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Omeprazol Mylan 40 Mg Magensaftresistente Hartkapseln

Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Omebless 40 mg magensaftresistente Hartkapseln


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Omebless 40 mg magensaftresistente Hartkapseln: Eine magensaftresistente Hartkapsel enthält 40 mg Omeprazol.


Sonstiger Bestandteil: Sucrose.

Jede 40 mg magensaftresistente Hartkapsel enthält 203 bis 233 mg Sucrose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Omebless 40 mg magensaftresistente Hartkapseln: opak-blaue und opak-weiße Kapselmit gebrochen weißem bis cremeweißem, kugelförmigem Mikrogranulat.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete



In Kombination mit einem geeigneten antibakteriellen Therapieregime zur Eradikation von Helicobacter pylori bei Patienten mit Helicobacter pylori-assoziierten peptischen Ulzera (siehe Abschnitt 4.2)


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Ulcus duodeni

Die normale Dosierung beträgt 20 mg einmal täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 2-4 Wochen.


Langzeitbehandlung:

Bei der Langzeitbehandlung zur Rezidivprophylaxe von Duodenalulzera, die auf die Eradikation von Helicobacter pylori nicht ansprechen, sollte die Behandlung je nach Ansprechen der Therapie indiviualisiert werden. Die normale Tagesdosis beträgt 20mg. Bei bestimmten Patienten können 10 mg ausreichend sein.


Benignes Ulcus ventriculi:

Die normale Dosierung beträgt 20 mg einmal täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 4-(6)-8 Wochen.


Refluxösophagitis:

Die normale Dosierung beträgt 20 mg einmal täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 4-8 Wochen.


Hinweise:
In Einzelfällen von Duodenalulzera, benignen Magenulzera und Refluxösophagitis kann die Dosis auf 40 mg Omeprazol einmal täglich erhöht werden.


Die Monotherapie mit Omeprazol allein sollte bei Patienten/Patientinnen mit gastroduodenalen Ulzera nur dann angewendet werden, wenn eine Eradikationstherapie nicht indiziert ist oder erfolglos war.


Kinder über 2 Jahre und Jugendliche mit schwerer Refluxösophagitis:

Die klinische Erfahrung bei Kindern ist begrenzt. Omeprazol sollte nur bei Kindern eingesetzt werden, bei denen eine schwere Refluxösophagitis vorliegt, die sich anderen therapeutischen Maßnahmen gegenüber als resistent erwiesen hat.

Die Behandlung sollte durch einen pädiatrischen Facharzt im Krankenhaus initiiert werden. Zur Therapieoptimierung kann eine fortlaufende pH-Metrie sowie eine Genotypisierung (bezüglich des CYP 2C19 Status) durchgeführt werden, falls dies geeignet erscheint.

Die folgende Dosierung (entsprechend ca. 1 mg/kg/Tag) sollte benutzt werden:

Körpergewicht von 10 kg bis 20 kg: 10 mg/Tag

Körpergewicht über 20 kg: 20 mg/Tag


Die Behandlungsdauer beträgt normalerweise 4 bis 8 Wochen und sollte 12 Wochen nicht überschreiten, da für diese Altersgruppe keine Daten zur Langzeitbehandlung vorliegen.


Langzeitbehandlung der Refluxösophagitis zur Rezidivprophylaxe:

Die normale Dosierung beträgt 10 bis 20 mg je nach Ansprechen der Therapie.


Zollinger-Ellison-Syndrom:

Die Dosierung sollte individuell angepasst werden und die Behandlung unter fachmännischer Kontrolle so lange fortgesetzt werden, wie es klinisch erforderlich ist. Die empfohlene Startdosis beträgt 60 mg einmal täglich. Bei Dosen von mehr als 80 mg täglich sollte die Dosis in zwei Einzelgaben aufgeteilt werden. Bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom ist die Behandlung zeitlich nicht beschränkt.


Behandlung von NSAR-induzierten gastroduodenalen Ulzera:

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg täglich. Die Behandlungsdauer beträgt 4-8 Wochen.


Langzeitbehandlung von NSAR-induzierten gastroduodenalen Ulzera zur Rezidivprophylaxe:

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg täglich.


Symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit:

Die übliche Dosierung beträgt 10 bis 20 mg, je nach Ansprechen der Therapie. Die Behandlungsdauer beträgt 2-4 Wochen. Falls ein Patient/eine Patientin nach Ablauf von 2 Wochen noch keine Besserung der Symptome verspürt, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.


Eradikationstherapie:

Patienten/Patientinnen mit peptischen Ulzera auf Grund einer Infektion mit Helicobacter pylori sollten durch eine Eradikationstherapie mit einer geeigneten Antibiotikakombination in angemessener Dosierung behandelt werden. Die Auswahl eines geeigneten Therapieregimes sollte gemäß der Verträglichkeit beim/bei den Patienten/Patientinnen und therapeutischer Richtlinien erfolgen. Folgende Kombinationen wurden getestet:


Die Dauer der Behandlung für die Eradikation beträgt 1 Woche. Um die Entwicklung bakterieller Resistenzen zu verhindern, sollte die Behandlungsdauer nicht reduziert werden.

Bei Patienten/Patientinnen mit aktiven Ulzera kann die Fortsetzung der Therapie mit einer Omeprazol-Monotherapie gemäß der oben angegebenen Dosierung und Behandlungsdauer durchgeführt werden.


Bei der Auswahl einer angemessenen Kombinationstherapie sollten offizielle lokale Leitlinien zur bakteriellen Resistenz, Behandlungsdauer (üblicherweise 7 Tage, manchmal jedoch bis zu 14 Tage) und zum angemessenen Einsatz von antibakteriellen Substanzen berücksichtigt werden. Metronidazol sollte wegen seiner mutagenen und karzinogenen Eigenschaften in Tierversuchen nicht als erste Wahl angesehen werden.


Besondere Patientengruppen


Ältere Menschen:
Bei älteren Menschen ist keine Dosisanpassung notwendig.


Kinder:

Omeprazol sollte nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.


Eingeschränkte Nierenfunktion:

Eine Dosisanpassung ist bei Patienten/Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht erforderlich.


Eingeschränkte Leberfunktion:

Bei Patienten/Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosis reduziert werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 20 mg (siehe auch 4.4).


Art der Anwendung:

Die Kapseln sollten als Ganzes zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) vor einer Mahlzeit (z. B. Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die Kapseln sollten nicht zerkaut oder zerkleinert werden.


Zur Behandlung von Patienten/Patientinnen mit Schluckproblemen oder kleinen Kindern können die Kapseln geöffnet und der Inhalt in etwas Fruchtsaft oder Joghurt nach vorsichtigem Mischen suspendiert werden. Die erhaltene Dispersion sollte unverzüglich eingenommen werden.


4.3 Gegenanzeigen


Omeprazol ist kontraindiziert bei Patienten/Patientinnen mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Omeprazol oder einem der sonstigen Bestandteile.

Eine Kombinationstherapie mit Clarithromycin sollte bei Patienten/Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion nicht durchgeführt werden.

Omeprazol ist kontraindiziert bei Patienten unter Atazanavir-Behandlung (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Patienten mit peptischen Ulzera sollte falls nötig der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Bei Helicobacter pylori-positiven Patienten/Patientinnen ist, wo immer möglich, eine Elimination des Keimes durch eine Eradikationstherapie anzustreben.


Falls der Verdacht auf ein Magenulkus besteht, sollte die Möglichkeit der Malignität vor Beginn der Therapie mit Omeprazol-Kapseln ausgeschlossen werden, da die Behandlung die Symptome lindern und die Diagnosestellung verzögern kann.


Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch bestätigt werden.


Eine reduzierte Azidität im Magen erhöht unabhängig von der Ursache – auch bei Protonenpumpenhemmern – die Anzahl der Bakterien, die sich normalerweise im Gastrointestinaltrakt befinden. Die Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln führt zu einem geringgradig erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen durch z. B. Salmonellen und Campylobakter.


Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten die Leberenzymwerte während einer Behandlung mit Omebless 40 mg regelmäßig überprüft werden(siehe auch 4.2).


Um eine bessere Wirksamkeit bei der Behandlung von NSAR-induzierten Ulzera zu garantieren, sollte unbedingt die Möglichkeit geprüft werden, das auslösende Arzneimittel abzusetzen.


Die Langzeitbehandlung von Ulzera, die mit einer NSAR-Einnahme assoziiert sind, sollte sich auf entsprechende Risikogruppen beschränken.


Da für Patienten mit einer Langzeitbehandlung von über 1 Jahr nur begrenzte Daten zur Sicherheit vorliegen, sollte bei Patienten/Patientinnen unter Langzeitbehandlung von über einem Jahr die Behandlung regelmäßig überprüft werden und ein sorgfältiges Abschätzen des Nutzens und des Risikos der Therapie erfolgen.


Während der Therapie mit Omeprazol, die eine kombinierte Anwendung von Arzneimitteln notwendig macht (NSAR-induzierte Ulzera oder Eradikationstherapie), sollte bei der Anwendung zusätzlicher Arzneimittel Vorsicht geübt werden, da sich die Arzneimittelinteraktionen addieren oder potenzieren können(siehe Abschnitt 4.5).


Während der Kombinationsbehandlung soll bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ebenfalls Vorsicht geübt werden (zur Dosierungsbeschränkung siehe Abschnitt 4.2).

Omeprazol sollte nicht zur Behandlung von Säuglingen und Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.


Während dies für oral verabreichtes Omeprazol nicht bekannt ist, sind Einzelfälle von Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol als Injektion bekannt geworden. Daher wird bei schwer kranken Patienten/Patientinnen empfohlen, die Seh- und Hörfunktion zu überwachen.


Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie <Wirkstoff> behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfe, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.

Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.


Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.


Warnhinweise zu sonstigen Bestandteilen des Arzneimittels:


Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit den seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Omebless 40 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wechselwirkungsstudien sind nur bei Erwachsenen durchgeführt worden.


Wirkung von Omeprazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel


Arzneimittel with pH-abhängiger Resorption


Atazanavir

Die gleichzeitige Behandlung gesunder Probanden mit Omeprazol (40 mg einmal täglich) und Atazanavir 300 mg/Ritonavir 100 mg ergab eine deutliche Reduzierung der Atazanavirexposition (ca. 75% Verringerung der AUC, Cmax und Cmin). Eine Erhöhung der Atazanavirdosis auf 400 mg kompensierte den Einfluss von Omeprazol auf die Atazanavirexposition nicht. Daher sollten Protonenpumpenhemmer mit Omeprazol nicht gleichzeitig mit Atazanavir angewendet werden. Auch wenn dies nicht untersucht wurde, können andere Omeprazol-Tagesdosen ähnliche Ergebnisse produzieren; daher ist die gleichzeitige Gabe anderer Omeprazol-Dosen ebenfalls kontraindiziert. (siehe Abschnitt 4.3).


Ketoconazol und Itraconazol:

Die Resorption von Ketokonazol und Itraconazol aus dem Gastrointestinaltrakt wird durch Magensäure verstärkt. Die Anwendung von Omeprazol kann zu subtherapeutischen Konzentrationen von Ketoconazol und Itraconazol führen, daher sollte diese Kombination vermieden werden.


Digoxin

Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin bei gesunden Probanden führt zu einer 10 %igen Erhöhung der Digoxin-Bioverfügbarkeit.


Durch CYP2C19 und CYP2C9 metabolisierte Arzneimittel (einschließlich Warfarin und Phenytoin)

Da Omeprazol in der Leber durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird, kann es die Isoenzyme CYP 2C19 und CYP 2C9 inhibieren, was zu erhöhten Plasmaspiegeln anderer Arzneimittel führen kann, die durch diese Enzyme metabolisiert werden. Dies wurde für Diazepam (und auch für andere Benzodiazepine wie z. B. Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Es wird empfohlen, zu Beginn und zum Ende einer Omeprazolbehandlung eine Kontrolle der Plasmaspiegel bei Patienten/Patientinnen, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Eine Dosisanpassung von Warfarin oder Phenytoin kann hierbei notwendig sein. Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein können, sind Hexabarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc.


Disulfiram

Omeprazol kann den hepatischen Metabolismus von Disulfiram hemmen. Es sind Fälle von Muskelstarre, die in einem Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Omeprazol stehen können, beschrieben worden.


Cyclosporin

Zur Interaktion von Omeprazol mit Cyclosporin liegen widersprüchliche Daten vor. Daher sollten die Plasmaspiegel von Cyclosporin bei Patienten, die mit Omeprazol behandelt werden, überwacht werden, da ein Anstieg der Plasmaspiegel von Cyclosporin möglich ist.


Tacrolimus

Trotz Vorliegens widersprüchlicher Daten, kann die gleichzeitige Anwendung von Omeprazol und Tacrolimus zu erhöhten Serumspiegeln von Tacrolimus führen. Daher sollte diese Kombination nur unter Vorsicht angewendet werden.


Clarithromycin

Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.


Vitamin B12

Omeprazol kann die orale Resorption von Vitamin B12 vermindern. Dies sollte bei Patienten/Patientinnen, die niedrige Ausgangsspiegel haben und unter einer Langzeitbehandlung mit Omeprazol stehen, bedacht werden.


Johanniskraut

Wegen möglicher klinisch signifikanter Wechselwirkungen, sollte eine gleichzeitige Gabe von Johanniskraut-haltigen Arzneimitteln und Omeprazol nicht erfolgen.


Andere Arzneimittel und Alkohol

Es gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit Koffein, Propanolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budenosid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antazida. Die Resorption von Omeprazol wird durch Alkohol nicht beeinflusst.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Begrenzte epidemiologischeUntersuchungen weisen nicht auf unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft selbst oder auf einen Anstieg der allgemeinen Fehlbildungsrate hin. Es liegen jedoch nur unzureichende Informationen hinsichtlich spezifischer Fehlbildungen vor.


Bei Ratten werden Omeprazol und seine Metaboliten in die Milch ausgeschieden.

Es liegen unzureichende Daten zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch vor. Die Omeprazol-Konzentration in der Muttermilch erreicht ca. 6 % der maximalen Plasmakonzentration der Mutter. Die Anwendung von Omeprazol während der Schwangerschaft und Stillzeit erfordert eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch können Nebenwirkungen wie z. B. Benommenheit, Schläfrigkeit und Sehstörungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Unter diesen Umständen kann die Fähigkeit, Kraftfahrzeuge zu führen und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:
Hypochrome, mikrozytäre Anämie bei Kindern.

Sehr selten:
Veränderungen im Blutbild, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie oder Panzytopenie und Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten:
Urticaria, Anstieg der Körpertemperatur, Angioödem, Bronchokonstriktion, oder anaphylaktischer Schock, allergische Vaskulitis und Fieber.

Erkrankungen des

Nervensystems

Häufig:
Schläfrigkeit, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit), Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie
Selten:
Parästhesien und leichte Benommenheit. Verwirrtheitszustände und Halluzinationen überwiegend bei schwer kranken oder älteren Patienten.
Sehr selten:
Erregungszustände und Depressionen überwiegend bei schwer kranken oder älteren Patienten.

Augenerkrankungen

Gelegentlich:
Sehstörungen (Verschwommensehen, Schleiersehen oder Einschränkung des Gesichtsfeldes). Diese Symptome verschwinden normalerweise bei Absetzen der Therapie.

Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths

Gelegentlich:
Hörstörungen (z. B. Tinnitus). Diese Symptome verschwinden normalerweise bei Absetzen der Therapie.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:
Durchfall, Verstopfung, Blähungen (eventuell mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle bessern sich die Symptome unter fortgesetzter Therapie.
Gelegentlich:
Geschmacksveränderungen. Im Regelfall verschwindet dieses Gefühl bei Absetzen der Therapie.
Selten:
Braun-schwärzliche Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten: Beide waren nach Absetzen der Behandlung reversibel.
Sehr selten:
Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis oder Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:
Veränderungen der Leberenzymwerte (gehen nach der Beendigung der Therapie zurück).
Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.

Erkrankungen der Haut und des Bindegewebes:



Gelegentlich:

Juckreiz, Hautausschläge, Haarausfall, Erythema multiforme oder Photosensibilität und vermehrtes Schwitzen.
Sehr selten:
Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse

Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes


Selten:
Muskelschwäche, Myalgie und Gelenkschmerzen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich:

Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:

Nephritis (interstitielle Nephritis)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Gelegentlich:
Periphere Ödeme (bilden sich nach der Behandlung zurück)
Sehr selten:
Hyponatriämie, Gynäkomastie.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufigkeit nicht bekannt:

Hypomagnesiämie. (siehe Abschnitt 4.4 “Warnhinweise”)


4.9 Überdosierung


Informationen zu den Wirkungen einer Überdosierung beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis 160 mg/Tag und Tagesdosen bis zu 400 mg sowie intravenöse Einzeldosen bis zu 80 mg und intravenöse Tagesdosen bis zu 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen wurden ohne Nebenwirkungen toleriert.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Therapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, ATC-Code: A02B C 01


Omeprazol, ein substituiertes Benzimidazol, ist ein Protonenpumpenhemmer, das heißt Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist. Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff und der geringen Affinität zu membranständigen Rezeptoren wie Histamin (H2)-, Muskarin (M1)- oder auch gastrinergen Rezeptoren, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.


Auf Grund seines Wirkmechanismus verringert Omeprazol nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Daher erhöht Omeprazol den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen.


Als schwache Base reichert sich Omeprazol im sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch die Protonierung als Hemmer des Enzyms H+, K+-ATPase wirksam.


In der sauren Umgebung bei einem pH-Wert kleiner als 4 wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid überführt.

Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe Abschnitt 5.2). Ein ausreichend niedriger pH-Wert wird ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.


Wenn dieses Enzymsystem gehemmt ist, steigt der pH-Wert und weniger Omeprazol reichert sich an oder wird in den Parietalzellen des Magens umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedbackmechanismus geregelt.


In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde während der Langzeitbehandlung beobachtet. Karzinoide wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe Abschnitt 5.3) wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.


Der größte Teil der klinischen Erfahrung aus kontrollierten, randomisierten Studien zeigt, dass mit Omeprazol 2-mal 20 mg in der Kombination mit 2 Antibiotika über eine Woche eine 80 %ige Helicobacter pylori - Eradikationsrate bei Patienten/Patientinnen mit gastroduodenalen Ulzera erzielt werden kann. Wie erwartet, werden bei Patienten/Patientinnen, die mit Metronidazol-resistenten Keimen infiziert sind, signifikant niedrigere Eradikationsraten erzielt. Deshalb sollten Informationen über die örtliche Häufigkeit von Resistenzen und örtliche Therapierichtlinien bei der Auswahl des geeigneten Kombinationsregimes für die Eradikationstherapie berücksichtigt werden. Weiterhin sollte bei Patienten/Patientinnen mit fortdauernder Infektion die Möglichkeit einer sekundären Resistenzentwicklung (bei Keimen mit primärer Empfindlichkeit) gegenüber einem antibakteriell wirkenden Mittel für die Auswahl des Zweitregimes in Betracht gezogen werden.


Weiterhin zeigen klinische Studien, dass nach einer erfolgreichen Eradikation bei Patienten/Patientinnen mit peptischer Ulkuskrankheit, die Rezidivraten, im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion, für Dudoenalulzera und wahrscheinlich auch für Magenulzera außergewöhnlich niedrig sind.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Omeprazol ist säureempfindlich und wird oral als Hartgelatinekapsel mit magensaftresistentem Granulat verabreicht. Die Resorption findet im Dünndarm statt.

Maximale Plasmakonzentrationen von Omeprazol werden nach 1-3 Stunden erreicht. Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis Omeprazol beträgt ca. 35 %. Bei wiederholter Gabe erhöht sich die Bioverfügbarkeit auf ca. 60 %.


Verteilung

Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95 %.


Elimination

Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP 2C19.

Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol über 5 Tage wurde eine Zunahme der Bioverfügbarkeit um ca. 50 % gemessen, was durch die Abnahme der hepatischen Clearance aufgrund einer Sättigung des CYP 2C19-Enzyms erklärt werden kann. Im Plasma vorhandene Metaboliten sind das Sulphon, Sulfid und Hydroxy-Omeprazol. Diese Metaboliten haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die entsprechende Carbonsäure. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten und die Plasmaclearance 0,3 – 0,6 l/min.


Verhältnis zwischen Plasmaspiegel und Wirkung

Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt. Diese eigentliche Wirksubstanz bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen Membran und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern korreliert mit der Fläche unter der Plasmaspiegelzeitkurve (AUC).


Besondere Patientengruppen


Ältere Menschen

Bei älteren Patienten/Patientinnen ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die Eliminationsrate etwas verringert. Jedoch entsprechen die individuellen Werte nahezu den Werten bei jungen gesunden Probanden. Es gibt keinen Hinweis auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten/Patientinnen, die mit der normalen Omeprazol-Dosis behandelt wurden.


Kinder

Bei Behandlung pädiatrischer Patienten/Patientinnen ab einem Alter von 2 Jahren mit der empfohlenen Dosis, sind die gemessenen Plasmaspiegel denen von Erwachsenen ähnlich.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten/Patientinnen mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Elimination der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Akkumulation kann bei einmal täglicher Verabreichung jedoch vermieden werden.


Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten/Patientinnen mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als 90 %. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seiner Metaboliten beobachtet.


Langsame CYP2C19-Metabolisierer

Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten/Patientinnen (sog. „langsame Metabolisierer“ in Bezug auf CYP 2C19) wurde eine verlangsamte Elimination beobachtet.

Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich in diesen Fällen auf das ca. 3-fache verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10-fache erhöhen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und, Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


ECL-Zell-Hyperplasien und Karzinoide des Magens wurden in lebenslangen Studien an Ratten beobachtet, die mit Omeprazol behandelt, oder einer partiellen Fundektomie unterzogen wurden. Diese Veränderungen sind das Ergebnis einer anhaltenden Hypergastrinämie als Folge der Säurehemmung.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Kapselinhalt:

Zucker-Stärke-Pellets (bestehend aus Maisstärke und Sucrose)

Natriumdodecylsulfat

Dinatriumhydrogenphosphat

Mannitol (Ph. Eur.)

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Polysorbat 80

Titandioxid

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30 Prozent


Kapselhülle:

Gelatine

Titandioxid

Indigokarmin


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25C lagern

Aluminium/Aluminium-Blisterpackung: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

HDPE-Flasche: Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium/Aluminium-Blisterpackung: 7, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60, 98, 100 magensaftresistente Hartkapseln

Unverkäufliches Muster mit 7 magensaftresistenten Hartkapseln

HDPE-Flasche: 7, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60, 98, 100 magensaftresistente Hartkapseln

Unverkäufliches Muster mit 7 magensaftresistenten Hartkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


ALFRED E. TIEFENBACHER (GmbH & Co.KG)

Van-der-Smissen-Straße 1

22767 Hamburg

Telefon: 040 – 44 18 09 - 0

Fax: 040 – 44 18 09 - 26

E-Mail: info@tiefenbacher.com


8. Zulassungsnummer(n)


[auf nationaler Basis einzufügen]


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


[auf nationaler Basis einzufügen]


10. Stand der Information


November 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig