Pankreatin 10.000 Laves Mikro
Pankreatin 10.000 Laves Mikro, ENR 0012411 Fachinformation
Änderungsanzeige 10.06.2010 spcde
57000032 ZLT 041 01
Basis: 17.02.2010
Neuer Stand: 10.06.2010
Änderungen: Bezeichnung des Arzneimittels, Mitvertrieb
>>Version ohne Kennzeichnung der Änderungen<<
Wortlaut der für die FACHINFORMATION vorgesehenen Angaben:
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Pankreatin 10.000 Laves® Mikro
Magensaftresistente Hartkapseln mit Pankreas-Pulver vom Schwein (Pankreatin) entsprechend 10.000 Ph.Eur. Einheiten Lipase/Kapsel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente
Hartkapsel enthält 104,7 – 132,8 mg Pankreaspulver vom Schwein
Lipaseaktivität: 10.000 Ph.Eur.-Einheiten/Kapsel
Amylaseaktivität: mind. 7.250 Ph.Eur.-Einheiten/Kapsel
Proteaseaktivität: mind. 425 Ph.Eur.-Einheiten/Kapsel
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Hartkapsel
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Störungen der exokrinen Pankreasfunktion, die mit einer Maldigestion einhergehen
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Pankreasinsuffizienz. Als allgemeine Richtdosis wird ein Lipaseanteil pro Mahlzeit von 20.000 - 40.000 Ph.Eur.-Einheiten empfohlen, bei Bedarf auch mehr. Die erforderliche Dosis hängt auch vom Fettgehalt der Mahlzeit ab.
Eine Erhöhung der Dosis sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen und an der Verbesserung der Symptome (z. B. Steatorrhoe, Bauchschmerzen) ausgerichtet sein.
Eine Tagesdosis von 15.000 - 20.000 Ph.Eur.-Einheiten Lipase pro kg KG sollte nicht überschritten werden.
-
Richtdosis pro Mahlzeit
Pankreatin 10 000 P Nordmark
2-4 Kapseln
Das Arzneimittel soll unzerkaut (siehe Abschnitt 4.4) und mit reichlich Flüssigkeit direkt zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die gleichzeitige Einnahme ist für die Wirksamkeit des Arzneimittels von entscheidender Bedeutung (siehe Abschnitt 5.1).
Die Hartkapseln können zur leichteren Einnahme bei Bedarf geöffnet und nur der Kapselinhalt unzerkaut eingenommen werden.
Die Dauer der Anwendung ist nicht eingeschränkt und richtet sich nach dem Krankheitsbild.
4.3 Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Pankreatin, gegen Schweinefleisch/Schweineproteine oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
-
Pankreatinpräparate enthalten aktive Enzyme, die bei der Freisetzung in der Mundhöhle, z.B. durch Zerkauen, zu Schleimhautschäden (z. B. Ulcerationen der Mundschleimhaut) führen können. Es ist deshalb darauf zu achten, dass die Formulierungen unzerkaut eingenommen werden.
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Pankreatin 10.000 Laves Mikro sollte nicht angewendet werden bei akuter Pankreatitis und akutem Schub einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase.
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Intestinale Obstruktionen sind bekannte Komplikationen bei Patienten mit Mukoviszidose. Bei Vorliegen einer ileusähnlichen Symptomatik sollte daher auch die Möglichkeit von Darmstrikturen in Betracht gezogen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folsäure
Die Resorption von Folsäure kann unter der Einnahme von Pankreasenzympräparaten vermindert werden, sodass eine zusätzliche Folsäuregabe erforderlich sein kann. Eine Überprüfung des Folsäurespiegels wird daher empfohlen.
Acarbose, Miglitol
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Pankreasenzympräparate die Wirkung der genannten Antidiabetika vermindern können. Eine Überprüfung der Wirkung der Antidiabetika auf den Blutzuckerspiegel des Patienten bei Comedikation mit Pankreatin wird daher empfohlen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Pankreatin 10.000 Laves Mikro kann nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Pankreatin 10.000 Laves Mikro hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
-
sehr häufig
≥ 1/10
häufig
≥ 1/100 bis < 1/10
gelegentlich
≥ 1/1.000 bis < 1/100
selten
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000
sehr selten
< 1/10.000
nicht bekannt
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die folgende Darstellung basiert auf der Analyse von unerwünschten Ereignissen in publizierten klinischen Studien auf der Basis von 953 Patienten, wobei nicht in jedem Fall eine Kausalitätsbewertung durchgeführt werden konnte. Alle Angaben sind bevorzugte Begriffe (MedDRA Version 10.0, deutsche Fassung), die Anordnung folgt der absteigenden Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse:
-
Gelegentlich
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Anorexie
Erkrankungen des Nervensystems
Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörung
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Rhinitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Diarrhoe, Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie (Pyrosis, Sodbrennen), Stomatitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Erythem
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Unwohlsein
Aus der langjährigen Anwendung von Pankreatin sind folgende Nebenwirkungen bekannt:
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Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Allergie vom Soforttyp I (Urtikaria, Niesen, Tränenfluss, Bronchospasmus),
gastrointestinale ÜberempfindlichkeitErkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Ileumstenose, Kolonstenose, Ileus (Literaturfälle, beides bevorzugt bei Hochdosistherapie bei Mukoviszidose)
In der Gebrauchsinformation wird der Anwender darauf hingewiesen, dass die folgenden der oben aufgeführten unerwünschten Ereignisse auch Symptome einer weiterhin bestehenden Maldigestion sein können, infolgedessen eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich sein kann: Anorexie, Diarrhoe, Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie (Pyrosis, Sodbrennen), Unwohlsein.
