Oflox 100mg Basics
Fachinformation
OFLOX 100 mg BASICS
Filmtabletten
Bezeichnung der Arzneimittel
OFLOX 100mg BASICS Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Filmtablette enthält 100 mg Ofloxacin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 40 mg Lactose pro Filmtablette
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Filmtabletten
OFLOX 100 mg BASICSsind weiße bis cremefarbene, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung 100 auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
OFLOX BASICS sind zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen bei Erwachsenen geeignet, wenn diese durch Ofloxacin-empfindliche Erreger verursacht worden sind:
Akute, chronische und rezidivierende Infektionen der Atemwege (Bronchitis), verursacht durch Haemophilus influenzae oder andere Gram-negative und multiresistente Erreger sowie durch Staphylococcus aureus (siehe Abschnitt 4.4).
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Pneumonien, insbesondere verursacht durch Problemkeime wie z.B. Escherichia coli, Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Pseudomonas, Legionella, Staphylococcus. Da Pneumonien im ambulanten Bereich überwiegend durch Pneumokokken verursacht werden, sind OFLOX BASICS Filmtabletten in diesen Fällen nicht das Mittel der ersten Wahl.
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Chronische und rezidivierende Infektionen von Hals, Nase und Ohren, insbesondere wenn sie durch Gram-negative Keime, einschließlich Pseudomonas, oder durch Staphylococcus verursacht worden sind. Damit sind OFLOX BASICS Filmtabletten nicht indiziert bei der Behandlung der akuten Angina tonsillaris durch betahämolysierende Streptokokken (siehe auch unter Abschnitt 4.2).
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Infektionen der Weichteile und der Haut
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Infektionen der Knochen (Osteitis, Osteomyelitis)
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Infektionen des Bauchraumes, einschließlich des kleinen Beckens, und bakteriell bedingte Diarrhöen, die einer antibiotischen Behandlung bedürfen.
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Infektionen der Niere, der Harnwege und der Geschlechtsorgane
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unkomplizierte Gonorrhö (siehe Abschnitt 4.4)
OFLOX BASICS Filmtabletten sind auch indiziert zur Infektionsprophylaxe (auch durch selektive Darmdekontamination) bei Patienten mit deutlich geschwächter körpereigener Abwehr (z.B. im neutropenischen Zustand).
Gegen Treponema pallidum ist Ofloxacin nicht wirksam.
Die üblichen und allgemein anerkannten Richtlinien für denangemessenen Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von OFLOX BASICS Filmtabetten zu beachten.
Dosierung und Art und Dauer der Anwendung
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung richten sich nach Art und Schwere der Infektion.
Dosierung bei normaler Nierenfunktion
Indikation |
Einzel- und Tagesdosis |
Unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege |
2x 100 mg Ofloxacin pro Tag |
Unkomplizierte Gonorrhö |
1x 400 mg Ofloxacin als Einmalgabe |
Infektionen der Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane |
2x 200 mg Ofloxacin pro Tag |
Infektionen der Atemwege sowie von Hals, Nase und Ohren |
2x 200 mg Ofloxacin pro Tag |
Infektionen der Haut und Weichteile |
2x 200 mg Ofloxacin pro Tag |
Infektion der Knochen |
2x 200 mg Ofloxacin pro Tag |
Infektionen des Bauchraumes (einschl. bakteriell bedingte Diarrhöen) |
2x 200 mg Ofloxacin pro Tag |
Im Einzelfall kann es erforderlich sein, die Dosis bei Erregern mit unterschiedlicher Empfindlichkeit, bei schweren Infektionen (z.B. der Atemwege oder der Knochen) sowie bei ungenügendem Ansprechen des Patienten zu erhöhen. In diesen Fällen kann die Dosis auf 2x400 mg Ofloxacin pro Tag gesteigert werden. Das Gleiche gilt für Infektionen mit komplizierenden Begleitfaktoren.
Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit deutlich geschwächter körpereigener Abwehr werden 400 bis 600 mg Ofloxacin pro Tag empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Ofloxacin darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Ältere Patienten
Neben der Beachtung einer möglicherweise eingeschränkten Nierenfunktion ist bei älteren Patienten keine Dosisan-passung erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da Ofloxacin hauptsächlichüber die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.
