Osteofos D3 Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen
alt informationenOsteofos® D3 Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
ENR: 2152683
Fachinformation nationale Änderungsanzeige vom 09.08.2012
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Osteofos® D3
1200 mg/800 I.E.
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Beutel enthält:
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Tricalciumphosphat (Ph. Eur.) 3100 mg (entsprechend 1200 mg oder 30 mmol elementarem Calcium)
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Colecalciferol (Vitamin D3) 20 Mikrogramm (entsprechend 800 I.E.)
Sonstige Bestandteile: u. a. 2 mg Gelborange S (E 110) pro Einzeldosis und höchstens 8,8 mg Sucrose pro Einzeldosis
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Weißes oder leicht orangefarbenes, granuliertes Pulver.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Ausgleich von Calcium‑ und Vitamin‑D-Mangelzuständen bei älteren Patienten.
Osteofos®D3 kann als Zusatz zu einer spezifischen Osteoporosebehandlung von Patienten angewendet werden, bei denen ein kombinierter Vitamin‑D‑ und Calciummangel festgestellt wurde oder bei denen ein hohes Risiko für solche Mangelzustände besteht.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und ältere Patienten:
1 Beutel pro Tag zum Einnehmen.
Der Inhalt eines Beutels wird in ein Glas Wasser (ohne Kohlensäure) geschüttet. Nach Umrühren mit einem Löffel erhält man eine angenehm schmeckende Suspension, die sofort getrunken werden soll.
Es wird empfohlen, die Zubereitung während des Abendessens einzunehmen.
Kinder:
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Osteofos®D3 bei Kindern ist nicht untersucht worden. Daher sollte es bei Kindern nicht angewendet werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen:
Osteofos®D3 sollte bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen nicht angewendet werden.
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegenüber Calcium, Colecalciferol, Gelborange S oder einem der sonstigen Bestandteile
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Hyperkalzämie (> 10,5 mg/dl), Hyperkalzurie (300 mg oder 7,5 mmol/24 h), schwere Niereninsuffizienz, Nierensteine, Calciumsteine, Gewebsverkalkung, längere Immobilisation mit begleitender Hyperkalzurie und/oder Hyperkalzämie
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D-Hypervitaminose
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Osteofos® D3 ist nicht angezeigt bei Kindern sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder mit nachgewiesener Neigung zur Bildung von Harnsteinen muss Osteofos®D3 mit Vorsicht angewandt werden. Bei diesen Patienten muss eine entsprechende Kontrolle der Serum‑ und Urincalciumspiegel erfolgen, um der Entstehung einer Hyperkalzämie vorzubeugen. Die Behandlung muss vorübergehend unterbrochen werden, wenn die Calciumausscheidung über den Urin 7,5 mmol/24 h (300 mg/24 h) überschreitet.
Besondere Vorsicht ist auch geboten bei der Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Wirkung von Herzglykosiden kann durch die orale Gabe einer Calcium-Vitamin‑D-Kombination verstärkt werden. Strenge medizinische Überwachung und gegebenenfalls Kontrollen von EKG und Serumcalciumspiegeln sind erforderlich.
Während der Behandlung mit Osteofos®D3 sollten Vitamin‑D-Verbindungen und deren Derivate sowie mit Vitamin D angereicherte Nahrungsmittel gemieden werden.
Das Arzneimittel sollte Sarkoidose-Patienten nur unter Vorsicht verschrieben werden, da bei ihnen der Umsatz von Vitamin D in seine aktive Form erhöht sein kann. Diese Patienten sollten bezüglich Serum‑ und Urincalciumspiegeln überwacht werden.
Osteofos®D3 enthält den Farbstoff Gelborange S (E 110), der bei Personen, die gegen den Stoff besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen einschließlich Asthma hervorrufen kann. Die Allergie tritt häufiger bei Personen auf, die gegen Acetylsalicylsäure allergisch sind.
Patienten mit der selten hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder mit Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Osteofos®D3 nicht einnehmen.
Osteofos®D3 kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Resorption von oral eingenommenen Tetracyclinen kann durch die gleichzeitige orale Einnahme von Calcium vermindert werden. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollte deshalb ein Abstand von mindestens 3 Stunden eingehalten werden.
