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Ondansetron Winthrop 4 Mg Filmtabletten

Document: 27.06.2006   Fachinformation (deutsch) change



Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

Ondansetron Winthrop® 4 mg Filmtabletten

Ondansetron Winthrop® 8 mg Filmtabletten




1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ondansetron Winthrop® 4 mg Filmtabletten

Ondansetron Winthrop® 8 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette enthält 4 mg bzw. 8 mg Ondansetron (als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Filmtablette


Ondansetron Winthrop® 4 mg Filmtabletten

Blassgelbe, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Prägung “41” auf einer Seite und einem Durchmesser von

7,2 mm.


Ondansetron Winthrop® 8 mg Filmtabletten

Blassgelbe, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Prägung “42” auf einer Seite und einem Durchmesser von 9,2 mm.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Ondansetron ist angezeigt zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen durch zytotoxische Chemotherapie oder Strahlentherapie sowie zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.


Für die unterschiedlichen Behandlungsschemata stehen geeignete Wirkstärken und Darreichungsformen zur Verfügung.


Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen durch Chemotherapie und Strahlentherapie


Erwachsene

Das emetogene Potential der Tumorbehandlung ist abhängig von der Dosis und der Kombination des angewendeten Chemo- und Strahlentherapieschemas. Die Art der Anwendung und die Dosis von Ondansetron sollten flexibel sein und wie im Folgenden aufgeführt gewählt werden.


Emetogene Chemotherapie und Strahlentherapie

Patienten, die eine emetogene Chemotherapie oder Strahlentherapie erhalten, kann Ondansetron entweder in der oralen oder intravenösen Darreichungsform gegeben werden.


Bei den meisten Patienten, die eine emetogene Chemotherapie oder Strahlentherapie erhalten, sollte Ondansetron zunächst unmittelbar vor der Chemo- oder Strahlentherapie intravenös gegeben werden, gefolgt von 8 mg oral alle 12 Stunden.


Orale Anwendung: 8 mg Ondansetron 1-2 Stunden vor der Chemo- oder Strahlentherapie, gefolgt von 8 mg nach 12 Stunden.


Zur Vorbeugung von verzögertem oder anhaltendem Erbrechen nach den ersten 24 Stunden sollte die orale Gabe von Ondansetron verbunden mit Dexamethason nach einem Behandlungszyklus über bis zu 5 Tage fortgesetzt werden. Die empfohlene Dosis zur oralen Anwendung beträgt zweimal täglich 8 mg.


Hoch emetogene Chemotherapie

Bei Patienten, die eine hoch emetogene Chemotherapie, z. B. hoch dosiertes Cisplatin, erhalten, kann Ondansetron intravenös gegeben werden.


Zur Vorbeugung von verzögertem oder anhaltendem Erbrechen nach den ersten 24 Stunden sollte die orale Gabe von Ondansetron nach einem Behandlungszyklus über bis zu 5 Tage fortgesetzt werden. Die empfohlene Dosis zur oralen Anwendung beträgt zweimal täglich 8 mg.


Kinder (2 Jahre und älter) und Jugendliche (< 18 Jahre)

Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt. Bei Kindern über 2 Jahren kann Ondansetron ummittelbar vor der Chemotherapie als intravenöse Einzeldosis von 5 mg/m2über 15 Minuten gegeben werden, gefolgt von 4 mg oral nach 12 Stunden. Die orale Behandlung mit einer der Körperoberfläche angepassten Dosis sollte nach einem Behandlungszyklus bis zu 5 Tage fortgesetzt werden. Kinder mit einer Gesamtkörperoberfläche zwischen 0,6 und 1,2 m2 sollten Ondansetron in einer Dosierung von dreimal täglich 4 mg, Kinder mit einer Körperoberfläche über 1,2 m2 von dreimal täglich 8 mg erhalten.


Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern unter 2 Jahren.


Ondansetron Winthrop® 4 mg bzw. 8 mg Filmtabletten dürfen bei Kindern mit einer Gesamtkörperoberfläche unter 0,6 m2nicht angewendet werden.


Ältere Patienten

Ondansetron wird von Patienten über 65 Jahren gut vertragen. Eine Anpassung der Dosis, des Dosierungsintervalls und der Art der Anwendung ist nicht erforderlich.


Siehe auch „Spezielle Patientengruppen“.


Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV)


Erwachsene


Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV)

Zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen kann Ondansetron oral gegeben oder intravenös injiziert werden.


Orale Anwendung:

16 mg Ondansetron 1 Stunde vor der Narkose.


Alternativ 8 mg Ondansetron 1 Stunde vor der Narkose, gefolgt von zwei weiteren 8 mg-Dosen im Abstand von 8 Stunden.


Behandlung von bestehender Übelkeit und bestehendem Erbrechen nach Operationen (PONV)

Zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen wird die intravenöse Gabe von Ondansetron empfohlen.


Kinder (2 Jahre und älter) und Jugendliche (< 18 Jahre)

Zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen wird die langsame intravenöse Injektion von Ondansetron empfohlen.

Ältere Patienten

Die Erfahrung zur Anwendung von Ondansetron zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen bei älteren Patienten ist begrenzt. Ondansetron wird jedoch von Patienten über 65 Jahren, die eine Chemotherapie erhalten, gut vertragen (siehe auch „Spezielle Patientengruppen“).


Spezielle Patientengruppen

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Eine Anpassung der Dosis, des Dosierungsintervalls und der Art der Anwendung ist nicht erforderlich.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die Ondansetron-Clearance signifikant vermindert und die Halbwertszeit im Serum signifikant verlängert. Bei diesen Patienten darf die Tagesgesamtdosis 8 mg nicht überschreiten.


Patienten mit schlechtem Spartein-/Debrisoquin-Metabolismus

Die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron ist bei langsamen Spartein- und Debrisoquin-Metabolisierern unverändert. Bei diesen Patienten entsprechen somit die Expositionsspiegel nach wiederholter Anwendung denen der allgemeinen Bevölkerung. Eine Anpassung der Tagesdosis oder des Dosierungsintervalls ist nicht erforderlich.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Ondansetron oder andere selektive 5-HT3-Rezeptorantagonisten (z. B. Granisetron, Dolasetron) oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber anderen 5-HT3-Rezeptorantagonisten beobachtet.

Da Ondansetron bekanntermaßen die Dickdarmpassage verlängert, müssen Patienten mit Anzeichen einer subakuten Darmobstruktion nach Anwendung von Ondansetron überwacht werden.


Bei Patienten mit Rachenmandeloperationen kann die Behandlung mit Ondansetron zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen okkulte Blutungen maskieren. Diese Patienten sind deshalb nach Anwendung von Ondansetron sorgfältig zu überwachen.


Aufgrund der bisher nur geringen Erfahrungen mit der Anwendung von Ondansetron bei Herzpatienten ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Ondansetron und Anästhetika bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Leitungsstörungen und bei Patienten, die Antiarrhythmika oder Beta-Blocker erhalten, Vorsicht geboten.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Ondansetron Winthrop® 4 mg bzw. 8 mg Filmtabletten sollten bei Kindern mit einer Gesamtkörperoberfläche unter 0,6 m2nicht angewendet werden.


Dieses Arzneimittel sollte aufgrund der nur begrenzten Erfahrungen bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Ondansetron die Metabolisierung von anderen Arzneimitteln, mit denen es häufig gleichzeitig angewendet wird, induziert oder inhibiert. In spezifischen Studien kam es nicht zu Wechselwirkungen zwischen Ondansetron und Alkohol, Temazepam, Furosemid, Alfentanil, Propofol und Thiopental.


