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Osmosteril 20%

Document: 19.09.2011   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation: Information für Anwender


Osmosteril®20 %, Infusionslösung


Zur Anwendung bei Erwachsenen


Mannitol (Ph.Eur.)


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.

  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Pflegefachkraft. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

  • Wenn Sie sich nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.


Was in dieser Packungsbeilage steht

Was ist Osmosteril® 20 % und wofür wird es angewendet?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Osmosteril® 20 % beachten?

Wie ist Osmosteril® 20 % anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Osmosteril® 20 % aufzubewahren?

Inhalt der Packung und weitere Informationen



1. Was ist Osmosteril®20 % und wofür wird es angewendet?


Osmosteril®20 % ist eine Infusionslösung, die Körpergewebe Wasser entzieht (Osmotherapeutikum).


Osmosteril®20 % wird angewendet

  • zur Hirndrucksenkung bei intakter Blut-Hirn-Schranke

  • zur Vorbeugung und Behandlung eines akuten Nierenversagens infolge Trauma oder Schock nach vorangegangener Probeinfusion

  • zur Senkung des Augeninnendrucks (Glaukomanfall)

  • Diagnostik einer geringen bis sehr geringen Harnausscheidung (Oligurie/Anurie)

  • Einleitung einer vermehrten Harnausscheidung durch Ausschwemmung von Körperwasser (osmotische Diurese) bei geringer bis sehr geringer Harnausscheidung (Oligurie/Anurie)



2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Osmosteril®20 % beachten?


Osmosteril®20 % darf nicht angewendet werden,
  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mannitol oder einen der sonstigen Bestandteile von Osmosteril® 20 % sind

  • bei anhaltender geringer bis sehr geringer Harnausscheidung (Oligurie/Anurie) nach Probeinfusion (Anwendung von ca. 0,2 g Mannitol/kg KG innerhalb von 5 Minuten sollte in den nächsten 3 Stunden zu einer Harnausscheidung von mindestens 40 bis 50 ml/h führen)

  • wenn Sie unter nicht ausgeglichener Herzschwäche leiden (dekompensierte Herzinsuffizienz

  • wenn Sie unter Wassermangel leiden (Dehydratation)

  • wenn Sie unter vom Herzen verursachter Wasseransammlung in der Lunge leiden (Lungenödem kardialer Ursache)

  • wenn Sie unter Hirnblutungen leiden (intrakranielle Blutungen)

  • wenn Ihre Serumosmolarität auf über 320 mosm/l erhöht ist

  • wenn bei Ihnen Abflusshindernisse im Bereich der ableitenden Harnwege bestehen

  • wenn Sie unter einer Störung der Blut-Hirn-Schranke leiden


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Pflegefachkraft, bevor Sie Osmosteril®20 % anwenden.

  • Die Lösung ist nur zur Osmotherapie geeignet.

  • Vorsicht bei Überwässerung!

  • Kontrollen des Säuren-Basen-Haushalts, der Serumosmolarität, der Wasserbilanz und der Nierenfunktion sind erforderlich.

  • Jede Erhöhung der Harnausscheidung durch Ausschwemmen von Körperwasser mit wasserentziehenden Mitteln (osmotische Diurese) setzt einen ausreichenden Wassergehalt des Körpers (Hydratationszustand) voraus.

  • Bei geringer bis sehr geringer Harnausscheidung (Oligurie/Anurie) ist zu testen, ob durch eine Probeinfusion die Harnausscheidung in Gang kommt. Ist das nicht der Fall, darf die Infusion nicht fortgesetzt werden (Gefahr der Verschiebung von Wasser vom Flüssigkeitsraum außerhalb der Zellen in die Zellen [Gefahr einer Volumenverschiebung vom Extra- in den Intrazellulärraum)].

(Siehe auch „Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt")


Anwendung von Osmosteril®20 % zusammen mit anderen Arzneimitteln:

Osmosteril® 20 % vermindert die Serumwerte zahlreicher Salze. Bei gleichzeitiger Einnahme von Lithiumpräparaten muss der Lithiumspiegel kontrolliert werden.

Mannitol steigert die Ausscheidung von Lithium über die Niere.

Mannitolhaltige Lösungen dürfen nicht im selben System wie Blut verabreicht werden.

Osmosteril®20 % eignet sich aufgrund seiner Konzentration und Dosierung nicht zum Mischen mit anderen Arzneimitteln.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

(Zu Inkompatibilitäten siehe auch „Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt")


Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit einer Anwendung von Mannitol, dem Wirkstoff in Osmosteril®20 %, bei Schwangeren vor.

Daher darf Osmosteril®20 % während der Schwangerschaft nur bei zwingend notwendiger Anwendung nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch Ihren behandelnden Arzt angewendet werden. Die Dosierung ist dann so niedrig wie möglich zu wählen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Mannitol in die Muttermilch übergeht.

Deshalb sollte Osmosteril®20 % während der Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt hält dies für eindeutig erforderlich.


Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.



3. Wie ist Osmosteril®20 % anzuwenden?


Bei überhöhter Infusionsgeschwindigkeit und Überdosierung besteht die Gefahr einer akuten Flüssigkeitsbelastung mit Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Hirndrucksenkung:


0,25 – 0,5 g Mannitol/kg KG (^1,25 – 2,5 ml/kg KG) als Bolusgabe innerhalb von 10 bis 30 Minuten.


Maximale Tagesdosis: 1,5 g Mannitol/kg KG (^7,5 ml/kg KG).


Prophylaxe eines akuten Nierenversagens (nach Probeinfusion):


Probeinfusion von 0,15 – 0,25 g Mannitol/kg KG (^0,75 – 1,25 ml/kg KG) als Bolus innerhalb von 3 bis 5 Minuten. Wenn in den nächsten 3 Stunden eine Harnausscheidung von mindestens 40 ml/Std. erreicht wird, kann eine Dauerinfusion von 0,15 – 0,3 g Mannitol/kg KG/h (^0,75 – 1,5 ml/kg KG/h) verabreicht werden. Die maximale Tagesdosis von 1,5 g Mannitol/kg KG (^7,5 ml/kg KG) sollte nicht überschritten werden.


Sofern mit der Probeinfusion keine Wirkung erzielt wird, sollte auf eine Therapie mit Mannitol verzichtet und andere Maßnahmen (z. B. Dialyse) erwogen werden.


Augeninnendrucksenkung:


Siehe Dosierungsempfehlung zur Hirndrucksenkung.


Diagnostik der Oligurie/Anurie:


Probeinfusion von 0,15 – 0,25 g Mannitol/kg KG (^0,75 – 1,25 ml/kg KG) als Bolus innerhalb von 3 bis 5 Minuten. In den nächsten 3 Stunden sollte eine Diurese von mindestens 40 - 50 ml/Std. erreicht werden.


Einleitung einer osmotischen Diurese bei Oligurie/Anurie:


Zur Anregung der Diurese 0,15 – 0,25 g Mannitol/kg KG (^0,75 – 1,25 ml/kg KG) als Bolus innerhalb von 3 bis 5 Minuten. Wenn in den nächsten 3 Stunden eine Diurese von mindestens 40 ml/Std. erreicht wird, kann eine Dauerinfusion von 0,15 – 0,3 g Mannitol/kg KG/h (^0,75 – 1,5 ml/kg KG/h) verabreicht werden. Die maximale Tagesdosis von 1,5 g Mannitol/kg KG (^7,5 ml/kg KG) sollte nicht überschritten werden.


Sofern mit dieser Gabe keine Wirkung - wie oben beschrieben – erzielt wird, sollte auf eine Therapie mit Mannitol verzichtet und andere Maßnahmen (z.B. Dialyse) erwogen werden.


Maximale Infusionsgeschwindigkeit:

1,5 ml/kg KG und Stunde

^0,3 g Mannitol/kg KG und Stunde

^105 ml bei 70 kg KG

^21 g Mannitol bei 70 kg KG


Maximale Tagesdosis:

ca. 7,5 ml/kg KG

^1,5 g Mannitol/kg KG

^525 ml bei 70 kg KG

^105 g Mannitol bei 70 kg KG


Osmosteril®20 % wird Ihnen kurzzeitig über eine große Vene gegeben (zur intravenösen Anwendung, als zentralvenöse Kurzinfusion).


Wenn Sie eine größere Menge von Osmosteril®20 % angewendet haben, als Sie sollten

Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Osmosteril®20 % zeigt sich in Form von Überwässerung (Hypervolämie) bis hin zu unausgeglichenen Herzfunktionsstörungen (kardiale Dekompensation), Störungen im Wasser- und Salzhaushalt, Hyperosmolarität, Mangel an Zellwasser (zelluläre Dehydratisierung) und akutem Nierenversagen (insbesondere durch zusätzliche Gabe von Entwässerungsmitteln und bei vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen).


Therapie

Absetzen des Arzneimittels; im Falle ausreichender Harnausscheidung kann bei isolierter Überwässerung die Gabe anderer Entwässerungsmittel erwogen werden, ansonsten ist mit der Hämodialyse als Gegenmaßnahme zu beginnen Nach der Hämodialyse haben die Nieren wieder die ursprünliche Lesitungsfähigkeit (reversibles akutes Nierenversagen).