Einige Diuretika (Furosemid, Etacrynsäure), aluminiumhaltige Antazida und Schilddrüsenhormone können die Calcium-Resorption hemmen und dessen renale und biliäre Ausscheidung erhöhen. Thiazid-Diuretika können die Harnausscheidung von Calcium verringern und eine Hyperkalzämie hervorrufen; einige Antibiotika, wie Penicillin, Neomycin und Chloramphenicol, können dessen Resorption erhöhen. Während einer Langzeitbehandlung wird die Kontrolle der Serumcalciumspiegel empfohlen.
Colestyramin, Kortikosteroide und Mineralöle stören und vermindern die Vitamin‑D-Resorption, während Phenytoin und Barbiturate seine Inaktivierung begünstigen.
Die synergistische Wirkung von Calcium und Digitalis auf das Herz kann schwere Funktionsstörungen des Herzens verursachen (siehe Abschnitt 4.4).
Im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Bisphosphonaten oder Natriumfluorid wird empfohlen, diese mindestens 2 Stunden vor der Einnahme von Osteofos®D3 anzuwenden (Risiko einer Verringerung der gastrointestinalen Resorption der Bisphosphonate und des Natriumfluorids).
Möglicherweise können Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln auftreten (z. B. mit solchen, die Phosphate, Oxalsäure oder Phytinsäure enthalten), die zur Verminderung der Calcium-Resorption führen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Wegen seines hohen Vitamin‑D-Gehalts ist Osteofos®D3 für die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht indiziert, da die tägliche Vitamin‑D-Dosis dann 600 I.E. nicht übersteigen sollte. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Vitamin‑D-Überdosierung während der Schwangerschaft zu teratogenen Effekten führen kann. Studien mit diesem Arzneimittel bezüglich Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen liegen nicht vor. Vitamin D und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über.
Osteofos®D3 sollte daher nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
In der folgenden Auflistung sind die Nebenwirkungen in Systemorganklassen gemäß MedDRA Konvention eingeteilt.
Da diese Fälle nach der Markteinführung von Osteofos®D3 berichtet wurden, ist die Häufigkeit des Auftretens nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktische Reaktionen, allergische Dermatitis
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Hyperkalzämie, Hyperkalzurie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit, Obstipation, Diarrhö, epigastrischer Schmerz
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Urtikaria
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung kann zu D-Hypervitaminose und Hyperkalzämie führen. Die Symptome einer Hyperkalzämie können Anorexie, Durst, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Abdominalschmerzen, Muskelschwäche, Ermüdung, geistige Beeinträchtigungen, Polydipsie, Polyurie, Knochenschmerzen, Nephrokalzinose, Nierensteine und, in schweren Fällen, Herzrhythmusstörungen umfassen. Bei extremer Hyperkalzämie können Koma und Tod die Folge sein. Andauernd hohe Calciumspiegel können zu irreversiblen Nierenschäden und zu einer Weichteilkalzifizierung führen.
Behandlung einer Hyperkalzämie:
Die Behandlung mit Calcium und Vitamin D muss abgebrochen werden. Weiterhin müssen auch Thiazid-Diuretika, Lithium, Vitamin A und Herzglykoside abgesetzt werden. Flüssigkeitsverluste sollten ausgeglichen und individuelle Notfallmaßnahmen durch den Arzt entschieden werden. Zusätzlich zur Rehydratation sollte, abhängig von der Schwere der Hyperkalzämie, eine Einzel- oder kombinierte Gabe von Schleifendiuretika, Bisphosphonaten, Calcitonin und Kortikosteroiden erwogen werden. Serumelektrolyte, Nierenfunktion und Diurese müssen überwacht werden. In schweren Fällen sollte ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt und der zentrale Venendruck (ZVD) gemessen werden.
Der Schwellenwert einer Vitamin-D-Intoxikation liegt zwischen 40.000 und 100.000 I.E./Tag über einen Zeitraum von 1-2 Monaten bei Personen mit normaler parathyroidaler Funktion. Für Calcium können Werte von mehr als 2.000 mg pro Tag toxisch sein. Symptome einer Vitamin-D-Intoxikation sind auf eine Hyperkalzämie zurückzuführen und sollten wie oben beschrieben behandelt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Calcium, Kombinationen mit anderen Mitteln.
ATC-Code: A12AX
Osteofos®D3 ist ein Arzneimittel zur oralen Anwendung, in dem Tricalciumphosphat (Ph. Eur.) mit Colecalciferol (Vitamin D3) kombiniert sind.
Calcium und Vitamin D haben eine entscheidende Wirkung auf den Prozess des Knochenumbaus und werden deshalb bei krankhaften Zuständen älterer Patienten eingesetzt, die durch eine negative Calciumbilanz mit niedrigen Spiegeln an zirkulierendem Vitamin D und erhöhten Parathormonserumspiegeln charakterisiert sind. Dieser sekundäre Hyperparathyreoidismus wird effizient durch die kombinierte Wirkung von Tricalciumphosphat (Ph. Eur.) und Vitamin D3, den arzneilich wirksamen Bestandteilen von Osteofos®D3, korrigiert.
Vitamin D3reguliert den Metabolismus des Calciums und des Phosphats, und gewährleistet dabei die Resorption des Calciums durch die Darmschleimhaut.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Etwa 30 % des verabreichten Calciums wird im proximalen Teil des Dünndarmes resorbiert. Auch Vitamin D wird nach oraler Gabe schnell im Darm resorbiert. Die Rolle der Gallensalze bei der Förderung der Resorption ist bekannt. Ungefähr 40 % des Plasmacalciums sind an Proteine, vor allem Albumin, gebunden. Ca. 10 % ist diffundierbar, jedoch an Anionen (Phosphate) gebunden. Der restliche Anteil ist diffundierbares, ionisches Calcium, das eine physiologische Wirkung besitzt.
Vitamin D hat eine Halbwertszeit von 19 bis 25 Stunden und zirkuliert im Plasma an ein spezifisches Protein (ein Alpha-Globulin) gebunden. Es wird im Körper über lange Zeiträume gespeichert. Vitamin D wird in der Leber in das 25‑Hydroxylderivat (Calcidiol) umgewandelt, welches in den Kreislauf zurückgeführt wird; dieses wird dort an ein spezifisches Alpha-Globulin gebunden und unterliegt in der Niere einer weiteren Hydroxylierung zum 1,25‑Hydroxyderivat (Calcitriol). Vitamin D wird hauptsächlich in die Galle ausgeschieden. Nur ein kleiner Teil der verabreichten Dosis findet sich im Urin.
Calcium wird über den Speichel, die Galle und das Pankreassekret in den Magen-Darm-Trakt sezerniert. Zusammen mit dem nicht resorbierten Calcium macht es den Anteil der durch den Stuhl ausgeschiedenen Calciummenge aus. Von dem auf renalem Wege ausgeschiedenen Calcium-Anteil werden ca. 2/3 des Calciumfiltrates rückresorbiert.
Parathormon stimuliert die Rückresorption des Calciums in den distalen Tubuli, während Vitamin D die proximale Rückresorption fördert. Ein Teil des Calciums wird auch über den Schweiß ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Chronische tierexperimentelle Studien zur Arzneimittelsicherheit zeigen, dass Vitamin D und Calcium im Allgemeinen gut vertragen werden.
Präklinische Daten lassen keine spezifischen Risiken für den Menschen erkennen, ausgenommen die zur Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 4.6).
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstige Bestandteile
Propylenglycol
Gelborange S (E 110)
Zitronenaroma (enthält: natürliche Aromen, Maltodextrin, Arabisches Gummi)
Saccharin-Natrium
Citronensäure
Mikrokristalline Cellulose und Carmellose-Natrium (Ph. Eur.)
Sucrosepalmitat
Hochdisperses Siliciumdioxid
Mannitol (Ph. Eur.)
all-rac-α‑Tocopherol
Hydriertes Pflanzenöl
Gelatine
Sucrose
Maisstärke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
- des Arzneimittels im unversehrten Behältnis:
2 Jahre
- nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung:
Unverzüglich verwenden
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Einzelne, aus Papier/Aluminium/Polyethylen-Verbund bestehende, versiegelte Beutel in Faltschachteln.
Packungen mit 30 Beuteln
Packungen mit 60 Beuteln
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Die gebrauchsfertige Zubereitung ist eine trübe, leicht orangefarbene Suspension mit sichtbaren weißen Granula.
7. Inhaber der Zulassung
Menarini International Operations Luxembourg S.A.
1, Avenue de la Gare
L-1611 Luxembourg
Luxemburg
Mitvertrieb:
BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin
Deutschland
8. Zulassungsnummer(n)
52683.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der
Zulassung: 05.02.2002
Datum der Zulassungsverlängerung:
23.09.2009
10. Stand der Information
August 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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