu Magenbe­schwerden, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. Durchfall kann wie bei zahlreichen anderen Antibiotika u. U. Symptom einer Enterokolitis sein, die in einigen Fällen hämorrhagisch verlaufen kann. Eine seltene (≥ 0,01% - < 0,1%) Form der Enterokolitis unter Behandlung mit Antibiotika ist die pseudomembranöse Kolitis, in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile (s. auch unter "Warnhinweise" und "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").


Leber und Gallenwege

Selten (≥ 0,01% - < 0,1%) kommt es zu einem Anstieg der Leberenzym-Spiegel oder zur Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Erhöhung des Bilirubin-Spiegels. Sehr selten ( 0,01%) entwickelt sich ein cholestatischer Ikterus, eine Hepatitis oder ein schwerer Leberschaden.


Nervensystem

Es können gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Nervosität, Unruhe und Verwirrtheit auftreten sowie selten (≥ 0,01% - < 0,1%)Benommenheit. Selten (≥ 0,01% - < 0,1%) kommt es zu Zittern und Gangunsicherheit infolge muskulärer Koordinations­störungen oder zu extrapyramidalen Symptomen. Weiterhin kann es selten (≥ 0,01% - < 0,1%) zu zerebralen Krampfanfällen, zu Par- und Hyperästhesien, zu Sehstörungen (z. B. Verschwommensehen, Doppeltsehen und verändertes Farbensehen), zu Geschmacks- und Geruchsstörungen (bis zum Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes) oder Gleichgewichtsstörungen kommen. Tinnitus und Hörstörungen (in Ausnahmefällen auch Hörverlust) sind unter Oflo TAD 100 mg selten (≥ 0,01% - < 0,1%). Selten (≥ 0,01% - < 0,1%) kommt es zu intensiven Traumerlebnissen (bis zum Alptraum) sowie zu psychotischen Reaktionen wie Erregungszuständen, Angstzuständen, Depressionen und Halluzinationen. Bestimmte psychotische Reaktionen können in manchen dieser Fälle zur Selbstgefährdung führen. Solche Reaktionen können schon nach Erstanwendung auftreten. Oflo TAD 100 mg ist dann sofort abzusetzen.


Herz-Kreislauf-System

Nach der Einnahme von Oflo TAD 100 mg kann es gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) zu einer Tachykardie, zu Herzklopfen (Palpitationen), zu einem Blutdruckanstieg sowie zu einem vorübergehenden Absinken des Blutdrucks kommen.

Sehr selten (<0,01) kommt es zum Kollaps mit Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit infolge starken Blutdruckabfalls.

Unbekannt(aufgrund der vorliegenden Daten nicht abschätzbar): Ventrikuläre Arrhythmien und Torsades de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung), EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9)


Blut und blutbildende Organe

Sehr selten ( 0,01%) kommt es zu Anämie, Leukopenie, Agranulo­zytose, Thrombopenie oder Panzytopenie. Nur in einigen Fällen ist dies Folge einer Knochenmarksdepression. Sehr selten ( 0,01%) kann sich eine hämolytische Anämie entwickeln.


Niere

Sehr selten ( 0,01%) kommt es zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit z. B. einem Anstieg des Serum-Kreatinins und zu einer akuten interstitiellen Nephritis. Diese Reaktionen können in manchen Fällen bis zum akuten Nierenversagen fortschreiten.


Haut und Schleimhaut

Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) kann es zu Haut- und Schleimhautreaktionen wie z. B. Juckreiz und Hautausschlägen (in Ausnahmefällen mit Blasen oder Eiterbläschen) kommen.

Sehr selten ( 0,01%) können fixes Arzneimittelexanthem, Flush, Erythema multiforme, Stevens-Johnson oder Lyell-Syndrom oder Vaskulitis auftreten. Eine Vaskulitis kann sich generell in Petechien, Blasenbildung mit Einblutungen und kleinen Knötchen mit Krustenbildungen äußern sowie in Ausnahmefällen zu Hautläsionen, einschließlich Nekrosen, führen.

Eine Vaskulitis kann auch innere Organe einbeziehen.


Photosensitivität

Sehr selten ( 0,01%) kann es zu einer Photosensibilisierung der Haut (z. B. Sonnenbrand-ähnliche Symptome, Verfärbung oder Ablösung der Nägel) kommen. Patienten, die mit Oflo TAD 100 mg behandelt werden, sollten sich daher nicht unnötig dem Sonnenlicht aussetzen und Bestrahlungen mit UV-Licht (Höhensonne, Solarium) vermeiden.


Anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen

Sehr selten ( 0,01%), aber auch schon bei erstmaliger Anwendung können anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten; sie können sich z. B. in Augenbrennen, Hustenreiz und Nasenlaufen äußern, aber auch in Blutdruckanstieg und Angioödem von Haut und Schleimhäuten, z. B. des Gesichts, der Zunge und im Bereich des Kehlkopfes. In den schwersten Fällen kann es zu starker Atemnot (auch durch Bronchospasmus) und/oder zum Schock kommen. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Oflo TAD 100 mg sofort abzubrechen.

Eine solche Reaktion erfordert eine sofortige ärzt­liche Behandlung (z. B. Schocktherapie; s. a. Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).

Es können sich sehr selten ( 0,01%) Fieber, eine Eosinophilie oder eine allergische Pneumonitis entwickeln. Es kann zum Schwitzen kommen.


Tendinitis

Sehr selten ( 0,01%) kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zu Tendinitis und Ruptur von Sehnen (z. B. der Achillessehne) kommen. Diese Nebenwirkung kann innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und beidseitig auftreten (s. auch unter 4.4. "Warnhinweise").


Weitere Nebenwirkungen

Es ist nicht auszuschließen, dass Oflo TAD 100 mg bei Patienten mit Porphyrie eine Porphyrie-Attacke auslösen können.

Gelegentlich Augenbindehautenzündung (Konjunktivitis).

Sehr selten ( 0,01%) können Muskelbeschwerden wie Schmerzen oder Schwäche auftreten (von besonderer Bedeutung bei Patienten mit z. B. Myasthenia gravis). Sehr selten

( 0,01%) kann dies Ausdruck einer Rhabdomyolyse sein. Sehr selten ( 0,01%) kann es zu Gelenk- und Sehnenbeschwerden (z. B. Schmerzen) kommen.

Es kann sehr selten ( 0,01%) zu Hyper- oder Hypoglykämien kommen, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus.

Insbesondere die längere Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von resistenten Mikroorganismen führen. Deshalb sollte der Zustand des Patienten in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert werden. Falls eine Folgeinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Bis auf sehr seltene ( 0,01%) Fälle (einzelne Fälle von z. B. Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Absetzen von Oflo TAD 100 mg wieder abgeklungen.

Die Patienten sind aufgefordert, beim Auftreten einer der hier aufgeführten Nebenwirkungen oder anderen unerwünschten Wirkungen einen Arzt oder Apotheker zu informieren.


Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein und daher Gegenmaßnahmen erfordern:


Pseudomembranöse Colitis:

Hier muss eine Beendigung der Therapie mit Oflo TAD 100 mg in Abhängigkeit von der Indikation bereits bei Verdacht erwogen und sofort eine angemessene Therapie ein­geleitet werden (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist).

Arzneimittel, welche die Darmperistaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Anaphylaxie):

Die Therapie mit Oflo TAD 100 mg muss sofort abgebrochen und die entsprechenden Notfallmaß­nahmen müssen eingeleitet werden (z. B. Gabe von Anti­histaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung).


Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen:

Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z. B. Atemwege freihalten und Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).


4.9 Überdosierung

a) Symptome der Intoxikation

Als wichtigste Symptome einer akuten Überdosierung können (unter anderem) zentralnervöse Symptome auftreten, wie z. B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle sowie Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie z. B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.


b) Therapie von Intoxikationen

Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden.


Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakotherapeutische Gruppe

Pharmakotherapeutische Gruppe

Ofloxacin ist ein bakterizid wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.


ATC-Code

J01MA01


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ofloxacin beruht auf einer Störung der DNS-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ofloxacin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Veränderung der Zielstrukturen: Der häufigste Resistenzmechanismus gegenüber Ofloxacin und anderen Fluorchinolonen besteht in Veränderungen der Topoisomerase II oder IV als Folge einer Mutation.

Andere Resistenzmechanismen führen zu einer Erniedrigung der Konzentration von Fluorchinolonen am Wirkort. Hierfür verantwortlich sind eine verminderte Penetration in die Zelle aufgrund einer verringerten Bildung von Porinen oder eine erhöhte Ausschleusung aus der Zelle durch Effluxpumpen.

Übertragbare, plasmidkodierte Resistenz wurde bei Escherichia coliund Klebsiellaspp. nachgewiesen.

Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen.


Grenzwerte

Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Staphylococcus spp.