Für Patienten mit mäßig und schwer eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder Serumkreatinin - empfiehlt es sich, OFLOX 100 mg BASICS oder OFLOX 200 mg BASICS einzusetzen, da OFLOX 400 mg BASICS wegen der erforderlichen Dosisreduktion nicht besonders geeignet. Die erste Dosis erfolgt, entsprechend der Art und Schwere der Erkrankung, wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt erniedrigt werden:
Kreatinin-Clearance |
Serumkreatinin |
Erhaltungsdosis |
50 bis 20 ml/min |
1,5 bis 5 mg/dl |
100 mg bis 200 mg Ofloxacin pro Tag |
< 20 ml/min |
> 5 mg/dl |
100 mg Ofloxacin pro Tag |
Hämo- oder Peritonealdialyse |
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100 mg Ofloxacin pro Tag |
Im Einzelfall (s. oben) kann es erforderlich sein, die oben genannte Dosis zu erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion (z.B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Ausscheidung von Ofloxacin vermindert sein. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchstdosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.
Art der Anwendung
OFLOX BASICS sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ bis 1 Glas) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen.
Bis zu 400 mg Ofloxacin können als Einzeldosis gegeben werden. Die Tagesdosis wird im Allgemeinen auf zwei gleichgroße Gaben (morgens und abends) verteilt. Es ist wichtig, dass die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sind. Einzelgaben bis zu 400 mg Ofloxacin pro Tag sollten vorzugsweise morgens eingenommen werden.
Präparate mit folgenden Wirkstoffen sollten nicht 2 Stunden vor oder nach der Einnahme von Ofloxacin eingenommen werden: Antazida, die Calcium, Magnesium oder Aluminium enthalten; Sucralfat, bivalente oder trivalente Kationen wie z.B. Eisen, Zink-haltige Multivitaminpräparate oder kaubare/gepufferte Didanosin-haltige Tabletten (siehe Abschnitt 4.5).
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild. Grundsätzlich wird empfohlen, die Behandlung mindestens 2 bis 3 Tage über die Entfieberung und das Abklingen der Krankheitssymptome hinaus fortzuführen.
Bei akuten Infektionen reicht meist eine Behandlung von 7 bis 10 Tagen.
Bei Salmonellosen beträgt die übliche Behandlungsdauer 7 bis 8 Tage, bei Shigellosen 3 bis 5 Tage und bei Darminfektionen durch Escherichia coli 3 Tage.
Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus. Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö genügt eine Einmalgabe von 400 mg Ofloxacin.
Bei Infektionen der Knochen beträgt die Behandlungsdauer 3 bis 4 Wochen, im Einzelfall auch länger.
Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit betahämolysierenden Streptokokken (z.B. Erysipel) behandelt werden, muss dies zumindest 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden wie rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis vorzubeugen. Da beta-hämolysierende Streptokokken jedoch unterschiedlich empfindlich gegen Ofloxacin sind, erfordert die Behandlung solcher Infektionen den Nachweis der Empfindlichkeit im Einzelfall.
Die Behandlungsdauer sollte 2 Monate nicht überschreiten.
4.3 Gegenanzeigen
OFLOX BASICS darf nicht angewendet werden:
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bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels.
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bei Patienten mit Epilepsie oder erniedrigter Krampfschwelle des ZNS.
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bei Sehnenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer früheren Chinolontherapie.
-
bei Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren, da Gelenkknorpelschäden nicht mit Sicherheit auszuschließen sind.
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während der Schwangerschaft.
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während der Stillzeit.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Ofloxacin ist bei der Behandlung von Pneumonien, verursacht durch Pneumokokken oder Mycoplasmen, nicht das Antibiotikum der ersten Wahl. Insbesondere bei schweren Verläufen von Pneumokokkenpneumonien gewährleistet Ofloxacin unter Umständen nicht die optimale Therapie.
Nosokomiale und sonstige schwere Infektionen durch P. aeruginosakönnen möglicherweise eine Kombinationstherapie erfordern. Insbesondere erfordern spezielle Infektionen durch P. aeruginosa eine Resistenzbestimmung zwecks gezielter Therapie.
OFLOX BASICS ist nicht indiziert bei der Behandlung der akuten Angina tonsillaris durch betahämolysierende Streptokokken.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen nach der ersten Verabreichung von Fluorchinolonen sind berichtet worden. Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können sich, auch schon nach der ersten Gabe, zu einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall muss Ofloxacin abgesetzt werden und es müssen angemessene Notfallmaßnahmen (z.B. Schockbehandlung, u.a. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.
Durch Clostridium difficilehervorgerufene Erkrankungen
Diarrhoe und insbesondere schwere anhaltende und/oder blutige Durchfälle während oder bis zu 10 Wochen nach der Behandlung mit Ofloxacin können symptomatisch für eine pseudomembranöse Kolitis sein. Bei Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis muss die Behandlung mit Ofloxacin sofort beendet werden.
Eine geeignete spezifische Antibiotika-Therapie muss unverzüglich eingeleitet werden (z.B. orales Vancomycin, oral verabreichtes Teicoplanin oder Metronidazol). Arzneimittel, die die Darmperistaltik inhibieren, sind in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
Tendinitis
Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Sehnenruptur führen kann - vorwiegend der Achillessehne. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit OFLOX BASICS sofort beendet und die betroffene Sehne entsprechend behandelt werden (z.B. durch Immobilisation).
Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen
OFLOX BASICS ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie oder mit bekannter erniedrigter Krampfschwelle des ZNS. Wie andere Chinolone auch sollte OFLOX BASICS nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei sonstiger Prädisposition für epileptische Anfälle, wie z.B. bei Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen Antiphlogistika oder mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe hierzu auch Abschnitt 4.5).
Bei Auftreten von Krampfanfällen sollte die Behandlung mit OFLOX BASICS abgebrochen werden. Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B. Atemwege freihalten und Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).
Sekundärinfektionen
Wie bei anderen Antibiotika kann die Anwendung und insbesondere eine Langzeitanwendung von Ofloxacin zu einer Vermehrung resistenter Krankheitserreger führen. Deshalb sollte der Zustand des Patienten in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert werden. Falls eine Folgeinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Herzerkrankungen
Vorsicht ist angezeigt bei der Anwendung von Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für QT-Intervallverlängerungen, wie zum Beispiel:
-
angeborenes Long-QT-Syndrom
-
Gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, Makrolide, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel, einige nichtsedierende Antihistaminika [z.B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin], Antipsychotika).
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unkorrigierte Störungen des Elektrolythaushaltes (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie)
-
ältere Patienten
-
Herzerkrankung (Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie)
(siehe auch Abschnitte 4.2 „Ältere Patienten“, Abschnitt 4.5, Abschnitt 4.8, Abschnitt 4.9).
Patienten mit psychischen Störungen in der Anamnese
Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen,einschließlich Ofloxacin, sind Depressionen und psychotische Reaktionen bei Patienten berichtetworden. Sehr selten entwickelten siesich zu suizidalen Gedanken undselbstgefährdendem Verhalten einschließlich Suizidversuchen – manchmal schonnach einer einzelnen Dosis. Falls ein Patient solche Reaktionen entwickelt, ist Ofloxacin sofort abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Ofloxacin bei Patienten mit psychotischen Störungen oder mit psychiatrischen Erkrankungen in ihrer Krankengeschichte angewendet wird.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion/schwere Leberschädigung
Ofloxacin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden, da Leberschädigungen auftreten können. Fälle von fulminanter Hepatitis, die zum Leberversagen (auch mit tödlichem Verlauf) führen können, sind unter Fluorchinolonen berichtet worden.
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie die Behandlung unterbrechen und ihren Arzt konsultieren sollen, wenn sich Anzeichen einer Lebererkrankung entwickeln, z.B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder ein druckempfindlicher Bauch (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Da Ofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten unter Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten
Wegen möglicher Erhöhung der Gerinnungswerte (PT/INR) und/oder Blutungen bei Patienten, die mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin und gleichzeitig mit einem Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin) behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).
Periphere Neuropathie
Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind bei Patienten sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathien verschiedener Axon-Typen berichtet worden, die schnell einsetzen können (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten Symptome einer Neuropathie entwickeln, sollte Ofloxacin abgesetzt werden, um der Entwicklung eines irreversiblen Schadens vorzubeugen.
Hypoglykämie
Wie bei allen Chinolonen sind Hypoglykämien berichtet worden, üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diesen diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
Patienten mit latentem oder diagnostiziertem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte Ofloxacin hier mit Vorsicht angewendet werden.
Prävention der Photosensibilisierung
Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von OFLOX BASICS nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten nicht unnötig starker Sonnenbestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z.B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilisierung zu vermeiden.
Myasthenia gravis
Bei Patienten mit bekannter Myasthenia gravis sollte Ofloxacin nur mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit seltenen hereditären Erkrankungen
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Sonstige Hinweise:
Patienten, die auf andere Chinolone mit schweren Nebenwirkungen reagiert haben (z.B. schwere neurologische Reaktionen), sind verstärkt gefährdet, auf Ofloxacin ähnlich zu reagieren.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern
Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Ofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B.Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, Makrolide, Psychopharmaka, Imidazol-Antimykotika, Antimalariamittel, einige nichtsedierende Antihistaminika [z.B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin]) (siehe auch Abschnitt 4.4 QT-Intervallverlängerung).
Antazida, Sucralfat, Metallionen
Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antazida oder Sucralfat kann die Wirkung von OFLOX BASICS abgeschwächt werden. Gleiches gilt auch für andere Präparate, die Metallionen (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) oder Phosphate enthalten. Daher müssen OFLOX BASICS etwa 2 Stunden vor oder nach solchen Präparaten eingenommen werden.
Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche, nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel
Es liegen Hinweise dafür vor, dass es eher zu Krampfanfällen kommen kann, wenn gleichzeitig mit Chinolonen andere krampfschwellensenkende Arzneimittel angewendet werden. Dazu gehören z.B nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Fenbufen) oder Theophyllin.
In einer klinischen Studie konnten jedoch keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen von Ofloxacin mit Theophyllin nachgewiesen werden. Bei Krampfanfällen sollte die Behandlung mit OFLOX BASICS beendet werden.
Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat
Insbesondere bei hochdosierter Behandlung muss daran gedacht werden, dass sich Chinolone und andere, renal tubulär sezernierte Arzneimittel (z.B. Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat) gegenseitig in ihrer Ausscheidung behindern können. Dies kann zu erhöhten Serumspiegeln und verstärkt zu Nebenwirkungen führen.
Vitamin-K-Antagonisten
Chinolone - möglicherweise auch Ofloxacin - können die Wirkung von Cumarinderivaten verstärken. Es wird daher empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Cumarinderivaten behandelt werden, sorgfältig bzgl. des Gerinnungsstatus zu überwachen.
Glibenclamid
Ofloxacin kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von Glibenclamid führen. Da es dann eher zu Hypoglykämien kommen kann, empfiehlt sich in solchen Fällen eine besonders genaue Blutzuckerüberwachung.
Beeinflussung von Labortests
Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit OFLOX BASICS falsch-positiv ausfallen. Gegebenenfalls sollten positive Ergebnisse durch spezifischere Methoden bestätigt werden.
4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
OFLOX BASICS darf weder während der Schwangerschaft und Stillzeit noch bei Frauen, die schwanger werden können, angewendet werden.
Schwangerschaft
Basierend auf begrenzten Erfahrungen beim Menschen ist die Anwendung von Fluorchinolonen in dem ersten Drittel der Schwangerschaft nicht mit dem erhöhten Risiko von schwereren Missbildungen oder anderen Nebenwirkungen auf die Frucht verknüpft. Tierstudien ergaben eine Schädigung von Gelenkknorpel bei heranwachsenden Tieren, aber keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).
Daher sollte Ofloxacin nicht während der Schwangerschaft angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Ofloxacin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Aufgrund der Möglichkeit der Arthropathie oder anderer schwerer Vergiftungen beim gestillten Säugling, sollte während der Behandlung mit OFLOX BASICS nicht gestillt werden (siehe Abschnitt 4.3).
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Einige unerwünschte Wirkungen (z.B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und können somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Im Zusammenhang mit Alkohol gilt dies im verstärkten Maße. Die Patienten sollten daher ihre Reaktion auf die Behandlung beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Informationen basieren auf klinischen Studien und umfangreichen Erfahrungen nach Markteinführung.
Folgende seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein und daher Gegenmaßnahmen erfordern:
Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss die Beendigung der Therapie mit Ofloxacin in Abhängigkeit von der Indikation erwogen und sofort eine angemessene Therapie eingeleitet werden (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika. Arzneimittel, die die Darmperistaltik hemmen sind kontraindiziert.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Anaphylaxie)
Die Therapie mit Ofloxacin muss sofort abgebrochen und die entsprechenden Notfallmaßnahmen eingeleitet werden (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung).
Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen
Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B. Atemwege freihalten, Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen:
Die Häufigkeitsangabe von Nebenwirkungen basiert auf der folgenden Einteilung: häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).
Innerhalb der Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
|||
|
Gelegentlich ≥1/1.000 bis <1/100 |
Selten ≥1/10.000 bis <1/1.000 |
Sehr selten <1/10.000 |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Pilzinfektionen, Vermehrung unempfindlicher Krankheitserreger |
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Panzytopenie |
Agranulozytose, Knochenmark-depression |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Anaphylaktische/ana-phylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen*, Angioödem von Haut und Schleimhäuten (z.B. von Zunge und Kehlkopf)* |
Beteiligung innerer Organe bei Vaskulitits, anaphylaktischer/ anaphylaktoider Schock* |
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Stoffwechsel und Ernährungsstör-ungen |
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Appetitlosigkeit |
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Hyper-oder Hypoglykämie, insbesondere bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden* |
Psychiatrische Erkrankungen |
Erregungszustände, Schlafstör-ungen, Schlaflosigkeit |
psychotische Reaktionen (z.B. Halluzinationen), Angstzustände, Verwirrtheit, intensive Traumerlebnisse (bis zum Albtraum), Depression |
|
psychotische Reaktionen und Depressionen mit Selbstgefährdung bis hin zu suizidalen Gedanken oder Handlungen* |
Erkrankungen des Nervensystems |
Unruhe, Nervosität, Kopfschmerzen, Benommenheit |
Schläfrigkeit, Sinnesstörungen wie Parästhesien (z.B. Hypo- oder Hyperästhesien), Geschmacks- und Geruchsstörungen (bis zum Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns) |
sensorische/ sensomotori-sche periphere Neuropathie*, Krampfanfälle, extrapyramidale Symptome oder andere muskuläre Koordinationsstör-ungen (z.B. Zittern, Gangunsicherheit)* |
|
Augenerkrankungen |
Augenbrennen, Konjunktivitis |
Sehstörungen (z.B. Ver-schwommensehen, Doppeltsehen und verändertes Farbensehen) |
|
|
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Schwindel |
Gleichgewichtsstörungen |
Hörstörungen wie Tinnitus, Hörverlust |
|
Herzerkrankungen |
Palpitationen |
Tachykardie |
|
Ventrikuläre Arrhythmien, Torsades de Pointes (vorrangig bei Patienten mit einem Risiko für eine QT-Verlänger-ung), EKG-QT-Verlängerung**, Synkopen |
Gefäßerkrankungen |
|
Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg |
|
Schwerer Blutdruckabfall bis zum Kollaps mit Bewus-stlosigkeit |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums |
Husten, Nasopharyngitis |
Atemnot, Bronchospasmus |
|
allergische Pneumonitis, schwere Atemnot |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Abdominale Schmerzen (z.B. Magenbeschwerden), Bauchschmerzen, Dyspepsie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen |
Enterokolitis (in Einzelfällen auch hämorrhagisch) |
pseudomembranöse Enterokolitis* |
|
Leber- und Gallenerkrankungen |
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Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Anstieg von Leberenzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin |
cholestatischer Ikterus |
Hepatitis, schwerer Leberschaden |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Hautreaktionen wie Ausschlag, Juckreiz |
Hitzewallungen, Hyperhidrosis, Urtikaria, bläschenförmiger oder pustulöser Hautausschlag |
Schwerwiegende Haut- und Schleimhautreaktionen (Erythema multiforme, toxisch epidermale Nekrolyse, Photosensibilität (sonnenbrandähnliche Symptome, Verfärbung oder Ablösung der Nägel), vaskuläre Purpura, Vaskulitis, mit Petechien, Bläschen oder Knötchen, die in Einzelfällen zu Hautnekrosen führen kann |
Stevens-Johnson Syndrom, akutes generalisiertes pustulöses Exanthem, fixes Arzneimittelexanthem |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Tendinitis |
Gelenk- und Muskelbeschwerden (z.B. Schmerzen), Sehnenruptur (z.B. der Achillessehne)* |
Rhabdomyolyse und/oder Myo-pathie, Muskelschwäche (von besonderer Bedeutung bei Patienten mit Myasthenia gravis), Muskelabriss, Muskelriss |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Beeinträchtigung der Nierenfunktion (mit z.B. Anstieg des Serumkreatinins) |
akutes Nierenversagen |
akute interstitielle Nephritis |
Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen |
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Porphyrieat-tacken bei Patienten mit Porphyrie |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Fieber |
|
*siehe Abschnitt 4.4
**siehe Abschnitt 4.4 und 4.9
Bis auf sehr seltene Fälle (einzelne Fälle von z.B. Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Absetzen von Ofloxacin wieder abgeklungen.
Die Patienten sind aufgefordert, beim Auftreten einer der hier aufgeführten Nebenwirkungen oder anderen unerwünschten Wirkungen einen Arzt oder Apotheker zu informieren.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf
Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des
Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Deutschland
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee
3
D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Intoxikation
Als wichtigstes Symptom einer akuten Überdosierung können zentralnervöse Symptome auftreten, wie z.B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle sowie Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, wie z.B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.
b) Therapie von Intoxikationen
Es kann erforderlich werden, die Organ- und Vitalfunktionen unter intensivmedizinischen Bedingungen zu überwachen und zu sichern.
Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Beim Auftreten von Krämpfen empfiehlt sich die Sedierung mit Diazepam.
Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung sollte eine EKG-Überwachung durchgeführt werden. Zur Elimination von nicht resorbiertem Ofloxacin werden z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat (möglichst innerhalb der ersten 30 Minuten) empfohlen, weiterhin Antacida zum Schutz der Magenschleimhaut; außerdem Diuresetherapie zur Förderung der Ausscheidung bereits resorbierter Substanz.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Chinolon-Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone.
ATC-Code: J01MA01
Wirkungsweise
Als Fluorochinolon-Antibiotikum beruht die bakterizide Wirkweise von Ofloxacin auf der Inhibition der Typ II Topoisomerase (DNA-Gyrase) und der Topoisomerase IV, die für die bakterielle DNA-Replikation, -Transkription, -Reparatur und –Rekombination benötigt werden.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) von Ciprofloxacin für den Erreger bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.
Resistenzmechanismen
Die in-vitro Resistenz gegenüber Ofloxacin beruht auf Veränderungen der Zielstruktur der Topoisomerase II oder IV als Folge einer Mutation.
Andere Resistenzmechanismen führen zu einer Erniedrigung der Konzentration am Wirkort. Hierfür verantwortlich sind eine verminderte Penetration in die Zelle aufgrund einer verringerten Bildung von Porinen oder eine erhöhte Ausschleusung aus der Zelle durch Effluxpumpen.
Übertragbare, plasmidkodierte Resistenz wurde bei Escherichia coliund Klebsiellaspp. beobachtet.
Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen.
Grenzwerte
Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
0,5 mg/l |
> 1 mg/l |
Staphylococcus ssp. |
1 mg/l |
> 1 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
0,125 mg/l |
> 4 mg/l |
Haemophilus influenzae |
0,5 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
0,5 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Neisseria gonorrhoeae |
0,12 mg/l |
> 0,25 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte* |
0,5 mg/l |
> 1 mg/l |
* basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
Prävalenz der erworbenen Resistenz
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich.
Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ofloxacin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ofloxacin anzustreben.
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus saprophyticus ° |
Streptococcus pyogenes ° |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Enterobacter aerogenes |
Enterobacter cloacae |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis |
Proteus vulgaris |
Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen) |
Serratia marcescens |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydophila pneumoniae ° $ |
Chlamydia trachomatis ° $ |
Legionella pneumophila° |
Mycoplasma hominis ° $ |
Mycoplasma pneumoniae ° $ |
Ureaplasma urealyticum ° $ |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecalis ° |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) + |
Staphylococcus epidermidis + |
Staphylococcus haemolyticus + |
Staphylococcus hominis + |
Streptococcus pneumoniae $ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Acinetobacter baumannii ° $ |
Campylobacter jejuni $ |
Citrobacter freundii |
Escherichia coli & |
Klebsiella oxytoca |
Klebsiella pneumoniae |
Morganella morganii |
Neisseria gonorrhoeae |
Proteus mirabilis |
Pseudomonas aeruginosa $ |
Stenotrophomonas maltophilia $ |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecium |
Anaerobe Mikroorganismen |
Bacteroides spp. |
Clostridium difficile |
Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
&Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst 10%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe an nüchterne Probanden wird Ofloxacin schnell und nahezuvollständig resorbiert. Die maximale Serumkonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 µg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Die Serum-Eliminationshalbwertzeit beträgt 5,7 bis 7,0 Stunden und ist dosisunabhängig. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 120 Liter. Unter Mehrfachgabe steigt dieSerumkonzentration nicht wesentlich an (Kumulationsfaktor bei zweimal täglicher Gabe: 1,5).
Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25%. Ofloxacin wird zu weniger als 5% biotransformiert.
Die beiden Hauptmetaboliten, die im Urin gefunden werden, sind N-desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. 80 bis 90 % der Dosis wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. In der Galle wird Ofloxacin in glukuronidierter Form gefunden.
Die Pharmakokinetik von Ofloxacin nach intravenöser Infusion ist der nach oraler Gabe sehr ähnlich. Bei Personen mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit verlängert; totale und renale Clearance nehmen entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Effekte in konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, akuter Toxizität, wiederholter Dosistoxizität sowie Reproduktionstoxizität wurden nur bei Dosen beobachtet, die als ausreichend hoch über der menschlichen Maximaldosis erachtet wurden und daher kaum klinische Relevanz haben.
Gelenktoxizität wurde bei juvenilen Ratten und Hunden nach Ofloxacin-Exposition (Humandosis) beobachtet.
Mutagenitätsstudien zeigten keine Anzeichen für eine Mutagenität von Ofloxacin. Wie bei manchen anderen Chinolonen ist Ofloxacin bei Verabreichung von Humandosen bei Tieren phototoxisch. Das phototoxische, photomutagene und photokarzinogene Potential von Ofloxacin ist vergleichbar mit dem anderer Gyrasehemmer.
Es gibt keine Hinweise auf kataraktogene - oder co-kataraktogene Wirkung nach einer Ofloxacin Behandlung.
Es ist bekannt, das einige Gyrasehemmer potentiell das QT-Intervall verlängern können. Frühere präklinische Untersuchungen zeigen, dass Ofloxacin im Vergleich mit oben genannten Gyrasehemmern nur ein geringes Risiko für ein QT Verlängerungspotential aufweist.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose
Mikrokristalline Cellulose
Maisstärke
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
Hyprolose
Polysorbat 80
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Talkum
Filmüberzug:
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Talkum
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen, bestehend aus einer PVC-und Aluminium Folie.
6 Filmtabletten
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Basics GmbH
Hemmelrather Weg 201
51377 Leverkusen
Tel.: +49-214-403-99-0
Fax: +49-214-403-99-199
eMail: info@ranbaxy.com
Internet: www.basics.de
8. Zulassungsnummern
46978.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Verlängerung der Zulassung: 23. November2000
10. Stand der Information
September 2013
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
V02-00
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