Ondansetron Beta 8 Mg Filmtabletten
alt informationenOndansetron beta 4 / 8 mg Filmtabletten ENR 2153442, 2153443
Ondansetron beta i.v. 8 mg ENR 2153445
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Ondansetron beta 4mg Filmtabletten
Ondansetron beta 8mg Filmtabletten
Ondansetron beta i.v. 8mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Ondansetron beta 4 mg/-8 mg:
1 Filmtablette enthält 4 mg bzw. 8 mg Ondansetron, als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat.
Sonstiger Bestandteil: Lactose
Ondansetron beta i.v. 8 mg:
1 Ampulle zu 4 ml Injektionslösung enthält 8 mg Ondansetron, als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat.
Sonstige Bestandteile: Natriumverbindungen
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Ondansetron beta 4 mg/-8 mg:
Filmtablette
Weiße, längliche, bikonvexe Filmtablette mit der Prägung „4“ bzw. „8“ (je nach Stärke) auf einer Seite.
Ondansetron beta i.v. 8 mg:
Injektionslösung
Klare Lösung.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Ondansetron beta 4 mg Filmtabletten
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei Erwachsenen und Kindern über 2 Jahren
- bei Therapie mit Zytostatika
- bei Strahlentherapie
Ondansetron beta 8 mg Filmtabletten
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei Erwachsenen
- bei Therapie mit Zytostatika
- bei Strahlentherapie
- nach Operationen
Ondansetron beta i.v. 8 mg
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei Erwachsenen
- bei Therapie mit Zytostatika
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Ondansetron betai.v.8 mg :
zur intravenösen Injektion, oder nach vorgeschriebener Verdünnung, zur intravenösen Infusion.
Ondansetron beta 4 mg / 8 mg Filmtabletten:
zum Einnehmen.
Durch Zytostatika und Bestrahlungen hervorgerufene Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen
Erwachsene
Hochemetogene Chemotherapie, z. B. mit Cisplatin:
Am Tag der Chemotherapie nach den therapeutischen Bedürfnissen
entweder
unmittelbar vor Gabe des Chemotherapeutikums initial 8 mg Ondansetron langsam i.v.injizieren bzw. über 15 Minuten infundieren. Danach fortsetzen als kontinuierliche i.v. Infusion mit einer Infusionsrate von 1 mg/ Stunde bis zu einer Dauer von 24 Stunden oder 2 weitere Dosen von 8 mg Ondansetron jeweils im Abstand von 2 - 4 Stunden entweder als langsame i.v. Injektion oder 15-minütige Kurzzeit-Infusion ver-abreichen
oder
unmittelbar vor Gabe des Chemotherapeutikums 32 mg Ondansetron, verdünnt mit 50 - 100 ml physiologischer Kochsalzlösung oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung (siehe Mischbarkeit von Ondansetron beta i.v.), über mindestens 15 Minuten infundieren
oder
unmittelbar vor Gabe des Chemotherapeutikums 8 mg Ondansetron langsam intravenös injizieren.
Die antiemetogene Wirksamkeit von Ondansetron kann bei hochemetogener Chemotherapie durch die einmalige intravenöse Gabe von 20 mg Dexamethason 21-dihydrogenphosphat, Dinatriumsalz vor Beginn der Chemotherapie gesteigert werden.
Nach der Chemotherapie wird die Behandlung bis zu weiteren 5 Tagen fortgesetzt mit 8 mg Ondansetron oral alle 12 Stunden (morgens und abends).
Moderat emetogene Chemotherapieverfahren, z. B. mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Carboplatin:
Unmittelbar vor Gabe des Chemotherapeutikums 8 mg Ondansetron langsam i.v. injizieren bzw. über 15 Minuten infundieren
oder
1 - 2 Stunden vor Chemotherapiegabe 8 mg Ondansetron oral geben.
Die Behandlung wird bis zu insgesamt 5 Tagen weitergeführt mit 8 mg oral alle 12 Stunden (morgens und abends).
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei Strahlentherapie:
8 mg Ondansetron oral alle 12 Stunden (morgens und abends) verabreichen. Die erste Dosis sollte dabei 1 - 2 Stunden vor der Bestrahlung eingenommen werden. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Länge der durchgeführten Strahlentherapie.
Ältere Patienten
Wirksamkeit und Verträglichkeit waren bei über 65-jährigen Patienten ähnlich wie bei jüngeren Erwachsenen, so dass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.
Kinder
Erfahrungen sind gegenwärtig noch begrenzt. Bei Kindern über 2 Jahren können unmittelbar vor Chemotherapie 5 mg/m2 Körperoberfläche i.v.* über 15 Minuten mit anschließender oraler Gabe von 4 mg Ondansetron alle 12 Stunden (morgens und abends) über 5 Tage gegeben werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit mittlerer bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollte eine tägliche Gesamtdosis von 8 mg Ondansetron (oral oder intravenös) nicht überschritten werden, da die Clearance signifikant verringert und die Serumhalbwertszeit signifikant erhöht ist.
Patienten mit eingeschränktem Spartein-/Debrisoquin-Metabolismus
Bei Untersuchungen an Probanden mit nachgewiesener Einschränkung des Metabolismus von Spartein und Debrisoquin wurde keine veränderte Halbwertszeit für Ondansetron festgestellt. Folglich sind nach wiederholter Gabe bei solchen Patienten keine anderen Substanzspiegel als bei der „normalen“ Bevölkerung zu erwarten.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen nach Operationen
Erwachsene
Prophylaxe von postoperativer Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen:
16 mg Ondansetron oral 1 Stunde vor der Narkose
oder
4 mg* Ondansetron bei Einleitung der Anästhesie langsam intravenös injizieren.
Therapie von postoperativer Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen:
4 mg* Ondansetron langsam intravenös injizieren.
Kinder
Prophylaxe von postoperativer Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen:
0,1 mg/kg KG bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg* Ondansetron bei Einleitung der Anästhesie langsam intravenös injizieren.
Therapie von postoperativer Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen:
0,1 mg/kg KG bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg* Ondansetron langsam intravenös injizieren.
(* Hierfür stehen Ondansetron-haltige Injektionslösungen mit geeigneter Stärke zur Verfügung.)
Ältere Patienten
Die Erfahrungen mit Ondansetron in der Prophylaxe/Therapie postoperativer Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei älteren Patienten sind begrenzt.
Von über 65-jährigen Patienten, die eine Chemotherapie erhielten, wurde Ondansetron gut vertragen.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit mittlerer bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollte eine tägliche Gesamtdosis von 8 mg Ondansetron (oral oder intravenös) nicht überschritten werden, da die Clearance signifikant verringert und die Serumhalbwertszeit signifikant erhöht ist.
Mischbarkeit von Ondansetron beta i.v. 8 mg :
Ondansetron beta i.v. 8 mg ist mit folgenden gebräuchlichen Infusionslösungen mischbar:
-
Kochsalzlösung 0,9 %
-
Glucoselösung 5 %
-
Mannitollösung 10 %
-
Ringerlösung
-
Kaliumchlorid- / Natriumchloridlösung 0,3 % / 0,9 %,
-
Kaliumchlorid- / Glucoselösung 0,3 % / 5 %.
Die Lösungen sollen vor Gebrauch frisch zubereitet werden.
Die Kompatibilitätsuntersuchungen mit den o. g. Lösungen zeigten, dass die Mischungen bis zu 7 Tage stabil sind (bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank).
Verabreichung mit anderen Arzneimittellösungen
Dexamethason-21-dihydrogenphosphat, Dinatriumsalz
20 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat, Dinatriumsalz können als langsame intravenöse Injektion über 2 - 5 Minuten mittels eines Y-Stückes dem Ondansetron enthaltenden Infusionssystem zugesetzt werden, mit dem 8 oder 32 mg Ondansetron in 50 - 100 ml einer kompatiblen Infusionslösung (s. Mischbarkeit von Ondansetron beta i.v. 8 mg ) als Kurzzeit-Infusion über ca. 15 Minuten verabreicht werden.
Die folgenden Infusionslösungen dürfen nur über ein Y-Stück dem Ondansetron enthaltenden Infusionssystem zugegeben werden, wobei die Ondansetron-Konzentration im Bereich von 16 - 160 µg/ml (z. B. 8mg/500 ml bzw. 8 mg/50 ml) und die Ondansetron-Infusionsrate bei 1 mg/Stunde liegen sollte.
Cisplatin-haltige Lösungen
Die Konzentration Cisplatin-haltiger Lösungen, die über einen Zeitraum von einer bis acht Stunden gegeben werden können, darf 0,48 mg/ml (z. B. 240 mg/500 ml) nicht überschreiten.
Carboplatin-haltige Lösungen
Die Konzentration Carboplatin-haltiger Lösungen, die über einen Zeitraum von 10 Minuten bis zu einer Stunde gegeben werden können, darf den Bereich 0,18 mg/ml bis 9,9 mg/ml (z. B. 90 mg/500 ml bzw. 990 mg/100 ml)nicht überschreiten.
Fluorouracil-haltige Lösungen
Die Konzentration Fluorouracil-haltiger Lösungen, die mit einer Infusionsrate von mindestens 20 ml/Stunde (500 ml/24 Stunden) gegeben werden können, darf 0,8 mg/ml (z. B. 2,4 g/3 l oder 400 mg/500 ml) nicht überschreiten. Höhere Fluorouracil-Konzentrationen führen zu einer Fällung des Ondansetron. Die Fluorouracil-haltigen Lösungen können Magnesiumchlorid bis zu einer Konzentration von 0,045 % (m/v) enthalten.
Etoposid-haltige Lösungen
Die Konzentration Etoposid-haltiger Lösungen, die über einen Zeitraum von 30 Minuten bis zu einer Stunde gegeben werden können, darf den Bereich 0,14 mg/ml bis 0,25 mg/ml (z. B. 70 mg/500 ml bzw. 250 mg/1 l) nicht überschreiten.
Ceftazidim-haltige Lösungen
Ceftazidim-Dosen von 250 - 2000 mg, die nach den Angaben des Herstellers zubereitet werden (2,5 ml Wasser für Injektionszwecke für 250 mg und 10 ml für 2 g Ceftazidim), können als intravenöse Bolusinjektion über ca. 5 Minuten gegeben werden.
Cyclophosphamid-haltige Lösungen
Dosen von 100 mg - 1 g Cyclophosphamid, die nach den Angaben des Herstellers zubereitet werden (5 ml Wasser für Injektionszwecke für 100 mg Cyclophosphamid), werden als i.v. Bolusinjektion über ca. 5 Minuten gegeben.
Doxorubicin-haltige Lösungen
Dosen von 10 - 100 mg Doxorubicin, die nach den Angaben des Herstellers zubereitet werden (5 ml Wasser für Injektionszwecke für 10 mg Doxorubicin), werden als i.v. Bolusinjektion über ca. 5 Minuten gegeben.
Hinweis:
Ondansetron beta i.v. 8 mg darf nicht im Autoklaven sterilisiert werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile oder einen anderen 5-HT3 Rezeptor-Antagonisten wie z. B. Granisetron oder Dolasetron.
Das Arzneimittel darf nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewandt werden, da für diesen Personenkreis bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Darmmotilität (Obstruktion), da Ondansetron die Motilität des unteren Magen-Darm-Traktes vermindern kann.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten, die erste Anzeichen einer Hautreaktion oder anderer Überempfindlichkeitsreaktionen an sich bemerken, sollten das Arzneimittel absetzen und sich mit ihrem behandelnden Arzt in Verbindung setzen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ondansetron beta 4mg / -8mg Filmtabletten nicht einnehmen.
Ondansetron beta i.v. 8 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium
pro Ampulle.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Spezielle Untersuchungen haben gezeigt, dass mit Ondansetron keine Wechselwirkungen mit Alkohol, Temazepam, Furosemid, Alfentanil, Propofol und Thiopental auftreten.
Phenytoin, Carbamazepin und Rifampizin
Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die die Enzymaktivität von CYP3A4 induzieren (z.B. Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin), waren die orale Clearance von Ondansetron erhöht und die Blutkonzentrationen vermindert.
Tramadol
Daten aus kleineren Studien weisen darauf hin, dass Ondansetron den analgetischen Effekt von Tramadol herabsetzen kann.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangerschaften lassen nicht auf Nebenwirkungen von Ondansetron auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Tierstudien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen. Bei der Anwendung an schwangeren Frauen ist vor allem während des ersten Schwangerschaftsdrittels Vorsicht geboten. Es sollte eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.
Stillzeit
Da Versuche gezeigt haben, dass Ondansetron in die Muttermilch von säugenden Tieren übergeht (siehe Abschnitt 5.3), wird für Mütter, die Ondansetron erhalten, das Stillen nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ondansetron hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende
Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <
1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Arrhythmie, Brustschmerzen mit oder ohne ST-Streckensenkung im EKG, Bradykardie
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Krampfanfälle, Extrapyramidalreaktionen wie dystonische Reaktionen, akute, krisenhafte Störungen der Okulomotorik mit Blickabweichung (Crisis oculogyris). Diese Erscheinungen blieben ohne nachweisliche dauerhafte klinische Folgen.
Selten: Benommenheit bei schneller i.v.-Verabreichung
Augenerkrankungen
Selten: Vorübergehende Sehstörungen (z.B. Schleiersehen) bei schneller i.v.-Verabreichung
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Schluckauf
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation
Da Ondansetron die Dickdarmpassage verlangsamt, können die Präparate bei einigen Patienten zur Obstipation führen. Patienten mit Anzeichen einer subakuten Darmobstruktion sollten nach Gabe des Arzneimittels überwacht werden.
Gefäßerkrankungen
Häufig: Wärmegefühl, Flush
Gelegentlich: Blutdruckabfall
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Lokale Irritationen an der Einstichstelle bei i.v.-Verabreichung- insbesondere bei wiederholter Anwendung.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (manchmal schwerwiegend) einschließlich Anaphylaxie.
Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.
Überempfindlichkeitsreaktionen wurden auch bei Patienten beobachtet, die diese Erscheinungen mit anderen selektiven 5-HT3- Antagonisten gezeigt haben.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Asymptomatische Erhöhungen der Leberwerte
4.9 Überdosierung
Bei einer beschränkten Anzahl von Patienten wurde nach Überdosierung über folgende Auswirkungen berichtet: Sehstörungen, schwere Verstopfung, niedriger Blutdruck und eine vasovagale Episode mit vorübergehendem AV-Block II. Grades. In allen Fällen verschwanden die Erscheinungen wieder vollständig.
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel gegen Ondansetron, daher sollen bei Verdacht auf Überdosierung erforderlichenfalls eine angemessene symptomatische Therapie und unterstützende Maßnahmen ergriffen werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Ondansetron ist ein hochselektiver, kompetitiver 5-HT3-Rezeptor-Antagonist
ATC-Code: A04AA01
Der exakte pharmakologische Wirkungsmechanismus bei der Kontrolle von Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen ist beim Menschen noch nicht aufgeklärt.
Tierexperimentelle Untersuchungen zeigen, dass sowohl zytotoxische Chemo- als auch Strahlentherapie eine Freisetzung von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin) im Dünndarm bewirken. 5-HT stimuliert
5-HT3-Rezeptoren an Neuronen in der Peripherie (viszeraler afferenter Vagus) und im Zentralnervensystem (Area postrema), wodurch ein Brechreiz hervorgerufen wird. Ondansetron antagonisiert direkt an 5-HT3-Rezeptoren die Wirkung von 5-HT und hemmt so den biochemisch/pharmakologischen Vorgang des Erbrechens.
In einer pharmakopsychologischen Probanden-Studie zeigte Ondansetron keine sedierende Wirkung.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ondansetron wird nach oraler Verabreichung rasch absorbiert. Nach Gabe einer oralen Dosis von 8 mg beträgt die maximale Plasmakonzentration über 30 ng/ml nach 1.5 Stunden. Die Bioverfügbarkeit von Ondansetron nach oraler Gabe der Filmtabletten beträgt ca. 60 %. Die Verfügbarkeit von Ondansetron nach oraler und intravenöser Gabe ist mit einer Eliminationshalbwertszeit von über 3 Stunden und einem Verteilungsvolumen im steady state von ca. 140 Liter ähnlich. Zwischen Plasmaspiegeln und antiemetischer Wirkung besteht keine direkte Korrelation. Die Plasma-Protein-Bindung beträgt 70 - 76 %. Aus dem systemischen Kreislauf wird Ondansetron hauptsächlich durch hepatische Metabolisierung über verschiedene enzymatische Reaktionswege eliminiert. Weniger als 5 % der resorbierten Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden.
An gesunden älteren Freiwilligen durchgeführte Studien haben gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Ondansetron bei dieser Patientengruppe mit 65 % leicht erhöht ist und die Eliminationshalbwertszeit auf 5 Stunden verlängert ist. Bei einer Studie an Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist die systemische Clearance deutlich herabgesetzt, was sich in einer verlängerten Halbwertszeit (15 - 32 Stunden) und einer Bioverfügbarkeit von fast 100 % nach oraler Verabreichung aufgrund des reduzierten first-pass Metabolismus widerspiegelt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Ondansetron und seine Stoffwechselprodukte werden bei Ratten in der Milch akkumuliert; das Milch/Plasma-Verhältnis betrug 5:2.
Eine Untersuchung mit geklonten menschlichen kardialen Ionenkanälen hat ergeben, dass Ondansetron über das Potenzial verfügt, die kardiale Repolarisierung über eine Blockade der HERG-Kaliumkanäle zu beeinflussen. Die klinische Bedeutung dieses Befundes ist unklar.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ondansetron beta 4mg Filmtabletten und Ondansetron beta 8mg Filmtabletten:
Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol (400)
Ondansetron betai.v.8mg :
Natriumchlorid, Natriumcitrat 2 H2O, Citronensäure-Monohydrat, Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Angaben zur Mischbarkeit siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Ondansetron beta 4mg/ -8 mg Filmtabletten
Aluminium/Aluminium- Blisterpackung
10 (N 1) und 30 (N2) Filmtabletten
Klinikpackung mit 10 x 10 Filmtabletten
Ondansetron beta i.v. 8mg
Durchsichtige Glasampullen (Glas Typ I)
5 Ampullen zu je 4 ml Injektionslösung (N 1)
Klinikpackung mit 10 x 5 Ampullen zu je 4 ml Injektionslösung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
betapharm
Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95
86156 Augsburg
Telefon 0821/ 74 88 10
Telefax 0821/ 74 88 14 20
e-mail info@betapharm.de
Unsere Service-Nummern für Sie:
Telefon 0800/7488100
Telefax 0800/7488120
8. Zulassungsnummern
Ondansetron beta 4 mg Filmtabletten 53442.00.00
Ondansetron beta 8 mg Filmtabletten 53442.01.00
Ondansetron beta i.v. 8 mg 53442.01.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung
Ondansetron beta 4 mg/ -8 mg Filmtabletten 02.05.2003
Ondansetron beta i.v. 8 mg 19.05.2003
10. Stand der Information
März 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
20/20