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Oxybutynin 5 Heumann

Document: 08.02.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformationmanuskript Nr. 64000/074/95/8
Oxybutynin 5 Heumann, Tabletten


Seite 12



F a c h i n f o r m a t i o n


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Oxybutynin 5 Heumann

Tabletten mit 5 mg Oxybutyninhydrochlorid


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält 5 mg Oxybutyninhydrochlorid (entsprechend 4,54 mg Oxybutynin).


Sonstige Bestandteile:

1 Tablette enthält 118,9 mg Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tablette


Runde, flache, hellblaue Tabletten mit Steg und der Prägung „OXB 5“ auf der einen Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der Überaktivität des Detrusors (Harnblasenmuskels; idiopathische oder neurogene Detrusorüberaktivität), mit den Symptomen Pollakisurie, Nykturie, imperativem Harndrang und Drang-Inkontinenz.


Kinder und Jugendliche

Oxybutyninhydrochlorid ist angezeigt bei Kindern über 5 Jahren bei:


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosierung ist individuell vorzunehmen. Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Empfehlungen:


Erwachsene

Erwachsene erhalten als initiale Dosis ½ Tablette Oxybutynin 5 Heumann 3-mal täglich (entsprechend 7,5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Anschließend ist die Regeldosis 3-mal täglich ½-1 Tablette Oxybutynin 5 Heumann (entsprechend 7,5-15 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4-mal täglich 1 Tablette Oxybutynin 5 Heumann (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.

Oxybutynin 5 Heumann sollte in 2-3 (maximal 4) Einzeldosen pro Tag eingenommen werden.


Ältere Menschen

Ältere Menschen erhalten als initiale Dosis 2-mal täglich ½ Tablette Oxybutynin 5 Heumann (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4-mal täglich 1 Tablette Oxybutynin 5 Heumann (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.

Die Halbwertszeit ist bei älteren Menschen meist erhöht, deshalb kann eine Dosis von 10 mg pro Tag schon ausreichend sein.


Kinder über 5 Jahre

Kinder über 5 Jahre erhalten als initiale Dosis 2-mal täglich ½ Tablette Oxybutynin 5 Heumann (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Je nach Alter und Körpergewicht gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Alter

(Körpergewicht)

Dosis pro Tag

5-9 Jahre

9-12 Jahre

12 Jahre und älter


(20-30 kg)

(30-38 kg)

(> 38 kg)

7,5 mg aufgeteilt in 3 Einzelgaben

10 mg aufgeteilt in 2 Einzelgaben

15 mg aufgeteilt in 3 Einzelgaben


Die maximale tägliche Dosis pro kg Körpergewicht beträgt 0,3-0,4 mg, jedoch darf die Dosis für Kinder 3 Tabletten Oxybutynin 5 Heumann täglich (entsprechend 15 mg Oxybutyninhydrochlorid) nicht überschreiten.


Die Einnahme wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht empfohlen.


Die Tabletten können auf nüchternen Magen vor, während oder nach den Mahlzeiten, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Auftreten der Symptome.


4.3. Gegenanzeigen

Oxybutynin 5 Heumann darf nicht eingenommen werden bei

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile,

- Engwinkelglaukom,

- Myasthenia gravis,

- obstruktiver Uropathie (z. B. Prostatahyperplasie, Harnröhrenstriktur),

- Stenosen im Bereich der übrigen Harnwege und des Magen-Darm-Kanals,

- Darmatonie und Darmverschluss (Ileus),

- schwerer Colitis ulcerosa oder toxischem Megacolon.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

- Pollakisurie oder Nykturie infolge Herz- oder Nierenfunktionsstörungen sollten vor der Therapie mit Oxybutynin 5 Heumann ausgeschlossen werden.

- Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Einschränkung der Leber- bzw. Nierenfunktion, besonders denjenigen mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz, da zu diesen Patientengruppen keine Pharmakokinetikdaten vorliegen. Eine Reduzierung der Dosis könnte notwendig werden.

- Oxybutynin kann die Symptome von Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Hypertonie, autonomer Neuropathie, Hiatushernie mit gastroösophagealer Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis oder anderen schweren Magen-Darm-Erkrankungen sowie der Prostatahyperplasie verstärken.

- Vorsicht ist bei Patienten mit Fieber oder bei hohen Umgebungstemperaturen geboten. Die Therapie kann möglicherweise über die Abnahme der Schweißdrüsensekretion einen Hitzschlag verursachen.

- Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit oder bei anderen zentralnervösen Krankheiten, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen, ist ebenfalls Vorsicht geboten, da psychiatrische und zentralnervöse Nebenwirkungen leichter ausgelöst werden. Eine niedrigere Dosierung könnte hier notwendig werden.

Wenn während der Therapie eine Infektion des Urogenitalsystems auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden.

- Der langfristige Gebrauch kann die Entwicklung von Karies, Zahnfleischerkrankungen oder einer Hefepilzinfektion der Mundhöhle wegen der Einschränkung oder Aufhebung der Speichelsekretion begünstigen.

- Da Oxybutynin das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, sollten während der Behandlung gelegentlich die Sehschärfe und der Augeninnendruck kontrolliert werden. Die Patienten sollten angewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sie einen plötzlichen Verlust der Sehschärfe bemerken.

- Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Oxybutinin 5 Heumann nicht einnehmen.


Ältere Menschen

Bei älteren Patienten ist Vorsicht geboten, weil diese gegenüber Oxybutynin empfindlicher reagieren können. Bei älteren Menschen sind die Plasmaspiegel in der Regel höher, daher können niedrigere Dosierungen erforderlich sein.


Kinder und Jugendliche

Da Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern unter 5 Jahren nicht nachgewiesen sind, wird die Anwendung von Oxybutynin in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Es gibt nur begrenzte Daten, die die Wirksamkeit von Oxybutynin bei Kindern mit monosymptomatischer Enuresis nocturna, die nicht durch eine Detrusorüberaktivität bedingt ist, bestätigen.

Bei Kindern über 5 Jahren sollte Oxybutynin vorsichtig angewendet werden, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können, dies gilt besonders für die zentralnervösen und psychiatrischen Nebenwirkungen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die anticholinerge Wirkung von Oxybutynin wird verstärkt durch die gleichzeitige Behandlung mit anderen Anticholinergika oder Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung, wie

- Amantadin und andere Antiparkinsonmittel (z. B. Biperiden, L-Dopa),

- Antihistaminika,

- Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenone),

- Chinidin,

- trizyklische Antidepressiva,

- Atropin und verwandte Verbindungen.


Durch die Verminderung der Magen-Darm-Motilität kann Oxybutynin die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt beeinflussen.

Bei gleichzeitiger Verwendung von Oxybutynin 5 Heumann und Prokinetika (z. B. Metoclopramid, Domperidon) kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf die Motilität des Magen-Darm-Trakts kommen.

Da nachgewiesen wurde, dass Oxybutynin durch das Cytochrom P 450 Isoenzym CYP 3A4 verstoffwechselt wird, sind Wechselwirkungen mit Medikamenten, welche dieses Isoenzym hemmen, nicht auszuschließen. Dies ist bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol) oder Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) zu beachten.

Für Itraconazol wurde eine Hemmung der Verstoffwechselung von Oxybutynin nachgewiesen. Dies führte zu einer Verdoppelung der Oxybutynin-Plasmakonzentrationen, jedoch nur zu einer 10 %igen Erhöhung der Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten. Da der Metabolit für ca. 90 % der antimuskarinischen Wirkung verantwortlich ist, scheint diese Wechselwirkung von geringfügiger klinischer Relevanz zu sein.

Aufgrund einer Mundtrockenheit lösen sich sublingual verabreichte Nitrate möglicherweise nicht auf. Patienten, die mit sublingualen Nitraten behandelt werden, sollten daher angewiesen werden, vor der Anwendung die Mundschleimhaut mit der Zunge oder etwas Wasser zu befeuchten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten für die Verwendung von Oxybutynin bei Schwangeren vor.

In tierexperimentellen Studien ruft Oxybutynin Missbildungen hervor (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Oxybutynin 5 Heumann darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Bei der Ratte wurde der Übergang von Oxybutynin in die Muttermilch nachgewiesen.

Da nicht bekannt ist, ob Oxybutynin auch beim Menschen in die Muttermilch übergeht, darf während der Einnahme von Oxybutynin 5 Heumann nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann bereits bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen und die Sehschärfe so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden kann. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosierungsänderung, Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen werden am häufigsten durch die anticholinergen Effekte von Oxybutynin verursacht. Die meisten Nebenwirkungen sind dosisabhängig und können durch eine Dosisreduktion verringert oder beseitigt werden.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig

1/10

Häufig

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

1/1.000 bis 1/100

Selten

1/10.000 bis 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Folgende Nebenwirkungen können auftreten:


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Mundtrockenheit.

Häufig: Übelkeit, Obstipation, Abdominalschmerzen, Dyspepsie.

Gelegentlich: Diarrhoe, Erbrechen, Anorexie.

Selten: Sodbrennen, Refluxösophagitis.


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: Halluzinationen, Verwirrung, Orientierungslosigkeit, Erregung, Angstzustände, Teilnahmslosigkeit.

Selten: Konzentrationsschwäche, Verhaltensauffälligkeiten, Verfolgungswahn.

Sehr selten: Alpträume.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schwindel, Benommenheit.

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit.

Sehr selten: Krämpfe.


Augenerkrankungen

Häufig: Pupillenerweiterung, Verschwommensehen.

Gelegentlich: trockene Augen, Lichtempfindlichkeit.

Sehr selten: Glaukom.


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Tachykardie.

Selten: Herzklopfen, Arrhythmie.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Hautrötung, Erröten.

Gelegentlich: Hauttrockenheit.

Sehr selten: Angioödem, allergische Hautreaktionen (Erythem, Urtikaria), Photosensitivität.


Erkrankungen der Niere und der Harnwege

Häufig: Schwierigkeiten beim Wasserlassen.

Selten: Harnverhaltung.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane

Sehr selten: Erektile Dysfunktion.


Allgemeine Erkrankungen Sehr selten: Hitzschlag.


4.9 Überdosierung

a) Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Oxybutynin kann sich durch eine Verstärkung der parasympatholytischen (Neben-) Wirkungen wie folgt äußern:

im Zentralnervensystem (z. B. Ruhelosigkeit, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu psychotischen Verhaltensweisen, Ataxie, Verstörtheit, Nervosität), Änderungen im Kreislaufsystem (z. B. Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Gesichtsröte), Störungen im Atmungstrakt, Lähmungen und Koma.

Außerdem können die Anzeichen einer Anticholinergika-Vergiftung auftreten, wie z. B. Pupillenerweiterung (Mydriasis), Fieber, rote heiße Haut und trockene Schleimhäute.


b) Therapiemaßnahmen bei schwerer Überdosierung

Sofortige Magenspülung und Gabe von Aktivkohle. In schweren Fällen Injektion von Physostigmin. Die intravenöse Injektion von Physostigmin sollte langsam erfolgen.

Erwachsene: 0,5-2 mg i. v. Physostigmin; falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe mehrmals wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von 5 mg.

Kinder: 30 µg Physostigmin/kg Körpergewicht i. v.; falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von max. 2 mg.

Das Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.

Bei ausgeprägter nervöser Unruhe oder Erregung kann Diazepam 10 mg intravenös injiziert werden.

Tachykardien können intravenös mit Propranolol behandelt, Harnverhaltung kann durch Blasenkatheterisierung behoben werden.

Droht eine Lähmung der Atemmuskulatur, so ist eine künstliche Beatmung erforderlich.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Urologische Spasmolytika,

ATC-Code: G04B D04.

Oxybutyninhydrochlorid ist ein synthetisches tertiäres Amin mit direkter anticholinerger und spasmolytischer Wirkung auf die glatte Muskulatur u. a. der Harnblase. Oxybutynin besitzt in tierexperimentellen Untersuchungen auch lokalanästhetische und analgetische Eigenschaften. Die klinische Wirkung äußert sich in einer Erhöhung der Harnblasenkapazität, in einer Reduzierung der unkontrollierten Kontraktionsfrequenz des instabilen (hyperaktiven) Blasendetrusors und in einem verzögerten Beginn des Miktionsdrangs. Die Inkontinenzprobleme werden dadurch vermindert.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Oxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert. Plasmaspitzenkonzentrationen treten nach 60-90 Minuten auf. Es besteht eine hohe interindividuelle Variabilität. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme, vor allem eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt, verzögert die Resorption von Oxybutynin, erhöht jedoch die Bioverfügbarkeit insgesamt.

Die Wirkdauer von Oxybutynin beträgt ca. 6-10 Stunden. Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus gering und liegt bei 2-11 %. Oxybutyninhydrochlorid wird unter Beteiligung von Cytochrom P 450 (CYP 3A4) metabolisiert. Durch die individuelle Disposition kann es zu starken interindividuellen Schwankungen des Oxybutyninmetabolismus kommen. Hauptmetaboliten sind der inaktive Metabolit 2,2-Phenylcyclohexylglykolsäure und der aktive Metabolit N-Desethyloxybutynin, der eine vergleichbare pharmakologische Aktivität wie das Oxybutynin besitzt, jedoch erheblich höhere Plasmakonzentrationen als die Muttersubstanz erreicht. Die Elimination des Oxybutynins erfolgt biphasisch, die des Metaboliten N-Desethyloxybutynin monophasisch. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt sowohl für den Arzneistoff selbst als auch für den aktiven Metaboliten 2-3 Stunden. Eine sehr geringe Menge an Oxybutynin wird unverändert im Urin ausgeschieden.

Oxybutynin ist zu 83-95 % an Plasmaalbumin gebunden.


Bei älteren Patienten kann aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit die Eliminationshalbwertszeit von 2-3 Stunden auf 5 Stunden verlängert sein, ebenso ist die AUC nach mehrfacher Anwendung 2-4-mal höher. Unerwünschte Nebenwirkungen können hierdurch verstärkt auftreten und eine Dosisreduktion erfordern.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zum mutagenen und kanzerogenen Potential verliefen negativ.

Untersuchungen an trächtigen Ratten ergaben Hinweise auf ein teratogenes Potential. Ab einer Dosis von 20 mg/kg/Tag traten vermehrt Herzfehlbildungen auf. Bei höheren Dosierungen traten außerdem extrathorakolumbäre Rippen und eine erhöhte neonatale Mortalität auf. Oxybutynin geht bei der Ratte in die Muttermilch über.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Crospovidon, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, , Magnesiumstearat, Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung (Al/PVC/PVdC)

Blisterpackungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten

Klinikpackung (gebündelt) mit 500 (5 x 100) Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Heumann Pharma

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50 90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


8. Zulassungsnummer

37073.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

30.01.1998/12.02.2004


10. Stand der Information

10/2010


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig