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Omeprazol Distriquimica 20 Mg Magensaftresistente Kapseln

Document: 02.02.2005   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)



1. Bezeichnung der Arzneimittel


Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente HartKapseln

Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente HartKapseln


Wirkstoff: Omeprazol



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Kapseln:

1 Kapsel mit magensaftresistenten Pellets enthält 20 mg Omeprazol.


Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente Kapseln:

1 Kapsel mit magensaftresistenten Pellets enthält 40 mg Omeprazol.


Hilfsstoffe siehe 6.1



3. Darreichungsform

Omeprazol STADA® 20 mg

Magensaftresistente Hartkapseln, weiß mit Aufdruck „OM20“


Omeprazol STADA® 40 mg

Magensaftresistente Hartkapseln, weiß mit Aufdruck „OM40“



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

In Kombination mit geeigneten antibakteriellen Therapieregimes zur H. pylori-Eradikation bei Patienten mit H. pylori-assoziierten peptischen Ulzera (siehe Punkt 4.2).

*NSAR = nichtsteroidale Antirheumatika


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür):

Die übliche Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Omeprazol. Die Dauer der Behandlung beträgt 2-4 Wochen.


Ulcus ventriculi (Magengeschwür):

Die übliche Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Omeprazol. Die Dauer der Behandlung beträgt 4(-6)-8 Wochen.


Refluxösophagitis:

Die übliche Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Omeprazol. Die Dauer der Behandlung beträgt 4-8 Wochen.


Hinweise:

In Einzelfällen kann die Dosis zur Behandlung eines U. duodeni, U. ventriculi oder einer Refluxösophagitis auf 1-mal täglich 40 mg Omeprazol erhöht werden.


Die Monotherapie eines U. duodeni oder U. ventriculi mit Omeprazol sollte nur bei Patienten durchgeführt werden, bei denen eine H. pylori-Eradikation nicht indiziert ist.


Kinder über 2 Jahre mit schwerer Refluxösophagitis

Die klinischen Erfahrungen bei Kindern sind begrenzt. Omeprazol sollte zur Behandlung der schweren Refluxösophagitis bei Kindern nur angewendet werden, wenn sie auf andere Maßnahmen nicht ansprechen. Die Behandlung muss stationär von einem Pädiater eingeleitet werden. Es sollte u.U. eine kontinuierliche pH-Messung und eine Bestimmung des CYP2C19-Genotyps zur Überprüfung einer optimalen Therapieantwort erfolgen.


Es gilt folgende Dosierung:

Körpergewicht von 10-20 kg: 10 mg Omeprazol/Tag.

Körpergewicht über 20 kg: 20 mg Omeprazol/Tag (ungefähr 1 mg/kg KG/Tag).

Hierfür stehen auch andere Darreichungsformen mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Die Behandlungsdauer beträgt üblicherweise 4-8 Wochen. Da keine Daten zur Langzeitbehandlung in diesen Altersgruppen vorliegen, sollten 12 Wochen nicht überschritten werden.


Langzeitbehandlung der Refluxösophagitis zur Rezidivprophylaxe

Die übliche Dosierung beträgt in Abhängigkeit der Symptome 10-20 mg Omeprazol. Hierfür stehen auch andere Präparate mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Zollinger-Ellison-Syndrom

Die Dosierung sollte individuell angepasst und unter fachärztlicher Kontrolle so lange fortgesetzt werden, wie sie klinisch erforderlich ist. Die empfohlene Startdosis beträgt 1-mal täglich 60 mg Omeprazol. Werden mehr als 80 mg Omeprazol täglich benötigt, so sollte die Tagesdosis auf eine 2-malige Gabe verteilt werden. Beim Zollinger-Ellison-Syndrom ist eine bestimmte zeitliche Begrenzung der Anwendung nicht vorgesehen.


Behandlung der NSAR-induzierten gastro-duodenalen Ulzera

Die übliche Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Omeprazol, die Behandlungsdauer beträgt 4-8 Wochen.


Langzeitbehandlung der NSAR-induzierten gastro-duodenalen Ulzera zur Rezidivprophylaxe

Die übliche Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Omeprazol.


Symptomatische Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit

Die übliche Dosis beträgt in Abhängigkeit der Symptome 10-20 mg Omeprazol täglich, die Behandlungsdauer ist 2-4 Wochen. Hierfür stehen auch andere Präparate mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Falls bei dem Patienten nach 2 Wochen Behandlung keine Besserung der Symptome auftritt, müssen weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden.


Eradikations-Behandlung

Bei Patienten mit durch H. pylori-Infektion verursachten gastro-duodenalen Ulzera sollte eine Eradikation mit geeigneten Antibiotika-Kombinationen in empfohlener Dosierung erfolgen. Die Auswahl des geeigneten Therapieregimes soll in Abhängigkeit von der Patienten-Verträglichkeit und der therapeutischen Richtlinien erfolgen. Folgende Kombinationen wurden geprüft:

20 mg Omeprazol, 1000 mg Amoxicillin, 500 mg Clarithromycin jeweils 2-mal täglich

20 mg Omeprazol, 250 mg Clarithromycin, 400-500 mg Metronidazol jeweils 2-mal täglich.


Die Behandlungsdauer für die Eradikation beträgt 1 Woche. Diese Behandlungsdauer darf, um Resistenzen zu vermeiden, nicht unterschritten werden. Bei Patienten mit aktiven Ulzera kann eine Verlängerung der Behandlung mit einer Omeprazol-Monotherapie gemäß der oben genannten Behandlungsdauer erwogen werden.


Die Kombinationsbehandlung mit Metronidazol ist wegen des karzinogenen Potentials dieser Substanzen nicht Therapie der 1. Wahl. Die Anwendungsdauer von Metronidazol sollte auf weniger als 10 Tage beschränkt bleiben.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Eingeschränkte Leberfunktion

Da bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen die Bioverfügbarkeit und die Halbwertszeit ansteigen kann, soll die Tagesdosis 20 mg Omeprazol nicht überschreiten.


Die magensaftresistenten Kapseln werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) vor den Mahlzeiten (z.B. Frühstück oder Abendessen) oder auf leeren Magen eingenommen.


4.3 Gegenanzeigen

Omeprazol STADA® 20 mg/ -40 mg magensaftresistente Kapseln dürfen nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Omeprazol oder einen der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel.


Eine Kombinationsbehandlung mit Clarithromycin darf bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht erfolgen.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit peptischen Ulzera sollte eine Helicobacter pylori-Bestimmung erwogen werden. Bei H. pylori-positiven Patienten sollte wenn möglich eine Elimination des Keimes durch Eradikations-Behandlung erfolgen.


Bei Verdacht auf Ulcus ventriculi muss eine eventuelle Bösartigkeit vor der Behandlung mit Omeprazol ausgeschlossen werden, da eine Behandlung Symptome verdecken und die Diagnose verzögern kann.


Die Diagnose einer Refluxösophagitis muss endoskopisch gesichert sein.


Alle Maßnahmen zur Verminderung der Magensäure - einschließlich durch Protonenpumpenhemmer - erhöhen die Zahl der normalerweise im Gastrointestinaltrakt vorkommenden Bakterien. Die Behandlung mit säurehemmenden Arzneimitteln führt zu einem geringfügigen Anstieg gastrointestinaler Infektionen z.B. mit Salmonellen und Campylobacter.


Bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollte Omeprazol vorsichtig angewendet werden, insbesondere bei höherer Dosierung.


Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollen unter der Therapie mit Omeprazol die Leberenzyme regelmäßig kontrolliert werden.


Vor einer Behandlung NSAR-bedingter Ulzera sollte ein Absetzen der verursachenden Substanz ernsthaft erwogen werden.


Die Langzeitbehandlung NSAR-bedingter Ulzera sollte auf Risikopatienten beschränkt sein.


Bei Langzeitanwendung, insbesondere wenn 1 Jahr überschritten wird, sollte eine regelmäßige Überprüfung der Behandlung mit einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.


Bei einer erforderlichen Kombinations-Behandlung mit Omeprazol und anderen Arzneimitteln (NSAR-bedingte Ulzera oder Eradikation) ist bei der zusätzlichen Gabe von Arzneimitteln Vorsicht angebracht, da Wechselwirkungen entweder dazukommen oder verstärkt werden können (siehe entsprechende Fachinformationen).