Ausgleich der Flüssigkeits- und Salzhaushaltsstörungen.

Zu schnelle Infusion sowie Anwendung größerer Mengen können - insbesondere bei unzureichender Urinausscheidung - zu einer akuten Flüssigkeitsbelastung des Herz-Kreislauf-Systems führen.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Pflegekraft.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden die folgenden Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: 

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Unter der Infusion können auftreten


Häufigkeit nicht bekannt:


Herzerkrankungen

zu schneller Herzschlag (Tachykardie)


Erkrankungen des Nervensystems

  • Kopfschmerzen

  • Verwirrtheitszustände

  • Krämpfe


Erkrankungen der Atemwege

Ausbildung von Wasseransammlungen in der Lunge bei eingeschränkter Nierenfunktion


Erkrankungen des Verdauungstraktes

  • Übelkeit mit Erbrechen

  • Oberbauchbeschwerden


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

akutes Nierenversagen


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

  • Störungen im Wasserhaushalt mit Wassermangel

  • Störungen im Salzhaushalt mit starken Salzverlusten


Gefäßerkrankungen

Reizungen und Entzündungen der Venenwand


Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum allergischen (anaphylaktischen) Schock


Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Pflegefachkraft. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.



5. Wie ist Osmosteril®20 % aufzubewahren?


Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.


Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken:

Die Lösung ist verfärbt und/oder trübe.

Das Behältnis ist beschädigt.


20%ige Mannitollösungen sind leicht übersättigt. Bei kühler Lagerung kann es zur Bildung von Kristallen kommen, die durch leichtes Erwärmen im Wasserbad (bis 60 °C) unter Schütteln wieder in Lösung gebracht werden können. Sie bleiben dann nach Abkühlen auf Körpertemperatur gelöst. Die Qualität des Produktes wird durch diesen Vorgang nicht beeinträchtigt.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:

Nur zum einmaligen Gebrauch. Nach Infusion nicht verbrauchte Infusionslösung ist zu verwerfen.


Nach Anbruch zum sofortigen Verbrauch bestimmt.


Infusionssystem mit Filter verwenden!



6. Inhalt der Packung und weitere Informationen


Was Osmosteril®20 % enthält:


Der Wirkstoff ist: Mannitol.


1000 ml Infusionslösung enthalten:


Mannitol (Ph.Eur.) 200,0 g


Die sonstigen Bestandteile sind:

  • Wasser für Injektionszwecke

  • Salzsäure

  • Natriumhydroxid


pH-Wert 4,0 – 7,0

Titrationsacidität < 1 mmol NaOH/l

theor. Osmolarität 1098 mosm/l


Wie Osmosteril®20 % aussieht und Inhalt der Packung:

Osmosteril®20 % ist eine klare, farblose Infusionslösung.


Osmosteril®20 % ist in folgenden Packungen erhältlich:

Glasflasche mit 250 ml Inhalt.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Fresenius Kabi Deutschland GmbH

D - 61346 Bad Homburg v.d.H.

Tel.: 06172 / 686 - 0


Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2011.



Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise:

Die Lösung ist nur zur Osmotherapie geeignet.
Vorsicht bei Hypervolämie!
Kontrollen des Säuren-Basen-Haushalts, der Serumosmolarität, der Wasserbilanz und der Nierenfunktion erforderlich.
Jede osmotische Diurese setzt einen ausreichenden Hydratationszustand voraus.
Bei Oligurie/Anurie ist zu testen, ob durch eine Probeinfusion die Diurese in Gang kommt. Ist das nicht der Fall, darf die Infusion nicht fortgesetzt werden (Gefahr einer Volumenverschiebung vom Extra- in den Intrazellulärraum).


Inkompatibilitäten:

Mannitolhaltige Lösungen dürfen nicht im selben System wie Blut verabreicht werden.

Osmosteril® 20 % eignet sich aufgrund seiner Konzentration und Dosierung nicht zum Mischen mit anderen Arzneimitteln.


Anwendungstechnik

Nur zum einmaligen Gebrauch. Nach Infusion nicht verbrauchte Infusionslösung ist zu verwerfen.


Nach Anbruch zum sofortigen Verbrauch bestimmt.


Infusionssystem mit Filter verwenden!


Nicht verwenden, wenn das Behältnis beschädigt ist. Nur verwenden, wenn die Mannitollösung klar und farblos ist.


Bei zu kühler Lagerung kann es zur Bildung von Kristallen kommen, die durch leichtes Erwärmen im Wasserbad (bis 60 °C) unter Schütteln wieder in Lösung gebracht werden können. Sie bleiben dann nach Abkühlen auf Körpertemperatur gelöst. Die Qualität des Produktes wird durch diesen Vorgang nicht beeinträchtigt.




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