Orofar-L Mundspray
Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München
Fachinformation zur Änderungsanzeige vom 07.12.2012
Mebucain Orange, Lutschtabletten Zul.-Nr. 15285.00.00 / ENR: 2115285
Orofar-L Mundspray, Lösung Zul.-Nr. 15284.00.00 / ENR: 2115284
Fachinformation
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Orofar®-L Mundspray / Mebucain® Orange |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Orofar®-L Mundspray
Benzoxoniumchlorid 0,2 g, Lidocainhydrochlorid 0,15 g / 100 ml Lösung
Mebucain®Orange
Benzoxoniumchlorid 1 mg, Lidocainhydrochlorid 1 mg / Lutschtablette
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Orofar-L Mundspray:
100 ml Lösung enthalten als Wirkstoffe 0,2 g Benzoxoniumchlorid, 0,15 g Lidocainhydrochlorid 1 H2O.
100 ml Lösung enthalten 11,89 Vol.-% Alkohol (0,094 g/ml).
Mebucain Orange:
1 Lutschtablette enthält als Wirkstoffe 1 mg Benzoxoniumchlorid, 1 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Orofar-L Mundspray: Lösung
Mebucain Orange: Lutschtabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Unterstützung der Behandlung (Keimzahlreduzierung) schmerzhafter bakteriell bedingter Erkrankungen des Mundraumes (Stomatitis), Rachenraumes (Pharyngitis).
Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange ist geeignet für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche von 4 bis 18 Jahren.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Orofar-L Mundspray:
3 - 6 mal täglich in die Mundhöhle oder den Rachen sprühen.
Mebucain Orange:
Alle 2 - 3 Stunden eine Lutschtablette. In hartnäckigen Fällen ist eine häufigere Anwendung bis zu 10 Lutschtabletten möglich.
Art und Dauer der Anwendung
Orofar-L Mundspray:
Orofar-L Mundspray senkrecht halten und bei jeder Applikation 4 mal kräftig zusammendrücken, was einer Freisetzung von etwa 1/2 ml Lösung entspricht. Vor dem allerersten Benutzen den Zerstäuber mehrmals betätigen, bis die Pumpe faßt.
Mebucain Orange:
Mebucain Orange langsam im Mund bewegen, nicht in der Backentasche zergehen lassen.
Die Behandlung mit Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange sollte 4 Tage nicht überschreiten. Ist eine längere Anwendung nötig, sollte auf ein Präparat ohne Lokalanästhetikum umgestiegen werden. Sollten die Beschwerden nach 6-7 Tagen immer noch bestehen oder Zusatzsymptome wie Fieber auftreten, ist ein Arzt aufzusuchen.
4.3 Gegenanzeigen
Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange darf bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Benzoxoniumchlorid, quaternäre Ammoniumverbindungen, Lidocain oder einen der sonstigen Bestandteile nicht angewendet werden
zusätzlich bei Orofar-L Mundspray :
Orofar-L Mundspray darf wegen seines Gehaltes an Pfefferminzöl und Levomenthol nicht bei Patienten mit Asthma bronchiale oder anderen Atemwegserkrankungen, die mit einen ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen angewendet werden. Die Inhalation von Orofar-L Mundspray kann zur Bronchokonstriktion führen.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange wird für Kinder unter 4 Jahren nicht empfohlen.
Mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit Allergien, da über Benzoxoniumchlorid Fälle von allergischer Kontaktdermatitis berichtet wurden.
Lokalanästhetika können das Schlucken beeinträchtigen und die Gefahr des Verschluckens erhöhen. Essen oder Trinken unmittelbar nach Anwendung des Mundsprays sollte vermieden werden. Das Taubheitsgefühl von Zunge und Mundschleimhaut kann die Gefahr von Bissverletzungen erhöhen.
Zusätzlich bei Mebucain Orange:
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Mebucain Orange nicht anwenden.
1 Lutschtablette enthält 1 g Sorbitol (eine Quelle für 0,25 g Fructose) entsprechend ca. 0,083 BE. Sorbitol kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Kinder:
Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange darf nicht von Kindern unter 4 Jahren angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Daten für die Anwendung von Benzoxoniumchlorid und Lidocainhydrochlorid bei Schwangeren vor. Tierstudien mit Benzoxoniumchlorid und Lidocainhydrochlorid haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe Abschnitt 5.3). Als Vorsichtsmaßnahme sollte Orofar-L Mundspray / Mebucain Orange während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten nicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei vorschriftsmäßiger Anwendung sind keine Auswirkungen zu erwarten.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Gelegentlich können leichte, lokale, vorübergehende Reizungen (z.B. Zungenbrennen) auftreten. Sehr selten wurde von Hautausschlag, Gesichts- und Halsschwellung (Ödem) berichtet.
Kinder:
Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern sind erwartungsgemäß die gleichen als bei Erwachsenen.
4.9. Überdosierung
Wie bei allen quaternären Ammoniumverbindungen, ist bei Überdosierung mit Übelkeit und Erbrechen zu rechnen.
Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Eine symptomatische Therapie ist angezeigt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mund- und Rachentherapeutikum / Antiseptikum, Lokalanästhetikum
ATC-Code: R02AA84
Die Wirkstoffkombination aus Benzoxoniumchlorid und Lidocainhydrochlorid hat lokale anästhetische, antiseptische, desinfizierende Eigenschaften. Die Wirkung umfaßt sowohl bakteriostatische wie auch bakterizide Effekte. Durch Lidocainhydrochlorid wird darüber hinaus noch eine lokale anästhetische Wirkung erzielt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Benzoxoniumchlorid:
Pharmakokinetische Parameter können nicht bestimmt werden, da die klassisch definierte Bioverfügbarkeit äußerst gering ist. Im Plasma werden nur geringe Mengen Benzoxoniumchlorid nach Gabe von 6 mg als Tabletten gefunden. Renal werden weniger als 1 % innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden. Die Befunde werden dahingehend interpretiert, daß Benzoxoniumchlorid systemisch äußerst gering verfügbar ist.
Lidocain:
Salze des Lidocains penetrieren die intakte Epidermis sehr schlecht. Bei wiederholter Einnahme ist mit systemischer Resorption zu rechnen. Lidocain wird in der Leber durch Monooxygenasen zum Hauptmetaboliten 4-Hydroxy-2,6-dimethylanilin abgebaut. Die Plasmaproteinbindung beträgt 65 %, die Halbwertszeit ist 0,5 - 1 Stunde. 3 - 10 % werden renal unverändert ausgeschieden. Das Ausmaß der Bildung von 2,6-Xylidin als intermediärer Metabolit ist nicht sicher geklärt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die chronische Toxizität eines Gemisches aus Benzoxoniumchlorid und Lidocainhydrochlorid im Verhältnis 1:1 wurde über 26 Wochen an Ratten und Beagle-Hunden untersucht. Eine orale Gabe in Dosen von 0 - 150 mg/kg KG/Tag rief bei Ratten keine systemisch toxischen sowie pathologischen Veränderungen hervor. Dosen bis zu 15 mg/kg KG/Tag wurden von den Hunden symptomlos vertragen. Als MTD-Werte resultieren aus diesen Studien 25 mg/kg KG/Tag für die Ratte und 15 mg/kg KG/Tag für den Hund.
Die Verabreichung eines Gemischs aus Benzoxoniumchlorid und Lidocainhydrochlorid (1:1) hatte bei Ratten in Dosen bis 150 mg/kg KG/Tag keinen Effekt auf die embryonale und fetale Entwicklung. Ebenso wurden weder Fruchtbarkeit noch Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigt.
Bei Untersuchungen der peri- und postnatalen Entwicklung von Ratten konnten bei Gaben des Gemischs bis zu 50 mg/kg KG/Tag weder bei Muttertieren noch bei Feten toxische Veränderungen nachgewiesen werden.
In Kurzzeittests zur Untersuchung des genotoxischen Potentials erwies sich Benzoxoniumchlorid als inaktiv hinsichtlich mutagener Wirkungen.
Bei in vitrooder in vivo-Untersuchungen zeigte Lidocainhydrochlorid keine Genotoxizität. Sein Hydrolyseprodukt und Metabolit, 2,6-Xylidin, wies bei verschiedenen Untersuchungsmethoden eine unterschiedliche genotixische Aktivität auf, insbesondere nach Stoffwechselaktivierung. Es wurden keine Kanzerogenitätsstudien mit Lidocain durchgeführt. Eine 2jährige Karzinogenitätsstudie, in welcher 2,6-Xylidin unter das Futter männlicher und weiblicher Ratten gemischt wurde, wurde durchgeführt. Dies führte zu einer Zytotoxizität mit Hyperplasie des Geruchsepithels der Nase, Karzinomen und Adenomen in der Nasenhöhle. Tumorigene Veränderungen wurden auch in der Leber und Subcutis gefunden. Eine Relevanz dieser Befunde für den Menschen erscheint nicht völlig unwahrscheinlich. Daher sollte Orofar-L (Lidocain/Etidocain) nicht über längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Orofar-L Mundspray:
Ethanol 96 %; Glycerol; Salzsäure 0,1 N; gereinigtes Wasser; Pfefferminzöl, Levomenthol.
Mebucain Orange:
Macrogol 6000; Magnesiumstearat; Maisstärke; Mikrokristalline Cellulose; Natriumchlorid; Saccharin-Natrium 2 H2O; Sorbitol; Orangenaroma, Citronensäure-Monohydrat.
6.2 Inkompatibiltäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Orofar-L Mundspray:
5 Jahre
Mebucain Orange:
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichstmaßnahmen für die Aufbewahrung
Orofar-L Mundspray:
Nicht über 25°C lagern!
Mebucain Orange:
Nicht über 25°C lagern. Vor Feuchtigkeit schützen.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Orofar-L Mundspray:
Kunststoffflasche mit Dosierpumpe, Sprühaufsatz und Kunststoffkappe
30 ml Lösung
Mebucain Orange:
Blister
16 Lutschtabletten
7. Inhaber der Zulassung
Novartis Consumer Health GmbH
D-81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstraße 40
D-81379 München
Telefon: (089) 7877-0
Telefax: (089) 7877-444
8. Zulassungsnummer
Orofar-L Mundspray: 15284.00.00
Mebucain Orange: 15285.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
18.11.1993 / 07.06.2011
10. Stand der Information
Dezember 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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