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Oflox-Sandoz 100 Mg Filmtabletten

Document: 13.05.2011   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr.: 68561.00.00



Fachinformation



Bezeichnung des Arzneimittels

Oflox-Sandoz 100 mg Filmtabletten



Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Ofloxacin


Eine Filmtablette enthält 100 mg Ofloxacin.


Sonstiger Bestandteil: Lactose

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



Darreichungsform

Filmtablette


Cremefarbene bis fast weiße, runde Filmtabletten mit der Prägung „100“ auf einer Seite.


Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Oflox-Sandoz 100 mg ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, wenn sie durch Ofloxacin-empfindliche Erreger verursacht worden sind:


- Infektionen der unteren Harnwege wie unkomplizierte Infektionen der Harnblase und der Harnröhre sowie gonorrhoische Urethritis.


Gegen Treponema pallidum, den Erreger der Syphilis, ist Ofloxacin nicht wirksam.


Die üblichen und allg. anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von Oflox-Sandoz 100 mg zu beachten.


Hinweis:

Ofloxacin ist auch zur Behandlung weiterer bakterieller Infektionen geeignet, allerdings in höherer Dosierung und mit längerer Therapiedauer.




Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung richten sich nach der Art und Schwere der Infektion.


Dosierung bei normaler Nierenfunktion


Anwendungsgebiete

Einzel- und Tagesgaben


Unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege


2-mal 100 mg Ofloxacin pro Tag

Unkomplizierte Gonorrhö

400 mg Ofloxacin pro Tag als Einmalgabe


Kinder und Jugendliche

Ofloxacin darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden (s. Abschnitt 4.3).


Ältere Patienten

Neben der Beachtung einer möglicherweise eingeschränkten Nierenfunktion ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit mäßig und schwer eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder als Serumkreatinin - wird folgende Dosierung vorgeschlagen:


Die erste Dosis erfolgt entsprechend Art und Schwere der Erkrankung wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.


Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt reduziert werden:


Kreatinin-Clearance

Serumkreatinin

Erhaltungsdosis


50 bis 20 ml/min


1,5 bis 5 mg/dl


100 mg bis 200 mg Ofloxacin pro Tag


< 20 ml/min



> 5 mg/dl


100 mg Ofloxacin pro Tag


Hämo- oder Peritoneal­­­dialyse


____


100 mg Ofloxacin pro Tag



Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion (z. B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Aus­scheidung von Ofloxacin vermindert sein. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchst­dosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.


Art der Anwendung

Oflox-Sandoz 100 mg ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½-1 Glas) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen.


Bis zu 400 mg Ofloxacin können als Einzeldosis gegeben werden, die dann vorzugsweise morgens eingenommen werden.


Die Tagesdosis wird im Allgemeinen auf zwei gleichgroße Gaben (morgens und abends) verteilt. Es ist wichtig, dass die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sind.


Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild.


Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus.


Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö genügt eine Einmalgabe von 400 mg Ofloxacin.


Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen wird empfohlen, eine Behandlungsdauer von 2 Monaten nicht zu überschreiten.



Gegenanzeigen

Oflox-Sandoz 100 mg darf nicht angewendet werden:


- bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- bei Patienten mit Epilepsie oder erniedrigter Krampfschwelle des ZNS

- bei Sehenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer früheren Chinolontherapie

- bei Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren, da Gelenkknorpelschäden nicht mit Sicherheit auszuschließen sind

- während der Schwangerschaft

- während der Stillzeit


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Überempfindlichkeitsreaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen nach der ersten Verabreichung von Fluorchinolonen sind berichtet worden. Anaphylaktische undanaphylaktoide Reaktionen können sich, auch schon nach der ersten Gabe, zum einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall muss Ofloxacin abgesetzt werden und es müssen angemessene Notfallmaßnahmen (z. B. Schockbehandlung, u. a. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.


Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen

Diarrhö, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung mit Oflox-Sandoz 100 mg auftritt, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficilehervorgerufene Erkrankung sein, deren schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist. Bei Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis muss die Behandlung mit Oflox-Sandoz 100 mg sofort beendet und unverzüglich eine angemessene Therapie eingeleitet werden (z. B. Einnahme spezieller Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, welche die Darmperistaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen

Oflox-Sandoz 100 mg ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie oder mit bekannter erniedrigter Krampschwelle des ZNS. Wie andere Chinolone auch sollte Oflox-Sandoz 100 mg nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei sonstiger Prädispo­sition für epileptische Anfälle, wie z. B. bei Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleich­zeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nicht-steroidalen Antiphlogistika oder mit Arznei­mitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe hierzu auch Ab­schnitt 4.5).

