Oxybutynin-Uropharm 5mg
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg Tabletten
Oxybutynin-Uropharm®5 mg Tabletten
Wirkstoff: Oxybutyninhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg enthält 2,5 mg Oxybutyninhydrochlorid
1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg enthält 5 mg Oxybutyninhydrochlorid
Hilfsstoffe siehe unter 6.1
3. Darreichungsform
Tablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zum Einnehmen
Zur symptomatischen Behandlung der Überaktivität des Detrusors (Harnblasenmuskels; idiopathische oder neurogene Detrusorüberaktivität), mit den Symptomen
– Pollakisurie,
– Nykturie,
– imperativem Harndrang,
– Drang -Inkontinenz.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung ist individuell vorzunehmen. Soweit nicht anders verordnet gelten folgende Empfehlungen:
Erwachsene:
Erwachsene erhalten als initiale Dosis 1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg 3mal täglich bzw. ½ Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg 3mal täglich (entsprechend 7,5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Anschließend ist die Regeldosis 3mal täglich 1 - 2 Tabletten Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. ½ - 1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg (entsprechend 7,5 - 15,0 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4mal täglich 2 Tabletten Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. 1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.
Oxybutynin-Uropharm®sollte in 2 - 3 (maximal 4) Einzeldosen pro Tag eingenommen werden.
Ältere Menschen:
Ältere Menschen erhalten als initiale Dosis 2mal täglich 1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. ½ Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Bei
ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4mal
täglich 2 Tabletten Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. 1 Tablette
Oxybutynin-Uropharm®5 mg (entsprechend 20 mg
Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.
Die Halbwertszeit ist bei älteren Menschen meist
erhöht, deshalb kann eine Dosis von 10 mg pro Tag schon ausreichend
sein.
Kinder über 5 Jahre:
Kinder über 5 Jahre erhalten als initiale Dosis 2mal täglich 1 Tablette Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. ½ Tablette Oxybutynin-Uropharm®5 mg (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.
Je nach Alter und Körpergewicht gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Alter (Körpergewicht) |
Dosis pro Tag |
5 - 9 Jahre (20
- 30 kg) |
7,5 mg
aufgeteilt in 3 Einzelgaben |
Die maximale
tägliche Dosis pro kg Körpergewicht beträgt 0,3 - 0,4 mg, jedoch
darf die Dosis für Kinder 6 Tabletten
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg bzw. 3 Tabletten
Oxybutynin-Uropharm®5 mg täglich (entsprechend 15
mg Oxybutyninhydrochlorid) nicht überschreiten.
Die Einnahme wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht
empfohlen.
Die Tabletten können auf nüchternen Magen vor, während oder nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Auftreten der Symptome.
4.3 Gegenanzeigen
Oxybutynin-Uropharm®darf nicht eingenommen werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber Oxybutynin oder einem der sonstigen Bestandteile
- Engwinkelglaukom
- Myasthenia gravis
- obstruktiver Uropathie (z. B. Prostatahyperplasie, Harnröhrenstriktur)
- Stenosen im Bereich der übrigen Harnwege und des Magen-Darm-Kanals
- Darmatonie und Darmverschluss
- schwerer Colitis ulcerosa oder toxischem Megacolon.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
- Pollakisurie oder Nykturie infolge Herz- oder Nierenfunktionsstörungen sollten vor der Therapie mit Oxybutynin-Uropharm®ausgeschlossen werden.
- Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Einschränkung der Leber- bzw. Nierenfunktion, besonders denjenigen mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz, da zu diesen Patientengruppen keine Pharmakokinetik-Daten vorliegen. Eine Reduzierung der Dosis könnte notwendig werden.
- Oxybutynin kann die Symptome von Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Hypertonie, autonomer Neuropathie, Hiatushernie mit gastroösophagealer Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis oder anderen schweren Magen-Darm-Erkrankungen sowie der Prostatahyperplasie verstärken.
- Vorsicht ist bei Patienten mit Fieber oder bei hohen Umgebungstemperaturen geboten. Die Therapie kann möglicherweise über die Abnahme der Schweißdrüsensekretion einen Hitzschlag verursachen.
- Bei Patienten mit Parkinson Krankheit oder bei anderen zentralnervösen Krankheiten, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen, ist ebenfalls Vorsicht geboten, da psychiatrische und zentralnervöse Nebenwirkungen leichter ausgelöst werden. Eine niedrigere Dosierung könnte auch hier notwendig werden.
