Opipramol Stada 100 Mg Filmtabletten
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Opipramol STADA®50 mg Filmtabletten
Opipramol STADA®100 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Opipramoldihydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Opipramol STADA®50 mg
1 Filmtablette enthält 50 mg Opipramoldihydrochlorid.
Opipramol STADA®100 mg
1 Filmtablette enthält 100 mg Opipramoldihydrochlorid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1
3. Darreichungsform
Filmtablette
Opipramol STADA®50 mg
Gelbe, runde, bikonvexe Filmtablette.
Opipramol STADA®100 mg
Gelbbraune, runde, bikonvexe Filmtablette mit beidseitiger Bruchrille, eine Seite mit kleinerer Einkerbung, die andere Seite mit tieferer Bruchrille. Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
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Generalisierte Angststörung
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Somatoforme Störungen
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Behandlung ist grundsätzlich von der Ärztin/dem Arzt zu überwachen.
Die Dosierung beträgt bei Erwachsenen in der Regel morgens und mittags je 50 mg Opipramoldihydrochlorid (je 1 Filmtablette Opipramol STADA®50 mg oder ½ Filmtablette Opipramol STADA®100 mg) und abends 100 mg Opipramoldihydrochlorid (2 Filmtabletten Opipramol STADA®50 mg oder 1 Filmtablette Opipramol STADA®100 mg), unzerkaut jeweils zu oder nach den Mahlzeiten.
Die Tagesdosis kann in Abhängigkeit von der individuellen Reaktion des Patienten auf bis zu einmal täglich 50-100 mg Opipramoldihydrochlorid (1-2 Filmtabletten Opipramol STADA®50 mg oder ½-1 Filmtablette Opipramol STADA®100 mg), vorzugsweise abends, reduziert bzw. auf bis zu 3-mal täglich 100 mg Opipramoldihydrochlorid (3-mal 2 Filmtabletten Opipramol STADA®50 mg oder 3-mal 1 Filmtablette Opipramol STADA®100 mg) gesteigert werden.
Kinder ab 6 Jahren erhalten etwa 3 mg Opipramoldihydrochlorid/kg Körpergewicht, entsprechend 50-100 mg Opipramoldihydrochlorid (1-2 Filmtabletten Opipramol STADA®50 mg oder ½-1 Filmtablette Opipramol STADA®100 mg) täglich. Da die Erfahrungen mit Opipramol in der Pädiatrie begrenzt sind, stellt diese Dosierungsempfehlung nur eine Rahmenrichtlinie dar.
Da die Wirkung von Opipramol nicht schlagartig in Erscheinung tritt, sondern die Besserung der Stimmungslage allmählich erfolgt, sollte das Medikament mindestens während 2 Wochen regelmäßig eingenommen werden.
Eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 1-2 Monaten ist ratsam.
4.3 Gegenanzeigen
Opipramol darf nicht angewendet werden bei
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bekannter Überempfindlichkeit gegen Opipramol oder tricyclische Antidepressiva oder einen der anderen Inhaltsstoffe
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Kombination mit MAO-Hemmern
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akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- und Psychopharmaka-Intoxikationen
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akuten Delirien
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akutem Harnverhalten
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Prostatahyperplasie mit Restharnbildung
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paralytischem Ileus
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vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Reizleitungsstörungen
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unbehandeltem Engwinkelglaukom.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Opipramol darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
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Leber- und Nierenerkrankungen
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erhöhter Krampfbereitschaft (z.B. bei Hirnschäden verschiedener Ätiologie, Epilepsien, Alkoholismus)
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Prostatahyperplasie ohne Restharnbildung
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Störung der Blutbildung
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zerebrovaskulärer Insuffizienz
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Hypokaliämie
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Bradykardie
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angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien). Hierbei sollten Patienten mit vorbestehendem AV-Block I. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen nur unter engmaschigen EKG-Kontrollen, Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Reizleitungsstörungen nicht mit Opipramol behandelt werden (siehe Pkt. 4.3).
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gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können (siehe Pkt. 4.5).
Da unter Antidepressiva sehr selten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Agranulozytose) vorkommen können, sollte auch unter Opipramol STADA®1das Blutbild kontrolliert werden, insbesondere beim Auftreten von Fieber, grippalen Infekten und Angina.
Beim Auftreten allergischer Hautreaktionen ist Opipramol STADA®abzusetzen.
Bei Langzeitbehandlung empfiehlt es sich, die Leberwerte zu kontrollieren.
Opipramol STADA®verursacht keine Medikamentenabhängigkeit.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Therapie mit Opipramol schließt eine zusätzliche Therapie mit Neuroleptika, Hypnotika und Tranquilizern (z.B. Barbiturate, Benzodiazepine) nicht aus. Dabei ist zu beachten, dass einige präparatespezifische Wirkungen, insbesondere zentral dämpfende Effekte, bei kombinierter Medikation verstärkt in Erscheinung treten können. Gleiches gilt für die Sedierung nach systemischen Anästhetika.
Die Kombination mit Alkohol kann zu Benommenheit führen.
Die Wirkung vor allem von starken Anticholinergika, wie z.B. Antiparkinsonmitteln und Phenothiazinen, kann verstärkt werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffen und Opipramol STADA®kann zu additiven Effekten auf das serotonerge System führen. Unter Fluoxetin und Fluvoxamin kann es zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen tricyclischer Psychopharmaka und in Verbindung damit zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen. Gegebenenfalls ist die Dosis von Opipramol STADA®zu reduzieren.
MAO-Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor der Behandlung mit Opipramol STADA®abgesetzt werden. Das Gleiche gilt für Opipramol STADA®, wenn anschließend MAO-Hemmer verabreicht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern (z.B. Propranolol), Antiarrhythmika der Klasse Ic sowie Medikamenten aus der Gruppe der tricyclischen Antidepressiva und Präparaten, die das mikrosomale Enzymsystem der Leber (Monooxygenasen) beeinflussen, kann zur Veränderung der Plasmakonzentration dieser Arzneimittel und von Opipramol führen. Barbiturate und Antikonvulsiva können die Plasmakonzentration von Opipramol senken und damit den therapeutischen Effekt abschwächen. Die gleichzeitige Gabe von Neuroleptika (z.B. Phenothiazine) kann die Plasmakonzentration von Opipramol erhöhen. Falls notwendig, sind entsprechende Dosisanpassungen vorzunehmen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Makrolid-Antibiotika, Cisaprid, Malariamittel, Neuroleptika, Antihistaminika), zu einer Hypokaliämie führen (z.B. bestimmte Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Opipramol STADA®hemmen können, ist zu vermeiden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Für Opipramol liegen keine Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf schädliche Auswirkungen von Opipramol auf die embryonale Entwicklung oder die Fertilität schließen (siehe Pkt. 5.3). Opipramol STADA®soll während der Schwangerschaft insbesondere im 1. Trimenon nur bei zwingender Indikation verordnet werden.
Opipramol STADA®soll in der Stillzeit nicht angewendet werden, da der Wirkstoff in geringen Mengen in die Muttermilch übertritt. Bei zwingender Indikation ist abzustillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen mit nachstehender Häufigkeit wurden beobachtet: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), einschließlich Einzelfälle.
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Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Nervensystem, Vegetativum, Psyche |
Besonders zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Mundtrockenheit, verstopfte Nase. |
Schwindel, Benommenheit, Miktionsstörungen, Akkomodationsstörungen, Tremor, Gewichtszunahme, Durstgefühl. |
Erregungszustände, Kopfschmerzen, Parästhesien, insb. bei älteren Patienten Verwirrtheitszustände und Delirien, insb. bei plötzlichem Absetzen einer längerfristigen, hoch dosierten Therapie Unruhe, Schweißausbrüche und Schlafstörungen. |
Zerebrale Krampfanfälle, motorische Störungen (Akathisie, Dyskinesien), Ataxie, Polyneuropathien, Glaukomanfälle, Angstzustände. |
Haut und -anhangsgebilde |
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Allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria). |
Ödeme. |
Haarausfall. |
Hormonsystem |
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Ejakulationsstörungen, erektile Impotenz. |
Galaktorrhö. |
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Urogenitalsystem |
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Harnsperre. |
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Magen-Darm-System |
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Obstipation. |
Magenbeschwerden, Geschmacksstörungen, paralytischer Ileus, insb. bei plötzlichem Absetzen einer längerfristigen, hoch dosierten Therapie Übelkeit und Erbrechen. |
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Leber- und Gallensystem |
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Passagere Anstiege der Leberenzymaktivitäten. |
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Schwere Leberfunktionsstörungen, nach langfristiger Behandlung Ikterus und chronische Leberschäden. |
Herz-Kreislauf-System |
Besonders zu Behandlungsbeginn Hypotonie und orthostatische Dysregulation. |
Tachykardie, Palpitationen. |
Kollapszustände, Erregungsleitungsstörungen, Verstärkung einer bestehenden Herzinsuffizienz. |
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Blutsystem |
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Blutbildveränderungen, insb. Leukopenien. |
Agranulozytosen. |
Bei der Behandlung mit Opipramoldihydrochlorid ist, insbesondere zu Beginn der Behandlung bzw. bei höherer Dosierung, Hypotonie bzw. orthostatische Dysregulation und eine reflektorische Beschleunigung der Herzfrequenz nicht auszuschließen. Opipramoldihydrochlorid kann das QT-Intervall im EKG verlängern; u.U. können Torsade de pointes auftreten. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Opipramol STADA®abzubrechen.
Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hoch dosierten Therapie mit Opipramol sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.
Klasseneffekt
In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Se-rotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochen-brüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht be-kannt.
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Intoxikation
Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Unruhe, Koma, Stupor, vorübergehende Verwirrtheitszustände, verstärkte Angst, Ataxie, Konvulsionen, Oligurie, Anurie, Schock, Atemdepression.
Kardiovaskulär: Hypotonie, Tachykardie oder Bradykardie, EKG-Veränderungen wie PQ-, QT-Intervallverlängerung, Torsade de pointes, Herz- und Kreislaufversagen, AV-Block.
b) Therapie von Intoxikationen
Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar. Entfernung der Noxe durch Erbrechen und/oder Magenspülung. Einweisung in klinische Behandlung unter Sicherung der Vitalfunktionen. Kontinuierliche Herz-Kreislauf-Überwachung über mindestens 48 Stunden.
Bei Überdosierung sind folgende Maßnahmen einzuleiten:
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Ateminsuffizienz: Intubation und künstliche Beatmung.
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Schwere Hypotonie: entsprechende Lagerung. Plasmaexpander, Dopamin oder Dobutamin als Tropfinfusion.
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Herzrhythmusstörungen: individuelle Behandlung; gegebenenfalls Herzschrittmacher; Ausgleich niedriger Kaliumwerte und möglicher Azidose.
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Konvulsionen: Verabreichung von Diazepam i.v. oder eines anderen krampflösenden Mittels, wie z. B. Phenobarbital oder Paraldehyd (Vorsicht vor eventueller Verstärkung von bestehender Ateminsuffizienz, Hypotonie oder Koma durch diese Substanzen).
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Dialyse und Hämodialyse sind kaum von Nutzen.
Da Kinder wesentlich empfindlicher auf akute Überdosierungen von tricyclischen Antidepressiva/Anxiolytika reagieren als Erwachsene und da ernste Zwischenfälle berichtet wurden, sollten alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um Überdosierungen zu verhindern; sollten sie trotzdem eintreten, sind die Symptome der Überdosierung ernst zu nehmen und mit großer Sorgfalt zu behandeln.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Sedativa/Anxiolytika
ATC-Code: N06AA05
Neben bekannten antagonistischen Wirkungen an H1-, D2-, 5-HT2A- und 1-Rezeptoren haben neuere Untersuchungen eine hohe Affinität für Sigmarezeptoren (1> 2) nachgewiesen. Über diese Bindungsstellen vermittelte Effekte beeinflussen u. a. die Funktion von NMDA-Rezeptoren sowie Transmission und Stoffwechsel von Dopamin im ZNS. Opipramol unterscheidet sich deutlich vom Wirkprofil klassischer tricyclischer Antidepressiva, da keine Hemmung der Wiederaufnahme von aminergen Neurotransmittern stattfindet. Im Tierexperiment sind u.a. sedierende, anxiolytische, lokomotionshemmende und dem stereotypen und aggressiven Verhalten entgegenwirkende Effekte nachgewiesen worden.
Beim Menschen wirkt Opipramol sedierend, angstlösend und geringgradig stimmungsaufhellend. Die beruhigende Wirkung tritt vor Einsetzen der stimmungsaufhellenden in Erscheinung.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetische Experimente am Menschen belegen eine gute und schnelle Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt mit maximalen Plasma-Konzentrationsspiegeln 3h nach oraler Applikation. Bei der Leberpassage erfolgt eine teilweise Metabolisierung zu Deshydroxyethyl-Opipramol. Opipramol hat eine relativ hohe Plasma-Eiweiß-Bindung (> 90%) und reichert sich insbesondere in peripheren parenchymatösen Organen an. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 l/kg. Der Anteil des ins ZNS verteilten Opipramols ist relativ gering. Die Eliminationshalbwertszeit liegt, individuell unterschiedlich, zwischen 6 und 9 Stunden.
Nach wiederholter oraler Verabreichung von 3 mal 50 mg pro Tag betrug die Plasmakonzentration von Opipramol 12 Stunden nach der letzten Einnahme zwischen 14 und 64 ng/ml, die Konzentration des Primärmetaboliten lag im Mittel 3- bis 5 mal höher als diejenige von Opipramol.
Für die Metabolisierung und Bioinaktivierung von Opipramol (Deshydroxylierung) spielt offensichtlich das Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6 eine Rolle. Bei Patienten mit CYP2D6-Mangel („poor metabolizer“) kann die maximale Plasmakonzentration von Opipramol bis zu 2,5-mal höher sein als bei normalen Metabolisierern. Bei chronischer Verabreichung sind die Eliminationshalbwertszeiten jedoch nicht verlängert, sodass eine Kumulation von Opipramol auch bei den langsamen Metabolisierern nicht zu erwarten ist. Der Wirkstoff wird zu über 70% renal eliminiert, davon bis zu etwa 10% in unveränderter Form. Der restliche Anteil wird über die Fäzes ausgeschieden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisreduktion von Opipramol erforderlich sein, da mit zunehmender Schwere der Erkrankung eine verlangsamte Elimination einhergeht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität am Versuchstier ist relativ gering, Vergiftungssymptome betreffen vorwiegend das ZNS (siehe auch Pkt. 4.9 „Überdosierung“). Subchronische und chronische Applikationen sehr hoher Dosen verursachen ZNS-Symptome, Leber- und Lungenschäden, Haut- und Fellveränderungen sowie speziesspezifisch eine Kataraktbildung.
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine Beeinträchtigung der Fertilität durch Opipramol. In Embryotoxizitätsstudien traten keine teratogenen Wirkungen auf, aber im maternalen toxischen Dosisbereich wurden embryotoxische Effekte beobachtet. Studien zur Peri- und Postnataltoxizität wurden nicht durchgeführt.
Die Gefahr von Missbrauch und Abhängigkeitsentwicklung ist nicht erkennbar.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Hypromellose (5 mPas), Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais), Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtshinweise für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Durchdrückpackung aus Aluminiumfolie und PVC-Folie mit Kreuzperforation
Packung mit 20 Filmtabletten (N1)
Packung mit 50 Filmtabletten (N2)
Packung mit 100 Filmtabletten (N3)
Klinikpackung mit 250 (5x50) und 1000 (10x100) Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummern
60800.00.00
9. Datum der Zulassung
05.01.2006
19.01.2006
10. Stand der Information
Juli 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
1 Opipramol STADA® steht in dieser Fachinformation für beide Stärken.