Bei Auftreten von Krampfanfällen sollte die Behandlung mit Ofloxacin abgebrochen werden.

Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z. B. Atemwege freihalten und Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).


Tendinitis

Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Sehnenruptur führen kann - vorwiegend bei der Achillessehne. Diese Nebenwirkung kann bereits innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und beidseitig auftreten. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Oflox-Sandoz 100 mg sofort beendet und die betroffene Sehne entsprechend behandelt werden (z. B. durch Immobilisation).


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Ofloxacin wird hauptsächlich über die Niere ausgeschieden. Daher sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nur nach Dosisanpassung (siehe Abschnitt 4.2) und unter ärztlicher Überwachung eingesetzt werden.


Psychotische Reaktionen

Unter der Behandlung mit Chinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind Depressionen und psychotische Reaktionen bei Patienten berichtet worden. Sehr selten entwickelten sie sich zu suizidalen Gedanken und selbstgefährdendem Verhalten (s. Abschnitt 4.8) – manchmal schon nach einer einzelnen Dosis von Ofloxacin. Falls ein Patient solche Reaktionen entwickelt, ist Ofloxacin sofort abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Ofloxacin bei Patienten mit psychotischen Störungen oder mit psychiatrischen Erkrankungen in ihrer Krankengeschichte angewendet wird.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Unter Behandlung mit Ofloxacin können Leberschädigungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Ofloxacin nur unter ärztlicher Überwachung der Leberfunktion eingesetzt werden. Fälle von fulminanter Hepatitis, die zum Leberversagen (auch mit tödlichem Verlauf) führen können, sind unter Fluorchinolonen berichtet worden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie die Behandlung unterbrechen und ihren Arzt um Rat fragen sollen, wenn sich Anzeichen einer Lebererkrankung entwickeln, z. B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder ein druckempfindlicher Bauch.


Patienten unter Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten

Wegen möglicher Erhöhung der Gerinnungswerte (PT/INR) und/oder Blutungen bei Patienten, die mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, und gleichzeitig mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden.


Myasthenia gravis

Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte Ofloxacin nur mit Vorsicht angewendet werden.


Prävention der Photosensibilisierung

Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von Oflox-Sandoz 100 mg nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten nicht unnötig starker Sonnen­bestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z. B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensi­bilisierung zu vermeiden.


Sekundärinfektionen

Insbesondere die längere Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze führen. Deshalb sollte der Zustand des Patienten in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert werden. Falls eine Folgeinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.



Herzerkrankungen

Fluorochinolone, einschließlich Ofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie zum Beispiel:

(siehe auch Abschnitte4.2 „Ältere Patienten“, 4.5, 4.8 und 4.9).


Hypoglykämie

Wie bei allen Chinolonen sind Hypoglykämien berichtet worden (s. Abschnitt 4.8), üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z. B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diesen diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen.


Periphere Neuropathie

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind bei Patienten sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathien verschiedener Axon-Typen berichtet worden, die schnell einsetzen können (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten Symptome einer Neuropathie entwickeln, sollte Ofloxacin abgesetzt werden, um der Entwicklung eines irreversiblen Schadens vorzubeugen.


Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel

Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte Oflox-Sandoz 100 mg hier mit Vorsicht angewendet werden.


Sonstige Hinweise

Patienten, die auf andere Chinolone mit schweren Nebenwirkungen reagiert haben (z. B. schwere neurologische Reaktionen), sind verstärkt gefährdet, auf Ofloxacin ähnlich zu reagieren.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Oflox-Sandoz 100 mg nicht einnehmen.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antazida, Sucralfat, Metallionen

Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antazida oder Sucralfat kann die Wirkung von Oflox-Sandoz 100 mg abgeschwächt werden. Gleiches gilt auch für andere Präparate, die Metallionen (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) enthalten. Daher muss Oflox-Sandoz 100 mg etwa 2 Stunden vor solchen Präparaten eingenommen werden.


Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche nicht-steroidale Antiphlogistika

Es liegen Hinweise dafür vor, dass es eher zu Krampfanfällen kommen kann, wenn gleichzeitig mit Chinolonen andere krampfschwellensenkende Arzneimittel angewendet werden. Dazu gehören z. B. manche nicht-steroidale Antiphlogistika (z. B. Fenbufen) oder Theophyllin oder andere Substanzen, die die Krampfschwelle senken.

Die Theophyllin-Konzentrationen im Serum werden allerdings nicht nennenswert durch Ofloxacin verändert.


Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern

Wie andere Fluorochinolone auch, sollte Ofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern

können (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychiotika (siehe  Abschnitt 4.4).


Vitamin-K-Antagonisten

Chinolone -möglicherweise auch Ofloxacin- können die Wirkung von Cumarin-Derivaten verstärken. Es wird daher empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Cumarin-Derivaten behandelt werden, sorgfältig bzgl. des Gerinnungsstatus zu überwachen.


Glibenclamid

Ofloxacin kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von Glibenclamid führen. Da es dann eher zu Hypoglykämien kommen kann, empfiehlt sich in solchen Fällen eine besonders genaue Blutzuckerüberwachung.


Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat

Insbesondere bei hochdosierter Behandlung muss daran gedacht werden, dass sich Chinolone und andere renal tubulär sezernierte Arzneimittel (z. B. Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat) gegenseitig in ihrer Ausscheidung behindern können. Dies kann zu erhöhten Serumspiegeln und verstärkt zu Nebenwirkungen führen.




Beeinflussung von Labortests

Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit Ofloxacin falsch-positiv ausfallen. Gegebenenfalls sollten positive Ergebnisse durch spezifischere Methoden bestätigt werden.


Schwangerschaft und Stillzeit

Ofloxacin darf während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Frauen, bei denen eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann, nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Basierend auf der limitierten Datenlage beim Menschen wird die Anwendung von Fluorochinolonen im 1. Schwangerschaftstrimester nicht mit einem erhöhten Risiko von Fehlbildungen oder anderen Nebenwirkungen auf das Schwangerschaftsergebnis assoziiert. Tierstudien zeigten eine Schädigung von Knorpelgewebe belasteter Gelenke bei heranwachsenden Tieren. Ein teratogener Effekt wurde nicht beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).


Ofloxacin wird in geringen Mengen über die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund der möglichen Arthropathie und anderen ernstzunehmenden Toxizitätsrisiken beim gestillten Säugling muss während der Behandlung mit Ofloxacin abgestillt werden.



Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Einige unerwünschte Wirkungen (z. B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und können somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Im Zusammenhang mit Alkohol gilt dies im verstärkten Maße. Die Patienten sollten daher ihre Reaktion auf die Behandlung beobachten bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.


Nebenwirkungen


Die folgenden Informationen basieren auf klinischen Studien und umfangreichen Erfahrungen nach Markteinführung:







Systemorgan-klasse

Häufigkeit

Gelegentlich

(≥1/1000 bis

<1/100)

Selten

(≥1/10000 bis

<1/1000)

Sehr selten

(<1/10000)

Häufigkeit nicht

bekannt

(kann aus

verfügbaren Daten

nicht abgeschätzt

werden)

Infektionen

und parasitäre

Erkrankungen

Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze (s. Abschnitt 4.4)




Erkrankungen

des Blutes und

des

Lymphsystems



Anämie, hämolytische

Anämie, Leukopenie, Eosiniphilie, Thrombozyto-penie, Panzytopenie

Agranulozytose,

Knochenmarks-depression

Erkrankungen

des

Immunsystems


Anaphylaktische/ anaphylaktoide Überempfindlich-keitsreaktionen, Angioödem von Haut und Schleimhäuten (z. B. von Zunge und Kehlkopf)

Beteiligung innerer Organe bei Vaskulitis, anaphylak-tischer/

anaphylaktoider

Schock



Stoffwechsel und

Ernährungs-störungen


Appetitlosigkeit



Hyper- oder Hypoglykämie, insbesondere bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden (s. Abschnitt 4.4)

Psychiatrische

Erkrankungen

Erregungs-zustände, Schlaf-störungen, Schlaflosigkeit


Psychotische Reaktionen

(z. B. mit Halluzinationen), Verwirrtheit

Angstzustände,

intensive Traumerlebnisse (bis zum Albtraum),

Depression


Psychotische

Reaktionen und Depression mit Selbstgefähr-dung bis hin zu suizidalen Gedanken oder Handlungen (siehe

Abschnitt 4.4)

Erkrankungen

des

Nervensystems


Unruhe, Nervosität, Kopf-schmerzen,

Benommenheit


Schläfrigkeit, Sinnesstörungen wie Parästhesien (z. B. Hyp- oder Hyperästhesien)

Geschmacks- und Geruchsstörungen (bis zum Verlust d. Geschmacks- o. Geruchssinns)


sensorische/ sensomotorische periphere Neuropathie,

Krampfanfälle,

extrapyrimidale Symptome oder muskuläre Koordinations-störungen (z. B. Zittern, Gang-unsicherheit)
(s. Abschnitt 4.4)


Augenerkran-kungen

Augenbrennen, Konjunktivitis

Sehstörungen

(z. B. Verschwommen-sehen, Doppeltsehen, verändertes Farbsehen)



Erkrankungen

des Ohrs und

des Labyrinths

Schwindel

Gleichgewichts-störungen

Hörstörungen wie Tinnitus,

Hörverlust


Herzerkran-kungen

Palpitationen

Tachykardie


ventrikuläre

Arrhythmien und

Torsade de

Pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung), EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9), Synkopen

Gefäßerkran-kungen



Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg



Schwerer Blutdruckabfall bis zum Kollaps mit Bewusst-losigkeit

Erkrankungen

der Atemwege,

des Brust- raums und

Mediastinums

Hustenreiz, Nasenlaufen

Atemnot, Bronchospasmus




Allergische Pneumonitis, schwere Atemnot

Erkrankungen

des

Gastrointes-tinaltrakts


Magenbe-schwerden, abdominale

Schmerzen, Dyspepsie, Diarrhö Übelkeit,

Erbrechen

Enterokolitis (in Einzelfällen auch hämorrhagisch)

Pseudomembranöse Enterokolitis (s. Abschnitt 4.4)


Leber- und

Gallenerkran-kungen



Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Anstieg von Leberenzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin

Cholestatischer Ikterus


Hepatitis, schwerer Leberschaden

Erkrankungen

der Haut und

des

Unterhautzell-gewebes

Hautreaktionen wie Hautausschlag,

Juckreiz


Hitzewallungen, Hyperhidrosis, Urtikaria, bläschenförmiger oder pustulöser Hautausschlag


Schwerwiegende Haut- und Schleimhautreaktionen (Erythema

multiforme,

toxische epidermale

Nekrolyse, Photosensibilität (sonnenbrand-ähnliche Symptome, Verfärbung oder Ablösung der Nägel), vaskuläre Purpura. Vaskulitis mit Petechien, Bläschen oder Knötchen, die in Einzelfällen zu Hautnekrosen führen kann.

Stevens-

Johnson

Syndrom, akutes generalisiertes pustul. Exanthem, fixes Arzneimittel-exanthem


Skelettmusku-latur-,

Bindegewebs und Knochener-krankungen



Tendinitis


Gelenk- und Muskel-beschwerden (z. B. Schmerzen), Sehnenruptur (z. B. der Achillessehne), s. auch Abschnitt 4.4.


Rhabdomyolyse und/oder Myopathie, Muskel-schwäche (von besonderer Bedeutung bei Patienten mit Myasthenia gravis), Muskelabriss, Muskelriss

Erkrankungen

der Nieren

und Harnwege




Beeinträchtigung der Nierenfunktion (mit z. B. Anstieg des Serumkreatinins)

Akutes Nierenversagen


akute interstitielle Nephritis

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen




Porphyrieattacken bei Patienten mit Porphyrie

Allgemeine Erkrankungen und Be-schwerden am Verab-reichungsort



Fieber




Hinweise

Bis auf sehr seltene Fälle (einzelne Fälle von z. B. Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Absetzen von Oflox-Sandoz 100 mg wieder abgeklungen.


Die Patienten sind aufgefordert, beim Auftreten einer der hier aufgeführten Nebenwirkungen oder anderen unerwünschten Wirkungen einen Arzt oder Apotheker zu informieren.


Einige Nebenwirkungen (z. B. pseudomembranöse Kolitis, Überempfindlichkeitsreaktionen, Krampfanfälle) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein und sofortige Gegenmaßnahmen erfordern (s. auch Abschnitt 4.4).


Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Als wichtigste Symptome einer akuten Überdosierung können (unter anderem) zentralnervöse Symptome auftreten, wie z. B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle sowie Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie z. B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.