- Wenn während der Therapie eine Infektion des Urogenitalsystems auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden.
- Der langfristige Gebrauch kann die Entwicklung von Karies, Zahnfleischerkrankungen, einer Hefepilzinfektion der Mundhöhle wegen der Einschränkung oder Aufhebung der Speichelsekretion begünstigen.
- Da Oxybutynin das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, sollte während der Behandlung gelegentlich die Sehschärfe und der Augeninnendruck kontrolliert werden. Die Patienten sollten angewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sie einen plötzlichen Verlust der Sehschärfe bemerken.
- Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Oxybutynin-Uropharm®nicht einnehmen.
Ältere Menschen und Kinder:
- Bei Kindern und älteren Patienten ist Vorsicht geboten, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können. Bei älteren Menschen sind die Plasmaspiegel in der Regel höher. Daher können bei älteren Patienten und bei Kindern niedrigere Dosierungen erforderlich sein.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die anticholinerge Wirkung von Oxybutynin wird verstärkt durch die gleichzeitige Behandlung mit anderen Anticholinergika oder Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung, wie:
- Amantadin und andere Antiparkinsonmittel (z. B. Biperiden, L-Dopa),
- Antihistaminika,
- Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenone),
- Chinidin,
- Trizyklische Antidepressiva
- Atropin und verwandte Verbindungen.
Durch die Verminderung der Magen-Darm-Motilität kann Oxybutynin die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt beeinflussen.
Bei gleichzeitiger Verwendung von Oxybutynin-Uropharm®und Prokinetika (z.B. Metoclopramid, Domperidon) kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf die Motilität des Magen-Darm-Trakts kommen.
Da nachgewiesen wurde, dass Oxybutynin durch das Cytochrom P 450 Isoenzym CYP 3A4 verstoffwechselt wird, sind Wechselwirkungen mit Medikamenten, welche dieses Isoenzym hemmen, nicht auszuschließen.
Dies ist bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Azol-Antimykotika (z.B. Ketoconazol) oder Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin) zu beachten.
Für Itraconazol wurde eine Hemmung der Verstoffwechselung von Oxybutynin nachgewiesen. Dies führte zu einer Verdoppelung der Oxybutynin-Plasma-Konzentrationen, jedoch nur zu einer 10%igen Erhöhung der Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten. Da der Metabolit für ca. 90% der antimuskarinischen Wirkung verantwortlich ist, scheint diese Wechselwirkung von geringfügiger klinischer Relevanz zu sein.
Aufgrund einer Mundtrockenheit lösen sich sublingual verabreichte Nitrate möglicherweise nicht auf. Patienten, die mit sublingualen Nitraten behandelt werden, sollten daher angewiesen werden, vor der Anwendung die Mundschleimhaut mit der Zunge oder etwas Wasser zu befeuchten.
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten für die Verwendung von Oxybutynin-Uropharm®bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien ruft Oxybutynin Missbildungen hervor (siehe 5.3.). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Oxybutynin-Uropharm®darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Bei der Ratte wurde der Übergang von Oxybutynin in die Muttermilch nachgewiesen. Da nicht bekannt ist, ob Oxybutynin auch beim Menschen in die Muttermilch übergeht, darf unter Einnahme von Oxybutynin-Uropharm®nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei empfohlenen Gebrauch das Reaktionsvermögen und die Sehschärfe soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosierungsänderung, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Sehr häufig
(≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥1/10.000 bis <
1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die Nebenwirkungen werden am häufigsten durch die anticholinergen Effekte von Oxybutynin verursacht. Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Nebenwirkungen |
Sehr häufig (>1/10) |
Häufig (>1/100), <1/10)0 |
Gelegentlich (>1/1000; <1/100) |
Selten (>1/10000; < 1/1000) |
Sehr selten (einschl. Einzelfälle (< 1/10000) |
Erkrankungen des Gastrointestinal-traktes |
Mundtro-ckenheit |
Übelkeit Obstipation Abdominal-schmerzen Dyspepsie |
Diarrhoe Erbrechen Anorexie |
Sodbrennen, Reflux-ösophagitis |
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Psychiatrische Erkrankungen |
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Halluzinationen Verwirrung Orientierungs-losigkeit Erregung Angstzustände Teilnahms-losigkeit |
Konzentra-tionsschwäche Verhaltensauf-fälligkeiten, Verfolgungs-wahn |
Alpträume |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Schwindel Benommen-heit |
Kopfschmerzen Müdigkeit Schläfrigkeit |
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Krämpfe |
Augenerkran-kungen |
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Pupillen-erweiterung Verschwom-mensehen |
Trockene Augen Lichtemp-findlichkeit |
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Glaukom |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Angioödem |
Herzerkran-kungen |
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Tachy- kardie |
Herzklopfen Arrhythmie |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes |
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Hautrötung Erröten |
Hauttro-ckenheit |
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Allergische Hautreaktionen (Erythem, Urtikaria) Photosensitivität |
Erkrankungen der Niere und der Harnwege |
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Schwierigkeiten beim Wasserlassen |
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Harnverhaltung |
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Erkrankungen der Geschlecht-sorgane |
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Erektile Dysfunktion |
Allgemeine Erkrankungen |
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Hitzschlag |
Die meisten Nebenwirkungen sind dosisabhängig und können durch eine Dosisreduktion verringert oder beseitigt werden.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Eine Überdosierung von Oxybutynin kann sich durch eine Verstärkung der parasympatholytischen (Neben-) Wirkungen äußern:
Im Zentralnervensystem (z. B. Ruhelosigkeit, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu psychotischen Verhaltensweisen, Ataxie, Verstörtheit, Nervosität), Änderungen im Kreislaufsystem (z. B. Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Gesichtsröte), Störungen im Atmungstrakt, Lähmungen und Koma.
Außerdem können typische Symptome einer Anticholinergika-Vergiftung auftreten, wie z. B. Pupillenerweiterung (Mydriasis), Fieber, rote heiße Haut und trockene Schleimhäute.
b) Therapiemaßnahmen bei schwerer Überdosierung
Sofortige Magenspülung und Gabe von Aktivkohle. In schweren Fällen Injektion von Physostigmin. Die intravenöse Injektion von Physostigmin sollte langsam erfolgen.
Erwachsene:
0,5 – 2 mg i.v. Physostigmin; falls
erforderlich kann die Physostigmin-Gabe mehrmals wiederholt werden,
bis zu einer Tagesdosis von 5 mg.
Kinder:
30 µg Physostigmin/kg Körpergewicht i.v.,
falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe wiederholt werden,
bis zu einer Tagesdosis von max. 2 mg.
Das Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.
Bei ausgeprägter nervöser Unruhe oder Erregung kann Diazepam 10 mg intravenös injiziert werden.
Tachykardien
können intravenös mit Propranolol behandelt, Harnverhaltung kann
durch Blasenkatheterisierung behoben werden.
Droht eine Lähmung der Atemmuskulatur, so ist eine künstliche Beatmung erforderlich.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Therapeutische
Gruppe: Urologische Spasmolytika
ATC-Code: G04BD04
Oxybutyninhydrochlorid ist ein synthetisches tertiäres Amin mit direkter anticholinerger und spasmolytischer Wirkung auf die glatte Muskulatur u. a. der Harnblase. Oxybutynin besitzt in tierexperimentellen Untersuchungen auch lokalanästhetische und analgetische Eigenschaften.
Die klinische Wirkung äußert sich in einer Erhöhung der Harnblasenkapazität, in einer Reduzierung der unkontrollierten Kontraktionsfrequenz des instabilen (hyperaktiven) Blasendetrusors und in einem verzögerten Beginn des Miktionsdrangs. Die Inkontinenzprobleme werden dadurch vermindert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Oxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert. Plasmaspitzenkonzentrationen treten nach 60 - 90 Minuten auf. Es tritt eine hohe interindividuelle Variabilität auf. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme, vor allem eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt, verzögert die Resorption von Oxybutynin, erhöht jedoch die Bioverfügbarkeit insgesamt. Die Wirkdauer von Oxybutynin beträgt ca. 6 - 10 Stunden.
Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus gering und liegt bei 2 - 11%.
Oxybutyninhydrochlorid wird unter Beteiligung von Cytochrom P 450 (CYP 3A4) metabolisiert. Durch die individuelle Disposition kann es zu starken interindividuellen Schwankungen des Oxybutyninmetabolismus kommen. Hauptmetaboliten sind der inaktive Metabolit 2,2-Phenylcyclohexylglykolsäure und der aktive Metabolit N-Desethyloxybutynin, der eine vergleichbare pharmakologische Aktivität wie das Oxybutynin besitzt, jedoch erheblich höhere Plasmakonzentrationen als die Muttersubstanz erreicht.
Die Elimination des Oxybutynins erfolgt biphasisch, die des Metaboliten N-Desethyloxybutynin monophasisch. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt sowohl für den Arzneistoff selbst als auch für den aktiven Metaboliten 2 - 3 Stunden. Eine sehr geringe Menge an Oxybutynin wird unverändert im Urin ausgeschieden. Oxybutynin ist zu 83 - 95% an Plasmaalbumin gebunden.
Bei älteren Patienten kann aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit die Eliminationshalbwertszeit von 2 - 3 Stunden auf 5 Stunden verlängert sein, ebenso ist die AUC nach mehrfacher Anwendung 2-4mal höher. Unerwünschte Nebenwirkungen können hierdurch verstärkt auftreten und eine Dosisreduktion erfordern.
Bioverfügbarkeit
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg ist dosisproportional zu Oxybutynin-Uropharm® 5 mg.
Im Jahr 1993 wurde eine Bioverfügbarkeitsuntersuchung mit Oxybutynin-Uropharm®5 mg an 24 Probanden durchgeführt. Als Einzeldosis wurden je 1 Tablette mit 5 mg Oxybutyninhydrochlorid verabreicht und die Plasmaspiegel des Oxybutynins sowie seines aktiven Metaboliten Desethyloxybutynin gemessen.
Im Vergleich zum Referenzpräparat ergab sich:
|
Oxybutynin-Uropharm® 5 mg |
Referenzpräparat |
||
Oxybutynin-HCl |
Desethyloxybutynin-HCl |
Oxybutynin-HCl |
Desethyloxybutynin-HCl |
|
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve |
10,7 |
164,69 |
10,76 |
149,35 |
Maximale Plasmakonzentration |
6,16 |
42,83 |
5,4 |
42,29 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration |
0,74 |
0,96 |
0,85 |
1,12 |
Angabe der Werte als geometrische Mittelwerte und Streubreite.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe (geometrische Mittelwerte) von Oxybutyninhydrochloridnach oraler Gabe von Oxybutynin-Uropharm®5 mg und einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Mittlere Plasmaspiegelverläufe (geometrische Mittelwerte) von Desethyloxybutyninhydrochloridnach oraler Gabe von Oxybutynin-Uropharm®5 mg und einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zum mutagenen und kanzerogenen Potential verliefen negativ.
Untersuchungen an trächtigen Ratten haben Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Es traten ab einer Dosis von 20 mg/kg/Tag vermehrt Herzfehlbildungen auf. Bei höheren Dosierungen traten außerdem extrathorako-lumbäre Rippen und eine erhöhte neonatale Mortalität auf. Oxybutynin geht bei der Ratte in die Muttermilch über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat, Cellulosepulver, Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg beträgt 2 Jahre.
Die Haltbarkeit von Oxybutynin-Uropharm®5 mg beträgt 3 Jahre.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden!
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Aluminium Blister
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg
Packungen mit
30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten
Anstaltspackung mit 500 (10 x 50)
Tabletten
Oxybutynin-Uropharm®5 mg
Packungen mit
30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten
Anstaltspackung mit 500 (10 x 50)
Tabletten
6.6 Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Uropharm AG
Erfurtstraße 64
53125 Bonn.
Tel: (0228) 9180009
Fax: (0228) 9180010
E-Mail: info@uropharm.de
www.uropharm.de
8. Zulassungsnummer
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg: 45670.00.00
Oxybutynin-Uropharm®5 mg: 43705.00.00
9. Datum der Zulassung/Verlängerung
Oxybutynin-Uropharm®2,5 mg: 12.10.2003
Oxybutynin-Uropharm®5 mg: 12.10.2003
10. Stand der Information
Juli 2008
11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
15
spcde-oxybutynin-uropharm2-5und5mg-juli08.doc Freigabe:
Fd 24-7-08