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Optipyrin

Document: 22.08.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Textentwurf vom 10.08.2006 Optipyrin Seite 14

==>Zum Druck freigegeben! Zäpfchen ENR 2154712


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Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Optipyrin® 1000mg/60mg Zäpfchen

Wirkstoffe: Paracetamol, Codeinphosphat-Hemihydrat




Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Optipyrin® und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Optipyrin® beachten?

Wie ist Optipyrin® anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Optipyrin® aufzubewahren?

Weitere Informationen

1. Was ist Optipyrin und wofür wird es angewendet?

1.1 Optipyrin ist ein Schmerzmittel (Analgetikum).



Optipyrin wird angewendet

- zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen.



2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Optipyrin beachten?

Optipyrin darf nicht angewendetwerden
Besondere Vorsicht bei der Anwendungvon Optipyrin ist erforderlich bei:

- Abhängigkeit von Opioiden (u. a. starke Schmerz- und Beruhigungsmittel)

- Bewusstseinsstörungen

- Ventilationsstörung der Lunge durch eine chronische Bronchitis oder Asthma (bronchiale).

Sie dürfen Optipyrin nur in geringerer Dosis oder seltener als in der Dosierungsanleitung angegeben (Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosierungsintervalls) anwenden bei:

- Leberfunktionsstörungen (z. B. durch dauerhaften Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen)

- angeborenem vermehrten Bilirubin-Gehalt des Blutes (Gilbert-Syndrom oder Meulengracht-Krankheit)

Nierenfunktionsstörungen (auch bei Dialysepflicht).





Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Verabreichung von Optipyrin muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.

Worauf müssen Sie noch achten?

Bei längerem nicht bestimmungsgemäßem, hoch dosiertem Gebrauch von Schmerzmitteln (Analgetika) können Kopf­schmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.

Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Anwendungvon Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zu einer dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Bei Anwendung von Optipyrin mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.



Bei gleichzeitiger Anwendunganderer zentral dämpfender Arzneimittel z. B. Beruhigungs- und Schlafmittel, Antihypertonika (Mittel zur Senkung des Blutdrucks), aber auch andere Schmerzmittel, Anti­histaminika (Mittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen), Psychopharmaka (Mittel zur Behand­lung geistig-seelischer Störungen) sowie Alkohol kann die beruhigende und Atem dämpfende Wirkung verstärkt werden.



Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die zu beschleunigtem Arzneimittelabbau in der Leber führen (Enzyminduktion), wie z. B. bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika (u. a. Phenobarbital, Phenytoin, Carba­mazepin) sowie Rifampicin (einem Tuberkulosemittel), können auch durch sonst unschädliche Dosen von Para­cetamol (einem Bestandteil von Optipyrin) Leberschäden hervorgerufen werden. Gleiches gilt bei Alkoholmiss­brauch.



Bei Kombination mit Arzneimitteln, die den Wirkstoff Chloramphenicol enthalten, kann die Ausscheidung von Chloramphenicol verzögert und damit das Risiko schäd­licher Wirkungen erhöht sein.



Eine wiederholte Anwendungvon Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Antikoagulanzien (blutgerinnungshemmende Substanzen).







Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol-haltigen Arzneimitteln und Zidovudin (AZT oder Retrovir) wird die Neigung zur Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie) verstärkt. Dieses Arzneimittel soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit Zidovudin angewendet werden.



Bei gleichzeitiger Anwendungvon Probenecid und Paracetamol sollte die Paracetamoldosis verringert werden.



Salicylamide (bestimmte entzündungshemmende Schmerzmittel) können zu einer Verlängerung der Ausscheidung von Paracetamol aus dem Organismus führen.



Colestyramin (Präparat zur Senkung erhöhter Gallenwerte) verringert die Aufnahme von Paracetamol.



Alkohol sollte bei der Behandlung mit Optipyrin gemieden werden, da Bewegungsabläufe und Denkprozesse wesentlich beeinflusst werden.



Unter trizylischen Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Störungen) kann es zu einer codeinbedingten Störung der Atmung kommen.



Bei gleichzeitiger Anwendungvon MAO-Hemmern, wie z. B. Tranylcypromin, kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkung und zu anderen Nebenwirkungen kommen. Optipyrin darf dahererst zwei Wochen nach dem Ende der Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.



Bei gleichzeitiger Anwendung mit Schmerzmitteln wie Buprenorphin oder Pentacozin ist im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln eine Wirkungsabschwächung möglich.



Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von Optipyrin verstärken.



Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.





Bei Anwendung von Optipyrin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Optipyrin sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken (siehe auch “Bei Anwendung von Optipyrin mit anderen Arzneimittel”).





Schwangerschaft und Stillzeit



Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Optipyrin nur auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes anwenden, da unerwünschte Wirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können.

Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt dürfen Sie Optipyrin nicht anwenden, da der in Optipyrin enthaltene Wirkstoff Codein die Plazentaschranke passiert und bei Neugeborenen zu Atemstörungen führen kann.

Bei längerfristiger Anwendungvon Optipyrin kann sich eine Codeinabhängigkeit des Feten entwickeln. Berichte über Entzugserscheinungen beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen vor.

Bitte wenden Sie sich daher umgehend an Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, um gemeinsam über eine Fortsetzung oder eine Umstellung der Therapie zu beraten.



Paracetamol und Codein werden in die Muttermilch ausgeschieden. Codein kann bei der Anwendungin sehr hohen Dosen beim Säugling zu unerwünschten Wirkungen führen. Falls Ihr Arzt eine Behandlung mit hohen Dosen sowie wiederholte Behandlungen mit hohen Dosen während der Stillzeit für erforderlich hält, sollten Sie das Stillen während der Behandlung unterbrechen. Bitte wenden Sie sich daher umgehend an Ihren Arzt, um gemeinsam über eine Fortsetzung oder eine Umstellung der Therapie zu beraten.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen, weil Optipyrin auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern kann, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigt wird. Das Gleiche gilt für das Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen sowie die Ausübung gefahrvoller Tätigkeiten.





Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Optipyrin



Entölte Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



3. Wie ist Optipyrin anzuwenden?

Wenden Sie Optipyrin immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.



Falls von Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:



Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre führen jeweils 1 Zäpfchen Optipyrin ein, wenn erforderlich bis zu 4-mal täglich (in der Regel im Abstand von 6 bis 8 Stunden). Die Maximaldosis von 4 Zäpfchen pro Tag (24 Stunden)darf keinesfallsüberschritten und die angegebenen Dosierungsintervalle müssen unbedingt eingehalten werden.



Art der Anwendung



Die Zäpfchen sind von ihrer Umhüllung zu befreien und möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After einzuführen. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit evtl. Zäpfchen in der Hand erwärmen oder ganz kurz in heißes Wasser tauchen.



Dauer der Anwendung



Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelndeArzt.



Hinweis: Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie bei angeborenem vermehrten Bilirubingehalt des Blutes (Gilbert-Syndrom oder Meulengracht-Krankheit) ist eine Verminderung der Dosis oder eine Verlängerung des Abstandes zwischen den Dosierungen notwendig.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Optipyrin zu stark oder zu schwach ist.







Wenn Sie eine größere Menge von Optipyrin angewendet haben als Sie sollten:



Eine Überdosierung von Paracetamol kann zu schweren Leberschäden führen. Symptome einer Überdosierung sind Erbrechen, Übelkeit, Blässe und Unterleibsschmerzen.



Symptome einer Überdosierung von Codein sind verlangsamte Atmung bis zum Koma.



Codein kann bei Einzeldosen über 60 mg die Spannung in den Muskelzellen (Muskeltonus) in der glatten Muskulatur erhöhen.



Bei Anwendung zu großer Mengen Optipyrin ist sofort ein Arzt zu Rate zu ziehen, der entsprechende Maßnahmen ergreift.



Wenn Sie die Anwendung von Optipyrin vergessen haben:



Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben, sondern führen Sie die Anwendung, wie in derDosierungsanleitung beschriebenbzw. vom Arzt verordnet, fort.



Wenn Sie die Anwendung von Optipyrin abbrechen:



Hier sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Optipyrin keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Bei plötzlicher Beendigung der Anwendung(Absetzen) nach längerem nicht bestimmungsgemäßem, hoch dosiertem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Diese Folgen des Absetzens klingen innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin sollten keine Schmerzmittel angewendetwerden. Auch danach soll eine erneute Anwendungnicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.





Welche Nebenwirkungen sind möglich?



Wie alle Arzneimittel kann Optipyrin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle



Nebenwirkungen

Verdauungsorgane

Sehr selten gibt es Berichte über die mögliche Entstehung von Mastdarm- Verengungen im Zusammenhang mit der chronischen und hochdosierten Anwendung von Paracetamol- bzw. Codein- haltigen Zäpfchen.



Zentrales Nervensystem

Sehr häufig: Müdigkeit, leichte Kopfschmerzen

- Häufig: leichte Schläfrigkeit

Gelegentlich: Schlafstörungen



Bei Einnahme höherer Dosen bzw. bei Patienten mit erhöhtem Hirndruck oder Kopfver­letzungen kann es zu Atemdämpfung kommen. Außerdem kann eine Verschlechterung der Sehfähigkeit auftreten.



Abhängigkeitsentwicklung bei längerer Anwendung höherer Dosen möglich!



Haut







Atemwege



- Gelegentlich: Kurzatmigkeit

- Sehr selten: Verkrampfung der Muskulatur der Luftwege mit Atemnot (Analgetika-Asthma)



Es wurden bei Anwendung hoher Dosen Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödeme) beobachtet, insbesondere bei vorher be­stehenden Lungenfunktionsstörungen.



Herz, Kreislauf



Bei Anwendung höherer Dosen wurden Blutdruckabfall und Ohnmachtsanfälle beobachtet.



Sinnesorgane



- Gelegentlich: Ohrensausen (Tinnitus)



Bei Anwendung höherer Dosen können Sehstörungen auftreten.



Blut undImmunsystem



- Selten: Verminderung der Blutplättchen oder der weißen Blutkörperchen

- Sehr selten: Verminderung oder Fehlen der Granulozyten, Ver­minderung der Zellen aller Blut bildenden Systeme.

Ebenso traten sehr selten Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blut­druckabfall bis hin zum Schock auf.





Entölte Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeits­reaktionist Optipyrin abzusetzen und sofort Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen.





Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



Wie ist Optipyrin aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Nicht über 25C aufbewahren.



Arzneimittel sollten nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.



Weitere Informationen

Was ein Zäpfchen Optipyrin enthält:

Die Wirkstoffe sind: 1000 mg Paracetamol und 60 mg Codeinphosphat-Hemihydrat.

Die sonstigen Bestandteile sind: Hartfett, entölte Phospholipide aus Sojabohnen.



Wie Optipyrin aussieht und Inhalt der Packung:

Cremefarbenes, torpedoförmiges Zäpfchen; Packungen mit 10, 30 und 50 Zäpfchen.



Pharmazeutischer Unternehmer

Dr. R. Pfleger Chemische Fabrik GmbH, D-96045 Bamberg, Telefon: 0951/6043-0, Telefax: 0951/604329.

E-Mail: info@dr-pfleger.de Internet: www.dr-pfleger.de



Stand der Information

August 2006