Während einer Kombinationsbehandlung ist auch Vorsicht angebracht bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion (Dosisreduktion).


Omeprazol ist für Kinder unter 2 Jahren nicht geeignet.


Bei schwerkranken Patienten sind regelmäßige Untersuchungen der Seh- und Hörfunktion durchzuführen, da in Einzelfällen bei der Anwendung von Omeprazol als Bolusinjektion über Erblindung oder Hörverlust berichtet wurde.


Omeprazol STADA® 20 mg / -40 mg darf nicht angewendet werden bei hereditärer Fruktoseintoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsoption oder Saccharase-Isomaltase Mangel.


Johanniskraut sollte wegen möglicher klinisch signifikanter Wechselwirkungen nicht gleichzeitig mit Omeprazol eingenommen werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Da Omeprazol in der Leber hauptsächlich über Cytochrom-P450-Isoenzyme (vorwiegend CYP 2C19, S-Mephenytoinhydroxylase) metabolisiert wird und Enzyme der CYP2C-Subfamilie (CYP2C19 und CYP2C9) hemmt, kann es die Ausscheidung anderer Substanzen, die durch diese Isoenzyme metabolisiert werden, verlängern. Dies wurde für Diazepam (und andere Benzodiazepine wie Triazolam oder Flurazepam), Warfarin und Phenytoin beobachtet. Eine regelmäßige Überwachung der Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, wird empfohlen. Dabei kann eine Dosisreduktion dieser Substanzen erforderlich sein. Weitere möglicherweise betroffene Arzneimittel sind Hexabarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin und andere.


Omeprazol kann den Metabolismus von Disulfiram hemmen. Einzelne Berichte von Muskelstarre können darauf zurückzuführen sein.


Die Datenlage zu Wechselwirkungen von Omeprazol mit Ciclosporin ist widersprüchlich. Wegen der Möglichkeit eines Anstiegs der Ciclosporin-Plasma­spiegel sollten diese bei Patienten unter Omeprazol-Behandlung kontrolliert werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol und Clarithromycin ist die Plasmakonzentration beider Wirkstoffe erhöht.


Es ist möglich, dass - wie bei anderen Säurehemmern - die Resorption von Ketoconazol und Itraconazol wegen des erhöhten intragastralen pH-Wertes durch Omeprazol reduziert wird.


Gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin führte bei gesunden Probanden zu einem 10%-igen Anstieg der Digoxin-Bioverfügbarkeit als Folge des erhöhten intragastralen pH-Wertes.


Omeprazol vermindert möglicherweise die Vitamin B12-Resorption. Dies sollte bei Patienten mit niedrigen B12-Ausgangswerten bei einer Langzeitbehandlung mit Omeprazol berücksichtigt werden.


Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen von Omeprazol mit Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antazida. Die Resorption von Omeprazol wird durch Alkohol nicht beeinträchtigt.


Tabellarische Übersicht über die wesentlichen Wechselwirkungen von Omeprazol STADA® 20 mg/ -40 mg magensaftresistente Kapseln:


Anderes Arzneimittel

Ursache

Folgewirkung

Diazepam (und wahrscheinlich auch andere Benzodiazepine), R-Warfarin, Phenytoin

Interaktion an Cytochrom-P450-Isoenzymen der Gruppe 2C

Verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel

Ketoconazol, Itraconazol
(und andere mit pH-abhängiger Resorption)

Anstieg des pH-Wertes im Magen

Verminderte Resorption

Digoxin

Anstieg des pH-Wertes im Magen

10%-iger Anstieg der Bioverfügbarkeit

Clarithromycin
Roxithromycin
Erythromycin
(vermutlich auch andere Makrolide)

pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber

Erhöhte Plasmakonzentrationen beider Substanzen; erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte HWZ von Omeprazol

Alkohol

Amoxicillin

Budesonid

Chinidin

Coffein

Diclofenac

Estradiol

Lidocain

Metoprolol

Metronidazol

Naproxen

Phenacetin

Piroxicam

Propranolol

S-Warfarin

Theophyllin

Keine Veränderung der Pharmakokinetik


4.6 Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit

Bisherige nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren ergaben keine Hinweise auf schädliche Wirkungen auf die Schwangerschaft oder auf einen Anstieg der Missbildungsrate. Es liegen jedoch keine ausreichenden Daten über spezifische Missbildungen vor.


