iMedikament.de

Omeprazol Stada 20 Mg Magensaftresistente Tabletten

2012-08-15/MM,CW

2012-08-23/CH


Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 magensaftresistente Tablette enthält 20 mg Omeprazol.

Sonstiger Bestandteil: 1 magensaftresistente Tablette enthält 39 mg Lactose-Monohydrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1


3. Darreichungsform


Magensaftresistente Tablette

Runde, hellgraue Tablette


Die Tablette darf nicht geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ulcus duodeni

Die normale Dosierung beträgt 1-mal täglich 20 mg. Die Behandlungsdauer beträgt 2-4 Wochen.


Ulcus ventriculi

Die normale Dosierung beträgt 1-mal täglich 20 mg. Die Behandlungsdauer beträgt 4-8 Wochen.


Refluxösophagitis

Die normale Dosierung beträgt 1-mal täglich 20 mg. Die Behandlungsdauer beträgt 4-8 Wochen.


Hinweise

In Einzelfällen von Duodenal- und Magenulzera sowie der Refluxösophagitis kann die Dosis auf 1-mal täglich 40 mg erhöht werden.


Die Monotherapie mit Omeprazol sollte bei Patienten mit gastro-duodenalen Ulzera nur dann angewendet werden, wenn eine H. pylori-Eradikationstherapie nicht indiziert ist.


Schwere Refluxösophagitis bei Kindern über 2 Jahren

Die klinische Erfahrung bei Kindern ist begrenzt. Omeprazol sollte nur bei Kindern eingesetzt werden, bei denen eine schwere Refluxsösophagitis vorliegt, die sich anderen therapeutischen Maßnahmen gegenüber als resistent erwiesen hat. Die Behandlung sollte durch einen pädiatrischen Facharzt im Krankenhaus initiiert und begonnen werden. Zur Therapieoptimierung kann eine pH-Metrie sowie eine Genotypisierung (bezüglich des CYP 2C19 Status) durchgeführt werden, falls dies geeignet erscheint. Die folgende Dosierung sollte benutzt werden:


Kinder mit einem Körpergewicht von 10-20 kg: 1-mal täglich 10 mg.

Kinder mit einem Körpergewicht über 20 kg: 1-mal täglich 20 mg.

Hierfür stehen auch andere Darreichungsformen mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Die Behandlungsdauer beträgt normalerweise 4-8 Wochen und sollte 12 Wochen nicht überschreiten, da in dieser Altersgruppe keine Daten zur Langzeitbehandlung vorhanden sind.


Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis

Die normale Dosierung beträgt 1-mal täglich 10-20 mg je nach Ansprechen der Therapie. Hierfür stehen auch andere Präparate mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Die Behandlungsdauer ist zeitlich nicht begrenzt.


Zollinger-Ellison-Syndrom

Die Dosierung sollte individuell angepasst werden und die Behandlung unter fachärztlicher Kontrolle so lange fortgesetzt werden, wie es klinisch erforderlich ist. Die empfohlene Startdosis beträgt 60 mg täglich. Bei Dosen von mehr als 80 mg täglich sollte die Dosis in zwei Einzelgaben aufgeteilt werden. Bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom ist die Behandlung zeitlich nicht beschränkt.


Behandlung und Rezidivprophylaxe von gastro-duodenalen Ulzera, die durch die Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika bedingt sind

Sowohl zur Behandlung als auch zur Rezidivprophylaxe beträgt die normale Dosis 20 mg 1-mal täglich. Die Behandlungsdauer für die Heilung solcher Ulzera beträgt 4-8 Wochen, sie ist für die Rezidivprophylaxe zeitlich nicht begrenzt.


Symptomatische Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit

Die übliche Dosierung beträgt 10-20 mg, je nach Ansprechen der Therapie. Die Behandlungsdauer beträgt 2-4 Wochen. Hierfür stehen auch andere Präparate mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Falls ein Patient nach Ablauf von 2 Wochen noch keine Besserung der Symptome verspürt, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.


Eradikationstherapie bei gastro-duodenalen Ulzera

Patienten mit gastro-duodenalen Ulzera aufgrund einer Infektion mit H. pylori sollten durch eine Eradikationstherapie mit einer geeigneten Antibiotikakombination in angemessener Dosierung behandelt werden.

Die Auswahl dieses Therapieregimes sollte gemäß der Verträglichkeit bei den Patienten und therapeutischer Richtlinien erfolgen.


Die folgenden Kombinationen wurden getestet:

Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1000 mg, Clarithromycin 500 mg,
jeweils 2 mal täglich.


Omeprazol 20 mg, Clarithromycin 250 mg, Metronidazol 400-500 mg,
jeweils 2 mal täglich


Die Dauer der Behandlung für die Eradikation beträgt 1 Woche. Um die Entwicklung bakterieller Resistenzen zu verhindern, sollte die Behandlungsdauer nicht reduziert werden.


Bei Patienten/Patientinnen mit aktiven Ulzera kann die Fortsetzung der Therapie mit einer Omeprazol-Monotherapie gemäß der oben angegebenen Behandlungsdauer und Dosierung durchgeführt werden.


Die Kombinationstherapie mit Metronidazol sollte wegen des karzinogenen Potentials von Metronidazol nicht als erste Wahl angesehen werden. Die Anwendung von Metronidazol sollte 10 Tage nicht überschreiten.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht erforderlich.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Da die Bioverfügbarkeit und die Halbwertszeit bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ansteigen können, sollte die tägliche Maximaldosis 20 mg nicht überschreiten.


Art und Dauer der Anwendung

Die magensaftresistenten Tabletten werden als Ganzes unzerkaut zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) strikt vor einer Mahlzeit (Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen.


4.3 Gegenanzeigen


Omeprazol soll nicht bei Säuglingen und Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.


Eine Kombinationstherapie mit Clarithromycin darf bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht durchgeführt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit peptischen Ulzera sollte der Helicobacter-Status bestimmt werden. Für Helicobacter-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Eradikation des Keimes anzustreben.


Falls der Verdacht auf ein Ulcus ventriculi besteht, sollte die Möglichkeit der Malignität vor Beginn einer Therapie ausgeschlossen werden, da die Behandlung die Symptome verschleiern und die Diagnosestellung verzögern kann.


Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gestellt werden.


Eine reduzierte Azidität im Magen erhöht unabhängig von der Ursache – auch bei Protonenpumpenhemmer - die Anzahl der Bakterien im Gastrointestinaltrakt. Die Behandlung mit säuresuppressiven Arzneimitteln führt zu einem geringgradig erhöhten Risiko an Infektionen des Gastrointestinaltraktes, wie Salmonellen- und Campylobacter-Enteritis, zu erkranken.


Omeprazol sollte bei älteren und bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktionseinschränkungen mit Vorsicht angewendet werden, besonders in hohen Dosen.


Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollten regelmäßig die Leberenzyme untersucht werden.


Vor der Therapie eines Ulcus, das unter fortgesetzter Therapie mit nicht-steroidalen Antiphlogistika aufgetreten ist, sollte zunächst die Möglichkeit geprüft werden, das auslösende Arzneimittel abzusetzen.


Die Prophylaxe von durch nicht-steroidale Antiphlogistika induzierten Ulzera soll sich auf entsprechende Risikogruppen beschränken.


Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Calcium in ausreichendem Maße erhalten.


Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit Protonenpumpeninhibitoren wie Omeprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfen, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des Protonenpumpeninhibitors.


Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die Protonenpumpeninhibitoren mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit Protonenpumpeninhibitoren eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.


Bei der Langzeitanwendung von Omeprazol, vor allem, wenn diese 1 Jahr überschreitet, sollte eine regelmäßige Überprüfung, sowie ein wiederholtes und sorgfältiges Abschätzen des Nutzen und des Risikos der Behandlung durch den behandelnden Arzt erfolgen.


Während der Therapie mit Omeprazol, die eine kombinierte Anwendung anderer Arzneimittel notwendig macht (nicht-steroidale Antiphlogistika/Antirheumatika und Antibiotika zur Eradikationstherapie), sollte erhöhte Vorsicht geübt werden, da sich die Arzneimittelinteraktionen addieren oder potenzieren können. Die jeweiligen Fach- bzw. Gebrauchsinformationen der beteiligten Kombinationspartner sind zu beachten.


Die Kombinationsbehandlung soll bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion nur mit Vorsicht durchgeführt werden.


Bei schwerkranken Patienten sollte die Seh- und Hörfunktion regelmäßig überwacht werden, da Einzelfälle von Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol als Injektion bekannt geworden sind.


Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Omeprazol STADA® nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber durch Cytochrom-P450-Isoformen (hauptsächlich CYP2C19, S-Mephenytoinhydroxylase) metabolisiert wird und die Enzyme der CYP2C-Familie inhibiert (CYP2C19 und CYP2C9) kann es die Elimination anderer Arzneimittel, die von diesen Enzymen verstoffwechselt werden, verzögern. Dies wurde bei Diazepam (und auch bei anderen Benzodiazepinen wie Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Es wird empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel bei Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Die Verringerung der Dosis kann hierbei notwendig sein. Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein könnten, sind Hexabarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc.


Omeprazol kann den hepatischen Metabolismus von Disulfiram hemmen. Einzelne Berichte von Muskelstarre können darauf zurückzuführen sein.


Zur Interaktion von Omeprazol mit Ciclosporin und Tacrolimus existieren sich widersprechende Daten. Deshalb sollten die Plasmaspiegel von Ciclosporin und Tacrolimus regelmäßig überwacht werden, da ein Anstieg der Plasmaspiegel von Ciclosporin bzw. Tacrolimus möglich ist.


Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.


Die gleichzeitige Anwendung von Omeprazol und Atazanavir führt zu einer erheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit von Atazanavir, die auch durch eine Dosiserhöhung von Atazanavir evtl. nicht ausgeglichen werden kann. Protonenpumpeninhibitoren, einschließlich Omeprazol dürfen deshalb nicht gleichzeitig mit Atazanavir angewendet werden (siehe Pkt. 4.3).


Aufgrund der verringerten Azidität im Magen kann die Absorption von Ketoconazol und Itraconazol genauso wie während der Behandlung mit anderen Säurehemmern, erniedrigt sein.


Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin bei gesunden Personen führt zu einer 10%-igen Erhöhung der Digoxinplasmaspiegel aufgrund des erhöhten Magen-pHs.


Omeprazol kann die Absorption von Vitamin B12 vermindern. Dies sollte bei Patienten die niedrige Ausgangsspiegel haben und sich einer Langzeitbehandlung unterziehen müssen, bedacht werden.


Eine gleichzeitige Gabe von Johanniskraut-haltigen Arzneimitteln sollte nicht erfolgen, da Johanniskraut die arzneimittelabbauenden Enzyme von Omeprazol induziert und daraus eine verminderte Wirksamkeit von Omeprazol resultieren kann.


Es gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit folgenden Arzneimitteln: Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam und Antazida. Die Absorption von Omeprazol wird durch Alkohol nicht beeinflusst.


Tabellarische Übersicht zu den Interaktionen:


Andere Arzneimittel

Ursache

Folgewirkung

Diazepam (und möglicherweise andere Benzodiazepine)

R-Warfarin

Phenytoin

Interaktion an

Cytochrom-P450-Isoenzymen der Gruppe 2C.

Verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel.

Ketoconazol

Itraconazol

(und andere mit einer pH-abhängigen Resorption)


Erhöhung des pH-Wertes im Magen.

Verminderte Resorption.

Digoxin

Erhöhung des pH-Wertes im Magen.

10% Anstieg der Bioverfügbarkeit.

Clarithromycin

Roxithromycin

Erythromycin

(vermutlich auch andere Makrolide)

pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber.

Erhöhte Plasmakonzen-trationen beider Substanzen; erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit für Omeprazol.

Johanniskraut

Induktion des Cytochrom P450 2C19-vermittelten Omeprazol-Metabolismus.

Erniedrigte Omeprazol-Plasmakonzentration.

Atazanavir

Genauer Mechanismus derzeit unbekannt.

Erniedrigte Atazanavir-Plasmakonzentration (verminderter therapeutischer Effekt).

Alkohol

Amoxicillin

Budesonid

Chinidin

Coffein

Diclofenac

Estradiol

Lidocain

Metoprolol

Metronidazol

Naproxen

Phenacetin

Piroxicam

Propranolol

S-Warfarin

Theophyllin


Keine Veränderung der Pharmakokinetik.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Omeprazol STADA® bei Schwangeren vor, die noch keine Aussagen über die Sicherheit hinsichtlich spezifischer Fehlbildungen erlauben.


Bisherige Untersuchungen haben keine Hinweise für unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft selbst oder für ein generell erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Tierstudien zeigten keinen Anstieg des Risikos für Fehlbildungen oder andere embryotoxische Effekte mit Ausnahme einer erhöhten Lokomotionsaktivität bei pränatal exponierten Nachkommen.


Omeprazol und dessen Metabolite werden bei Ratten in die Milch ausgeschieden. Für den Menschen liegen unzureichende Daten zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch vor. Nach bisherigen Untersuchungen erreicht die Omeprazol-Konzentration in der Milch beim Menschen ca. 6% der max. Plasmakonzentration der Mutter.


Eine Behandlung mit Omeprazol STADA® während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Von der Einnahme von Omeprazol STADA® werden keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet. Begrenzte Daten aus einer Studie an Freiwilligen konnten dies bestätigen. Bei der Einnahme von Omeprazol können jedoch - Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem oder die Sehfähigkeit betreffen (siehe Pkt. 4.8), durch die die Fähigkeit Kraftfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen eingeschränkt wird.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000),

Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Diarrhö, Verstopfung, Flatulenz (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle verbessern sich die Symptome bei fortgesetzter Behandlung.

Selten: Braun-schwärzliche Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten; beides war nach der Behandlung reversibel.

Sehr selten: Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis oder Pankreatitis.


Leber und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich nach Beendigung der Therapie zurück).

Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Hypochrome mikrozytäre Anämie bei Kindern.

Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie und Agranulozytose.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Juckreiz, Hautausschlag, Alopezie, Erythema multiforme, Photosensibilität und Hyperhidrose.

Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN).


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Frakturen der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“).

Selten: Muskelschwäche, Myalgie und Gelenkschmerzen.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: Nephritis (interstitielle Nephritis).


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie.

Selten: Parästhesien und Benommenheit. Verwirrtheit und Halluzinationen sowie aggressive Reaktionen meist bei schwer kranken oder älteren Patienten.

Sehr selten: Erregungszustände (Agitiertheit) und Depressionen bei schwerkranken oder älteren Patienten.


Erkrankungen der Sinnesorgane

Gelegentlich: Störungen der Sehfähigkeit (Verschwommensehen, Schleiersehen und Einschränkung des Gesichtsfeldes), Hörstörungen (z.B. Tinnitus) und Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel reversibel.


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Urtikaria, erhöhte Temperatur, Fieber, Angioödem, Bronchokonstriktion, allergischer Schock, allergische Vaskulitis.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

nicht bekannt: Hypomagnesieämie (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“)


Andere Nebenwirkungen

Gelegentlich: Unwohlsein, Periphere Ödeme, die sich nach der Behandlung zurückbildeten.

Sehr selten: Hyponatriämie, Gynäkomastie.


4.9 Überdosierung

Symptome einer Intoxikation

Informationen zu den Wirkungen einer Überdosierung beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis zu 160 mg/Tag und Tagesdosen bis 400 mg wurden ebenso wie i.v.-Einzeldosen bis 80 mg und i.v.-Tagesdosen bis 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen vertragen.


Therapie einer Intoxikation

Außer Atem- und Kreislaufkontrolle gemäß allgemeiner Intoxikationsbehandlungsvorschriften gibt es keine direkten therapeutischen Empfehlungen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektiver Protonenpumpenhemmer, substituiertes Benzimidazol

ATC-Code: A02BC01


Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d.h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist. Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren wie Histamin- (H2), Muskarin (M1) oder auch gastrinergen Rezeptoren, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.


Aufgrund seines Wirkmechanismus verringert Omeprazol nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Omeprazol erhöht aufgrund seines Wirkmechanismus den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen. Als schwache Base reichert sich Omeprazol im sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch die Protonierung als Enzymhemmer wirksam. In der sauren Umgebung bei einem pH-Wert kleiner als 4 wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid überführt. Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe Pkt. 5.2). Ein ausreichend tiefer pH-Wert wird ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Omeprazol-Sulfenamid bindet das Enzym und hemmt dessen Aktivität. Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, wird weniger Omeprazol umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedbackmechanismus geregelt.


In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde während der Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe Pkt. 5.3), wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.


Der größte Teil der klinischen Erfahrung aus kontrollierten, randomisierten Studien zeigt, dass mit Omeprazol 2x 20 mg in der Kombination mit 2 Antibiotika über eine Woche eine 80%-ige Eradikationsrate bei Patienten mit gastroduodenalen Ulzera erzielt werden kann. Wie erwartet, werden bei Patienten, die mit Metronidazol-resistenten Keimen infiziert sind, signifikant niedrigere Eradikationsraten erzielt. Deshalb sollten Informationen über die örtliche Häufigkeit von Resistenzen und örtliche Therapierichtlinien bei der Auswahl des geeigneten Regimes für die Eradikationstherapie berücksichtigt werden. Weiterhin sollte bei Patienten mit fortdauernder Infektion die Möglichkeit einer sekundären Resistenzentwicklung (bei Keimen mit primärer Empfindlichkeit) gegenüber einem antibakteriell wirkenden Mittel für die Auswahl des Zweitregimes in Betracht gezogen werden. Weiterhin zeigen klinische Studien, dass nach einer erfolgreichen Eradikation bei Patienten mit peptischer Ulkuskrankheit, die Rezidivraten, im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion, für Duodenalulzera und wahrscheinlich auch für Magenulzera außergewöhnlich niedrig sind.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Allgemeine Pharmakokinetik

Omeprazol ist säureempfindlich und wird deshalb oral als magensaftresistente Tablette verabreicht. Die Resorption findet im Dünndarm statt. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1-3 Stunden erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten, und die Plasmaclearance 0,3-0,6 l/min. Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (sog. "langsame Metabolisierer“ in Bezug auf CYP2C19) wurde eine verlangsamte Elimination beobachtet. Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich in diesen Fällen ca. 3-fach verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10-fache erhöhen.


Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95%.


Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt. Diese eigentliche Wirksubstanz bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen Membran und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern sie korreliert mit der Fläche unter der Plasmaspiegelzeitkurve.


Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP2C19. Ein geringer Prozentsatz der Patienten, besitzt kein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma vorhandene Metabolite sind das Sulfon, Sulfid und das Hydroxy-Omeprazol. Diese Metabolite haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20% der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80% über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die entsprechende Carbonsäure.


Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei einmal täglicher Verabreichung kann jedoch ausgeschlossen werden.


Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die Plasmaelimination etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von gesunden Probanden und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden.


Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von 50% gemessen. Dies kann durch die Abnahme der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.


Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als 90%. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seiner Metaboliten beobachtet.


Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von Omeprazol 20 mg beträgt ungefähr 35%. Bei wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60% an. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des verringerten First-pass-Effekts auf über 90% ansteigen.


Für Omeprazol STADA® konnte sowohl unter Einmal- als auch unter Mehrfachgabe die Bioäquivalenz mit dem Originalpräparat nachgewiesen werden.


Die Wirkung einer fettreichen Mahlzeit auf die Bioverfügbarkeit von Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Tabletten wurde in Studien unter Einmal- als auch Mehrfachgabe geprüft. Die Omeprazol-Resorption des Test- als auch des Referenzpräparates ist unter dem Einfluss einer fettreichen Mahlzeit verzögert und vermindert.


Daher sollen Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Tabletten strikt vor dem Essen oder nüchtern eingenommen werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In präklinischen Studien zur akuten und chronischen Toxizität wurden keine für die Anwendung am Menschen relevanten Ergebnisse ermittelt.


In den 2-Jahres-Karzinogenitätsstudien an Ratten - dies entspricht einer lebenslangen Behandlung der Ratten - wurden ECL-Zell-Karzinoide gefunden. Ratten, die mit hohen Dosen Omeprazol über 1 Jahr behandelt wurden, zeigten nach diesem Jahr und auch in dem Nachbeobachtungsjahr keinerlei Karzinoide. Der Mechanismus, der der Bildung von Magenkarzinoiden zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und verschiedene Studien lassen die Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine Sekundärreaktion auf die massiv erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der Behandlung handelt. ECL-Zell-Karzinoide wurden weder in Studien an Mäusen noch an Hunden gesehen.

Bei den Mutagenitätsuntersuchungen (in vitro und in vivo) fanden sich keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Betadex, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Glycerolmono/diacetatmonoalkanoat (C16-C20), Hypromellosephthalat, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Eisen(II,III)oxid (E172), Titandioxid (E171).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre.


6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über +25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blister: Polyamid/Aluminium/PVC-Aluminium

Originalpackung mit 15, 20, 30, 50, 60 und 100 magensaftresistenten Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


STADApharm GmbH

Stadastraße 2-18

61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0

Telefax: 06101 603-259

Internet: www.stada.de


8. Zulassungsnummer


50201.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


13.07.2001/19.08.2009


10. Stand der Information


August 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

17


Omeprazol STADA 20 mg magensaftresistente Tabletten STADApharm SPC/FI Zul.Nr.: 50201.00.00