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Oxycodon-Hcl Beta 1 X Täglich 40mg Retardtabletten

Document: 24.05.2016   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 10 mg Retardtabletten Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg Retardtabletten Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 40 mg Retardtabletten Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 80 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 10 mg

Jede Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 8,97 mg Oxycodon. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält maximal 5 mg Sucrose.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg

Jede Retardtablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 17,94 mg Oxycodon. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält maximal 10 mg Sucrose.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 40 mg

Jede Retardtablette enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 35,87 mg Oxycodon. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält maximal 20 mg Sucrose.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 80 mg

Jede Retardtablette enthält 80 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 71,75 mg Oxycodon. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält maximal 40 mg Sucrose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 10 mg

Weiße, runde, bikonvexe Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,16 mm.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg

Gelbliche bis gelbe, längliche, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe und den Maßen

10.2    mm x 4,7 mm.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 40 mg

Rosafarbene, längliche, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe und den Maßen

12.3    mm x 5,8 mm.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 80 mg

Weiße, längliche, bikonvexe Retardtabletten mit beidseitiger Brachkerbe und den Maßen 16,3 mm x 7,8 mm.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Oxycodon-HCl beta 1 x täglich wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung ist abhängig von der Schmerzintensität und vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Behandlung.

Es gelten die folgenden allgemeinen Dosierungsempfehlungen:

Erwachsene und Jugendliche (>12 Jahre)

Dosiseinstellung

Im Allgemeinen beträgt die Anfangsdosis bei opiodnaiven Patienten einmal täglich 10 mg Oxycodonhydrochlorid. Einige Patienten profitieren von einer Anfangsdosis von 5 mg, da damit das Risiko für unerwünschte Arzneimittelreaktionen minimiert wird. Für die niedrigere Anfangsdosis stehen andere Arzneimittel mit geeigneteren Wirkstärken zur Verfügung.

Patienten, die bereits mit einem Opioid behandelt werden, können die Behandlung unter Berücksichtigung ihrer Erfahrungen mit früheren Opioid-Therapien mit einer höheren Dosierung beginnen.

Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht praktikabel sind, stehen andere Stärken und Arzneimittel zur Verfügung.

Gut kontrollierten klinischen Studien zufolge entsprechen 10-13 mg Oxycodonhydrochlorid etwa 20 mg Morphinsulfat - beide in der retardierten Formulierung.

Aufgrund individueller Unterschiede hinsichtlich der Empfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen Opioiden wird empfohlen, die Behandlung mit Oxycodon-HCl beta 1 x täglich nach Umstellung von anderen Opioiden konservativ mit 50-75% der berechneten Oxycodon-Dosis zu beginnen.

Dosisanpassung

Einige Patienten, die Oxycodon-HCl beta 1 x täglich einnehmen, benötigen ein schnell freisetzendes Analgetikum als Bedarfsmedikation zur Kontrolle von Durchbruchschmerzen. Oxycodon-HCl beta 1 x täglich ist für die Behandlung von akuten Schmerzen und/oder Durchbruchschmerzen nicht angezeigt. Die Einzeldosis der Bedarfsmedikation sollte 1/6 der äquianalgetischen Tagesdosis von Oxycodon-HCl beta 1 x täglich betragen. Eine mehr als zweimal tägliche Anwendung der Bedarfsmedikation ist ein Zeichen dafür, dass die Dosis von Oxycodon-HCl beta 1 x täglich erhöht werden muss. Die Dosis sollte nicht häufiger als einmal alle 1-2 Tage angepasst werden, bis eine stabile einmal tägliche Einnahme erreicht ist.

Nach einer Dosissteigerung von 10 mg auf 20 mg einmal täglich sollten weitere Dosisanpassungen in Schritten von etwa einem Drittel der Tagesdosis vorgenommen werden. Das Ziel der Anpassung ist eine auf den Patienten abgestimmte Dosierung, die bei einmal täglicher Einnahme für die Dauer der Schmerztherapie eine ausreichende Schmerzlinderung bei tolerierbaren Nebenwirkungen und eine möglichst geringe Bedarfsmedikation ermöglicht.