Ondansetron wird über mehrere Isoenzyme des hepatischen Cytochrom-P450-Systems verstoffwechselt: CYP3A4, CYP2D6 und CYP1A2. Aufgrund der verschiedenen Enzyme, die an der Verstoffwechselung von Ondansetron beteiligt sind, wird die Hemmung oder verminderte Aktivität eines Enzyms (z. B. genetisch bedingter CYP2D6-Mangel) in der Regel durch andere Enzyme kompensiert und sollte einen nur geringen bzw. nicht relevanten Einfluss auf die Gesamt-Clearance oder die benötigte Dosis von Ondansetron haben.


Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin: Bei Patienten, die potente CYP3A4-Induktoren (Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin) erhielten, waren die orale Clearance von Ondansetron erhöht und die Blutspiegel vermindert.


Tramadol:Daten aus klein angelegten Studien weisen darauf hin, dass Ondansetron den analgetischen Effekt von Tramadol mindern kann.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht untersucht worden und wird nicht empfohlen.

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Ondansetron auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Feten/Neugeborenen schließen. Bisher liegen keine anderen relevanten epidemiologischen Daten vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen. Die Anwendung während der Schwangerschaft beim Menschen ist nicht untersucht worden und wird nicht empfohlen. Sollte eine Behandlung mit Ondansetron unbedingt notwendig sein, ist bei Verschreibung an schwangere Frauen, besonders im 1. Trimenon, Vorsicht geboten. Eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung ist notwendig.


Stillzeit

Untersuchungen haben gezeigt, dass Ondansetron bei laktierenden Tieren in die Milch übergeht (siehe Abschnitt 5.3). Es wird daher empfohlen, dass Mütter, die Ondansetron einnehmen, ihre Säuglinge nicht stillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ondansetron hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen

Die unerwünschten Ereignisse sind weiter unten aufgeführt und nach Organklassen und Häufigkeit gelistet. Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert: sehr häufig ( 1/10), häufig ( 1/100 und <1/10), gelegentlich ( 1/1000 und <1/100), selten ( 1/10.000 und <1/1000) und sehr selten (<1/10.000), einschließlich gemeldete Einzelfälle. Sehr häufig, häufig und gelegentlich auftretende Ereignisse wurden im Allgemeinen in klinischen Studien beobachtet. Die Häufigkeit dieser Ereignisse unter Placebo wurde berücksichtigt. Selten und sehr selten auftretende Ereignisse wurden im Allgemeinen nach Marktzulassung spontan gemeldet.


Die folgenden Häufigkeitsangaben stützen sich auf die empfohlenen Standarddosierungen von Ondansetron bezogen auf Indikation und Darreichungsform.


Erkrankungen des Immunsystems

Selten:Allergische, manchmal schwere Sofortreaktionen, einschließlich Anaphylaxie.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:Kopfschmerzen.

Gelegentlich:Extrapyramidale Reaktionen (wie krisenhafte Störungen der Okulomotorik mit Blickabweichung [Crisis oculogyris/Dystonie]) wurden ohne eindeutigen Hinweis auf anhaltende klinische Folgeerscheinungen beobachtet; Krampfanfälle.

Selten:Schwindel während der schnellen intravenösen Injektion.


Augenerkrankungen

Selten:Vorübergehende Sehstörungen (z. B. Verschwommensehen), vor allem während der schnellen intravenösen Injektion.

Sehr selten:Vorübergehende Erblindung, vor allem während der schnellen intravenösen Injektion.

In den meisten Fällen ging die Erblindung innerhalb von 20 Minuten zurück. Die meisten Patienten hatten ein Chemotherapeutikum erhalten, darunter auch Cisplatin. In einigen Fällen war die vorübergehende Erblindung kortikalen Ursprungs.


Herzerkrankungen

Gelegentlich:Arrhythmien, Brustschmerz mit oder ohne Senkung des ST-Segments, Bradykardie.


Gefäßerkrankungen

Häufig:Wärmegefühl oder Flush.

Gelegentlich:Hypotonie.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Schluckauf.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Obstipation. Gefühl von Brennen nach Anwendung von Zäpfchen.


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:Asymptomatische Erhöhungen der Leberfunktionswerte.

Diese Nebenwirkung wurde gewöhnlich bei Patienten unter Chemotherapie mit Cisplatin beobachtet.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:Reaktionen an der Injektionsstelle.


4.9 Überdosierung

Über die Auswirkungen einer Überdosierung von Ondansetron ist bisher nur wenig bekannt. Bei einer begrenzten Zahl von Patienten kam es jedoch zu Überdosierungen. Die gemeldeten Manifestationen waren Sehstörungen, schwere Obstipation, Hypotonie und eine vasovagale Episode mit vorübergehendem AV-Block 2. Grades, die in allen Fällen vollständig zurückgingen. Es gibt kein spezifisches Antidot. Bei Verdacht auf eine Überdosierung ist daher, falls notwendig, eine geeignete symptomatische und unterstützende Therapie einzuleiten.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel gegen Übelkeit, Serotonin (5-HT3)-Antagonisten

ATC-Code: A04AA01


Ondansetron ist ein potenter, hoch selektiver 5-HT3-Rezeptorantagonist.


Der genaue Wirkmechanismus von Ondansetron gegen Übelkeit und Erbrechen ist nicht bekannt. Chemotherapeutika und Strahlentherapie können die Freisetzung von 5-HT im Dünndarm und so durch die Aktivierung afferenter Vagusnerven über 5-HT3-Rezeptoren einen Brechreiz auslösen. Ondansetron blockiert die Auslösung dieses Reizes. Die Aktivierung afferenter Vagusnerven kann auch zu einer Freisetzung von 5-HT in der Area postrema am Boden des 4. Ventrikels führen, die über einen zentralen Mechanismus Erbrechen provozieren kann. Die Wirkung von Ondansetron bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, die durch zytotoxische Chemotherapie und Strahlentherapie hervorgerufen werden, beruht daher vermutlich auf der Antagonisierung der 5-HT3-Rezeptoren an Neuronen, die sowohl im peripheren als auch im zentralen Nervensystem zu finden sind. Der Wirkmechanismus bei Übelkeit und Erbrechen nach Operationen ist nicht bekannt, ist jedoch wahrscheinlich derselbe wie bei Übelkeit und Erbrechen, die durch Zytostatika hervorgerufen werden.


In einer pharmakopsychologischen Studie mit Probanden hatte Ondansetron keinen sedierenden Effekt.


Ondansetron hat keinen Einfluss auf die Prolaktinkonzentrationen im Plasma.


Die Rolle von Ondansetron bei Opiat-induziertem Erbrechen wurde noch nicht untersucht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Ondansetron wird nach oraler Gabe passiv und vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und unterliegt einem First-pass-Metabolismus (die Bioverfügbarkeit liegt bei etwa 60%). Die Spitzenkonzentration im Plasma von etwa 30 ng/ml wird etwa 1,5 Stunden nach Anwendung von 8 mg Ondansetron erreicht. Bei Dosierungen über 8 mg ist der Anstieg der systemischen Exposition überproportional; dies kann eine Minderung des First-pass-Metabolismus bei höherer oraler Dosierung widerspiegeln. Die orale Bioverfügbarkeit ist bei Vorliegen von Nahrung geringfügig gesteigert, bleibt jedoch unbeeinflusst durch Antacida. Studien mit gesunden, älteren Probanden zeigten eine geringfügige, aber klinisch nicht signifikante, altersbezogene Steigerung der oralen Bioverfügbarkeit (65%) und Verlängerung der Halbwertszeit (5 Stunden) von Ondansetron. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich hinsichtlich der Verfügbarkeit von Ondansetron. Bei Frauen waren nach oraler Gabe das Ausmaß und die Rate der Resorption höher und die systemische Clearance sowie das Verteilungsvolumen (bezogen auf das Gewicht) niedriger.


Die Verfügbarkeit von Ondansetron nach oraler, intramuskulärer und intravenöser Gabe ist vergleichbar bei einer terminalen Halbwertszeit von etwa 3 Stunden und einem Verteilungsvolumen von etwa 140 l im steady state. Die systemische Exposition ist nach intramuskulärer und intravenöser Anwendung von Ondansetron gleich.


Ondansetron bindet zu 70-76% an Plasmaproteine. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Plasmakonzentration und dem antiemetischen Effekt wurde nicht nachgewiesen. Die systemische Clearance von Ondansetron erfolgt hauptsächlich über verschiedene Leberenzyme. Weniger als 5% der resorbierten Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Ein Mangel an dem Stoffwechselenzym CYP2D6 hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ondansetron. Die Pharmakokinetik von Ondansetron bleibt bei wiederholter Anwendung unverändert.


In einer Studie an 21 Kindern im Alter zwischen 3 und 12 Jahren, die sich geplanten Operationen unter Allgemeinanästhesie unterzogen haben, waren die absoluten Werte sowohl für die Clearance als auch das Verteilungsvolumen von Ondansetron nach einmaliger intravenöser Gabe von 2 mg (3- bis 7-jährige) bzw. 4 mg (8- bis 12-jährige) reduziert. Die Größe dieser Veränderung war altersabhängig. Die Clearance fiel von 300 ml/min bei Zwölfjährigen auf 100 ml/min bei Dreijährigen. Das Verteilungsvolumen sank von 75 l bei Zwölfjährigen auf 17 l bei Dreijährigen. Durch gewichtsbezogene Dosierung (0,1 mg/kg bis zu einer Maximalgabe von 4 mg) lassen sich diese Veränderungen ausgleichen und die systemische Belastung bei Kindern normalisieren.


Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 15-60 ml/min) ist sowohl die systemische Clearance als auch das Verteilungsvolumen gemindert. Dies führt zu einer geringfügigen, aber klinisch nicht signifikanten Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit (5,4 Stunden). In einer Studie mit Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion, die eine regelmäßige Hämodialyse benötigten (und zwischen den Dialysesitzungen untersucht wurden), war die Pharmakokinetik von Ondansetron im Wesentlichen unverändert.


Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die systemische Clearance von Ondansetron nach oraler, intravenöser oder intramuskulärer Gabe deutlich vermindert mit verlängerter Eliminationshalbwertszeit (15-32 Stunden) und einer oralen Bioverfügbarkeit von etwa 100% infolge der verminderten präsystemischen Verstoffwechselung.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Ondansetron und dessen Metaboliten werden bei Ratten in der Milch in einem Milch/Plasma-Verhältnis von 5,2 angereichert.

Eine Studie an klonierten, menschlichen kardialen Kaliumkanälen hat gezeigt, dass Ondansetron das Potential besitzt, die kardiale Repolarisierung über eine Blockade der HERG-Kaliumkanäle zu beeinflussen. Die klinische Relevanz dieses Befundes ist unklar.






6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Vorverkleisterte Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).


Filmüberzug:

Hypromellose, Hyprolose, Propylenglycol, Sorbitanoleat, Sorbinsäure (Ph. Eur.), Vanillin, Titandioxid, Chinolingelb (E 104).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Weiße, opake PVC/Al-Blisterpackungen


Packungen mit 10, 50 und 100 Filmtabletten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

WinthropArzneimittel GmbH

Industriestrasse 10

82256 Fürstenfeldbruck

Tel.: 08141 / 3572-0

Fax: 08141 / 3572-599


8. Zulassungsnummer(n)

Ondansetron Winthrop® 4 mg Filmtabletten 65392.00.00

Ondansetron Winthrop® 8 mg Filmtabletten 65393.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

20.06.2006


10. Stand der Information

Juni 2006


11. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig