Otriven Gegen Schnupfen 0,1% Einzeldosispipetten
Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München
1.3.1 Fachinformation zur Änderungsanzeige vom 21.07.2011
Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten Zul.-Nr.: 4627.00.00 / ENR: 2104627
Fachinformation
Novartis Consumer Health |
Otriven® gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Otriven®gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten
Nasentropfen, Lösung
Xylometazolinhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Lösung enthält 1 mg Xylometazolinhydrochlorid
Eine Einzeldosispipette mit 0,3 ml Lösung enthält 0,3 mg Xylometazolinhydrochlorid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Nasentropfen, Lösung
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiet
Zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen, anfallsweise auftretendem Fließschnupfen (Rhinitis vasomotorica), allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica).
Zur Erleichterung des Sekretabflusses bei Entzündung der Nasennebenhöhlen sowie bei Katarrh des Tubenmittelohrs in Verbindung mit Schnupfen.
Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten sind für Erwachsene und Schulkinder bestimmt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
2-3-mal täglich 1 Tropfen der Lösung in jede Nasenöffnung. Die für Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten genannte Einzeldosis darf nicht mehr als dreimal pro Tag verabreicht werden. Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten dürfen nicht länger als 7 Tage angewendet werden.
Keine höheren Dosierungen als die empfohlenen anwenden.
Sonstige Hinweise
Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten sind für Schulkinder über 6 Jahren und Erwachsene geeignet. Sie dürfen nicht bei Kindern der Altersgruppe unter 6 Jahren angewendet werden.
Für Kinder von 2 - 6 Jahren stehen Präparate mit 0,05 % Xylometazolinhydrochlorid und für Säuglinge und Kleinkinder Präparate mit 0,025 % Xylometazolinhydrochlorid zur Verfügung.
Art der Anwendung
Zur nasalen Anwendung
Es empfiehlt sich, vor der Anwendung des Präparates die Nase gründlich zu schnäuzen.
Eine Pipette vom 10er-Streifen abtrennen und durch Abdrehen des kurzen Flügels öffnen. Pipette zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und nach unten schlagen. Die Dosierkammer füllt sich dadurch. Den Pipettenhals in das Nasenloch einführen. Durch Zusammendrücken des Pipettenkörpers 1 Tropfen bei zurückgelegtem Kopf in die Nase träufeln. Den Vorgang bei dem anderen Nasenloch wiederholen.
Falls noch eine Restmenge in der Pipette verbleibt, sollte diese nicht mehr verwendet werden.
Die letzte Anwendung an jedem Behandlungstag sollte günstigerweise vor dem Zubettgehen erfolgen.
Aus hygienischen Gründen und zur Vermeidung von Infektionen wird darauf hingewiesen, dass jede Dosiereinheit immer nur von einem Patienten verwendetwerden darf.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile,
- trockene Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca)
- Zustand nach transphenoidaler Hypophysektomie oder anderen operativen Eingriffen, die die Dura Mater freilegen
- Kleinkinder unter 6 Jahren.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Dieses Arzneimittel darf nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden bei:
- Patienten, die mit Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und anderen potentiell blutdrucksteigernden Arzneimitteln behandelt werden
- erhöhtem Augeninnendruck, insbesondere Engwinkelglaukom
- schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Hypertonie)
- Phäochromozytom
- Stoffwechselstörungen (z. B. Hyperthyreose, Diabetes mellitus)
- Porphyrie
- Prostatahyperplasie.
Insbesondere bei längerer Anwendung und Überdosierung von abschwellenden Rhinologika kann deren Wirkung nachlassen. Als Folge des Missbrauchs schleimhautabschwellender Rhinologika können auftreten:
- eine
reaktive Hyperämie der Nasenschleimhaut (Rhinitis
medicamentosa)
- eine Atrophie der Schleimhaut.
Um wenigstens einen Teil der Nasenatmung aufrecht
zu halten, sollte das Sympathomimetikum erst an einem Nasenloch
und nach Abklingen der Beschwerden auf der anderen Seite abgesetzt
werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die
kombinierte Anwendung von Xylometazolin und
- trizyklischen Antidepressiva
- Monoaminooxidase-Hemmern vom
Tranylcypromin-Typ
-
blutdrucksteigernden Arzneimitteln
kann zu einer Blutdruckerhöhung führen. Die
kombinierte Anwendung sollte daher möglichst vermieden
werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von im ersten
Trimenon exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen
von Xylometazolin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des
Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen
einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.
Tierexeperimentelle Studien haben oberhalb des therapeutischen Dosisbereiches Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Die Anwendung von Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten sollte in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen. Da eine Überdosierung die Blutversorgung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen kann, darf während der Schwangerschaft die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Xylometazolin in die Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten sollte daher in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen. Da eine Überdosierung die Milchproduktion vermindern kann, darf während der Stillzeit die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Unruhe, Schlaflosigkeit, Müdigkeit (Schläfrigkeit, Sedierung), Kopfschmerzen, Halluzinationen (vorrangig bei Kindern).
Herzerkrankungen
Selten:
Herzklopfen, Tachykardie, Hypertonie
Sehr selten: Arrhythmien.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Brennen und Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen.
Gelegentlich: Nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Nasenbluten.
Sehr selten: Apnoe bei jungen Säuglingen und Neugeborenen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Sehr selten: Konvulsionen (insbesondere bei
Kindern).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
(Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz).
4.9 Überdosierung
Das klinische
Bild einer Intoxikation mit Imidazol-Derivaten kann verwirrend
sein, da sich Phasen der Stimulation mit Phasen einer Unterdrückung
des zentralen Nervensystems und des kardiovaskulären Systems
abwechseln können.
Symptome einer Stimulation des zentralen
Nervensystems sind Angstgefühl, Erregung, Halluzinationen und
Konvulsionen.
Symptome infolge der Hemmung des zentralen Nervensystems sind Erniedrigung der Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit und Koma.
Folgende weitere Symptome können
auftreten:
Miosis, Mydriasis, Schwitzen, Fieber, Blässe, Zyanose, Übelkeit, Tachykardie, Bradykardie, kardiale Arrhythmie, Herzstillstand, Hypertonie, schockähnliche Hypotonie, Lungenödem, Atemstörungen und Apnoe.
Besonders bei Kindern kommt es nach Überdosierung häufig zu dominierenden zentralnervösen Effekten mit Krämpfen und Koma, Bradykardie, Apnoe sowie einer Hypertonie, die von einer Hypotonie abgelöst werden kann.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei schwerer Überdosierung ist eine stationäre Intensivtherapie angezeigt. Die Gabe von medizinischer Kohle (Absorbens), Natriumsulfat (Laxans) oder eine Magenspülung (bei großen Mengen) sollte unverzüglich erfolgen, da die Resorption von Xylometazolin schnell erfolgen kann. Zur Blutdrucksenkung kann ein nicht selektiver Alpha-Blocker gegeben werden.
Vasopressoren sind kontraindiziert. Gegebenenfalls Fiebersenkung, antikonvulsive Therapie und Sauerstoffbeatmung.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Rhinologika, α-Sympathomimetika
ATC-Code: R01A A07
Xylometazolin, ein Imidazolderivat, ist ein alphaadrenerg wirkendes Sympathomimetikum. Es wirkt vasokonstriktorisch und bewirkt so ein Abschwellen der Schleimhäute. Der Wirkungseintritt wird gewöhnlich innerhalb von 5 - 10 Minuten beobachtet und macht sich in einer erleichterten Nasenatmung, bedingt durch Schleimhautabschwellung und einem besseren Sekretabfluss bemerkbar.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Wirkung von Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten setzt innerhalb von wenigen Minuten ein und hält mehrere Stunden – im Durchschnitt 6-8 Stunden – lang an.
Gelegentlich kann bei intranasaler Applikation die resorbierte Menge ausreichen, um systemische Effekte, z. B. am Zentralnervensystem und am Herz-Kreislauf-System, hervorzurufen.
Daten aus pharmakokinetischen Untersuchungen beim Menschen liegen nicht vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus Untersuchungen zur Toxizität nach wiederholter nasaler Verabreichung von Oxymetazolin an Hunde ergaben sich keine Sicherheitsrisiken für den Menschen. Eine In-vitro Untersuchung zur Mutagenität an Bakterien verlief negativ. Zur Kanzerogenität liegen keine Daten vor. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungen beobachtet. Dosierungen oberhalb therapeutischer Mengen waren embryoletal oder führten zu einem verminderten Wachstum der Feten. Bei Ratten wurde die Milchproduktion gehemmt. Es liegen keine Anzeichen für Fertilitätsstörungen vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Gereinigtes Wasser; Sorbitol; Natriumchlorid; Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat; Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat; Natriumedetat.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Öffnung eines Sachets sollten die verbleibenden Einzeldosispipetten innerhalb von 6 Monaten aufgebraucht werden. Die offene Seite der Sachets sollte hierbei durch Umknicken verschlossen werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
LDPE-Einzeldosispipetten eingesiegelt in PE-beschichteter Aluminiumfolie
40 (2x20) Einzeldosispipetten zu 0,3 ml Lösung
6.6 Hinweise für die Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Novartis Consumer Health GmbH
81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstr. 40
81379 München
Telefon (089) 78 77-0
Telefax (089) 78 77-444
8. Zulassungsnummer
4627.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
05.07.1984 /01.09.2004
10. Stand der Information
Juli 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
A56-0
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/593fdb4066c540598dd647db7ac50c06.rtf