Im Allgemeinen gilt es, die niedrigste wirksame analgetische Dosis zu wählen. Zur Behandlung nicht tumorbedingter Schmerzen ist generell eine Tagesdosis von 40 mg ausreichend; höhere Dosen können aber notwendig sein. Bei Patienten mit tumorbedingten Schmerzen können Dosierungen von 80 bis 120 mg erforderlich sein, die in Einzelfällen auf bis zu 400 mg erhöht werden können. Sollte eine noch höhere Dosierung notwendig sein, ist die Entscheidung darüber im Einzelfall unter Abwägung der Wirksamkeit und Verträglichkeit sowie des Risikos für Nebenwirkungen zu treffen.

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich wird einmal täglich in der festgesetzten Dosis eingenommen.

Die Retardtabletten können zu oder unabhängig von den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 10 mg Retardtabletten müssen im Ganzen eingenommen werden und dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden.

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg, -40 mg, -80 mg Retardtabletten:

Die Retardtabletten können in 2 Hälften geteilt werden, dürfen beim Einnehmen aber nicht zerkaut oder zerkleinert werden.

Dauer der Anwendung

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich sollte nicht länger als notwendig eingenommen werden. Falls in Abhängigkeit von Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, soll eine sorgfältige und regelmäßige Beobachtung sicherstellen, ob und in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung notwendig ist.

Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.

Kinder und Jugendliche

Kinder unter 12 Jahren

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich darf bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden, da Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit bestehen.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ohne klinisch manifeste Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich.

Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung

Die Dosiseinstellung sollte bei diesen Patienten konservativ erfolgen. Die empfohlene Anfangsdosis für Erwachsene sollte um 50 % reduziert werden (beispielsweise eine Gesamttagesdosis von 10 mg bei nicht-opioidgewöhnten Patienten) und jeder Patient sollte gemäß seiner klinischen Situation so eingestellt werden, dass eine ausreichende Schmerzkontrolle erreicht wird.

Andere Risikopatienten

Risikopatienten wie zum Beispiel Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, niedrigem Körpergewicht oder langsamer Verstoffwechselung von Arzneimitteln, die noch nicht mit einem Opioid behandelt wurden, sollten anfänglich die Hälfte der empfohlenen Dosis für Erwachsene erhalten. Die niedrigste empfohlene Dosis von 10 mg kann deshalb als Anfangsdosis für diese Patienten ungeeignet sein. Die Dosis sollte entsprechend des klinischen Bildes des einzelnen Patienten titriert werden.

4.3    Gegenanzeigen

•    Überempfindlichkeit gegen Oxycodonhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

•    Cor pulmonale

•    Schweres Bronchialasthma

•    Schwere Atemdepression mit Hypoxie    und/oder Hyperkapnie

•    Paralytischer Ileus

•    akutes Abdomen, verzögerte Magenentleerung

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung durch Opioide und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Die atemdämpfende Wirkung von Oxycodon kann zu einer Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration im Blut sowie sekundär in der Cerebrospinalflüssigkeit führen. Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.

Vorsicht ist geboten bei älteren oder geschwächten Patienten, schwerer Beeinträchtigung von Lungen, Leber- oder Nierenfunktion, Myxödem, Hypothyreose, Addisonscher Krankheit (NebennierenrindenInsuffizienz), Intoxikations-Psychose (z. B. Alkohol), Prostatahypertrophie, Alkoholismus, bekannter Opioidabhängigkeit, Delirium tremens, Pankreatitis, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Harnleiterkoliken, obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen, Hypotonie, Hypovolämie, Kopfverletzungen (wegen des Risikos eines erhöhten Hirndrucks), Kreislaufregulationsstörungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen, Einnahme von MAO-Hemmern. Bei Auftreten oder Verdacht auf paralytischen Ileus sollte Oxycodon unverzüglich abgesetzt werden.

Bei längerfristiger Anwendung von Oxycodon kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden. Die langfristige Anwendung von Oxycodon kann zu physischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugserscheinungen auftreten. Wenn die Therapie mit Oxycodon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten eines Entzugssyndroms zu vermeiden. Entzugssymptome können sich äußern durch Gähnen, Pupillenerweiterung, Tränenfluss, laufende Nase, Zittern, vermehrtes Schwitzen, Angstgefühle, Ruhelosigkeit, Krämpfe und Schlaflosigkeit.

Insbesondere bei hohen Dosierungen, kann sehr selten eine Hyperalgesie auftreten, die auf eine weitere Dosissteigerung von Oxycodon nicht anspricht. Eine Dosisreduktion von Oxycodon oder ein Wechsel zu einem alternativen Opioid sollten in Erwägung gezogen werden.

Oxycodon-HCl besitzt ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Das Missbrauchsprofil von Oxycodon ist dem anderer starker Opioidagonisten ähnlich. Menschen mit latenter oder manifester Abhängigkeitsstörung versuchen unter Umständen an Oxycodon zu gelangen und die Substanz zu missbrauchen. Es kann zur Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit (Sucht) von Opioidanalgetika, einschließlich Oxycodon, kommen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist das Risiko physischer und psychischer Abhängigkeit jedoch deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten. Daten zur tatsächlichen Inzidenz von psychischer Abhängigkeit bei Patienten mit chronischen Schmerzen fehlen jedoch. Dieses Arzneimittel muss bei Patienten mit in der Vergangenheit liegendem Alkohol- und Drogenmissbrauch mit besonderer Sorgfalt verschrieben werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Oxycodon können vermehrt Nebenwirkungen von Oxycodon auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Die Gabe von Oxycodon wird präoperativ und während der ersten 12 - 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. In Abhängigkeit von Art und Umfang des chirurgischen Eingriffs, dem gewählten Anästhesieverfahren, der sonstigen Begleitmedikation sowie vom individuellen Zustand des Patienten ist der Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von Oxycodon nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.

Wie bei allen Opioid-Präparaten, sollte Oxycodon nach einem Abdominal-Eingriff mit Vorsicht angewendet werden, da Opioide dafür bekannt sind, die intestinale Motilität zu beeinträchtigen. Opioide sollten nicht verwendet werden, bis der Arzt sichergestellt hat, dass die Darmfunktion sich normalisiert hat.

Eine missbräuchliche parenterale Verabreichung der Tablettenbestandteile (insbesondere von Talkum) kann zur Nekrose lokalen Gewebes und zu Lungengranulomen oder zu anderen schwerwiegenden, potenziell letalen unerwünschten Ereignissen führen.

Um die Retardeigenschaften der Tabletten nicht zu zerstören, müssen die Retardtabletten im Ganzen geschluckt und dürfen nicht zerrieben oder zerkaut eingenommen werden, da dies zu einer schnellen Freisetzung und Resorption einer potenziell letalen Dosis von Oxycodon führt (siehe Abschnitt 4.9).

Kinder und Jugendliche

Oxycodon-HCl beta ist bei Kindern unter 12 Jahren nicht untersucht worden. Sicherheit und Wirksamkeit sind daher nicht überprüft, so dass eine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen wird.

Die Anwendung von Oxycodon kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Oxycodon zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.

Das Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Oxycodon-HCl beta nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Zentral dämpfend wirkende Arzneimittel (z. B. Sedativa, Hypnotika, Phenothiazine, Neuroleptika, Antidepressiva, Antihistaminika, Antiemetika) sowie andere Opioide oder Alkohol können die Nebenwirkungen von Oxycodon, insbesondere die Atemdepression, verstärken.

Von MAO-Hemmern ist bekannt, dass sie mit Opioid-Analgetika interagieren können. MAO-Hemmer verursachen zentrale Erregung oder Dämpfung, verbunden mit hypertensiven oder hypotensiven Krisen (siehe Abschnitt 4.4). Oxycodon sollte mit Vorsicht bei Patienten die MAO-Hemmer einnehmen oder während der letzten 2 Wochen eingenommen haben, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Antihistaminika, Antiemetika, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) können anticholinerge Nebenwirkungen von Oxycodon verstärken (wie z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).

Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Oxycodon verstärken. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Oxycodon wird hauptsächlich durch CYP3A4, unter Mitwirkung von CYP2D6, metabolisiert. Die Aktivität dieser Abbauwege kann durch eine Vielzahl von gleichzeitig verabreichten Wirkstoffen oder Nahrungsbestandteilen gehemmt oder induziert werden.

CYP3A4-Inhibitoren, wie Makrolidantibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin und Telithromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol und Posaconazol), Proteaseinhibitoren (z. B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können eine verminderte Clearance von Oxycodon verursachen, was wiederum zu erhöhten Oxycodon-Plasmaspiegeln führen kann. Es kann deshalb nötig sein, dass die Oxycodon-Dosis dementsprechend angepasst werden muss.

Einige typische Beispiele sind unten aufgeführt:

•    Itraconazol, ein potenter CYP3A4-Inhibitor: 200 mg oral verabreicht über 5 Tage, erhöhten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 2,4-fach höher (Bereich 1,5 -3,4).

•    Voriconazol, ein CYP3A4-Inhibitor: 200 mg 2-mal täglich verabreicht über 4 Tage (die ersten 2 Dosen 400 mg), erhöhten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 3,6-fach höher (Bereich 2,7 - 5,6).

•    Telithromycin, ein CYP3A4-Inhibitor: 800 mg oral verabreicht über 4 Tage, erhöhten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 1,8-fach höher (Bereich 1,3 - 2,3).

•    Grapefruitsaft, ein CYP3A4-Inhibitor: 200 ml verabreicht 3-mal täglich über 5 Tage, erhöhten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 1,7-fach höher (Bereich 1,1 - 2,1).

CYP3A4-Induktoren, wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut können die Biotransformation von Oxycodon aktivieren und eine erhöhte Clearance von Oxycodon bewirken, die wiederum zu verringerten Oxycodon-Plasmaspiegeln führen kann. Es kann deshalb nötig sein, dass die Oxycodon-Dosis dementsprechend angepasst werden muss.

Einige typische Beispiele sind unten aufgeführt:

•    Johanniskraut, ein CYP3A4-Induktor: 300 mg 3-mal täglich über 15 Tage verabreicht, verringerten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 50 % niedriger (Bereich 37 - 57 %).

•    Rifampicin, ein CYP3A4-Induktor: 600 mg 1-mal täglich über 7 Tage verabreicht, verringerten die AUC von oralem Oxycodon. Im Mittel war die AUC ungefähr 86 % niedriger.

Wirkstoffe, die die CYP2D6-Aktivität hemmen, wie Paroxetin und Chinidin, können einen verringerten Oxycodon-Abbau bewirken. Dies kann wiederum zu erhöhten Oxycodon-Plasmaspiegeln führen.

In Einzelfällen wurde eine klinisch relevante Abnahme oder Zunahme der International Normalised Ratio (INR) bei gleichzeitiger Einnahme von Oxycodon und Cumarin Antikoagulantien beobachtet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen für die Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien wurde eine Reproduktionstoxizität erst bei maternaltoxischen Dosierungen beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Das mögliche Risiko für den Menschen ist unbekannt. Oxycodon sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sein denn, dies ist aus therapeutischen Gründen eindeutig erforderlich.

Nach längerfristiger Anwendung während der Schwangerschaft kann Oxycodon Entzugserscheinungen beim Neugeborenen verursachen. Wenn Oxycodon unter der Geburt angewendet wird, kann dies beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen. Neugeborene von Müttern, die während der letzten 3 - 4 Wochen vor der Geburt mit Opioiden behandelt wurden, sollten bezüglich einer auftretenden Atemdepression überwacht werden.

Stillzeit

Oxycodon wird in die Muttermilch ausgeschieden. Es wurde ein Milch-PlasmaKonzentrationsverhältnis von 3,4 : 1 gemessen, und es ist daher möglich, dass beim gestillten Kind eine Sedierung und/oder Atemdepression auftreten kann. Ein Risiko für das gestillte Kind kann insbesondere nach wiederholter Einnahme von Oxycodon durch die stillende Mutter nicht ausgeschlossen werden. Während einer Behandlung mit Oxycodon sollte das Stillen unterbrochen oder abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Oxycodon kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben ist.

Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht (zwingend) erforderlich. Die Beurteilung der jeweils individuellen Situation ist durch den behandelnden Arzt vorzunehmen.

4.8 Nebenwirkungen

Oxycodon kann Atemdepression, Miosis, Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.

Wie bei anderen Opioiden ist Atemdepression die schwerwiegendste Nebenwirkung.

Im Folgenden sind die unerwünschten Ereignisse, deren Zusammenhang mit der Behandlung als zumindest möglich eingestuft wurde, nach Organklassensystem sowie absoluter Häufigkeit aufgelistet. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten nicht bekannt


(> 1/10)

(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000)

(< 1/10.000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Selten: Lymphadenopathie

Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen. Sehr selten:    Anaphylaktische Reaktionen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufig:    Appetitabnahme

Gelegentlich: Dehydratation.

Appetitzunahme.

Selten:


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:    verschiedenartige psychische Nebenwirkungen wie Stimmungsveränderungen (z. B.

Angst, Depression, Euphorie), Veränderungen in der Aktiviertheit (meist Dämpfung, ggf. mit Antriebsarmut, gelegentlich Erhöhung mit Unruhezuständen, Nervosität und Schlafstörungen) und Veränderungen der Leistungsfähigkeit (Denkstörungen, Verwirrtheit, selten Erinnerungslücken)

Gelegentlich: Veränderung der Wahrnehmung (wie z. B. Entpersönlichung, Halluzinationen, Geschmacksstörungen), Affektlabilität, verminderte Libido, Abhängigkeit (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt: Aggression

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Sedierung (Müdigkeit bis Benommenheit); Schwindel; Kopfschmerzen.

Häufig:    Parästhesien, Tremor,

Gelegentlich: Amnesie, sowohl erhöhte als auch verminderte Muskelspannung, unwillkürliche Muskelkontraktionen; Hypästhesie; Koordinationsstörungen; epileptische Krampfanfälle, insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen; Synkope Selten:    Tränensekretionsstörungen

Sehr selten:    Sprachstörungen

Nicht bekannt: Hyperalgesie

Augenerkrankungen Gelegentlich: Sehstörungen, Miosis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Gelegentlich: Hyperakusis, Drehschwindel

Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig:    Blutdrucksenkung, selten mit Folgesymptomen wie z. B. Herzklopfen; Ohnmacht.

Gelegentlich: Pulsbeschleunigung, Palpitationen (im Zusammenhang mit einem Entzugssyndrom); Vasodilatation,

Selten:    Erniedrigter Blutdruck, orthostatische Hypotension

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig:    Dyspnoe.

Gelegentlich: Vermehrtes Husten, Rachenentzündung, Veränderung der Stimme, Schnupfen; Atemdepression

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:    Verstopfung, in Einzelfällen bis zum Darmverschluss; Übelkeit, Erbrechen.

Häufig:    Mundtrockenheit, selten auch mit Durstgefühl und Schluckbeschwerden; Magen

Darm-Beschwerden, wie z. B. Bauchschmerzen, Durchfall, Schluckauf, Dyspepsie. Gelegentlich: Dysphagie; Mundgeschwüre; Zahnfleischentzündungen; Flatulenz Selten:    Zahnveränderungen, Zahnfleischbluten; Teerstuhl.

Nicht bekannt: Zahnkaries

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Gallenkoliken Nicht bekannt: Cholestasis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig:    Juckreiz

Häufig:    Hauterscheinungen wie Hautausschlag, selten erhöhte Photosensibilität, in

Einzelfällen Urtikaria oder exfoliative Dermatitis, Hyperhidrosis Gelegentlich: Trockene Haut Selten:    Herpes simplex.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:    Beeinträchtigungen beim Wasserlassen (Harnverhalt, aber auch vermehrter

Harndrang).

Selten:    Hämaturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Impotenz, Erektionsstörungen Selten:    Amenorrhö.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig:    Asthenie, Schwitzen bis    hin zum    Schüttelfrost.

Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle, Schmerzen (z. B. Brustschmerzen); Ödeme, periphere Ödeme; Toleranz, Durst, Migräne, physische Abhängigkeit mit Entzugssymptomen, allergische Reaktionen, Unwohlsein

Selten:    Gewichtsveränderungen    (Abnahme oder Zunahme); Zellgewebsentzündungen.

Beschreibung ausgewählter unerwünschter Arzneimittelreaktionen

Bei langfristiger Anwendung können sich Toleranz und Abhängigkeit entwickeln. Bei abruptem Absetzen der Behandlung kann es zu Entzugserscheinungen kommen. Das Abstinenz- oder Entzugssyndrom bei Opioiden ist gekennzeichnet durch einige oder alle der folgenden Symptome: Ruhelosigkeit, verstärkte Tränensekretion, Schnupfen, Gähnen, Schwitzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Pupillenerweiterung und Herzklopfen. Weitere möglicherweise entstehenden Symptome sind: Reizbarkeit, Angstgefühle, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwächegefühl, Bauchkrämpfe, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Anorexie, Erbrechen, Durchfall oder erhöhter Blutdruck, erhöhte Atem- oder Herzfrequenz.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation:

Miosis, Atemdepression, Somnolenz, verminderte Spannung der Skelettmuskulatur sowie Abfall des Blutdrucks. In schweren Fällen kann es zu Kreislaufversagen, Stupor, Koma, Bradykardie und nichtkardiogenem Lungenödem kommen; bei missbräuchlicher Anwendung hoher Dosen starker Opioide wie Oxycodon ist ein letaler Ausgang möglich.

Therapie von Intoxikationen:

Die Atemwege müssen freigehalten werden. Bei Überdosierung ist gegebenenfalls die intravenöse Gabe eines Opioidantagonisten (z. B. 0,4 - 2 mg Naloxon intravenös) angezeigt. Diese Einzeldosis muss je nach klinischem Erfordernis in zwei- bis dreiminütigen Abständen wiederholt werden. Auch die Gabe durch Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5 %iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verabreichten Bolusdosierungen und die Reaktion des Patienten abgestimmt sein.

Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden. Die Gabe von Aktivkohle ist in Betracht zu ziehen (50 g bei Erwachsenen, 10-15 g bei Kindern), wenn eine erhebliche Menge innerhalb von 1 Stunde eingenommen wurde, vorausgesetzt, dass die Atemwege geschützt werden können. Bei Überdosierung von verzögert freisetzenden Präparaten scheint eine späte Gabe von Aktivkohle sinnvoll; es gibt hierfür jedoch keine Belege.

Zur Beschleunigung der Passage kann die Gabe eines geeigneten Laxans (z. B. eine PEG-basierte Lösung) nützlich kann.

Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie) sollten, falls erforderlich, in der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei Herzstillstand oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls erforderlich, assistierende Beatmung sowie Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes.

Naloxon soll bei Patienten, von denen bekannt oder anzunehmen ist, dass sie physisch von Oxycodon abhängig sind, mit Vorsicht verabreicht werden. Abrupte oder völlige Aufhebung der Opioidwirkung kann ein Wiederauftreten von Schmerzen, oder ein akutes Entzugssyndrom bewirken.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; natürliche Opium-Alkaloide ATC-Code: N02AA05

Wirkmechanismus

Oxycodon hat eine Affinität zu Kappa-, My- und Delta-Opiatrezeptoren in Gehirn und Rückenmark. Es wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend. Im Vergleich zu schnell freisetzendem Oxycodon, allein oder in Kombination mit anderen Substanzen, bewirken die Retardtabletten eine Schmerzlinderung über einen erheblich längeren Zeitraum ohne vermehrtes Auftreten von Nebenwirkungen.

Endokrines System

Opioide können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder Gonaden-Achse beeinflussen. Zu beobachtende Veränderungen sind z.B. ein Anstieg des Prolaktinspiegels im Blut und eine Abnahme der Kortisol- und Testosteronspiegel im Plasma. Diese hormonellen Veränderungen können sich als klinische Symptome manifestieren.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die zugelassene Controlled-release-(CR)-Formulierung von Oxycodon zur zweimal täglichen Anwendung zeigt in vitro eine erkennbare biphasische Antwort (zweiphasige Formulierung) mit einer initialen Freisetzung nach 40 Minuten (38% der Dosis) und einem verzögert freigesetzten Anteil (62% der Dosis). Diese biphasische Wirkstofffreisetzung ist bei der neu entwickelten Oxycodon Prolonged-release-(PR)-Formulierung zur einmal täglichen Anwendung nicht erkennbar.

Die Konzentrations-/Zeitkurven von Oxycodon-HCl beta 1 x täglich im Plasma zeigten das typische Muster einer PR-Formulierung zur einmal täglichen Anwendung. Dieses zeichnet sich durch einen Anstieg über 4 Stunden, einem Plateau für etwa 10 Stunden gefolgt von einer kontinuierlichen Abnahme bis 24 Stunden nach Einnahme aus. Mit dem neuen Arzneimittel ließen sich demnach im Vergleich zu CR-Oxycodon die gewünschten kontinuierlichen Plasmaspiegel in Verbindung mit geringeren Schwankungen zwischen Spitzen- und Talspiegel erzielen.

Eine fettreiche Mahlzeit vor der Einnahme der Tabletten verändert weder die Spitzenkonzentration noch das Ausmaß der Resorption von Oxycodon in klinisch relevantem Ausmaß.

Die Tabletten dürfen nicht zerkleinert oder zerkaut werden, da dies aufgrund der Aufhebung der retardierenden Eigenschaften zu einer schnellen Freisetzung von Oxycodon führt.

Verteilung

Die absolute Bioverfügbarkeit von Oxycodon beträgt etwa zwei Drittel relativ zur parenteralen Gabe. Oxycodon hat im Steady State ein Verteilungsvolumen von 2,6 l/kg; eine Plasmaproteinbindung von 38-45%; eine Eliminationshalbwertszeit von 4 bis 6 Stunden und eine Plasma-Clearance von 0,8 l/min. Die Eliminationshalbwertzeit von Oxycodon aus Retardtabletten beträgt 4-5 Stunden; Steady-State-Werte werden im Mittel nach einem Tag erreicht.

Biotransformation

Oxycodon wird im Darm und in der Leber über das P450-Cytochromsystem zu Noroxycodon und Oxymorphon sowie zu mehreren Glucuronidkonjugaten verstoffwechselt. In-vitro-Studien lassen den Schluss zu, dass therapeutische Dosierungen von Cimetidin vermutlich keine relevanten Auswirkungen auf die Bildung von Noroxycodon haben. Beim Menschen verringert Chinidin die Bildung von Oxymorphon während die pharmakodynamischen Eigenschaften von Oxycodon weitgehend unverändert bleiben. Der Anteil der Stoffwechselprodukte am pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend.

Elimination

Oxycodon und seine Stoffwechselprodukte werden sowohl mit dem Urin als auch mit dem Stuhl ausgeschieden. Oxycodon passiert die Plazenta und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.

Linearität/Nicht-Linearität

Bei der Dosierungsspanne der Oxycodon-Retardtabletten von 10-80 mg wurde die Linearität der Plasmakonzentrationen hinsichtlich der resorbierten Menge und der Resorptionsgeschwindigkeit nachgewiesen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie und zur Toxizität bei wiederholter Gabe lassen die präklinischen Daten lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Oxycodon hatte in Dosierungen bis zu 8 mg/kg Körpergewicht keine Auswirkungen auf die Fertilität bei männlichen und weiblichen Ratten und auf die frühe embryonale Entwicklung bei weiblichen Ratten und führte bei Ratten in Dosierungen bis zu 8 mg/kg Körpergewicht und bei Kaninchen in Dosierungen von bis zu 125 mg/kg Körpergewicht nicht zu Missbildungen. Allerdings zeigte sich bei Kaninchen, wenn einzelne Feten bei der statistischen Auswertung berücksichtigt wurden, eine dosisabhängige Zunahme von Entwicklungsvariationen (gesteigerte Inzidenz von 27 präsakralen Wirbeln, zusätzliche Rippenpaare). Wenn diese Parameter unter Betrachtung ganzer Würfe statistisch ausgewertet wurden, war nur die Inzidenz 27 präsakraler Wirbel erhöht und dies nur in der 125-mg/kg- Gruppe (eine Dosierung, die bei den trächtigen Tieren schwere pharmakotoxische Wirkungen hatte).

In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung bei Ratten waren die F1-Körpergewichte bei 6 mg/kg/Tag niedriger im Vergleich zu Körpergewichten der Kontrollgruppe bei Dosierungen, die das mütterliche Körpergewicht und die Nahrungsaufnahme (NOAEL 2 mg/kg Körpergewicht) verringerten. Es gab weder Auswirkungen auf physische, reflektorische und sensorische Entwicklungsparameter noch auf Verhaltens- und Reproduktionsindizes. Auswirkungen auf die F2-Generation wurden nicht beobachtet.

Langzeitstudien zum kanzerogenen Potential von Oxycodon wurden nicht durchgeführt.

Oxycodon zeigte in einigen In-vitro-Untersuchungen ein klastogenes Potential. Unter In-vivo-Bedingungen, auch bei toxischen Dosierungen, zeigten wurden vergleichbare Wirkungen allerdings nicht beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass das mutagene Risiko von Oxycodon beim Menschen für therapeutische Konzentrationen mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose, Maisstärke)

Hypromellose

Talkum

Ethylcellulose

Hyprolose

Propylenglycol

Carmellose-Natrium (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Hochdisperses Siliciumdioxid

Filmüberzug Titandioxid (E171)

Macrogol 3350 Talkum

Poly(vinylalkohol)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172) (Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg) Eisen(III)-oxid (E172) (Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 40 mg)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Kindergesicherter perforierter PVC/PE/PVDC-Aluminiumblisterpackung zur Abgabe von Einzeldosen bestehend aus weißer lichtundurchlässiger PVC/PE/PVDC-Laminatfolie und Aluminiumfolie.

Packungsgrößen:

10x1, 14x1, 20x1, 28x1, 30x1, 50x1, 56x1, 60x1, 98x1 und 100x1 Retardtablette.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

betapharm Arzneimittel GmbH

Kobelweg 95

86156 Augsburg

+49 (0) 821 748810

+49 (0) 821 74881420

info@betapharm.de

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 10 mg

88005.00. 00

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 20 mg

88006.00. 00

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 40 mg

88007.00. 00

Oxycodon-HCl beta 1 x täglich 80 mg

88008.00. 00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

18.06.2013

10.    STAND DER INFORMATION

April 2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig,

Betäubungsmittel

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