Therapie von Intoxikationen


Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.

Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden.



Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Ofloxacin ist ein bakterizid wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.


ATC-Code

J01MA01


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ofloxacin beruht auf einer Störung der DNS-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ofloxacin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen.


Grenzwerte

Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger


Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Staphylococcus spp.

1 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,125 mg/l

> 4 mg/l

Haemophilus influenzae

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

0,12 mg/l

> 0,25 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

0,5 mg/l

> 1 mg/l

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik



Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2010):

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus saprophyticus °

Streptococcus pyogenes °

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Proteus vulgaris

Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen)

Serratia marcescens

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae ° $

Chlamydia trachomatis ° $

Legionella pneumophila °

Mycoplasma hominis ° $

Mycoplasma pneumoniae ° $

Ureaplasma urealyticum ° $

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis °

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii ° $

Campylobacter jejuni $

Citrobacter freundii

Escherichia coli &

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Morganella morganii

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis

Pseudomonas aeruginosa $

Stenotrophomonas maltophilia $

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides spp.

Clostridium difficile


Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

& Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst 10%.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe an nüchterne Probanden wird Ofloxacin schnell und nahezu vollständig resorbiert. Die maximale Serumkonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 µg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Die Serum-Eliminationshalbwertzeit beträgt 5,7 bis 7,0 Stunden und ist dosisunabhängig. Das scheinbare Verteilungs­volumen beträgt 120 Liter. Unter Mehrfachgabe von Ofloxacin steigt die Serumkonzentra­tion nicht wesent­lich an (Kumulationsfaktor bei zweimal täglicher Gabe: 1,5). Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25 %. Ofloxacin wird zu weniger als 5 % biotransformiert.


Die beiden Hauptmetaboliten, die im Urin gefunden werden, sind N-desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. 80 bis 90 % der Dosis wird als unveränderte Substanz im Urin wieder gefunden. In der Galle wird Ofloxacin in glukuronidierter Form gefunden. Die Pharmakokinetik von Ofloxacin nach intravenöser Infusion ist der nach oraler Gabe sehr ähnlich. Bei Personen mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit verlängert; totale und renale Clearance nehmen entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Ofloxacin verfügt über ein neurotoxisches Potential und verursacht in hohen Dosierungen reversible Hodenveränderungen. Darüber hinaus ergaben präklinische Studien mit einmaliger und wiederholter Anwendung mit erwachsenen Tieren sowie Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie keine Hinweise auf weitere spezielle Risiken einer Anwendung von Ofloxacin.


Wie auch andere Gyrasehemmer kann Ofloxacin bei juvenilen Tieren während der Wachstumsphase Schäden an den großen, gewichtstragenden Gelenken auslösen. Das Ausmaß der verursachten Knorpelschäden ist alters-, spezies- und dosisabhängig und kann durch Entlastung der Gelenke erheblich reduziert werden.


Ofloxacin hat keinen Einfluss auf die Fertilität, die peri- und postnatale Entwicklung und verursacht in therapeutischen Dosierungen im Tierversuch keine teratogenen oder anderen embryotoxischen Wirkungen.


Herkömmliche Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden mit Ofloxacin nicht durchgeführt. In In-vitro-und In-vivo-Studien erwies sich Ofloxacin als nicht mutagen. Daten zur Phototoxizität, Photomutagenität und Photokanzerogenität von Ofloxacin weisen im Vergleich zu anderen Fluorchinolonen nur auf eine schwach photomutagene bzw. –tumorigene Wirkung in vitrobzw. in vivohin.


Es gibt keine Hinweise auf eine kataraktogene oder kokataraktogene Wirkung nach Ofloxacin-Exposition. Es ist bekannt, dass einige Gyrasehemmer über ein QT-verlängerndes Potential verfügen. Bisherige präklinische Untersuchungen ergaben für Ofloxacin im Vergleich zu den vorgenannten Gyrasehemmern nur ein geringgradiges QT-verlängerndes Potential.



Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Povidon 25

Crospovidon

Poloxamer 188

Magnesiumstearat

Talkum

Hypromellose

Macrogol 6000

Farbstoff Titandioxid (E 171)


Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt


Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Aluminium-Blister mit 6 Filmtabletten


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen


Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


Zulassungsnummer

68561.00.00


Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

21.12.2007


Stand der Information

Mai 2011


Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


ÄA Stufenplan Seite 19 von 19 Mai 2011