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Opipramol-Sandoz 100 Mg Filmtabletten

Document: 03.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

Zul.Nr. 60684.00.00/60797.00.00

Fachinformation(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)



1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Opipramol-Sandoz50 mg Filmtabletten

Opipramol-Sandoz 100 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Opipramoldihydrochlorid

Opipramol-Sandoz 50 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 50 mg Opipramoldihydrochlorid.


Opipramol-Sandoz 100 mg Filmtabletten

1 Filmtabletteenthält100 mg Opipramoldihydrochlorid.


VollständigeAuflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette


Opipramol-Sandoz 50 mg Filmtabletten

Runde, gelb-braune Filmtabletten.


Opipramol-Sandoz 100 mg Filmtabletten

Runde, gelb-braune Filmtablettenmit beidseitigerBruchkerbe. Die Filmtablette kann in zwei gleiche Dosen geteilt werden.


KLINISCHE ANGABEN

Anwendungsgebiete


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Behandlung ist grundsätzlich vom Arzt zu überwachen.


Die Dosierung beträgt bei Erwachsenen in der Regel morgens und mittags je 50 mg Opipramoldihydrochlorid und abends 100 mg Opipramoldihydrochlorid.

Die Dosis kann abhängig von Wirksamkeit und Verträglichkeit auf bis zu 1-mal täglich 50-100 mg Opipramoldihydrochlorid, vorzugsweise abends, reduziert bzw. auf bis zu 3-mal täglich 100 mg Opipramoldihydrochlorid gesteigert werden.


Die Filmtabletten werden unzerkaut zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen.


Dauer der Anwendung

Da die Wirkung von Opipramol nicht schlagartig in Erscheinung tritt, sondern die Besserung der Stimmungslage allmählich erfolgt, sollte das Medikament mindestens während 2 Wochen regelmäßig eingenommen werden.

Eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 1-2 Monaten ist ratsam.


Opipramol wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit (siehe Abschnitt 4.4).


Opipramol sollte nicht abrupt abgesetzt werden, da es insbesondere bei plötzlichem Absetzen einer längerfristigen, hoch dosierten Therapie zu Unruhe, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen kommen kann.


Gegenanzeigen

Opipramoldarf nicht eingenommen werden bei:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- und Psychopharmaka-Intoxikationen


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Opipramol soll nicht angewendet werden bei Prostatahypertrophie, manifesten Leber- und Nierenerkrankungen, erhöhter Krampfbereitschaft (z. B. bei Hirnschäden verschiedener Ätiologie, Epilepsien, Alkoholismus), zerebrovaskulärer Insuffizienz sowie kardialer Vorschädigung, insbesondere Reizleitungsstörungen. Hierbei sollten Patienten mit vorbestehendem AV-Block I. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen nur unter engmaschiger EKG-Kontrolle behandelt werden (höhergradige AV-Blockierungen siehe Abschnitt 4.3).


Da sehr selten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Agranulozytose) vorkommen können, sollte bei der Behandlung mit Opipramol das Blutbild kontrolliert werden, insbesondere beim Auftreten von Fieber, grippalen Infekten und Angina.

Wegen möglicherweise auftretender unerwünschter kardiovaskulärer Wirkungen ist Vorsicht bei Patienten mit Hyperthyreose oder bei Patienten, die Thyroidpräparate einnehmen, geboten (siehe Abschnitt 4.8).


Kinder und Jugendlicheunter 18 Jahren

Bei Kindern und Jugendlichen sind die Wirksamkeit und Sicherheit von Opipramolnicht nachgewiesen. Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahrenwird daher nicht empfohlen.


In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten Arzneimittel aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva, zu denen auch Opipramol gehört, keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können auch für Opipramol nicht ausgeschlossen werden.


Außerdem ist Opipramol in allen Altersgruppen mit einem Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur kognitiven und Verhaltensentwicklung vor.


Suizidales Risiko

Im Zusammenhang mit der Einnahme von Opipramol wurde über Suizidversuche berichtet, von denen einige tödlich verliefen. Bei depressiven Erkrankungenist das Risiko eines Suizids gegeben, das bis zu einer signifikanten Remission der Erkrankung anhalten kann. Bei Patienten mit depressiven Erkrankungen (sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche) können eine Verstärkung der Depression und/oder Suizidgefahr oder andere psychiatrische Symptome auftreten, unabhängig davon, ob sie antidepressive Medikamente einnehmen oder nicht.


Andere psychiatrische Erkrankungen können ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für suizidbezogene Ereignisse einhergehen oder eine depressive Erkrankung (Episoden einer Major Depression) begleiten. Daher sollten allePatienten, die, unabhängig vom Anwendungsgebiet, mit Opipramol behandelt werden, engmaschigim Hinblick auf eine klinische Verschlechterung, Suizidgefahr und andere psychiatrische Symptomeüberwacht werden, insbesondere während der initialen Phase der Therapie oder nach Dosisänderungen. Bei solchen Patienten sollte eine Änderung des Therapieregimes einschließlich eines möglichen Absetzens der Medikation erwogen werden. Dies gilt vor allem, wenn diese Änderungen schwerwiegend sind, plötzlich auftreten oder nicht Teil der bisherigen Symptomatik des Patienten waren.


Familienangehörige und Pflegepersonal von Patienten im Kindes- und Erwachsenenalter, die zur Behandlung von psychiatrischen und nicht psychiatrischen Erkrankungen mit Antidepressiva behandelt werden, sollten eindringlich auf die Notwendigkeit einer Überwachung der Patienten im Hinblick auf das Auftreten einer Suizidgefährdung und andererpsychischer Symptomehingewiesen werden. Sie sollten angewiesen werden, solche Symptome sofort dem Arzt mitzuteilen.


Hinweise:

Beim Auftreten allergischer Hautreaktionen ist Opipramol abzusetzen.

Bei Langzeitbehandlung empfiehlt es sich, die Leberwerte zu kontrollieren.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Vorsicht ist geboten bei einer zusätzlichenTherapie mit Neuroleptika, Hypnotika und Tranquilizern (z. B. Barbiturate, Benzodiazepine), da bei einer kombinierten Medikationinsbesondere zentraldämpfende Effekte verstärkt in Erscheinung treten können. Gleiches gilt für die Sedierung nach systemischen Anästhetika.


Die Wirkung vor allem von starken Anticholinergika, wie z. B. Antiparkinsonmittel und Phenothiazinen, kann verstärkt werden.


Die gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffen und Opipramol kann zu additiven Effekten auf das serotonerge System führen. Unter Fluoxetin und Fluvoxamin kann es zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen trizyklischer Psychopharmaka und in Verbindung damit zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen. Gegebenenfalls ist die Dosis von Opipramol zu reduzieren.


Die Kombination mit Alkohol kann zu Benommenheit führen.


Opipramol darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern eingenommen werden. MAO‑Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor der Behandlung mit Opipramol abgesetzt werden. Gleiches gilt für Opipramol, wenn anschließend MAO‑Hemmer verabreicht werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern (z.B. Propranolol), Antiarrhythmika der Klasse Ic sowie Medikamenten aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und Präparaten, die das mikrosomale Enzymsystem der Leber (Monooxygenasen) beeinflussen, kann zur Veränderung der Plasmakonzentration dieser Arzneimittel und von Opipramol führen. Barbiturate und Antikonvulsiva können die Plasmakonzentration von Opipramol senken und damit den therapeutischen Effekt abschwächen. Die gleichzeitige Gabe von Neuroleptika (z. B. Haloperidol, Risperidon) kann die Plasmakonzentration von Opipramol erhöhen. Falls notwendig, sind entsprechende Dosisanpassungen vorzunehmen.


Trizyklische Antidepressiva sollten nicht in Kombination mit antiarrhythmischen Substanzen des Chinidin-Typs angewendet werden.


Cimetidin kann die Plasmakonzentration von trizyklischen Substanzen erhöhen. Deshalb sollte ihre Dosis reduziert werden.


Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Basierend auf den Erfahrungen bei Menschen gab es einzelne Berichte über Entwicklungsstörungen des Fetus im Zusammenhang mit der Einnahme von Opipramol.

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die embryonale Entwicklung oder die Fertilität schließen (siehe Abschnitt 5.3). Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Opipramol soll während der Schwangerschaft insbesondere im ersten Trimenon nur bei zwingender Indikation verordnet werden.


Stillzeit

Opipramol soll in der Stillzeit nicht angewendet werden, da der Wirkstoff in geringen Mengen in die Muttermilch übertritt. Bei zwingender Indikation ist abzustillen.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Opipramol hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


Diese Arzneimittel könnenauch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowieim Zusammenwirken mit anderen zentralwirkenden Medikamenten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka) und Alkohol.


Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nervensystem, Vegetativum, Psyche

Besonders zu Beginn der Behandlung

  • Müdigkeit

  • Mundtrockenheit

  • verstopfte Nase

  • Schwindel

  • Benommenheit

  • Miktionsstörungen

  • Akkomodationsstörungen

  • Tremor

  • Gewichtszunahme

  • Durstgefühl

  • Erregungszustände

  • Kopfschmerzen

  • Parästhesien

  • insbesondere bei älteren Patienten Verwirrtheitszustände und Delirien

  • insbesondere bei plötzlichem Absetzen einer längerfristigen, hoch dosierten Therapie Unruhe, Schweißausbrüche und Schlafstörungen

  • Zerebrale Krampfanfälle

  • motorische Störungen (Akathisie, Dyskinesien)

  • Ataxie

  • Polyneuropathien

  • Glaukomanfälle

  • Angstzustände

Haut und Anhangsgebilde


Allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria) (siehe Abschnitt 4.4)

Ödeme

  • Haarausfall

  • Angioödem

Hormonsystem


  • Ejakulationsstörungen

  • erektile Impotenz

Galaktorrhö


Urogenitalsystem



Harnsperre


Magen-Darm- System


Obstipation

  • Magenbeschwerden

  • Geschmacksstörungen

  • paralytischer Ileus

  • insbesondere bei plötzlichem Absetzen einer längerfristigen, hoch dosierten Therapie Übelkeit und Erbrechen


Leber- und Gallensystem


Passagere Anstiege der Leberenzymaktivitäten (siehe Abschnitt 4.4)


  • Schwere Leberfunktionsstörungen

  • nach langfristiger Behandlung Ikterus und chronische Leberschäden (siehe Abschnitt 4.4)

Herz-Kreislauf-System

Besonders zu Behandlungsbeginn Hypotonie und orthostatische Dysregulation

  • Tachykardie

  • Palpitationen

  • Kollapszustände

  • Erregungsleitungsstörungen

  • Verstärkung einer bestehenden Herzinsuffizienz


Blutsystem



Blutbildveränderungen, insbesondere Leukopenien

Agranulozytosen


Knochenbrüche

Epidemiologische Studien, die hauptsächlich mit Patienten mit einem Alter von 50 Jahren und darüber durchgeführt wurden, zeigen ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche bei Patienten, die SSRIs und trizyklische Antidepressiva erhalten. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist unbekannt.


Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Unruhe, Koma, Stupor, vorübergehende Verwirrtheitszustände, verstärkte Angst, Ataxie, Konvulsionen, Oligurie, Anurie, Tachy‑/Bradykardie, Arrhythmie, AV‑Block, Hypotonie, Schock, Atemdepression, selten Herzstillstand.


Therapie von Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar. Entfernung der Noxe durch Erbrechen und/oder Magenspülung. Einweisung in klinische Behandlung unter Sicherung der Vitalfunktionen. Kontinuierliche Herz-Kreislauf-Überwachung über mindestens 72Stunden.


Bei Überdosierung sind folgende Maßnahmen einzuleiten:


Da Kinder wesentlich empfindlicher auf akute Überdosierungen von trizyklischen Antidepressiva/Anxiolytika reagieren als Erwachsene,und da ernste Zwischenfälle berichtet wurden, sollten alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um Überdosierungen zu verhindern; sollten sie trotzdem eintreten, sind die Symptome der Überdosierung ernst zu nehmen und mit großer Sorgfalt zu behandeln.


PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Sedativa/Anxiolytika

ATC-Code: N06AA05


Wirkungsweise

Opipramol hat hohe Affinität zu den Sigma-Bindungsstellen (Typ 1 und Typ 2) und wirkt antagonistisch an den Histamin-Rezeptoren vom Typ 1. Die Affinitäten zu den Serotonin-Rezeptoren vom Typ 2A, Dopamin-Rezeptoren vom Typ 2 und den α-adrenergen Rezeptoren sind geringergradig. Im Unterschied zu den strukturverwandten trizyklischen Antidepressiva besitzt Opipramol nur geringe anticholinerge Aktivität und hemmt die Rückaufnahme von Serotonin oder Noradrenalin nicht.


Über die Sigma-Rezeptoren wirkt Opipramol modulierend im NMDA-System; protektive Wirkungen gegenüber Ischämie-bedingtem Neuronen-Verlust im Hippocampusbereich wurden tierexperimentell aufgezeigt.


Der Dopamin-Turnover wird erhöht. Ähnliche modulierende Effekte auch im serotonergen und noradrenergen System sind für Sigma-Liganden beschrieben. Opipramol ist wie andere, selektivere Sigma-Liganden aktiv in verhaltenspharmakologischen Modellen, die indikativ für Anxiolyse sind, und hat vergleichsweise geringere Aktivität im Schwimmtest bei der Ratte, der als Screening-Verfahren für potenzielle Antidepressiva dient.


Beim Menschen wirkt Opipramol sedierend, angstlösend und geringgradig stimmungsaufhellend.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Einnahme wird Opipramol rasch und vollständig resorbiert. Bei der Leberpassage erfolgt eine teilweise Metabolisierung zu Deshydroxyethyl-Opipramol. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 91 %, das Verteilungsvolumenca. 10 l/kg. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt etwa 11 Stunden.


Nach wiederholter oraler Verabreichung von 3-mal 50 mg pro Tag betrug die Plasmakonzentrationvon Opipramol 12 Stunden nach der letzten Einnahme zwischen 14 und 64 ng/ml, die Konzentration des Primärmetaboliten lag im Mittel 3- bis 5-mal höher als diejenige von Opipramol.


Opipramol wird im Wesentlichen durch das CYP2D6-Isoenzym metabolisiert. Bei Patienten mit CYP2D6-Mangel („poor metabolizer“) kann die maximale Plasmakonzentration von Opipramol bis zu 2,5-mal höher sein als bei normalen Metabolisierern. Bei chronischer Verabreichung sind die Eliminationshalbwerts­zeitenjedoch nicht verlängert, sodass eine Kumulation von Opipramol auch bei den langsamen Metabolisierern nicht zu erwarten ist.


Der Wirkstoff wird zu über 70 % renal eliminiert, davon bis zu etwa 10 % in unveränderter Form. Der restliche Anteil wird über die Fäzes ausgeschieden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisreduktion von Opipramol erforderlich sein, da mit zunehmender Schwere der Erkrankung eine verlangsamte Elimination einhergeht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die akute Toxizität am Versuchstier ist relativ gering.Vergiftungssymptome betreffen vorwiegend das ZNS (siehe auch Abschnitt 4.9„Überdosierung“).

Subchronische und chronische Applikationen sehr hoher Dosen verursachen ZNS-Symptome, Leber- und Lungenschädigungen, Haut- und Fellveränderungen sowie speziesspezifisch eine Kataraktbildung.


In-vitro-und in-vivo‑Studien ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.


Tierexperimentelle Untersuchungen brachten keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Fertilität durch Opipramol. In Embryotoxizitätsstudien traten keine teratogenen Wirkungen auf, aber im maternalen toxischen Dosisbereich wurden embryotoxische Effekte beobachtet. Studien zur Peri- und Postnataltoxizität wurden nicht durchgeführt.


PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

Liste der sonstigen Bestandteile

vorverkleisterteStärke (Mais)

mikrokristalline Cellulose

hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Macrogol 6000

Hypromellose (5 mPas)

Talkum

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)


Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


Dauer der Haltbarkeit

Opipramol-Sandoz 50/-100 mg Filmtabletten

3 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung aus Aluminium-und PVC-Folie mit Kreuzperforation


Originalpackungenmit 20,50 oder 100 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen


INHABER DER ZULASSUNGEN

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen


8. ZULASSUNGSNUMMERN

Opipramol-Sandoz 50 mgFilmtabletten

60684.00.00


Opipramol-Sandoz 100mgFilmtabletten

60797.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN

Opipramol-Sandoz50 mgFilmtabletten

05.01.2006/--


Opipramol-Sandoz100 mgFilmtabletten

19.01.2006/--


10. STAND DER INFORMATION

Juni 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

Stand: 06/2012 ÄA Seite 13 von 13