1 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,125 mg/l

> 4 mg/l

Haemophilus influenzae

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

0,12 mg/l

> 0,25 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

0,5 mg/l

> 1 mg/l

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik


Prävalenz der erworbenen Resistenz

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ofloxacin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ofloxacin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 11.12.2007):

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus saprophyticus°

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Proteus vulgaris

Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen)

Serratia marcescens

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae°$

Chlamydia trachomatis°$

Legionella pneumophila

Mycoplasma hominis°$

Mycoplasma pneumoniae°$

Ureaplasma urealyticum°$

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Enterococcus faecium$+

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Streptococcus pneumoniae$

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii$

Campylobacter jejuni$

Citrobacter freundii Citrobacter freundii

Escherichia coli&Escherichia coli&

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumonite

Morganella morganii

Neisseria gonorrhoeeeae

Proteus mirabilis

Pseudomonas aeruginosa$

Stenotrophomonas maltophilia$

Von Natur aus resistente Spezies

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides spp.

Clostridium difficile


Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

&Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst 10%.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe an nüchterne Probanden wird Ofloxacin schnell und nahezu vollständig resorbiert. Die maximale Serumkonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 µg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Die Serum-Eliminationshalbwertzeit beträgt 5,7 bis 7,0 Stunden und ist dosisunabhängig. Das scheinbare Verteilungs­volumen beträgt 120 Liter. Unter Mehrfachgabe von Ofloxacin steigt die Serumkonzentra­tion nicht wesent­lich an (Kumulationsfaktor bei zweimal täglicher Gabe: 1,5). Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25 %. Ofloxacin wird zu weniger als 5 % biotransformiert.

Die beiden Hauptmetaboliten, die im Urin gefunden werden, sind N-desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. 80 bis 90 % der Dosis wird als unveränderte Substanz im Urin wiedergefunden. In der Galle wird Ofloxacin in glukuronidierter Form gefunden. Die Pharmakokinetik von Ofloxacin nach intravenöser Infusion ist der nach oraler Gabe sehr ähnlich. Bei Personen mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit verlängert; totale und renale Clearance nehmen entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Ofloxacin verfügt über ein neurotoxisches Potential und verursacht in hohen Dosierungen reversible Hodenveränderungen. Darüber hinaus ergaben präklinische Studien mit einmaliger und wiederholter Anwendung mit erwachsenen Tieren sowie Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie keine Hinweise auf weitere spezielle Risiken einer Anwendung von Ofloxacin.

Wie auch andere Gyrasehemmer kann Ofloxacin bei juvenilen Tieren während der Wachstumsphase Schäden an den großen, gewichtstragenden Gelenken auslösen. Das Ausmaß der verursachten Knorpelschäden ist alters-, spezies- und dosisabhängig und kann durch Entlastung der Gelenke erheblich reduziert werden.

Ofloxacin hat keinen Einfluss auf die Fertilität, die peri- und postnatale Entwicklung und verursacht in therapeutischern Dosierungen im Tierversuch keine teratogenen oder anderen embryotoxischen Wirkungen.

Herkömmliche Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden mit Ofloxacin nicht durchgeführt. In in-vitro- und in-vivo-Studien erwies sich Ofloxacin als nicht mutagen. Daten zur Phototoxizität, Photomutagenität und Photokanzerogenität von Ofloxacin weisen im Vergleich zu anderen Fluorchinolonen nur auf eine schwach photomutagene bzw. –tumorigene Wirkung in vitro bzw. in vivo hin.

Es gibt keine Hinweise auf eine kataraktogene oder kokataraktogene Wirkung nach Ofloxacin-Exposition. Es ist bekannt, dass einige Gyrasehemmer über ein QT-verlängerndes Potential verfügen. Bisherige präklinische Untersuchungen ergaben für Ofloxacin im Vergleich zu den vorgenannten Gyrasehemmern nur ein geringgradiges QT-verlängerndes Potential.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1. Hilfsstoffe

Oflo TAD 100 mg enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon, Crospovidon, Poloxamer 188, Magnesiumstearat, Talkum, Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Oflo TAD 100 mg ist 3 Jahre haltbar.


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Keine Angaben vorgesehen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blister in Packungen mit 6 Filmtabletten.

AP mit 100 (5x20) Filmtabletten.

7. Pharmazeutischer Unternehmer

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven

Tel.: (04721) 606-0

Fax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de

8. Zulassungsnummer

46028.00.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

Verlängerung der Zulassung: 04.07.2008


10. Stand der Information

April 2011


11. Verschreibungspflichtig

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