Omeprazol und dessen Metabolite werden bei Ratten in die Milch sezerniert. Es liegen nicht ausreichende Daten vor über Omeprazol in der Stillzeit. Die Omeprazol-Konzentration in der Muttermilch erreicht ca. 6% der max. Plasmakonzentration der Mutter.


Es ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, wenn Omeprazol in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden soll.


4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Auswirkungen einer Omeprazol-Behandlung auf die Fahrtüchtigkeit wurden bisher nicht untersucht. Es ist jedoch außer durch die Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem oder die Sehfähigkeit (siehe Punkt 4.8 ”Nebenwirkungen”) keine Einschränkung der Fahrtüchtigkeit durch Omeprazol zu erwarten.


4.8 Nebenwirkungen

Gastrointestinale Störungen

Häufig (10-1%): Diarrhö, Verstopfung, Blähungen (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung.

Selten (0,1-0,01%): Gutartige Drüsenkörperzysten; bei gleichzeitiger Verabreichung von Clarithromycin bräunlich-schwarze Verfärbung der Zunge; beide Nebenwirkungen waren nach Absetzen der Therapie reversibel.

Sehr selten (< 0,01%): Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidosen oder Pankreatitis.


Hepatobiliäre Störungen

Gelegentlich (1-0,1%): Veränderungen der Leberwerte, die sich nach der Beendigung der Therapie zurückbilden.

Sehr selten (< 0,01%): Hepatitis mit oder ohne Ikterus, Leberversagen und Enzephalopathie bei vorbestehender schwerer Lebererkrankung.


Störungen des Blut- und Lymphsystems

Selten (0,1-0,01%): Hypochrome mikrozytäre Anämie bei Kindern.

Sehr selten (< 0,01%): Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie sowie Agranulozytose.


Störungen der Haut, Haare, Fuß- und Fingernägel

Gelegentlich (1-0,1%): Pruritus, Hautausschlag, Alopezie, Erythema multiforme, Photosensibilität, vermehrte Schweißneigung.

Sehr selten (< 0,01%): Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN).


Störungen des Muskel- und Skelettsystems

Selten (0,1-0,01%): Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen.


Renale Störungen

Sehr selten (< 0,01%): Nephritis (interstitielle Nephritis).


Störungen des Nervensystems

Häufig (10-1%): Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen (Insomnie), Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung.

Selten (0,1-0,01%): Parästhesien, Benommenheit. Verwirrtheitszustände und Halluzinationen vorwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten.

Sehr selten (< 0,01%): Agitiertheit und depressive Reaktionen vorwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten.


Störungen der Sinnesorgane

Gelegentlich (1-0,1%): Sehstörungen (Verschwommensehen, Sehschärfeverlust oder Gesichtsfeldeinschränkungen), Hörstörungen (z.B. Tinnitus) oder Geschmacksstörungen. Diese Zustände sind in der Regel nach Absetzen der Therapie reversibel.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr selten (< 0,01%): Urtikaria, erhöhte Körpertemperatur, Angioödem, Bronchokonstriktion, anaphylaktischer Schock, allergische Vaskulitis, Fieber .


Sonstige Nebenwirkungen

Gelegentlich (1-0,1%): Periphere Ödeme (nach der Beendigung der Therapie reversibel).

Sehr selten (< 0,01%): Hyponatriämie, Gynäkomastie.


4.9 Überdosierung

Symptome

Informationen zu Überdosierungsreaktionen beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Folgende Dosierungen wurden ohne Nebenwirkungen toleriert: hohe orale Einzeldosen bis zu 160 mg/Tag Omeprazol, Tagesdosen bis zu 400 mg, i.v.-Einzeldosen bis zu 80 mg, i.v.-Tagesdosen bis zu 200 mg bzw. bis zu 520 mg in 3 Tagen.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektiver Protonenpumpenhemmer, substituiertes Benzimidazol.

ATC-Code: A02BC01


Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d.h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung der Magensäure verantwortlich ist. Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren (z.B. Histamin H2-, Muskarin M1-, oder auch gastrinergen Rezeptoren), gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.


Omeprazol verringert aufgrund seines Wirkmechanismus nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Damit erhöht Omeprazol den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen der Magensäure. Als schwache Base reichert sich Omeprazol (Prodrug) im sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch Protonierung und Umlagerung als Enzymhemmer wirksam.


Bei einem pH-Wert unter 4 wird aus dem protonierten Omeprazol das Omeprazol-Sulfenamid, die eigentliche Wirksubstanz. Es verbleibt länger in der Zelle als es der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base entspricht (siehe 5.2 "Pharmakokinetische Eigenschaften"). Ein ausreichend niedriger pH-Wert ist nur in der Belegzelle anzutreffen, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Es ist das Omeprazol-Sulfenamid, das sich an das Enzym bindet und dessen Aktivität hemmt. Ist das Enzymsystem gehemmt, steigt der pH-Wert an und es wird in der Parietalzelle weniger Omeprazol angereichert bzw. umgewandelt. So wird die Anreicherung von Omeprazol über eine Art Feedbackmechanismus reguliert.


Langzeitbehandlung mit Omeprazol führt als Ergebnis der Säurehemmung zu einem mittleren Gastrinanstieg und zu einem geringen bis mittleren Ansteigen der ECL-Zellen. Karzinoide, wie sie in Tierstudien gefunden wurden, konnten beim Menschen bisher nicht nachgewiesen werden.


Erfahrungen aus kontrollierten klinischen Studien zeigen, dass 20 mg Omeprazol 2-mal täglich in Kombination mit zwei Antibiotika über 1 Woche zu einer mehr als 80%-igen H. pylori-Eradikationsrate bei Patienten mit gastroduodenalen Ulzera führt. Wie erwartet wurden bei Patienten mit H. pylori Isolaten mit primärer Metronidazol-Resistenz signifikant niedrigere Eradikationsraten beobachtet. Daher sollten für die Wahl eines adäquaten Therapieregimes zur H. pylori-Eradikation lokale Informationen zur Resistenzlage sowie lokale Therapierichtlinien berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollte bei Patienten mit persistierender Infektion bei Erwägung einer erneuten Behandlung die Entwicklung einer Sekundärresistenz gegen ein Antibiotikum (bei Patienten mit primär empfindlichen Stämmen) in Betracht gezogen werden.


Klinische Daten belegen darüber hinaus, dass bei Patienten mit peptischen Ulzera nach erfolgreicher Eradikations-Therapie die Rezidivrate von Dudoenal-, und sehr wahrscheinlich auch Magenulzera, extrem niedrig ist im Vergleich zum unbehandelten Krankheitsverlauf.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Omeprazol ist säureinstabil und wird oral in Form von Pellets mit einem magensaftresistenten Überzug in einer Gelatinekapsel verabreicht. Die Resorption des oral aufgenommenen Omeprazol findet im Dünndarm statt. Maximale Plasmakonzentrationen werden 1-3 Stunden nach Verabreichung erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten, die totale Plasmaclearance 0,3-0,6 l/min. Bei einem geringen Prozentsatz von Patienten ("CYP2C19 poor metabolizers") wurde eine verlangsamte Elimination von Omeprazol beobachtet. Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich in diesen Fällen ca. 3fach verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10fache erhöhen.


Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95%.


Omeprazol reichert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle an. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die aktive Substanz, das Omeprazol-Sulfenamid, umgewandelt. Omeprazol-Sulfenamid bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) in der sekretorischen Membran der gastralen Parietalzelle und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Der Grad der Säurehemmung korreliert unmittelbar mit der Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) jedoch zu keiner Zeit mit der Plasmakonzentration von Omeprazol.


Omeprazol wird vorwiegend in der Leber über das CYP2C19-Enzym vollständig metabolisiert. Bei einem geringen Prozentsatz von Patienten, denen ein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym fehlt, ist die Eliminationsrate von Omeprazol erniedrigt. Das Sulfon, das Sulfid und das Hydroxy-Omeprazol werden im Plasma nachgewiesen. Keiner dieser Metaboliten besitzt eine signifikante Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20% der verabreichten Dosis werden über die Faeces ausgeschieden, die verbleibenden 80% in Form von Metaboliten mit dem Urin. Die beiden renal ausgeschiedenen Hauptmetabolite sind Hydroxyomeprazol und die entsprechende Carbonsäure.


Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz entspricht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metabolite ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Mit einer täglichen Einmalgabe kann eine Kumulation vermieden werden.


Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol leicht erhöht und die Eliminationsrate geringfügig erniedrigt. Die individuellen Werte entsprechen jedoch nahezu jenen junger gesunder Probanden, und es gibt bei älteren Patienten, die mit normalen Omeprazol-Dosen behandelt wurden, keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit.


Nach 5-tägiger Gabe von 40 mg Omeprazol intravenös wurde eine Zunahme der systemischen Verfügbarkeit um ca. 50% gemessen; dies kann durch eine Abnahme der hepatischen Clearance aufgrund einer Sättigung des CYP2C19-Enzyms erklärt werden.


Bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit kann dann über 90% betragen. Eine tägliche Einmalgabe von 20 mg Omeprazol über 4 Wochen wurde gut vertragen und man fand keine Kumulation von Omeprazol bzw. seiner Metabolite.


Die Bioverfügbarkeit einer oralen Einzeldosis von Omeprazol beträgt ca. 35%. Bei wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60% an. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des verringerten first-pass-Effekts auf über 90% ansteigen.


Für Omeprazol STADA® 20 mg/ -40 mg magensaftresistente Kapseln konnte sowohl unter Einmal- als auch unter Mehrfachgabe die Bioäquivalenz mit dem Originalpräparat gezeigt werden.


Die Auswirkung von Nahrung auf die Bioverfügbarkeit von Omeprazol STADA 20 mg magensaftresistente Kapseln wurde in einer Studie nach Einmalgabe untersucht. Obwohl mit Nahrung eine Verzögerung der Resorption und eine Verminderung der Geschwindigkeit der Resorption sowohl des Test- als auch des Referenzpräparats beobachtet wurde, war das Gesamtausmaß der Resorption von Omeprazol nur geringfügig vermindert, was auf Bioäquivalenz bei Einnahme nach Nahrungszufuhr im Vergleich zum Nüchternzustand schließen lässt.


Um jeden eventuellen Einfluss gleichzeitiger Nahrungszufuhr auszuschließen, sollten Omeprazol STADA 20 mg/ -40 mg magensaftresistente Kapseln vor dem Essen oder nüchtern eingenommen werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In präklinischen Studien zur chronischen Toxizität konnten keine Hinweise auf bisher unbekannte Nebenwirkungen beim Menschen gefunden werden. Bei lebenslang mit Omeprazol behandelten Ratten wurden gastrale ECL-Zell-Hyperplasien und Karzinoide nachgewiesen. Diese Veränderungen sind das Ergebnis einer permanenten Hypergastrinämie als Sekundärantwort auf die Säurehemmung. Bei den Mutagenitätsuntersuchungen (in vitro und in vivo) fanden sich keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe

Gelatine, Hypromellose, Maisstärke, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1), Natriumdodecylsulfat, Sucrose, Talkum, Triethylcitrat, gereinigtes Wasser, Titandioxid (E171)


Hinweis:

1 magensaftresistente Kapsel Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Kapseln enthält 140 mg Sucrose entsprechend 0,14 g Kohlenhydrate.


1 magensaftresistente Kapsel Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente Kapseln enthält 280 mg Sucrose entsprechend 0,28 g Kohlenhydrate.


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre.


Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über +25°C lagern.

Behältnis nach Öffnen stets gut verschließen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

HDPE-Flaschen mit Trockenmittel im Verschluss.


Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Kapseln

Originalpackung mit 15 (N1), 30 (N2), 50 (N2), 60 (N3) und 100 (N3) magensaftresistenten Kapseln.


Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente Kapseln

Originalpackung mit 15 (N1), 30 (N2), 60 (N3) und 100 (N3) magensaftresistenten Kapseln.


6.6 Hinweise für die Handhabung

Entfällt.



7. Name der Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


STADApharm GmbH

Stadastraße 2-18

61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0

Telefax: 06101 603-259

Internet: http://www.stada.de



8. Zulassungsnummer


Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Kapseln

43117.00.00


Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente Kapseln

43990.00.00



9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


16.04.2004



10. Stand der Information


31.01.2005



11. Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig





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Omeprazol STADA 20 mg/ -40 mg magensaftresistente Kapseln STADApharm FI