Der Anwender wird in der Gebrauchsinformation auch darauf hingewiesen, dass den Symptomen Abdominalschmerz, Erbrechen und Übelkeit Darmverengungen zugrunde liegen können, insbesondere bei Mukoviszidose-Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Ihm wird empfohlen, dies vom behandelnden Arzt abklären zu lassen.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Digestiva, inkl. Enzyme (Multienzyme)
ATC-Code: A09AA02
Pankreas Pulver (Pankreatin) enthält neben den exkretorischen Pankreasenzymen Lipase, α-Amylase und Proteasen (z. B. Trypsin und Chymotrypsin) auch andere Enzyme sowie weitere Begleitstoffe ohne enzymatische Aktivität. Die digestive Potenz wird bestimmt von der Aktivität der Enzyme sowie der galenischen Form.
Entscheidend ist die enzymatische Aktivität der Lipase sowie auch der Anteil an Proteasen (z. B. Trypsin), während die amylolytische Aktivität nur bei der Therapie der Mukoviszidose von Bedeutung ist, da auch bei chronischer Pankreatitis die Aufspaltung der Nahrungspolysaccharide noch ungestört abläuft.
Die Pankreaslipase spaltet aus einem Triacylglyceridmolekül die Fettsäuren in Stellung 1 und 3 ab. Die hierdurch entstehenden freien Fettsäuren und 2-Monoglyceride werden hauptsächlich vom oberen Dünndarm unter Zuhilfenahme der Gallensäuren schnell aufgenommen. Die Pankreaslipase des Schweins ist wie die menschliche Pankreaslipase säureinstabil, sodass ihre lipolytische Aktivität bei einem pH-Wert < 4 irreversibel inaktiviert wird.
Trypsin wird aus Trypsinogen autokatalytisch oder durch Dünndarmenterokinase aktiviert und spaltet als Endopeptidase Peptidbindungen, an denen Lysin und Arginin beteiligt sind. Für Trypsin wird eine Feedback-Hemmung der stimulierten Pankreassekretion durch aktiviertes Trypsin im oberen Dünndarm angenommen. Auf diesen Effekt wird die in einigen Studien beschriebene schmerzstillende Wirkung von Pankreatinpräparaten zurückgeführt.
Die α-Amylase spaltet als Endoamylase glukosehaltige Polysaccharide sehr schnell auf, sodass ihre Aktivität auch bei krankheitsbedingt erheblich verminderter sekretorischer Aktivität der Bauchspeicheldrüse in der Regel noch ausreicht.
Die Bioverfügbarkeit entspricht der pharmazeutischen Verfügbarkeit am Wirkort, d. h. der Geschwindigkeit und dem Ausmaß der Freisetzung aus der Arzneiform. Die galenische Form von Pankreatin 10.000 Laves Mikro gewährleistet eine vollständige Freigabe der magensaftresistenten Mikrotabletten aus der Kapsel während der Magenpassage. Die Mikrotabletten und der Chymus können sich gleichmäßig vermischen. Nach dem Verlassen des Magens lösen sich die Mikrotabletten bei einem pH-Wert > 5,5 auf und geben den Wirkstoff im Nahrungsbrei frei.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Als Proteine werden die Pankreasenzyme im Darm hauptsächlich durch Autolyse bzw. Proteolyse inaktiviert und verdaut.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Systemische toxische Wirkungen von Pankreatin sind nicht zu erwarten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1) (Ph.Eur.), Triethylcitrat, Talkum, Simeticon, Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Titandioxid (E 171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
-
Im unversehrten Behältnis: 3 Jahre
-
Nach Anbruch: 3 Monate
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern. Das Behältnis fest verschlossen halten.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche(n) im Umkarton mit
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50 magensaftresistenten Hartkapseln (N1)
-
100 magensaftresistenten Hartkapseln (N2)
-
200 (2x100) magensaftresistenten Hartkapseln (N3)
-
500 (5x100) magensaftresistenten Hartkapseln
Es müssen nicht alle Packungsgrößen im Handel sein.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.
7. Inhaber der Zulassung
Nordmark Arzneimittel GmbH
& Co. KG
Pinnauallee 4
25436 Uetersen
Tel.: 04122-712-0 | Fax: 04122-712-220
Mitvertrieb:
Laves-Arzneimittel GmbH
Barbarastraße 14
30952 Ronnenberg
Tel: 0511-43874-0 | Fax: 0511-43874-44
6012411.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
25.11.2005
10. Stand der Information
06/2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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