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Pantoprazol Pensa 40 Mg

Document: 06.08.2012   Fachinformation (deutsch) change

Pantoprazol Pensa 40 mg Fachinformation


Zul.-Nr.:64340.00.00

Stand: August 2012



Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Pantoprazol Pensa 40 mg

magensaftresistente Tabletten


Wirkstoff: Pantoprazol-Natrium 1,5 H20


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 magensaftresistente Tablette enthält: 45,1 mg Pantoprazol-Natrium 1,5 H2O (entsprechend 40 mg Pantoprazol)


Zu Hilfsstoffen siehe Abschnitt 6.1 „Sonstige Bestandteile“


3. Darreichungsform


Magensaftresistente Tablette

Gelb- bis ockerfarbene, ovale bikonvexe Filmtablette


4. Klinische Angaben


Anwendungsgebiete



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Empfohlene Dosierung


Eradikationstherapie:

Bei Ulcus duodeni und Ulcus ventriculi ist bei nachgewiesener Infektion mit Helicobacter pylori eine Beseitigung (Eradikation) der Infektion durch eine Kombinationstherapie anzustreben. Je nach Resistenzbild werden zur Eradikation von Helicobacter pylori die folgenden Kombinationen empfohlen:


2 mal täglich 1 magensaftresistente Tablette

Pantoprazol Pensa 40 mg

+ 2 mal täglich 1000 mg Amoxicillin

+ 2 mal täglich 500 mg Clarithromycin


2 mal täglich 1 magensaftresistente Tablette

Pantoprazol Pensa 40 mg

+ 2 mal täglich 500 mg Metronidazol

+ 2 mal täglich 500 mg Clarithromycin


2 mal täglich 1 magensaftresistente Tablette

Pantoprazol Pensa 40 mg

+ 2 mal täglich 1000 mg Amoxicillin

+ 2 mal täglich 500 mg Metronidazol


Offizielle regionale Leitlinien (z.B. nationale Empfehlungen) zu bakteriellen Resistenzen, zur Dauer der Behandlung sowie zur richtigen Anwendung und Verordnung von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.


Ulkus ventriculi et duodeni, Refluxösophagitis:

Kommt bei einem Patienten die Kombinationstherapie nicht in Betracht, z. B. weil der Patient Helicobacter pylori-negativ ist, so gelten für die Monotherapie mit Pantoprazol Pensa 40 mg folgende Dosierungsrichtlinien:


Bei Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi und Refluxösophagitis 1 magensaftresistente Tablette Pantoprazol Pensa 40 mg täglich.


In Einzelfällen kann, insbesondere wenn bisher nicht auf andere Arzneimittel angesprochen wurde, die doppelte Dosis gegeben werden (Steigerung auf 2 magensaftresistente Tabletten Pantoprazol Pensa 40 mg täglich).


Zollinger-Ellison-Syndrom und andere Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen:

Für die Langzeittherapie von Zollinger-Ellison-Syndrom und anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen, beträgt die empfohlene Anfangsdosis 80 mg (2 Tabletten Pantoprazol Pensa 40 mg) täglich. Im Anschluss kann die Dosierung entsprechend der Bestimmung der Magensäuresekretion individuell eingestellt werden. Bei Dosierungen von mehr als 80 mg täglich ist die Tagesdosis auf eine zweimalige Gabe zu verteilen. Eine zeitweilige Erhöhung der Dosierung auf über 160 mg Pantoprazol täglich ist möglich; sie sollte jedoch nicht länger beibehalten werden, als für eine ausreichende Kontrolle der Säuresekretion erforderlich. Bei Zollinger-Ellison-Syndrom und anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen, ist die Dauer der Behandlung nicht begrenzt und sollte so lange fortgesetzt werden, wie sie klinisch erforderlich ist.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei schwerer Leberinsuffizienz ist die Dosierung auf 1 Tablette (40 mg Pantoprazol) jeden 2. Tag zu reduzieren.


Ferner sollten bei diesen Patienten unter der Therapie mit Pantoprazol Pensa 40 mg die Leberenzymwerte bestimmt werden; bei Anstieg derselben soll Pantoprazol Pensa 40 mg abgesetzt werden.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion soll die Tagesdosis von 40 mg Pantoprazol nicht überschritten werden. Eine Ausnahme gilt auch hier für die Kombinationstherapie zur Beseitigung von Helicobacter pylori; hier sollen auch ältere Patienten während der einwöchigen Therapie die hier übliche Pantoprazol-Dosis (2 x 40 mg pro Tag) erhalten.


Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten sollte eine Tagesdosis von 40 mg nicht überschritten werden, außer für die Eradikationstherapie, für die ältere Patienten die Standarddosierung über eine Woche erhalten sollten.


Kinder:

Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Pantoprazol bei Kindern vor. Pantoprazol sollte deshalb bei Kindern nicht angewendet werden.


Art der Anwendung:

Pantoprazol Pensa 40 mg magensaftresistente Tabletten sind unzerkaut und unzerbrochen mit Wasser 1 Stunde vor dem Frühstück einzunehmen.


Im Falle der Kombinationstherapie zur Beseitigung der Helicobacter pylori-Infektion, oder wenn bei der Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms eine hohe Dosis gegeben werden muss, ist die zweite Pantoprazol Pensa 40 mg-Tablette bzw. die zweite Dosis vor dem Abendessen einzunehmen.


Dauer der Anwendung:

Die Kombinationstherapie zur Beseitigung der Helicobacter pylori-Infektion wird im Regelfall über 7 Tage gegeben und kann maximal auf bis zu 2 Wochen verlängert werden. Falls eine Weiterbehandlung mit Pantoprazol zur Absicherung der Abheilung der Geschwüre angezeigt scheint, sind die Dosierungsempfehlungen bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren zu beachten.


Ein Ulcus duodeni heilt in der Mehrzahl der Fälle innerhalb von zwei Wochen ab. Reicht eine zweiwöchige Behandlung nicht aus, wird die Heilung in den allermeisten Fällen innerhalb einer weiteren zweiwöchigen Behandlung erreicht. Bei Ulcus ventriculi und Refluxösophagitis ist meist eine vierwöchige Behandlung erforderlich. Reicht diese nicht aus, wird die Heilung meist innerhalb einer weiteren vierwöchigen Therapie erreicht.


Gegenanzeigen


Pantoprazol Pensa 40 mg darf nicht eingenommen werden:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei der Kombinationstherapie sind die Fachinformationen der einzelnen Arzneimittel zu beachten.


Bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom oder anderen Erkrankungen, die mit einer krankhaften Überproduktion von Magensäure einhergehen und einer Langzeitbehandlung bedürfen, besteht auch bei Pantoprazol, wie bei allen säurehemmenden Medikamenten, die Möglichkeit, dass es durch eine Hypo- oder Achlorhydrie zur Malabsorption von Vitamin B12(Cyanocobalamin) kommen kann. Dies sollte bei Auftreten von entsprechenden klinischen Symptomen bedacht werden.


Beim Vorliegen von sogenannten „Alarmsymptomen“ (zum Beispiel bei signifikantem unbeabsichtigtem Gewichtsverlust, rezidivierendem Erbrechen, Dysphagie, Hämatemesis, Anämie oder Blut im Stuhl und/oder Teerstuhl) oder wenn ein Magenulkus vermutet wird oder bereits festgestellt ist, sollte ein bösartiger Befund ausgeschlossen werden, da Pantoprazol die Symptome lindern und die Diagnose verzögern könnte.

Falls die Symptome trotz adäquater Behandlung weiter bestehen bleiben, sollten zusätzliche Untersuchungen in Betracht gezogen werden.


Bei Patienten mit schweren Leberschäden sollten die Leberenzyme während der Behandlung mit Pantoprazol, vor allem während einer Langzeittherapie, regelmäßig überwacht werden. Bei einem Anstieg der Leberenzyme sollte Pantoprazol Pensa 40 mg abgesetzt werden.


Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie <Wirkstoff> behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfen, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.

Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.


Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.


Derzeit liegen keine Erfahrungen über die Behandlung von Kindern vor.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Pantoprazol Pensa 40 mg nicht einnehmen.


Warnhinweis:

Dieses Arzneimittel enthält Tartrazin, das bei Personen, die gegen diesen Stoff besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen hervorrufen kann.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Studien mit anderen Protonenpumpenhemmern haben eine erhebliche Herabsetzung der Bioverfügbarkeit von Atazanavir bei gleichzeitiger Anwendung mit Protonenpumpenhemmern gezeigt. Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir und Pantoprazol ist deshalb kontraindiziert.


Pantoprazol Pensa 40 mg reduziert die Resorption von Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit pH-abhängig ist (z. B. Ketoconazol).


Pantoprazol wird über das Cytochrom P450 Enzymsystem in der Leber verstoffwechselt. Eine Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln bzw. Substanzen, die über dasselbe Enzymsystem verstoffwechselt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. In gezielten Untersuchungen mit einer Reihe solcher Arzneimittel bzw. Substanzen ließen sich jedoch keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen nachweisen. Untersuchungen liegen für Carbamazepin, Coffein, Diazepam, Diclofenac, Digoxin, Ethanol, Glibenclamid, Metoprolol, Naproxen, Nifedipin, Phenytoin, Piroxicam, Theophyllin und ein orales Kontrazeptivum vor. Auch mit gleichzeitig verabreichten Antazida besteht keine Wechselwirkung.


Obwohl in klinischen Pharmakokinetikstudien keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenprocoumon oder Warfarin beobachtet wurden, sind seit der Markteinführung in wenigen Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung Veränderungen der Prothrombinzeit / INR berichtet worden. Daher wird bei Patienten, die mit Cumarin-Antikoagulantien behandelt werden, die Überwachung der Prothrombinzeit / INR nach Beginn und Ende der Pantoprazol-Behandlung und während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol empfohlen.


In humankinetischen Interaktionsstudien wurde Pantoprazol zusammen mit den entsprechenden Antibiotika (Clarithromycin, Metronidazol, Amoxicillin) verabreicht. Es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet.


Schwangerschaft und Stillzeit


Die klinischen Erfahrungen bei schwangeren Frauen sind begrenzt. In tierexperimentellen Reproduktionsstudien wurde eine leichte Fetotoxizität bei Dosen oberhalb von 5 mg/kg beobachtet. Beim Menschen liegen keine Erfahrungen über den Übertritt von Pantoprazol in die Muttermilch vor.

Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte Pantoprazol nur angewendet werden, wenn der Vorteil für die Mutter das potentielle Risiko für den Fötus bzw. das Neugeborene übersteigt.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, das Bedienen von Maschinen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt ist nicht bekannt. Gelegentlich treten jedoch Nebenwirkungen auf, die das ZNS oder die Sehfähigkeit betreffen, die ihrerseits die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigen können.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

selten:

weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle




Häufigkeit

häufig

gelegentlich

selten

sehr selten

Nicht bekannt

Organ-System






Störungen des Blut- und Lymphsystems




Leukopenie;

Thrombozyto-penie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Oberbauch-beschwerden; Durchfall; Verstopfung; Blähungen

Übelkeit/Er-brechen

Mundtrocken-heit



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort




Periphere Ödeme


Affektionen der Leber und Gallenblase




Schwerer Leberzellschaden mit der Folge von Gelbsucht mit oder ohne Leberversagen


Erkrankungen des Immunsystems




Anaphylak-tische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock


Untersuchungen




Erhöhte Leberwerte (Transaminasen,

γ -GT); erhöhte Triglyceride; erhöhte Körper-temperatur


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“)

Gelenk-schmerzen

Muskel-schmerzen


Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel; Sehstörungen (Verschwom-mensehen)




Psychiatrische Erkrankungen




Depression


Erkrankungen der Nieren und Harnwege




Interstitielle Nephritis


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes


Allergische Reaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag


Urtikaria; Angioödeme; schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Lyell-Syndrom; Photosensibilität


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen





Hypomagnesiämie. (siehe Abschnitt 4.4 “Warnhinweise”)


Tartrazin kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.


Überdosierung


Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt.

Es wurden bis zu 240 mg i. v. über 2 Minuten gegeben und gut vertragen.


Sollte es zu einer Überdosierung mit klinischen Zeichen einer Vergiftung kommen, gelten die üblichen Regeln einer Intoxikationstherapie.


Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpeninhibitoren

ATC Code: A02B C02


Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpen der Belegzellen die Magensäuresekretion hemmt.


Pantoprazol wird im sauren Kompartiment der Belegzelle in die aktive Form umgelagert und hemmt die H+/K+-ATPase, d. h. die Endstufe der Salzsäureproduktion im Magen. Die Hemmung ist dosisabhängig und wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion. Bei den meisten Patienten wird innerhalb von 2 Wochen Symptomfreiheit erreicht. Wie bei anderen Protonenpumpenhemmern und H2-Rezeptorenblockern wird durch die Behandlung mit Pantoprazol die Magensäure reduziert, wodurch es zu einem Gastrinanstieg proportional zu der Säurereduktion kommt. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) beeinflussen. Pantoprazol hat nach oraler und intravenöser Gabe den gleichen Effekt.


Die Nüchtern-Gastrinwerte steigen unter Pantoprazol an. Dieser Anstieg führt bei kurzfristiger Anwendung von Pantoprazol meist nicht zu einem Anstieg über die obere Normgrenze hinaus. Eine Langzeittherapie mit Pantoprazol führt in der Folge aber meist zu einer Verdoppelung der Gastrinwerte. Die Überschreitung der Normwerte geht jedoch nur in Einzelfällen mit einer exzessiven Erhöhung der Gastrinspiegel einher. In der Folge kommt es in seltenen Fällen in der Langzeitanwendung zu einer leichten bis mäßigen Vermehrung spezieller endokriner (ECL = enterochromaffin-like) Zellen des Magens (einfache bis adenomatöse Hyperplasie). Die Entstehung von Karzinoidvorstufen (atypische Hyperplasien) oder Magenkarzinoiden, wie sie in Tierversuchen berichtet wurden (siehe Abschnitt 5.3), wurden beim Menschen jedoch nicht beobachtet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Allgemeine Pharmakokinetik


Pantoprazol wird rasch resorbiert. Bereits nach einmaliger oraler Gabe von 40 mg Pantoprazol wird der volle Wirkstoffspiegel erzielt. Die maximalen Serumkonzentrationen von etwa 2 – 3 µg/ml werden im Mittel ca. 2,5 h nach Gabe erreicht und bleiben auch nach Mehrfachgabe konstant. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,15 l/kg, die Clearance liegt bei ca. 0,1 l/h/kg.

Für die terminale Eliminationshalbwertszeit wurde ca. 1 h berechnet. In wenigen Fällen wurden Probanden mit verlangsamter Elimination beobachtet. Aufgrund der spezifischen Aktivierung von Pantoprazol in der Belegzelle korreliert die Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).


Die pharmakokinetischen Charakteristika nach Einmal- und Mehrfachgabe unterscheiden sich nicht. Pantoprazol besitzt im Dosisbereich von 10 – 80 mg sowohl nach oraler als auch nach intravenöser Gabe eine nahezu lineare Kinetik.


Die Serumproteinbindung von Pantoprazol liegt bei etwa 98 %. Pantoprazol wird praktisch ausschließlich durch die Leber abgebaut. Der größte Teil der Metaboliten (ca. 80 %) wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces. Sowohl im Serum als auch im Urin ist der Hauptmetabolit das mit Sulfat konjugierte Desmethylpantoprazol. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (ca. 1,5 h) ist nur unwesentlich länger als die von Pantoprazol.


Bioverfügbarkeit


Pantoprazol wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Für die absolute Bioverfügbarkeit der Tablette wurden Werte um 77 % gefunden. Eine Beeinflussung der AUC und der maximalen Serumkonzentration und damit der Bioverfügbarkeit durch gleichzeitig eingenommene Nahrung wurde nicht festgestellt. Lediglich die Variabilität der lag-Time wird durch gleichzeitige Einnahme mit Nahrung erhöht.


Spezielle Patientengruppen


Bei Gabe von Pantoprazol an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (inkl. Dialysepatienten) ist keine Dosisreduktion erforderlich. Die Halbwertszeit von Pantoprazol ist wie bei gesunden Probanden kurz. Pantoprazol wird nur in sehr geringem Ausmaß dialysiert. Obwohl der Hauptmetabolit eine mäßig verlängerte Halbwertszeit (2 – 3 h) aufweist, tritt bei dieser dennoch raschen Ausscheidung keine Kumulation auf.


Bei Patienten mit Leberzirrhose (Child A, Child B) verlängert sich die Halbwertszeit auf Werte zwischen 7 – 9 h und die AUC-Werte sind um den Faktor 5 – 7 erhöht; die maximale Serumkonzentration nimmt gegenüber Gesunden nur geringfügig um den Faktor 1,5 zu. Eine geringfügige Erhöhung von AUC und von Cmaxbei älteren gegenüber jüngeren Probanden hat auch keine klinische Relevanz.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die präklinischen Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach wiederholter Gabe und zur Genotoxizität zeigen kein spezielles Risiko für den Menschen.


In einer 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Ratten wurden neuroendokrine Neubildungen gefunden. Weiterhin traten Papillome squamöser Zellen im Vormagen von Ratten auf. Der Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazole zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einen indirekten Mechanismus infolge der stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der hochdosierten chronischen Gabe der Substanz handelt.


Bei Ratten (nur in einer Studie) und weiblichen Mäusen wurde in den 2-Jahres-Studien eine erhöhte Zahl von Lebertumoren beobachtet, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von Pantoprazol in der Leber interpretiert werden. In einer 2-Jahres-Studie wurde bei Ratten ein geringer Anstieg von Neoplasmen in der Schilddrüse in der höchsten Dosisgruppe (200 mg/kg) beobachtet. Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mit den durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Ratten zusammen. Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis im Menschen sind Nebenwirkungen auf die Schilddrüse nicht zu erwarten.


Untersuchungen ergaben weder Hinweise für eine Beeinträchtigung der Fertilität noch für eine teratogene Wirkung. Die Plazentagängigkeit wurde für Pantoprazol an der Ratte untersucht. Sie nimmt dabei mit fortschreitender Trächtigkeit zu. Daher ist die Konzentration in Föten kurz vor dem Wurf erhöht.



Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose, Lactose Monohydrat, Croscarmellose Natrium, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Poly(vinylalkohol), Titandioxid, Macrogol 3350, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O, Tartrazin, Aluminiumsalz, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.) (MW: 250 000), Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80 [pflanzlich], Triethylcitrat (E1505), Talkum (E553b)


6.2 Inkompatibilitäten


Entfällt


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Blisterpackung: 24 Monate

Flaschen aus HDPE: 36 Monate


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Blisterpackung: Nicht über 30°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.

Flaschen aus HDPE: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung:

Originalverpackungen mit 7, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 98 oder 100 magensaftresistenten Tabletten

Klinikpackungen mit 100, 112,140, 140 (10x14) (5x28), 280 (20x14) (10x28), 500, 700 magensaftresistenten Tabletten


Flaschen aus HDPE mit Schraubverschluss aus HDPE/LDPE:

Originalverpackungen mit 7, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60 oder 84 magensaftresistenten Tabletten

Klinikpackungen mit 100, 112,140, 140 (10x14) (5x28), 280 (20x14) (10x28), 500, 700 magensaftresistenten Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Vorschriften


Inhaber der Zulassung


Pensa Pharma GmbH

Max-Planck-Straße 11

85716 Unterschleißheim


8. Zulassungsnummer


64340.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


26.09.2007


10. Stand der Information


August 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

Module 1.3.1 SPC – Page 16/16