iMedikament.de

Pantoprazol Denk 20 Mg Magensaftresistente Tabletten

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Pantoprazol Denk 20 mg magensaftresistente Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 magensaftresistente Tablette enthält 20 mg Pantoprazol (entsprechend 22,6 mg Pantoprazol-Natrium 1.5 H2O)


Sonstige Bestandteile: 1 Tablette enthält 38,425 mg Maltitol (siehe Pkt. 4.4).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1.


3. Darreichungsform


Magensaftresistente Tabletten

Gelbe, ovale Tablette.


4. Klinische Angaben


Anwendungsgebiete



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Leichte Refluxkrankheit und damit verbundene Symptome (z.B. Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden)

Die empfohlene orale Dosierung beträgt täglich 1 magensaftresistente Tablette Pantoprazol Denk 20 mg. Eine Symptombesserung wird im Allgemeinen innerhalb von 2-4 Wochen erreicht, und gewöhnlich ist für die Abheilung der damit verbundenen Ösophagitis ein 4-wöchiger Behandlungszeitraum erforderlich. Wenn dies nicht ausreicht, wird eine Abheilung normalerweise innerhalb weiterer 4 Wochen erreicht.

Sobald Symptomfreiheit erreicht ist, können erneut auftretende Symptome - bei Bedarf - mit 20 mg Pantoprazol 1-mal täglich kontrolliert werden. Wenn eine ausreichende Kontrolle der Symptome durch eine bedarfsorientierte Behandlung nicht aufrechterhalten werden kann, sollte ein Wechsel zu einer Dauerbehandlung in Betracht gezogen werden.


Langzeitbehandlung und Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis

In der Langzeittherapie wird eine Erhaltungsdosis von täglich 1 magensaftresistenten Tablette Pantoprazol Denk 20 mg empfohlen, die bei einem Rezidiv auf 40 mg Pantoprazol erhöht werden kann. Für diesen Fall steht Pantoprazol Denk 40 mg zur Verfügung. Nach der Abheilung des Rezidivs kann die Dosierung wieder auf 20 mg Pantoprazol reduziert werden.


Bei einer Langzeittherapie sollte eine Behandlungsdauer von 1 Jahr nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung überschritten werden, da die Arzneimittelsicherheit über mehrere Jahre hinweg nicht hinreichend geklärt ist.


Erwachsene

Prävention der durch nicht-selektive, nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) induzierten gastroduodenalen Ulzera bei Risikopatienten, die einer kontinuierlichen Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedürfen

Die empfohlene orale Dosis beträgt täglich 1 magensaftresistente Tablette Pantoprazol Denk 20 mg.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollte eine Tagesdosis von 20 mg Pantoprazol nicht überschritten werden.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Kinder unter 12 Jahren

Eine Anwendung von Pantoprazol Denk 20 mg bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten für diese Altersgruppe vorliegen.


Art der Anwendung

Pantoprazol Denk 20 mg magensaftresistente Tabletten dürfen nicht zerkaut oder zerbrochen werden. Sie sollen als Ganzes mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.


4.3 Gegenanzeigen



Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollten die Leberenzyme während der Behandlung mit Pantoprazol, vor allem während einer Langzeittherapie, regelmäßig kontrolliert werden. Bei einem Anstieg der Leberenzyme sollte Pantoprazol Denk 20 mg abgesetzt werden.


Die Anwendung von Pantoprazol Denk 20 mg zur Prävention der durch nicht-selektive, nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) induzierten gastroduodenalen Ulzera sollte auf Patienten beschränkt werden, die einer fortgesetzten Behandlung mit NSAR bedürfen und die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von gastrointestinalen Komplikationen haben. Das erhöhte Risiko sollte anhand individueller Risikofaktoren, z.B. hohes Alter (> 65 Jahre), früher aufgetretene gastroduodenale Ulzera oder Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt bewertet werden.


Wie bei allen säurehemmenden Medikamenten kann es auch bei Pantoprazol durch eine Hypo- oder Achlorhydrie zu einer Malabsorption von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) kommen. Dies sollte insbesondere bei der Langzeittherapie von Patienten bedacht werden, bei denen besonderen Risikofaktoren für eine Vitamin B12 Malabsorption oder reduzierte Vitamin B12-Reserven vorliegen.


Bei Auftreten von Warnzeichen (z.B. signifikanter unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörung, Hämatemesis, Anämie oder Meläna) und bei Verdacht auf oder Bestehen eines Ulcus ventriculi muss die Möglichkeit einer Malignität ausgeschlossen werden, da eine Therapie mit Pantoprazol Symptome verdecken und die Diagnose verzögern kann.


Falls die Symptome trotz angemessener Behandlung bestehen bleiben, sollten weitere Untersuchungen in Betracht gezogen werden.


Alle Maßnahmen zur Verminderung der Magensäure - einschließlich Protonenpumpenhemmer - erhöhen die Zahl der normalerweise im Gastrointestinaltrakt vorkommenden Bakterien. Die Behandlung mit säurehemmenden Arzneimitteln führt zu einem geringfügig erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen z.B. mit Salmonellen und Campylobacter.


Patienten sollten bei Langzeittherapie, insbesondere wenn 1 Jahr überschritten wird, regelmäßig überwacht werden.


Patienten, die nach 4 Wochen auf die Behandlung nicht angesprochen haben, sollten untersucht werden.


Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.


Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Pantoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfe, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.

Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.


Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Behandlung von Kindern im Alter unter 12 Jahren vor.


Dieses Arzneimittel enthält Maltitol. Patienten mit der seltenen hereditären Fruktose-Intoleranz sollten Pantoprazol Denk 20 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es ist möglich, dass Pantoprazol Denk 20 mg die Resorption von Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit pH-abhängig ist (z.B. Ketoconazol oder Itraconazol), herabsetzt.


Es hat sich gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von 300 mg Atazanavir oder 100 mg Ritonavir mit Omeprazol (1-mal täglich 40 mg) oder 400 mg Atazanavir und Lansoprazol (Einzeldosis von 60 mg) bei gesunden Probanden zu einer erheblichen Einschränkung der Bioverfügbarkeit von Atazanavir geführt hat. Die Resorption von Atazanavir ist pH abhängig, deshalb dürfen Protonenpumpenhemmer einschließlich Pantoprazol nicht gleichzeitig mit Atazanavir verabreicht werden (siehe Pkt. 4.3).


Der Wirkstoff von Pantoprazol Denk 20 mg wird über das Cytochrom P450 Enzymsystem in der Leber metabolisiert. Eine Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln bzw. Substanzen, die über dasselbe Enzymsystem verstoffwechselt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. In gezielten Untersuchungen mit einer Reihe solcher Arzneimittel bzw. Substanzen ließen sich jedoch keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen nachweisen. Untersuchungen liegen für Carbamazepin, Coffein, Diazepam, Diclofenac, Digoxin, Ethanol, Glibenclamid, Metoprolol, Naproxen, Nifedipin, Phenytoin, Piroxicam, Theophyllin und ein orales Kontrazeptivum vor.


Obwohl in klinischen Pharmakokinetikstudien keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenprocoumon oder Warfarin beobachtet wurden, sind seit der Markteinführung in wenigen Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung Veränderungen der Prothrombinzeit/INR berichtet worden. Daher wird bei Patienten, die mit Antikoagulantien vom Cumarin-Typ behandelt werden, die Überwachung der Prothrombinzeit/INR nach Beginn und Ende der Pantoprazol-Behandlung und während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol empfohlen.


Auch mit gleichzeitig verabreichten Antazida besteht keine Wechselwirkung.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Die klinischen Erfahrungen bei schwangeren Frauen sind begrenzt. In Reproduktionsstudien bei Tieren wurde eine leichte Fetotoxizität beobachtet (siehe Pkt. 5.3). Das Arzneimittel sollte schwangeren Patienten nur mit Vorsicht verschrieben werden.


Stillzeit

Beim Menschen liegen keine Erfahrungen über den Übertritt von Pantoprazol in die Muttermilch vor. Pantoprazol Denk 20 mg Tabletten sollten während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der Vorteil für die Mutter das potentielle Risiko für den Fötus bzw. das Neugeborene übersteigt.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Pantoprazol Denk 20 mg hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Jedoch kann das Auftreten einiger Nebenwirkungen, wie z.B. Schwindel oder Verschwommensehen, das Reaktionsvermögen des Patienten so beeinflussen, dass die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein können.


4.8 Nebenwirkungen



Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Häufigkeit


Organ-

System

häufig

(> 1/100 bis < 1/10)

gelegentlich

(> 1/1.000 bis < 1/100)

selten

(> 1/10.000 bis < 1/1.000)

sehr selten

(< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymph-systems




Leukopenie, Thrombozyto-penie

Erkrankungen des Immunsystems




Anaphylaktische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen




Hypomagnesi-ämie. (siehe Abschnitt 4.4 “Warnhinweise”)

Psychiatrische Erkrankungen



Depression, Halluzination, Desorientierung und Verwirrung, insbesondere bei prädisponierten Patienten sowie eine Ver-schlechterung dieser Symptome bei vorbestehender Symptomatik


Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel;

Sehstörungen (Verschwommensehen)



Erkrankungen des Gastrointestinal-trakts

Oberbauchbe-schwerden;

Durchfall;

Verstopfung;

Blähungen

Übelkeit/ Erbrechen

Mundtrockenheit


Leber- und Gallenerkrank-ungen




Schwerer Leberzellschaden und als Folge Gelbsucht mit oder ohne Leberversagen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge-webes


Allergische Reaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag



Urtikaria, Angioödem,

schwere Hautreaktionen wie z.B. Stevens Johnson Syndrom, Erythema multiforme, Lyell-Syndrom; Photosensibilität

Skelettmuskula-tur-, Binde-gewebs- und Knochenerkrank-ungen


Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“)

Arthralgie

Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege




Interstitielle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorga-ne und der Brustdrüse




Gynäkomastie

Allgemeine Errankungen und Beschwerden am Verabreichungs-ort




Periphere Ödeme

Untersuchungen




Erhöhte Leberwerte (Transaminasen, γ-GT), erhöhte Triglyceride, erhöhte Körpertempera-tur, Hyper-natriämie bei älteren Patienten


Entölte Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt.

Es wurden Dosen bis zu 240 mg i.v. über 2 Minuten gegeben und gut vertragen.


Sollte es zu einer Überdosierung mit klinischen Zeichen einer Vergiftung kommen, gelten die üblichen Regeln einer Intoxikationstherapie.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer

ATC-Code: A02BC02


Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpen der Parietalzellen die Magensäuresekretion hemmt.


Pantoprazol wird im sauren Kompartiment der Parietalzelle in die aktive Form überführt und hemmt dort die H+/K+-ATPase, d.h. die Endstufe der Säureproduktion im Magen. Die Hemmung ist dosisabhängig und wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion. Bei den meisten Patienten wird innerhalb von 2 Wochen eine Beschwerdefreiheit erreicht. Wie bei anderen Protonenpumpenhemmern und H2-Rezeptorenblockern wird durch die Behandlung mit Pantoprazol die Magensäure reduziert, wodurch es zu einem Gastrinanstieg proportional zu der Säurereduktion kommt. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) beeinflussen. Der Effekt ist der gleiche, egal ob das Arzneimittel oral und intravenös verabreicht wird.


Die Gastrin-Werte im nüchternen Zustand steigen unter Pantoprazol an. Bei einer kurzzeitigen Anwendung übersteigen sie normalerweise den oberen Grenzwert nicht. Bei einer Langzeitbehandlung mit Pantoprazol verdoppeln sich die Gastrin-Werte zumeist. Ein übermäßiger Anstieg ereignet sich jedoch nur in Einzelfällen. Als Ergebnis wird bei einer geringen Anzahl von Langzeitbehandlungen ein leichter bis mittelgradiger Anstieg spezifischer endokriner Zellen (ECL-Zellen) im Magen beobachtet (einfache bis adenomatöse Hyperplasie). Jedoch kann basierend auf den bisher durchgeführten Untersuchungen (siehe Pkt. 5.3) die Entwicklung von karzinoiden Vorstufen (atypische Hyperplasie) oder Magenkarzinoiden beim Menschen ausgeschlossen werden.


Basierend auf Erkenntnissen aus Tierstudien können Einflüsse auf endokrine Parameter der Schilddrüsen- und Leberenzyme bei einer Langzeitbehandlung mit Pantoprazol, die 1 Jahr übersteigt, nicht ausgeschlossen werden.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Allgemeine Pharmakokinetik

Pantoprazol wird rasch resorbiert. Bereits nach 1-maliger oraler Gabe von 20 mg Pantoprazol wird der volle Wirkstoffspiegel erzielt. Die maximale Serumkonzentration von etwa 1-1,5 µg/ml wird im Mittel ca. 2 Stunden nach Gabe erreicht und bleibt auch nach Mehrfachgabe konstant. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,15 l/kg, die Clearance liegt bei ca. 0,1 l/h/kg. Für die terminale Eliminationshalbwertszeit wurde ca. 1 Stunde berechnet. In wenigen Fällen wurden Probanden mit verlangsamter Elimination beobachtet. Aufgrund der spezifischen Aktivierung von Pantoprazol in der Belegzelle korreliert die Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).


Die pharmakokinetischen Charakteristika nach Einmal- und Mehrfachgabe unterscheiden sich nicht. Pantoprazol besitzt im Dosisbereich von 10-80 mg sowohl nach oraler als auch nach intravenöser Gabe eine nahezu lineare Kinetik.


Die Serumproteinbindung von Pantoprazol beträgt etwa 98%. Pantoprazol wird praktisch ausschließlich in der Leber abgebaut. Der größte Teil der Metaboliten (ca. 80%) wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces. Sowohl im Serum als auch im Urin ist der Hauptmetabolit das mit Sulfat konjugierte Desmethyl-Pantoprazol. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (ca. 1,5 h) ist nur unwesentlich länger als die von Pantoprazol.


Bioverfügbarkeit

Pantoprazol wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Für die absolute Bioverfügbarkeit der Tablette wurden Werte um 77% gefunden. Eine Beeinflussung der AUC und der maximalen Serumkonzentration und damit der Bioverfügbarkeit durch gleichzeitig eingenommene Nahrung oder Antazida wurde nicht festgestellt. Die Einnahme mit Nahrung kann jedoch die Resorption um bis zu 2 Stunden oder länger verzögern.


Spezielle Patientengruppen

Bei Gabe von Pantoprazol an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (einschließlich Dialysepatienten) ist keine Dosisreduktion erforderlich. Die Halbwertszeit ist wie bei gesunden Probanden kurz. Pantoprazol wird nur in sehr geringem Ausmaß dialysiert. Obwohl der Hauptmetabolit eine mäßig verlängerte Halbwertszeit (2-3 h) aufweist, tritt bei dieser dennoch raschen Ausscheidung keine Kumulation auf.


Bei Patienten mit Leberzirrhose (Child-Pugh Stadium A oder B) verlängert sich die Halbwertszeit auf Werte zwischen 7-9 h und die AUC-Werte sind um den Faktor 5-7 erhöht; die maximale Serumkonzentration nimmt jedoch gegenüber Gesunden nur geringfügig um den Faktor 1,5 zu.


Eine geringfügige Erhöhung von AUC und von Cmax bei älteren gegenüber jüngeren Probanden hat ebenfalls keine klinische Relevanz.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die präklinischen Daten aus konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, zur Toxizität nach wiederholter Gabe und zur Genotoxizität zeigen kein spezielles Risiko für den Menschen.


In einer 2-jährigen Studie zum karzinogen Potenzial an Ratten wurden neuroendokrine Neubildungen gefunden. Weiterhin traten in einer Studie Papillome squamöser Zellen im Vormagen von Ratten auf. Der Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazole zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einen indirekten Mechanismus infolge der stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der Langzeitgabe handelt.


Bei Ratten und weiblichen Mäusen wurde in den 2-Jahres-Studien eine erhöhte Zahl von Lebertumoren beobachtet, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von Pantoprazol in der Leber interpretiert werden.


Ein geringer Anstieg von neoplastischen Veränderungen in der Schilddrüse wurde in der höchsten Dosisgruppe (200 mg/kg) bei Ratten beobachtet. Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mit den durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Ratten zusammen. Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis beim Menschen sind Nebenwirkungen auf die Schilddrüse nicht zu erwarten.


Untersuchungen ergaben weder Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität noch auf eine teratogene Wirkung. Nach Gabe von Tagesdosen über 5 mg/kg traten Verzögerungen in der Skelettbildung bei Ratten auf. Die Plazentagängigkeit wurde für Pantoprazol an der Ratte untersucht. Sie nimmt dabei mit fortschreitender Trächtigkeit zu. Daher ist die Konzentration im Föten kurz vor dem Wurf erhöht.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Maltitol (E 965)

Crospovidon Typ B

Carmellose Natrium

Natriumcarbonat (E 500)

Calciumstearat (Ph. Eur.)


Tablettenfilm

Poly(vinlylalkohol)

Talkum (E 553b)

Titandioxid (E 171)

Macrogol 3350

Entölte Phospholipide aus Sojabohnen (E 322)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)

Natriumcarbonat (E 500)

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)

Triethylcitrat (E1505)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre


Nach dem Öffnen des Behältnisses, innerhalb von 3 Monaten aufbrauchen.




6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


[Alu/Alublister]

[HDPE Behältnis mit PP Verschluss und Trockenmittel]


Originalpackung mit 7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 98, 100 magensaftresistenten Tabletten.



6.6 Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


DENK PHARMA GmbH & Co. KG

Prinzregentenstraße 79

81675 München



8. Zulassungsnummer


78671.00.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


25.11.2009


10. Stand der Information


August 2012


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


Seite: 14 von 14