iMedikament.de

Oxycodon-Hcl-Ct 40 Mg Retardtabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

F achinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Oxycodon-HCl-CT 20 mg Retardtabletten Oxycodon-HCl-CT 40 mg Retardtabletten Oxycodon-HCl-CT 80 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Oxycodon-HCl-CT 20 mg Retardtabletten

Jede Retardtablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 17,9 mg Oxycodon.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sucrose Jede Retardtablette enthält maximal 6 mg Sucrose.

Oxycodon-HCl-CT 40 mg Retardtabletten

Jede Retardtablette enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 35,9 mg Oxycodon.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sucrose Jede Retardtablette enthält maximal 12 mg Sucrose.

Oxycodon-HCl-CT 80 mg Retardtabletten

Jede Retardtablette enthält 80 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 71,7 mg Oxycodon.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sucrose Jede Retardtablette enthält maximal 23 mg Sucrose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette

Oxycodon-HCl-CT 20 mg Retardtabletten

Pinkfarbene, bikonvexe, oblonge Retardtabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Oxycodon-HCl-CT 40 mg Retardtabletten

Orangefarbene, bikonvexe, oblonge Retardtabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Oxycodon-HCl-CT 80 mg Retardtabletten

Gelbe, bikonvexe, oblonge Retardtabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Retardtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika angemessen behandelt werden können.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Die Dosierung hängt von der Schmerzintensität und dem individuellen Ansprechen des Patienten auf die Behandlung ab. Im Allgemeinen gelten die folgenden Dosierungsempfehlungen:

Erwachsene

Titration und Anpassung der Dosierung

Im Allgemeinen beträgt die Anfangsdosis bei Opioid-naiven Patienten 12-stündlich 10 mg Oxycodonhydrochlorid. Manche Patienten profitieren unter Umständen von einer Anfangsdosis von 5 mg, da hierdurch die Inzidenz von Nebenwirkungen minimiert werden kann.

Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, können die Behandlung unter Berücksichtigung ihrer Opioid-Erfahrungen, bereits mit höheren Dosierungen beginnen.

Für die Anpassung der Dosierung stehen Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten in Wirkstärken zu 20 mg, 40 mg und 80 mg zur Verfügung.

Aufgrund gut kontrollierter klinischer Studien entsprechen 10-13 mg Oxycodonhydrochlorid etwa 20 mg Morphinsulfat, jeweils bei retardierter Freisetzung.

Aufgrund individueller Unterschiede in der Empfindlichkeit der Patienten für verschiedene Opioide wird empfohlen, die Behandlung nach Umstellung von anderen Opioiden auf Oxycodonhydrochlorid-Retardtabletten mit 50-75 % der errechneten Oxycodon-Dosis zu beginnen.

Manche Patienten, die Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten entsprechend einem fixen Dosisregime einnehmen, benötigen ein schnell freisetzendes Analgetikum als Bedarfsmedikation zur Beherrschung von Durchbruchschmerzen. Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten sind für die Behandlung akuter Schmerzzustände und/oder von Durchbruchschmerzen nicht indiziert. Eine Einzeldosis der Bedarfsmedikation sollte 1/6 der äquianalgetischen Tagesdosis von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten entsprechen. Wird die Bedarfsmedikation häufiger als zweimal am Tag angewendet, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Dosis von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten erhöht werden muss. Dosisanpassungen sollten nicht häufiger als einmal im Abstand von 1 bis 2 Tagen erfolgen, bis eine stabile Einstellung mit zweimal täglichen Gaben erreicht wird.

Nach einer Dosiserhöhung von 10 mg auf 20 mg alle 12 Stunden sollten weitere Dosiserhöhungen in Schritten von jeweils etwa einem Drittel der Tagesdosis erfolgen. Das Ziel ist eine patientengerechte Dosierung, die bei zweimal täglicher Gabe eine adäquate Schmerzlinderung bei tolerablen Nebenwirkungen und minimaler Bedarfsmedikation ermöglicht, solange die Schmerztherapie benötigt wird.

Obwohl die gleichmäßige Gabe (gleiche Dosis morgens und abends) nach einem festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die Mehrzahl der Patienten angemessen ist, kann es für einige Patienten von Vorteil sein, die Mengen ungleich zu verteilen.

Im Allgemeinen sollte die geringste analgetisch wirksame Dosis ausgewählt werden.

Bei der Behandlung von Nicht-Tumorschmerzen sind 40 mg im Allgemeinen eine ausreichende Tagesdosis; höhere Dosierungen können erforderlich sein.

Patienten mit Tumorschmerzen benötigen im Allgemeinen Dosierungen von 80 mg bis 120 mg am Tag, die in Einzelfällen bis zu 400 mg am Tag gesteigert werden können. Auch wenn höhere Dosierungen erforderlich sind, sollte die Dosis individuell unter ausgewogener Berücksichtigung von Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen gefunden werden.

Art der Anwendung Zum Einnehmen

Oxycodon-HCl-CTRetardtabletten sollten in der ermittelten Dosierung zweimal täglich nach einem festen Zeitplan alle 12 Stunden eingenommen werden.

Die Retardtabletten können zu oder unabhängig von einer Mahlzeit mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit eingenommen werden. Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten dürfen nicht zerkaut, sondern müssen im Ganzen heruntergeschluckt werden.

Dauer der Behandlung

Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten dürfen nicht länger als nötig eingenommen werden. Ist aufgrund von Art und Schweregrad der Erkrankung eine längerfristige Behandlung erforderlich, ist eine eingehende und regelmäßige Überprüfung erforderlich, ob und in welchem Umfang die weitere Behandlung erforderlich ist. Ist eine Opioid-Therapie nicht mehr indiziert, kann eine schrittweise erfolgende Reduktion der Tagesdosis ratsam sein, um das Auftreten von Entzugssymptomen zu vermeiden.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten werden nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ohne klinische Anzeichen einer Einschränkung der Leber- und/oder Nierenfunktion ist in der Regel keine Dosisanpassung erforderlich.

Risikopatienten

Opioid-naive Risikopatienten, z. B. Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, geringem Körpergewicht oder verlangsamtem Arzneimittelstoffwechsel, sollten initial die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis erhalten.

Aus diesem Grund kann auch die niedrigste, in dieser Fachinformation angegebene Dosis von 10 mg für diese Patienten als Einleitungsdosis ungeeignet sein.

Die Dosistitration sollte stets der individuellen klinischen Situation des Patienten angepasst werden.

4.3 Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile

-    Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie

-    Schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

-    Cor pulmonale

-    Schweres Asthma bronchiale

-    Paralytischer Ileus

-    akutes Abdomen, verzögerte Magenentleerung

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Oxycodon-HCl-CTRetardtabletten wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht. Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht nachgewiesen, so dass die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen wird.

Vorsicht ist geboten bei älteren oder geschwächten Patienten, bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Lungen-, Leber- oder Nierenfunktion, Myxödem, Hypothyreose, Morbus Addison (Nebenniereninsuffizienz), toxisch bedingter Psychose (z. B. Alkohol), Prostatahypertrophie, Alkoholismus, bekannter Opioid-Abhängigkeit, Delirium tremens, Pankreatitis, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Harnleiterkoliken, Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, Kreislaufregulationsstörungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen sowie bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen.

Besondere Vorsicht ist bei Patienten nach Darmoperationen geboten. Opioide sollten in der postoperativen Phase erst verabreicht werden, wenn die Darmfunktion vollständig wiederhergestellt ist.

Patienten mit hochgradiger Einschränkung der Leberfunktion müssen sorgfältig überwacht werden.

Eine Atemdepression stellt die wichtigste durch Opioide induzierte Gefährdung dar und tritt am häufigsten bei älteren oder geschwächten Patienten in Erscheinung. Die atemdepressive Wirkung von Oxycodon kann zu erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen im Blut und dadurch auch im Liquor führen. Bei entsprechend disponierten Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle verursachen.

Die Langzeitanwendung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten kann zu einer Toleranzentwicklung führen, wodurch höhere Dosen erforderlich werden, um den gewünschten analgetischen Effekt zu erzielen. Es besteht eine Kreuztoleranz mit anderen Opioiden. Die chronische Anwendung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten kann zu körperlicher Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugserscheinungen auftreten. Wenn die Behandlung mit Oxycodon nicht mehr erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis schrittweise zu reduzieren, um das Auftreten eines Entzugssyndroms zu vermeiden.

Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten besitzen ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist das Risiko, eine körperliche oder seelische Abhängigkeit zu entwickeln jedoch deutlich vermindert bzw. differenziert zu beurteilen. Es liegen keine Daten zur tatsächlichen Inzidenz seelischer Abhängigkeit bei Patienten mit chronischen Schmerzen vor. Dieses Arzneimittel sollte nicht von Patienten mit bestehendem oder in der Vergangenheit liegendem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch eingenommen werden.

Die Sicherheit einer präoperativen Anwendung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten wurde nicht nachgewiesen und kann daher nicht empfohlen werden.

Eine missbräuchliche parenterale/intravenöse Injektion von Tablettenbestandteilen (insbesondere Talkum) kann zu lokalen Gewebsnekrosen, Lungengranulomen oder anderen schweren, potenziell tödlichen unerwünschten Ereignissen führen.

Um die Retardeigenschaften der Tabletten nicht zu beeinträchtigen, dürfen die Retardtabletten nicht zerkaut oder zermörsert werden. Die Verabreichung zerkauter oder zermörserter Tabletten führt zu einer beschleunigten Freisetzung und Resorption einer potenziell letalen Dosis von Oxycodon (siehe Abschnitt 4.9).

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Oxycodon-HCl-CTRetardtabletten können vermehrt Nebenwirkungen von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Die Anwendung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Zentral dämpfend wirkende Arzneimittel (z. B. Sedativa, Hypnotika, Phenothiazine, Neuroleptika, Anästhetika, Antidepressiva, Muskelrelaxantien, Antihistaminika, Antiemetika) sowie andere Opioide oder Alkohol können die Nebenwirkungen von Oxycodon, insbesondere die Atemdepression, verstärken.

Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten verstärken. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Anticholinerg wirkende Arzneimittel (z. B. Neuroleptika, Antihistaminika, Antiemetika, Mittel gegen die Parkinson-Krankheit) können die anticholinergen Nebenwirkungen von Oxycodon (z. B. Obstipation, Mundtrockenheit oder Miktionsstörungen) verstärken.

Cimetidin kann den Abbau von Oxycodon hemmen.

Es ist bekannt, dass MAO-Hemmer mit Narkoanalgetika in Wechselwirkung treten, wodurch es zu einer zentralnervösen Exzitation oder Dämpfung mit hyper- oder hypotensiver Entgleisung kommen kann (siehe Abschnitt 4.4).

Die Hemmung von Cytochrom P4502D6 und 3A4 hat keine klinische Relevanz, allerdings können starke CYP2D6-Hemmer die Elimination von Oxycodon beeinflussen. Der Einfluss anderer relevanter Isoenzyminhibitoren auf die Metabolisierung von Oxycodon ist nicht bekannt. Mögliche Wechselwirkungen sollten berücksichtigt werden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Oxycodon-HCl-CT Retardtabletten und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ wurden klinisch relevante Abweichungen der International Normalized Ratio (INR) in beide Richtungen beobachtet.

Es wurden keine Studien zum Einfluss von Oxycodon auf den Stoffwechsel von Arzneimitteln durchgeführt, die über das CYP-System metabolisiert werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei schwangeren und laktierenden Patientinnen so weit wie möglich vermieden werden.

Schwangerschaft

Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. Kinder von Müttern, die in den letzten 3 bis 4 Wochen vor dem Geburtsvorgang Opioide verabreicht bekommen haben, sollten bezüglich Atemdepression überwacht werden.

Entzugssymptome können bei Neugeborenen von Müttern beobachtet werden, die sich einer Behandlung mit Oxycodon unterziehen.

Stillzeit

Oxycodon kann mit der Muttermilch ausgeschieden werden und kann im Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen. Oxycodon sollte deshalb nicht bei stillenden Müttern angewendet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Oxycodon kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen so stark beeinträchtigen, dass die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt oder nicht mehr gegeben sind.

Unter einer stabilen Therapieeinstellung ist ein generelles Fahrverbot nicht zwingend notwendig. Der behandelnde Arzt muss die Situation individuell beurteilen.

4.8    Nebenwirkungen

Oxycodon kann Atemdepression, Miosis, Bronchospasmen und Spasmen der glatten Muskulatur sowie eine Dämpfung des Hustenreflexes bewirken.

Unerwünschte Ereignisse, die zumindest als potentiell durch die Behandlung bedingt anzusehen sind, werden im Folgenden geordnet nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit aufgelistet. Folgende Häufigkeitsangaben werden zugrunde gelegt:

sehr häufig

> 1/10

häufig

> 1/100 - < 1/10

gelegentlich

> 1/1.000 - < 1/100

selten

> 1/10.000 - < 1/1.000

sehr selten

< 1/10.000

nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:    Lymphadenopathie

Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich:    Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:    Anorexie

Selten:    Dehydratation

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:    Verschiedene psychische Nebenwirkungen einschließlich

Stimmungsänderungen (z. B. Angstzustände, Depression, Euphorie), Veränderungen des Aktivitätsgrades (vorwiegend Dämpfung, z. T. in Verbindung mit Lethargie, bisweilen Zunahme mit Agitiertheit, Nervosität und Schlaflosigkeit) sowie Veränderungen der kognitiven Funktionen (abnorme Denkinhalte, Verwirrtheit, Amnesie, Einzelfälle von Sprachstörungen)

Gelegentlich:    Wahmehmungsstörungen wie Depersonalisation, Halluzinationen,

Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Hyperakusis

Erkrankungen Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich:


des Nervensystems

Somnolenz; Schwindel; Kopfschmerzen Asthenie; Parästhesie

Sowohl erhöhter als auch verminderter Muskeltonus, Tremor, unwillkürliche Muskelkontraktionen; Hypästhesie; Koordinationsstörungen; Unwohlsein; Vertigo

Selten:


Krampfanfälle, insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder erhöhter Krampfneigung; Muskelspasmen.

Augenerkrankungen

Gelegentlich:    Störungen des Tränenflusses; Miosis

Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig:    Blutdruckabfall, selten in Verbindung mit sekundären Symptomen wie

Palpitationen; Synkope; Bronchospasmus Gelegentlich:    Supraventrikuläre Tachykardie; Vasodilatation

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig:    Atemdepression

Gelegentlich:    Vermehrter Hustenreiz; Pharyngitis; Rhinitis; Stimmveränderungen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:    Obstipation, Übelkeit, Erbrechen

Häufig:    Mundtrockenheit, selten begleitet von Durst und Schluckstörungen;

gastrointestinale Beschwerden wie Bauchschmerzen; Durchfall; Aufstoßen; Dyspepsie; Appetitlosigkeit

Gelegentlich:    Gallenkoliken; orale Ulzera; Gingivitis;    Stomatitis; Flatulenz

Selten:    Zahnfleischbluten; gesteigerter Appetit,    Teerstuhl;    Zahnverfärbungen und

Zahnschäden; Ileus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig:    Juckreiz

Häufig:    Hautreaktionen einschließlich    Hautausschlag, in sehr seltenen Fällen

gesteigerte Lichtempfindlichkeit, in Einzelfällen Urtikaria oder exfoliative Dermatitis

Selten:    Trockene Haut, Herpes    simplex

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich:    Miktionsbeschwerden (Harnverhalt, aber auch gesteigerter Harndrang)

Selten:    Hämaturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich:    Verminderte Libido; Impotenz

Selten:    Amenorrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

Gelegentlich:


Selten:

Sehr selten:


Schwitzen und Schüttelfrost

Unwillkürliche Verletzungen; Schmerzen (z. B. Schmerzen im Brustkorb); Ödeme; Migräne; körperliche Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen; allergische Reaktionen

Gewichtsveränderungen (Zu- oder Abnahme); Cellulitis Anaphylaktische Reaktionen

Es kann zu Toleranzentwicklung und Abhängigkeit kommen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung:

Miosis, Atemdepression, Somnolenz, verminderter Skelettmuskeltonus und Blutdruckabfall. In schweren Fällen kann es zu Kreislaufkollaps, Stupor, Koma, Bradykardie und nichtkardiogenem Lungenödem kommen; der Missbrauch stark wirksamer Opioide wie Oxycodon kann tödlich verlaufen.

Therapie einer Überdosierung:

Das Hauptaugenmerk ist auf die Sicherung der Atemwege des Patienten und die Einleitung einer assistierten oder kontrollierten Beatmung zu richten.

Im Fall einer Überdosierung kann die intravenöse Gabe eines Opioid-Antagonisten (z. B. 0,42 mg Naloxon intravenös) angezeigt sein. Abhängig von der klinischen Situation müssen Einzeldosen im Abstand von 2 bis 3 Minuten wiederholt werden. Eine intravenöse Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotonischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glucoselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist möglich. Die Infusionsgeschwindigkeit sollte auf die zuvor verabreichten Bolusinjektionen und das Ansprechen des Patienten abgestimmt werden.

Eine Magenspülung kann erwogen werden. Auch die Gabe von Aktivkohle (50 g bei Erwachsenen, 10-15 g bei Kindern) ist in Betracht zu ziehen, wenn innerhalb von einer Stunde eine große Menge eingenommen wurde; Voraussetzung hierfür ist eine adäquate Sicherung der Atemwege. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass bei Ingestion von Retardpräparaten auch eine verzögerte Applikation von Aktivkohle von Nutzen sein kann; einen Beweis für diese Annahme gibt es allerdings nicht.

Um die Magen-Darm-Passage zu beschleunigen, kann ein geeignetes Laxans (z. B. eine Lösung auf PEG-Basis) hilfreich sein.

Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionsbehandlung) sollten bei Bedarf im Rahmen der Behandlung eines begleitenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei einem Herzstillstand oder Herzrhythmusstörungen können eine Herzdruckmassage oder eine Defibrillation angezeigt sein. Bei Bedarf assistierte Beatmung und Stabilisierung des Wasser- und Elektrolythaushaltes.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Natürliche Opiumalkaloide ATC-Code: N02AA05

Oxycodon weist eine Affinität zu kappa-, my- und delta-Opioidrezeptoren in Gehirn und Rückenmark auf. Es wirkt an diesen Rezeptoren als Opioid-Agonist ohne antagonistische Wirkung. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend. Im Vergleich zu schnell freisetzendem Oxycodon, allein oder in Kombination, bewirken die Retardtabletten eine Schmerzlinderung über einen längeren Zeitraum, ohne dass es zu einer erhöhten Inzidenz von Nebenwirkungen kommt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Die relative Bioverfügbarkeit von Oxycodon-HCl-CTRetardtabletten ist mit derjenigen von schnell freisetzendem Oxycodon vergleichbar, wobei nach Einnahme der Retardtabletten maximale Plasmakonzentrationen nach ca. 4,5 bis 7 Stunden erreicht werden (gegenüber 1 bis 1,5 Stunden bei Einnahme der schnell freisetzenden Präparation). Plasmaspitzenkonzentrationen und Fluktuationen der Oxycodon-Konzentration sind bei den Retardtabletten und den schnell freisetzenden Formulierungen vergleichbar, wenn gleiche Tagesdosen in 12- bzw. 6-stündigen Abständen gegeben werden.

Die maximale Plasmakonzentration und das Ausmaß der Resorption von Oxycodon werden durch eine fettreiche Mahlzeit vor der Einnahme der Tabletten nicht beeinflusst.

Die Tabletten dürfen nicht zermörsert oder gekaut werden, da dies zu einer schnelleren Freisetzung von Oxycodon aufgrund der Störung der Retardeigenschaften der Tabletten führt.

Verteilung:

Die absolute Bioverfügbarkeit von Oxycodon beträgt ca. zwei Drittel gemessen an derjenigen bei parenteraler Gabe. Unter Steady-state-Bedingungen betragen das Verteilungsvolumen von Oxycodon 2,6 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 38-45 %, die Eliminationshalbwertszeit 4 bis 6 Stunden und die Plasmaclearance 0,8 l/min. Die Eliminationshalbwertszeit von Oxycodon aus den Retardtabletten beträgt unter Steady-state-Bedingungen, die im Mittel nach einem Tag erreicht werden, 4 bis 5 Stunden.

Metabolisierung:

Oxycodon wird im Darm und in der Leber über das Cytochrom-P450-System zu Noroxycodon und Oxymorphon sowie zu mehreren Glucuronidkonjugaten verstoffwechselt. In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass Cimetidin in therapeutischen Dosen die Bildung von Noroxycodon wahrscheinlich nicht nennenswert beeinflusst. Chinidin vermindert beim Menschen die Bildung von Oxymorphon, wobei die pharmakodynamischen Eigenschaften von Oxycodon hiervon weitgehend unbeeinflusst bleiben. Der Beitrag der Metabolite zum pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend.

Elimination:

Oxycodon und seine Metaboliten werden über den Urin und die Faeces ausgeschieden. Oxycodon passiert die Plazentaschranke und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.

Linearität/Nicht-Linearität:

Die Retardtabletten zu 20 mg, 40 mg und 80 mg sind im Hinblick auf die resorbierte Wirkstoffmenge dosisproportional bioäquivalent und zeigen eine vergleichbare Resorptionsrate.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

In Studien an Ratten hatte Oxycodon keine Wirkungen auf die Fertilität und die Embryonalentwicklung. In Kaninchen wurde jedoch in Dosierungen, die maternale Toxizität hervorriefen, eine Dosis-abhängige Zunahme von Entwicklungsvariationen beobachtet (Zunahme der Zahl an präsakralen Rückenwirbeln, zusätzliche Rippenpaare).

In einer Studie an Ratten zur prä- und postnatalen Entwicklung zeigten sich weder Wirkungen auf körperliche, reflexologische und sensorische Entwicklungsparameter noch auf Verhaltensund Reproduktionsindizes.

Langzeitstudien zur Kanzerogenität sind nicht durchgeführt worden.

Daten aus genotoxischen Studien mit Oxycodon lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose, Maisstärke)

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Ethylcellulose

Hyprolose

Propylenglycol

Magnesiumstearat

Mikrokristalline Cellulose

Hochdisperses Siliciumdioxid

Tablettenüberzug:

Oxycodon-HCl-CT 20 mg Retardtabletten

Hypromellose

Talkum

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-oxid (E 172)

Oxycodon-HCl-CT 40 mg Retardtabletten

Hypromellose

Talkum

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172) Eisen(III)-oxid (E 172)

Oxycodon-HCl-CT 80 mg Retardtabletten

Hypromellose

Talkum

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172) 6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Kindergesicherte Alu/PVC/PVDC-Blisterpackungen

20 Retardtabletten 50 Retardtabletten 100 Retardtabletten

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

AbZ-Pharma GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

Oxycodon-HCl-CT 20 mg Retardtabletten

66593.00. 00

Oxycodon-HCl-CT 40 mg Retardtabletten

66594.00. 00

Oxycodon-HCl-CT 80 mg Retardtabletten

66595.00. 00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

11.02.2008

10.    STAND DER INFORMATION

Mai 2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Betäubungsmittel

Verschreibungspflichtig entsprechend der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung