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Ondansetron Hikma 4 Mg/2 Ml Injektionslösung

Ondanseton Hikma 4 mg/2 ml Injektionslösung

ENR: 2164985

Zul.-Nr.: 64985.00.00

spc-MRPvar007


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml Injektionslösung

Ondansetron Hikma 8 mg/4 ml Injektionslösung


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Lösung enthält 2 mg Ondansetron als Ondansetron-Hydrochloriddihydrat.


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml Injektionslösung:

1 Ampulle zu 2 ml enthält 4 mg Ondansetron als Ondansetron-Hydrochloriddihydrat.


Ondansetron Hikma 8 mg/4 ml Injektionslösung:

1 Ampulle zu 4 ml enthält 8 mg Ondansetron als Ondansetron-Hydrochloriddihydrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung.


Klare und farblose Lösung mit einem pH-Bereich von 3,3‑4,0.


4. KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


Ondansetron ist für die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen angezeigt, die durch eine zytotoxische Chemotherapie oder eine Strahlentherapie induziert wurden und für die Prophylaxe und Behandlung von post­operativer Übelkeit und Erbrechen (PONV).


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml und 8 mg/4 ml Injektionslösung: zur intravenösen Injektion oder nach Verdünnung zur intravenösen Infusion.


4.2.1. Chemotherapie und Strahlentherapie:


Erwachsene: Das emetogene Potential der Krebstherapie fällt abhängig von den Dosen und Kombinationen aus Chemotherapie und Strahlentherapie unterschiedlich aus. Verabreichungsweg und Dosis von Ondansetron sollten flexibel gewählt werden und sich an den folgenden Aussagen orientieren. Die Dosis sollte im Bereich von 8‑32 mg pro Tag liegen.


Emetogene Chemotherapie und Strahlentherapie:


Bei Patienten, die eine emetogene Chemotherapie oder eine Strahlentherapie erhalten, kann Ondansetron entweder oral oder intravenös verabreicht werden.


Bei der Mehrzahl der Patienten, die eine emetogene Chemotherapie oder eine Strahlentherapie erhalten, sollte Ondansetron 8 mg als langsame intravenöse Injektion oder als kurz dauernde intravenöse Infusion über 15 Minuten verabreicht werden, die unmittelbar vor der Behandlung erfolgt; gefolgt von 8 mg oral alle zwölf Stunden.


Zum Schutz gegen verzögert auftretendes oder länger andauerndes Erbrechen nach den ersten 24 Stunden, sollte nach einem Behandlungszyklus über bis zu 5 Tage eine orale Behandlung mit Ondansetron fortgesetzt werden. Für diesen Zweck sollten andere Darreichungsformen von Ondansetron verwendet werden.


Hochemetogene Chemotherapie:


Bei Patienten, die eine hochemetogene Chemotherapie erhalten, wie z.B. hoch dosiertes Cisplatin, kann Ondansetron intravenös verabreicht werden.

Es wurde gezeigt dass die folgenden Anwendungsschemata von Ondansetron in den ersten 24 Stunden einer Chemotherapie gleich wirksam sind:


Einzeldosis von 8 mg als langsame intravenöse Injektion unmittel­bar vor der Chemotherapie;


Dosis von 8 mg als langsame intravenöse Injektion oder als kurz dauernde intravenöse Infusion über 15 Minuten unmittelbar vor der Chemotherapie, gefolgt von zwei weiteren intravenösen Dosen von 8 mg in einem Abstand von zwei oder vier Stunden oder von einer Dauer­infusion mit 1 mg/Stunde über bis zu 24 Stunden;


Einzeldosis von 32 mg nach Verdünnung in 50-100 ml Kochsalzlösung oder einer ande­ren kompatiblen Infusionsflüssigkeit (siehe Abschnitt 6.6), als Infusion über mindestens 15 Minuten unmittelbar vor der Chemotherapie.


Die Wahl des Anwendungsschemas sollte sich am Schweregrad der emetogenen Belastung orientieren.


Die Wirksamkeit von Ondansetron bei hochemetogenen Chemotherapien kann durch die zusätzliche einmalige intravenöse Gabe von Dexamethasonnatriumphosphat, 20 mg, vor der Chemotherapie verstärkt werden.


Zum Schutz gegen verzögert auftretendes oder länger andauerndes Erbrechen nach den ersten 24 Stunden, sollte nach einem Behandlungszyklus über bis zu 5 Tage eine orale Therapie mit Ondansetron fortgesetzt werden. Für diesen Zweck sollten andere Darreichungsformen von Ondansetron verwendet werden.


Kinder (2 Jahre und älter) und Jugendliche (< 18 Jahre):


Die Erfahrungen bei pädiatrischen Patienten sind begrenzt. Bei Kindern über zwei Jahren kann Ondansetron als intravenöse Einzeldosis von 5 mg/m2 über 15 min unmittelbar vor der Chemotherapie und zwölf Stunden später in einer Dosierung von 4 mg oral verabreicht werden. Für diesen Zweck sollten andere Darreichungsformen von Ondansetron verwendet werden.

Es liegen keine Erfahrungen bei Kindern unter 2 Jahren vor.


Ältere Patienten:


Ondansetron wird von Patienten über 65 Jahren gut vertragen und es sind keine Änderungen von Dosis, Verabreichungshäufigkeit oder Verabreichungsweg erforderlich.


Siehe auch 4.2.3 „Spezielle Populationen“.


4.2.2. Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV):


Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen

Erwachsene: Ondansetron kann zur Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen per os oder als intravenöse Injektion verabreicht werden.


Ondansetron kann als Einzeldosis von 4 mg als langsame intravenöse Injektion bei der Narkose-Einleitung verabreicht werden.


Behandlung von bereits aufgetretener postoperativer Übelkeit und Erbrechen

Zur Behandlung von bereits aufgetretener postoperativer Übelkeit und Erbrechen wird eine Einzeldosis von 4 mg als langsame intravenöse Injektion empfohlen.


Kinder (2 Jahre und älter) und Jugendliche (< 18 Jahre):

Zur Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei Kindern, bei denen ein operativer Eingriff unter Allgemeinanästhesie vorgenommen wird, kann Ondansetron in einer Dosis von 0,1 mg/kg bis maximal 4 mg als langsame intravenöse Injektion entweder vor, während oder nach der Narkose-Einleitung verabreicht werden.


Zur Behandlung von bereits eingetretener postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei Kindern kann Ondansetron in einer Dosis von 0,1 mg/kg bis maximal 4 mg als langsame intravenöse Infusion verabreicht werden.


Die Daten zur Anwendung von Ondansetron bei der Prophylaxe und Behand­lung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei Kindern unter 2 Jahren sind begrenzt.


Ältere Patienten:

Die Erfahrungen zur Anwendung von Ondansetron zur Prophylaxe und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV) bei älteren Patienten sind begrenzt. Allerdings wird Ondansetron von Patienten über 65 Jahren, die eine Chemo­therapie erhalten, gut vertragen.


Siehe auch 4.2.3 „Spezielle Populationen“.


4.2.3. Spezielle Populationen


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:Es sind keine Änderungen von Tagesdosis, Verabreichungshäufigkeit oder Verabreichungs­weg erforderlich.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die Clearance von Ondansetron signifikant vermindert und die Serumhalbwertzeit signifikant verlängert. Bei diesen Patienten sollte eine Tagesdosis von insgesamt 8 mg nicht überschritten werden.


Patienten mit eingeschränktem Spartein-/Debrisoquin-Metabolismus: Bei Patienten, die als langsame Metabolisierer von Spartein und Debrisoquin eingestuft wer­den, ist die Eliminationshalbwertzeit von Ondansetron unverändert. Entsprechend unter­scheidet sich die Medikamentenexposition bei diesen Patienten nach wiederholter Verabreichung nicht von der der Allgemeinbevölkerung. Es sind keine Änderungen von Tagesdosis oder Verabreichungshäufigkeit erforderlich.


Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Ondansetron oder andere selektive 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Granisetron, Dolasetron) oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Da bekannt ist, dass Ondansetron die Dickdarmpassagezeit verlängert, sollten Patienten mit Zeichen eines subakuten Darmverschlusses nach der Verabreichung überwacht werden.


Bei Patienten mit adenotonsillären Operationen kann die Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen mit Ondansetron okkulte Blutungen maskieren. Diese Patienten sollten nach der Gabe von Ondansetron daher sorgfältig überwacht werden.


Da bisher nur wenige Erfahrungen zur Anwendung von Ondansetron bei Herzpatienten vorliegen, ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Ondansetron und Anästhetika bei Patienten mit Arrhythmien oder kardialen Überleitungsstörungen oder bei Patienten, die mit Antiarrhythmika oder Betablockern behandelt werden, Vorsicht geboten.


Ondansetron ist nicht für die Prophylaxe und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei Kindern nach intraabdominellen Operationen angezeigt.


Das Arzneimittel darf nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden, da die Erfahrungen bei diesen Patienten begrenzt sind.


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml und 8 mg/4 ml Injektionslösung enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist im Wesentlichen ‚natriumfrei’.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ondansetron den Metabolismus anderer Arzneimittel, die häufig gemeinsam verabreicht werden, induziert oder hemmt. Spezielle Studien zeigten, dass Ondansetron keine Wechselwirkungen mit Alkohol, Temazepan, Furosemid und Propofol aufweist.


Tramadol: Einige Studien zeigten, dass Ondansetron die analgetische Wirkung von Tramadol verringern kann.


Ondansetron wird durch mehrere Leberenzyme der Cytochrom-P-450-Familie verstoff­wechselt: CYP3A4, CYP2D6 und CYP1A2. Aufgrund der Vielzahl der Stoffwechselenzyme, die am Metabolismus von Ondansetron beteiligt sind, wird die Hemmung oder verminderte Aktivität eines Enzyms (z.B. genetischer Mangel an CYP2D6) normalerweise durch andere Enzyme kompensiert und sollte nur eine geringe oder nicht signifikante Änderung der Gesamtclearance von Ondansetron oder der erforderlichen Dosis zur Folge haben.


Bei Patienten, die Substanzen mit stark induzierender Wirkung auf CYP3A4 erhalten (d.h. Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin), stieg die orale Clearance von Ondansetron an und die Blutkonzentrationen nahmen ab.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Für Ondansetron liegen keine klinischen Daten zu exponierten humanen Schwangerschaften vor. Untersuchungen an Tieren zeigten keine teratogenen Wirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Bei der Verordnung bei schwangeren Frauen ist insbesondere im ersten Trimenon Vorsicht geboten. Es ist eine sorgfältige Risiko/Nutzen-Abwägung vorzunehmen.

Die Anwendung von Ondansetron während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.


Stillzeit

Untersuchungen zeigten, dass Ondansetron bei säugenden Tieren in die Muttermilch übertritt (siehe Abschnitt 5.3). Aus diesem Grund wird empfohlen, dass Frauen, die Ondansetron erhalten, nicht stillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Ondansetron Hikma hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:


Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000, einschließlich gemeldeter Einzelfälle)


Erkrankungen des Immunsystems

Selten (>1/10.000, <1/1.000): Manchmal schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp, einschließlich Anaphylaxie. Anaphylaxie kann tödlich verlaufen.


Überempfindlichkeitsreaktionen wurden auch bei Patienten beobachtet, die gegen andere selektive 5-HT3-Antagonisten empfindlich waren.


Erkrankungen des Nervensystems

Selten (>1/10.000, <1/1.000): Es gab Berichte, die auf unwillkürliche Bewegungsstörungen wie extrapyramidale Reaktionen in Form von z.B. oku­logyrischen Krisen/dystonen Reaktionen hinwiesen, ohne dass persistierende klinische Folgen sicher nachweisbar waren, und es wurde selten über Krampfanfälle berichtet. Es ist jedoch kein pharmakologischer Mechanismus bekannt, über den Ondansetron diese Wirkungen her­vorrufen könnte.


Augenerkrankungen

Selten (>1/10.000, <1/1.000): Vorübergehende Sehstörungen (z.B. verschwommenes Sehen) und Benommenheit/Schwindel während einer schnellen intravenösen Verabreichung von Ondansetron.

Sehr selten (<1/10.000, einschließlich gemeldeter Einzelfälle): vorübergehende Blindheit.


Herzerkrankungen

Selten (>1/10.000, <1/1.000): Brustschmerzen mit oder ohne ST-Streckensenkung, Herzrhythmusstörun­gen, Hypotonie und Bradykardien.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig (>1/100, <1/10): Es ist bekannt, dass Ondansetron die Dickdarmpassagezeit verlängert und bei einigen Patien­ten eine Obstipation verursachen kann. Patienten mit Anzeichen einer subakuten Darmobstruktion sind zu überwachen.


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich wurde ein asymptomatischer Anstieg der Leberwerte beobachtet.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Haut­ausschlag, Urtikaria, Juckreiz) kommen, die sich manchmal entlang der Vene ausbreiten, in der die Injektion erfolgte.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig (>1/100, <1/10): Kopfschmerzen, Flushing- oder Wärmegefühl, Schluckauf.

Gelegentlich (1/1.000,<1/100): Asymptomatischer Anstieg der Leberwerte.


4.9 Überdosierung


Es liegen bislang nur wenige Informationen zu Überdosierungen mit Ondansetron vor. Aller­dings erhielt eine begrenzte Zahl von Patienten eine Überdosis. Dabei kam es zu Sehstörun­gen, schwerer Obstipation, Hypotonie, sowie vagovasalen Episoden mit vorübergehendem AV-Block zweiten Grades. Diese Ereignisse bildeten sich in allen Fällen vollständig zurück. Es gibt kein spezifisches Antidot für Ondansetron, so dass in allen Fällen mit Verdacht auf eine Überdosierung eine angemessene symptomatische und supportive Therapie erfolgen sollte.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel gegen Übelkeit – Serotonin-(5HT3)-Antagonisten


ATC-Code: A04A A01.


Ondansetron ist ein wirkstarker, hoch selektiver 5HT3-Rezeptorantagonist.

Der genaue Wirk­mechanismus, über den Ondansetron Übelkeit und Erbrechen vermindert, ist nicht bekannt. Chemotherapeutika und eine Strahlentherapie können zur Freisetzung von 5HT im Dünndarm führen und auf diese Weise durch Aktivierung vagaler Afferenzen über 5HT3-Rezeptoren einen Brechreflex herbeiführen. Ondansetron hemmt die Ingangsetzung dieses Reflexes. Die Aktivierung vagaler Afferenzen kann außerdem zur Freisetzung von 5HT in der Area postrema am Boden des vierten Ventrikels führen. Auch auf diese Weise kann über zentrale Mechanismen eine Emesis gefördert werden. Damit beruht die Wirkung von Ondansetron bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, das durch eine zytotoxische Chemotherapie oder Strahlentherapie induziert wurde, vermutlich auf einem Antagonismus an 5HT3-Rezepto­ren auf Neuronen sowohl des peripheren Nervensystems als auch des Zentralnervensystems. Die Wirkmechanismen bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen sind nicht bekannt, es könnten aber gemeinsame Bahnen mit der durch zytotoxische Substanzen induzierten Übelkeit und Erbrechen bestehen.


In einer pharmakopsychologischen Studie an Probanden zeigte Ondansetron keine sedierende Wirkung.


Ondansetron hat keinen Einfluss auf die Prolaktin-Plasmakonzentrationen.


Die Rolle von Ondansetron bei der opiatinduzierten Emesis wurde bisher nicht untersucht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Verabreichung wird Ondansetron vom Gastrointestinaltrakt passiv und vollständig resorbiert und einem First-pass-Metabolismus unterzogen (die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 60%). Maximale Plasmakonzentrationen von ungefähr 30 ng/ml werden etwa 1,5 Stunden nach Verabreichung einer Dosis von 8 mg erreicht. Bei Dosen über 8 mg steigt die systemische Exposition mit Ondansetron mit steigender Dosis überproportional an; dies ist möglicherweise Ausdruck einer gewissen Verringerung des First-pass-Metabolismus bei höheren oralen Dosierungen. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung ist in Gegenwart von Nahrung leicht erhöht, wird durch Antazida dagegen nicht verändert. Studien an gesunden älteren Probanden haben eine geringfügige, jedoch klinisch nicht signifikante, altersabhängige Erhöhung der oralen Bioverfügbarkeit (65%) und Verlängerung der Halbwertzeit (5 Stunden) von Ondansetron gezeigt. Geschlechtsunterschiede wurden hinsichtlich der Disposition von Ondansetron gezeigt, wobei Frauen nach einer oralen Dosis eine höhere Rate und ein höheres Ausmaß an Resorption und eine verminderte systemische Clearance und ein vermindertes Verteilungsvolumen (gewichtskorrigiert) aufweisen.


Die Disposition von Ondansetron ist nach oraler und intravenöser (i.v.) Verabreichung mit einer terminalen Halbwertzeit von etwa 3 Stunden und einem Verteilungs­volumen im Steady-State von etwa 140 Litern vergleichbar. Durch eine i.v. Verab­reichung von Ondansetron wird eine äquivalente systemische Exposition erzielt.


Eine intravenöse Infusion mit 4 mg Ondansetron, die über 5 Minuten verabreicht wird, führt zu maximalen Plasmakonzentrationen von etwa 65 ng/ml.


Ondansetron wird nicht ausgeprägt an Proteine gebunden (70-76 %). Eine direkte Korrelation von Plasmakonzentration und antiemetischer Wirkung konnten nicht nachgewiesen werden. Ondansetron wird über­wiegend über einen hepatischen Metabolismus, an dem mehrere enzymatische Pfade beteiligt sind, aus dem systemischen Kreislauf eliminiert. Weniger als 5 % einer resorbierten Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden. Ein Fehlen des Enzyms CYP2D6 (der Debrisoquin-Polymorphismus) hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ondansetron. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Ondansetron sind nach wiederholter Gabe unverändert.


In einer Studie an 21 Kindern zwischen 3 und 12 Jahren, bei denen ein elektiver operativer Eingriff unter Allgemeinanästhesie vorgenommen wurde, erwiesen sich die absoluten Werte für die Clearance und das Verteilungsvolumen von Ondansetron nach einmaliger intravenöser Verabreichung von 2 mg (3-7 Jahre) oder 4 mg (8-12 Jahre) als vermindert. Das Ausmaß der Änderung war altersabhängig und die Clearance nahm von etwa 300 ml/min im Alter von 12 Jahren auf 100 ml/min im Alter von 3 Jahren ab. Das Verteilungsvolumen nahm von etwa 75 Litern im Alter von 12 Jahren auf 17 Liter im Alter von 3 Jahren ab. Die Dosisberechnung auf der Basis der Körpergewichts (0,1 mg/kg bis maximal 4 mg) kompensiert diese Änderun­gen und erzielt eine Normalisierung der systemischen Exposition bei Kindern.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin-Clearance 15-60 ml/min) sind nach i.v. Verabreichung von Ondansetron sowohl die Clearance als auch das Verteilungs­volumen reduziert, wodurch es zu einer leichten, aber klinisch nicht relevanten Zunahme der Eliminationshalbwertzeit (5,4 h) kommt. In einer Studie an Patienten mit schwerer Einschrän­kung der Nierenfunktion, die eine regelmäßige Hämodialyse benötigten, war die Pharmako­kinetik von Ondansetron nach i.v. Verabreichung im Wesentlichen unverändert (bei Untersuchung zwischen den Dialyse-Sitzungen).


Studien an gesunden älteren Probanden haben eine geringfügige, altersabhängige Erhöhung der oralen Bioverfügbarkeit (65%) und Verlängerung der Halbwertzeit (5 Stunden) gezeigt.


Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die systemische Clearance von Ondansetron nach oraler, intravenöser oder intramuskulärer Verabreichung vermindert (15-32 h) und die orale Bioverfügbarkeit erreicht aufgrund eines verminderten präsyste­mischen Metabolismus 100 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die präklinischen Daten ergaben keine speziellen Gefahren für Menschen aufgrund von herkömmlichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Gentoxizität und zum karzinogenen Potenzial.


Ondansetron und seine Metabolite akkumulieren in der Milch von Ratten; das Milch-/Plasma-Verhältnis betrug 5,2.


Eine Studie an geklonten Ionenkanälen menschlicher Herzzellen hat gezeigt, dass Ondansetron das Potenzial zur Beeinflussung der kardialen Erregungsrückbildung durch die Blockade der HERG-Kaliumkanäle besitzt. Die klinische Relevanz dieses Ergebnisses ist ungewiss.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Inkompatibilitäten


Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln mit Ausnahme der in Abschnitt 6.6 aufgeführten Arzneimittel gemischt werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


Die verdünnten Lösungen sind bei Lagerung zwischen 2º-8ºC über 24 Stunden chemisch stabil.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Lagerungsbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml Injektionslösung:

Farblose Ampullen aus Typ-I-Glas mit OPC (One-Point-Cut) und einem Füllungsvermögen von 2 ml.

Packungsgröße: 5 Ampullen


Ondansetron Hikma 8 mg/4 ml Injektionslösung:

Farblose Ampullen aus Typ-I-Glas mit OPC (One-Point-Cut) und einem Füllungsvermögen von 4 ml.

Packungsgröße: 5 Ampullen


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nur zum einmaligen Gebrauch. Restmengen sind zu verwerfen.


Die Lösung sollte vor der Anwendung visuell inspiziert werden. Es sollten nur klare Lösungen verwendet werden, die praktisch frei von Partikel sind.


Hinweis: Ondansetron Injektionslösung sollte nicht autoklaviert werden.


6.6.1. Kompatibilität mit Infusionslösungen:


Ondansetron Hikma 4 mg/2 ml und 8 mg/4 ml Injektionslösung sollte nur den empfohlenen Infusionslösungen beigemischt werden:



Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C aufzubewahren.


6.6.2. Kompatibilität mit anderen Arzneimitteln:


Dexamethason-21-dihydrogenphosphat-dinatrium:

Dexamethasonnatriumphosphat 20 mg kann als langsame intravenöse Injektion über 2-5 Minuten über das Y-Stück eines Infusionsbestecks zugeführt werden, über das 8 oder 32 mg Ondansetron, verdünnt in 50-100 ml einer kompatiblen Infusionslösung (siehe Abschnitt 6.6.1) über etwa 15 Minuten verabreicht werden.


Ondansetron kann als intravenöse Infusion in einer Dosis von 1 mg/Stunde verabreicht werden. Die fol­genden Arzneimittel können bei Ondansetron-Konzentrationen von 16 bis 160 Mikrogramm/ml (z.B. 8 mg/500 ml bzw. 8 mg/50 ml) nur über das Y-Stück eines Infusions­bestecks zugeführt werden:


Cisplatin:

Konzentrationen von bis zu 0,48 mg/ml (z.B. 240 mg in 500 ml), verabreicht über eine bis acht Stunden.


Carboplatin:

Konzentrationen, die den Bereich von 0,18 mg/ml bis 9,9 mg/ml (z.B. 90 mg in 500 ml bis 990 mg in 100 ml) nicht überschreiten, verabreicht über den Zeitraum von zehn Minuten bis einer Stunde.


5-Fluorouracil:

Konzentrationen von bis zu 0,8 mg/ml (z.B. 2,4 g in 3 Litern oder 400 mg in 500 ml), verab­reicht mit einer Geschwindigkeit von mindestens 20 ml pro Stunde (500 ml je 24 Stunden). Höhere Konzentrationen von 5-Fluorouracil können eine Ausfällung von Ondansetron zur Folge haben. Die 5-Fluorouracil-Infusion kann bis zu 0,045 % (w/v) Magnesiumchlorid sowie andere Hilfsstoffe enthalten, für die eine Kompatibilität nachgewiesen wurde.


Etoposid:

Konzentrationen, die den Bereich von 0,144 mg/ml bis 0,250 mg/ml (z.B. 72 mg in 500 ml bis 250 mg in 1 Liter) nicht überschreiten, verabreicht über einen Zeitraum von dreißig Minuten bis einer Stunde.


Ceftazidim:

Dosen im Bereich von 250 mg bis 2000 mg, rekonstituiert mit Wasser für Injektionszwecke BP entsprechend den Empfehlungen des Herstellers (z.B. 2,5 ml für 250 mg und 10 ml für 2 g Ceftazidim), sowie verabreicht als intravenöse Bolusinjektion über etwa fünf Minuten.


Cyclophosphamid:

Dosen im Bereich von 100 mg bis 1 g, rekonstituiert mit Wasser für Injektionszwecke BP, 5 ml je 100 mg Cyclophosphamid, entsprechend den Empfehlungen des Herstellers und ver­abreicht als intravenöse Bolusinjektion über etwa fünf Minuten.


Doxorubicin:

Dosen im Bereich von 10-100 mg, rekonstituiert mit Wasser für Injektionszwecke BP, 5 ml je 10 mg Doxorubicin, entsprechend den Empfehlungen des Herstellers und verabreicht als intravenöse Bolusinjektion über etwa fünf Minuten.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A.

Estrada do Rio da Mó n.º 8, 8A e 8B – Fervença

2705-906 Terrugem SNT

Portugal

Tel.: ++351-21 960 84 10

Fax:++351-21 961 51 02


Im Vertrieb der

Hikma Pharma GmbH

Raiffeisenstr. 5

55270 Klein-Winternheim


8. ZULASSUNGSNUMMER


64985.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


23/06/2006


STAND DER INFORMATION


05/2007


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Seite 18

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