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Pantoprazol Sun 40 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Injektionslösung

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FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Pantoprazol SUN 40 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Durchstechflasche enthält 42,3 mg Pantoprazol-Natrium 1.5 H2O (entsprechend 40 mg Pantoprazol)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3.    DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Weiße bis fast weiße Trockensubstanz.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

-    Reflux-Ösophagitis

-    Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür

-    Zollinger-Ellison-Syndrom und andere Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion der Magensäure einhergehen

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dieses Arzneimittel sollte durch medizinisches Fachpersonal und unter angemessener medizinischer Überwachung angewendet werden.

Die intravenöse Anwendung von Pantoprazol SUN 40 mg wird nur empfohlen wenn die orale Anwendung nicht angezeigt ist. Es liegen Daten zur intravenösen Anwendung über einen Zeitraum bis zu 7 Tagen vor. Daher sollte die Behandlung mit Pantoprazol SUN 40 mg i.v. beendet werden, sobald eine orale Behandlung möglich ist, und stattdessen 40 mg Pantoprazol oral verabreicht werden.

Dosierung

Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür, Refluxösophagitis Die empfohlene intravenöse Dosis ist eine Durchstechflasche Pantoprazol SUN 40 mg (40 mg Pantoprazol) täglich.

Zollinger-Ellison-Syndrom und pathologische Hypersekretion von Magensäure

Für die Langzeittherapie von Zollinger-Ellison-Syndrom und bei anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen, sollte die Behandlung der Patienten mit einer Tagesdosis von 80 mg Pantoprazol SUN 40 mg beginnen. Im Anschluss kann die Dosierung nach Bedarf angepasst werden, wobei die Bestimmung der Magensäuresekretion als Indikator dient. Bei Dosierungen über 80 mg täglich sollte die Dosis geteilt und zweimal täglich verabreicht werden. Eine zeitweise Erhöhung der Dosis auf über 160 mg Pantoprazol täglich ist möglich, sollte aber nicht länger beibehalten werden als für eine ausreichende Kontrolle der Säuresekretion erforderlich.

Wenn eine rasche Kontrolle der Säuresekretion erforderlich ist, ist bei der Mehrzahl der Patienten eine Anfangsdosis von 2 x 80 mg Pantoprazol SUN 40 mg ausreichend, um innerhalb einer Stunde die Säureproduktion in den Zielbereich (<10 mEq/h) zu senken.

Besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt. Daher wird Pantoprazol SUN 40 mg für die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen solange keine weiteren Daten vorliegen.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Leberfunktion sollte eine Tagesdosis von 20 mg Pantoprazol (eine halbe Durchstechflasche Pantoprazol SUN 40 mg) nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Art der Anwendung

Eine gebrauchsfertige Lösung wird in 10 ml einer 0.9% NatriumchloridInjektionslösung hergestellt. Hinweise zur Herstellung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

Die gebrauchsfertige Lösung kann direkt oder nach Mischen mit 100 ml Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0.9%) oder GlukoseInjektionslösung 55 mg/ml (5%) angewendet werden.

Nach der Herstellung muss die Lösung innerhalb von 12 Stunden verwendet werden.

Dieses Arzneimittel sollte intravenös über 2-15 Minuten angewendet werden.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, substituierte Benzimidazole oder einen der sonstigen in Abschnitt 6.1 aufgeführten Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnsymptome

Bei Auftreten von Warnsymptomen (z.B. erheblicher, unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckbeschwerden, Erbrechen von Blut, Anämie oder Blut im Stuhl/ Teerstuhl) und wenn Verdacht auf ein Magengeschwür besteht oder eine solches vorliegt, sollte eine bösartige Erkrankung ausgeschlossen werden, da die Behandlung mit Pantoprazol deren Symptome vermindern und die Diagnosestellung verzögern kann.

Sollten die Symptome trotz angemessener Behandlung weiter bestehen, sind weitere Untersuchungen in Betracht zu ziehen.

Einschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollten während der Behandlung die Leberenzymwerte kontrolliert werden. Bei einem Anstieg der Leberenzymwerte, sollte die Behandlung abgebrochen werden

(siehe Abschnitt 4.2).

Gleichzeitige Anwendung mit Atazanavir

Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit ProtonenpumpenHemmern wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Wenn die Kombination von Atazanavir und einem Protonenpumpen-Hemmer für unbedingt notwendig erachtet wird, wird eine engmaschige Überwachung (z.B. Viruslast) zusammen mit einer Erhöhung der Atazanavir-Dosierung auf 400 mg mit 100 mg Ritonavir empfohlen.

Eine Dosierung von 20 mg Pantoprazol täglich sollte nicht überschritten werden.

Durch Bakterien hervorgerufene gastrointestinale Infektionen Pantoprazol kann wie alle Protonenpumpen-Hemmer die Anzahl der normalerweise im oberen Gastrointestinaltrakt vorkommenden Bakterien erhöhen. Eine Behandlung mit Pantoprazol SUN 40 mg kann zu einem leicht erhöhten Risiko für gastrointestinale Infektionen verursacht durch Bakterien wie Salmonella und Campylobakter führen.

Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Pantoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszustanden, Tetanie, Delir, Krämpfen, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.

Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.

Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollten entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Wirkung von Pantoprazol auf die Resorption anderer Arzneimittel Aufgrund der ausgeprägten und langanhaltenden Hemmung der Magensäure-Sekretion kann Pantoprazol die Resorption von Arzneimitteln mit einer pH-abhängigen Bioverfügbarkeit wie z.B. Antimykotika vom Azol-Typ wie Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol und andere Arzneimittel wie Erlotinib vermindern.

Arzneimittel zur Behandlung von HIV (Atazanavir)

Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir und anderen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV, deren Resorption pH-abhängig ist, zusammen mit Protonenpumpen-Hemmern kann zu einer deutlichen Erniedrigung der Bioverfügbarkeit dieser HIV-Arzneimittel führen und kann so die Wirksamkeit dieser Arzneimittel negativ beeinflussen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Protonenpumpen-Hemmern und Atazanavir nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Cumarin-Antikoagulantien (Phenprocoumon oder Warfarin)

Obwohl in klinischen Pharmakokinetik-Studien keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung von Phenprocoumon oder Warfarin beobachtet wurden, sind seit der Markteinführung in wenigen Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung Veränderungen der Prothrombinzeit / INR berichtet worden. Daher wird bei Patienten, die mit Cumarin-Antikoagulantien (z.B. Phenprocoumon oder Warfarin) behandelt werden, die Überwachung der Prothrombinzeit/INR nach Beginn und Ende der Pantoprazol-Behandlung und während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol empfohlen.

Andere Wechselwirkungs-Studien

Pantoprazol wird weitgehend in der Leber durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem verstoffwechselt. Der Hauptstoffwechselweg ist dabei die Demethylierung durch CYP2C19; zu den weiteren Abbauwegen zählt die Oxidation durch CYP3A4.

Wechselwirkungsstudien mit Arzneimitteln, die ebenfalls über diese Stoffwechselwege abgebaut werden, wie Carbamazepin, Diazepam, Glibenclamid, Nifedipin und ein orales Kontrazeptivum, das Levonorgestrel und Ethinylestradiol enthält, zeigten keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen.

Die Ergebnisse einer Reihe von Wechselwirkungsstudien belegen, dass Pantoprazol den Metabolismus von Wirkstoffen, die durch CYP1A2 (wie Coffein, Theophyllin), CYP2C9 (wie Piroxicam, Diclofenac, Naproxen), CYP2D6 (wie Metoprolol), CYP2E1 (wie Ethanol) verstoffwechselt werden, nicht beeinflusst und keinen Einfluss auf die über P-Glykoprotein gesteuerte Resorption von Digoxin hat.

Mit gleichzeitig verabreichten Antazida bestehen keine Wechselwirkungen.

Auch zur gleichzeitigen Anwendung von Pantoprazol mit entsprechenden Antibiotika (Clarithromycin, Metronidazol, Amoxicillin) wurden Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Es wurden keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen gefunden.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine adäquaten Daten über die Anwendung von Pantoprazol bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Pantoprazol SUN 40 mg sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Pantoprazol in die Milch ausgeschieden wird. Beim Menschen wurde über die Ausscheidung in die Muttermilch berichtet. Daher sollte die Entscheidung, ob das Stillen fortgeführt/ unterbrochen oder die Behandlung mit Pantoprazol SUN 40 mg fortgeführt/unterbrochen wird, den Nutzen des Stillens für das Kind und den Nutzen der Behandlung mit Pantoprazol SUN 40 mg für die Mutter berücksichtigen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es können Nebenwirkungen wie Schwindel und Sehstörungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten hiervon betroffen sind, sollten sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen und keine Maschinen bedienen.

4.8    Nebenwirkungen

Bei ungefähr 5% der Patienten können Nebenwirkungen auftreten. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Durchfall und Kopfschmerzen; beide treten bei ungefähr 1% der Patienten auf.

Die Tabelle unten führt die im Zusammenhang mit Pantoprazol berichteten Nebenwirkungen auf, geordnet nach den folgenden Häufigkeitsangaben:

Sehr häufig (> 1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (kann auf Grundlage der vorhandenen Daten nicht geschätzt werden).

Für alle Nebenwirkungen die während der Vermarktung berichtet wurden, ist es nicht möglich, Nebenwirkungshäufigkeiten anzugeben und daher sind sie unter der Kategorie „nicht bekannt" aufgeführt. Innerhalb einer Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen entsprechend ihrer Schwere in absteigender Häufigkeit angegeben.

Tabelle 1 Nebenwirkungen mit Pantoprazol in klinischen Studien und aus der Erfahrung seit Markteinführung

"Häufigkeit

Organsystem-^

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

nicht bekannt

Störungen des Blut- und Lymphsystems

Thrombozyto

penie;

Leukopenie

Erkrankungen

des

Immunsystems

Überempfindlich keit (inkl. anaphylaktische r

Reaktionen und anaphylak tischem Schock)

Stoffwechsel-

und

Ernährungs

störungen

Hyperlipidämie und Anstiege der

Lipidwerte

(Triglyceride,

Cholesterol);

Gewichtsveränd

erungen

Hyponatriämie Hypomagne-siämie (siehe 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)

Psychiatrische

Erkrankungen

Schlafstörungen

Depression (und alle Formen der Verschlimmerun g dieser Symptome)

Desorientieru

ng

(und alle Formen der Verschlimme rung dieser Symptome)

Halluzination; Verwirrung (besonders bei prädisponierten Patienten, und die

Verschlimmerun g dieser Symptome bei Vorbestehen)

Erkrankungen

des

Nervensystem

s

Kopfschmerzen,

Schwindel

Augenerkranku

ngen

Sehstörungen, verschwommen es Sehen

Erkrankungen

des

Gastrointestina

l-traktes

Durchfall; Übelkeit / Erbrechen; Oberbauchbesc hwerden und Blähungen; Verstopfung; Mundtrockenhei t; Bauchschmerzen und Unwohlsein

Erkrankungen der Leber und der Galle

Erhöhte Leberwerte (Transaminasen , y-gt)

Erhöhte

Bilirubinwerte

Hepatozelluläre Verletzungen; Gelbsucht ; Leberversagen

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellg

ewebes

Ausschlag / Exanthem/ Eruption; Pruritus

Urtikaria;

Angioödem

StevensJohnson Syndrom; Lyell Syndrom; Erythema multi-forme;

Lichtempfindlich

keit

Skelettmuskula tur- und Bindegewebse rkrankungen

Frakturen der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4)

Arthralgie;

Myalgie

Erkrankungen der Niere und der Harnwege

Interstitielle

Nephritis

Erkrankungen

der

Geschlechtsor gane und der Brüste

Gynäkomastie

Allgemeine

Erkrankungen

und

Beschwerden

am

Verabreichung

sort

Thrombo phlebitis an der Injektion sstelle

Asthenie, Erschöpfung und Unwohlsein

erhöhte

Körpertemperat ur; periphere Ödeme

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung

ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche

Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden

Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9    Überdosierung

Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt. Eine systemische Exposition mit bis zu 240 mg intravenös über 2 Minuten verabreicht wurde gut vertragen.

Pantoprazol liegt weitgehend proteingebunden vor; es ist nicht leicht dialysierbar.

Im Fall einer Überdosierung mit klinischen Anzeichen einer Intoxikation können abgesehen von einer symptomatischen und unterstützenden Behandlung keine spezifischen Therapieempfehlungen ausgesprochen werden.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer; ATC-Code: A02BC02

Wirkmechanismus

Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol das die Sekretion von Salzsäure in den Magen durch spezifische Reaktion an den Protonenpumpen der Belegzellen hemmt.

Pantoprazol wird im sauren Milieu der Belegzellen in seine aktive Form umgewandelt und hemmt hier die H+, K+-ATPase, d.h. die letzte Stufe der Salzsäureproduktion im Magen. Die Hemmung ist dosisabhängig und betrifft sowohl die basale als auch die stimulierte Magensäuresekretion. Die Mehrzahl der Patienten wird innerhalb von 2 Wochen symptomfrei. Wie bei anderen Protonenpumpen-Hemmern und H2-Rezeptor-Blockern verringert die Behandlung mit Pantoprazol die Magensäure und bewirkt einen Gastrin-Anstieg, proportional zu der Säurereduktion. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) hemmen. Die Wirkung ist nach oraler und intravenöser Gabe die gleiche.

Die Nüchtern-Gastrinwerte steigen unter Pantoprazol an. Bei kurzzeitiger Anwendung überschreiten sie in den meisten Fällen nicht die Obergrenze der Normwerte. Im Verlauf einer Langzeitbehandlung haben sich die Gastrinwerte in den meisten Fällen verdoppelt. Ein übermäßiger Anstieg trat aber nur in Einzelfällen auf. Als Folge wurde bei einem geringen Anteil der Fälle während einer Langzeitbehandlung (einfache bis adenomatoide Hyperplasie) ein geringer bis mäßiger Anstieg in der Anzahl der spezifischen endokrinen Zellen (ECL) im Magen beobachtet. Jedoch wurde gemäß den bisher durchgeführten Studien die in tierexperimentellen Studien nachgewiesene Bildung von karzinoiden Vorstufen (atypische Hyperplasie) oder gastrischen Karzinoiden beim Menschen nicht beobachtet.

Der Einfluss einer Langzeitbehandlung mit Pantoprazol von über 1 Jahr auf endokrine Schilddrüsenparameter analog der Ergebnisse tierexperimenteller Studien kann nicht völlig ausgeschlossen werden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Allgemeine Pharmakokinetik

Die pharmakokinetischen Eigenschaften nach Einfach- und Mehrfachgabe unterscheiden sich nicht. Im Dosisbereich von 10 bis 80 mg verhalten sich die pharmakokinetischen Parameter sowohl nach oraler als auch nach intravenöser Applikation linear.

Verteilung

Die Serumproteinbindung von Pantoprazol liegt bei etwa 98%. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,15 l/kg.

Elimination

Der Wirkstoff wird praktisch ausschließlich durch die Leber abgebaut. Der wichtigste Stoffwechselweg ist die Demethylierung durch CYP2C19 mit anschließender Sulfatkonjugation; ein anderer Stoffwechselweg umfasst die Oxidation durch CYP3A4. Die terminale Halbwertszeit beträgt 1 Stunde und die Clearance liegt bei etwa 0.1 l/h/kg. Es gab Einzelfälle von Patienten mit verzögerter Elimination. Aufgrund der spezifischen Bindung von Pantoprazol an die Protonenpumpe der Parietalzellen korreliert die Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).

Die renale Elimination stellt den Haupt-Exkretionsweg (etwa 80%) für die Pantoprazol-Metabolite dar; der Rest wird über die Fäzes ausgeschieden. Der Hauptmetabolit sowohl im Serum als auch im Urin ist Desmethylpantoprazol, das mit Sulfat konjugiert ist. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (etwa 1,5 Stunden) ist nicht viel länger als die von Pantoprazol.

Eigenschaften bei bestimmten Patienten/-populationen Bei ungefähr 3% der europäischen Bevölkerung fehlt ein funktionales CYP2C19-Enzym; diese werden als „schlechte Metabolisierer" bezeichnet. Bei diesen Personen wird der Stoffwechsel von Pantoprazol wohl hauptsächlich durch CYP3A4 katalysiert. Nach einer Einmalgabe von 40 mg Pantoprazol war die durchschnittliche Fläche unter der Plasma-Konzentrations-Zeit-Kurve bei schlechten Metabolisierern ungefähr 6 mal größer als bei Probanden, die über das funktionale CYP2C19-Enzym verfügen (starke Metabolisierer). Die mittleren Plasmaspitzenkonzentrationen wurden um etwa 60% erhöht.

Diese Ergebnisse haben keine Auswirkung auf die Anwendung von Pantoprazol.

Wenn Pantoprazol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (einschließlich Dialysepatienten) angewendet wird, wird keine Dosisreduktion empfohlen. Wie bei gesunden Probanden ist die Halbwertszeit von Pantoprazol kurz. Nur ein sehr kleiner Teil des Pantoprazols wird dialysiert. Obwohl der Hauptmetabolit eine mäßig verringerte Halbwertszeit hat (2-3 Stunden), ist die Ausscheidung dennoch schnell und es kommt zu keiner Akkumulation.

Obwohl sich bei Patienten mit Leberzirrhose (Child-Klassen A und B) die Halbwertzeit auf 7 bis 9 Stunden verlängert und die AUC-Werte um den Faktor 5-7 ansteigen, steigt die maximale Serumkonzentration im Vergleich zu gesunden Probanden nur leicht um den Faktor 1,5.

Ein leichter Anstieg von AUC und Cmax bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden ist ebenso nicht klinisch relevant.

Kinder

Nach einer intravenösen Einmalgabe von 0.8 bis 1.6 mg/kg Pantoprazol bei Kindern zwischen 2 und 16 Jahren gab es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Pantoprazol-Clearance und dem Alter oder Gewicht. AUC und Distributionsvolumen stimmten mit den bei Erwachsenen ermittelten Werten überein.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach wiederholter Gabe und zur Genotoxizität lassen keine besondere Gefahr für den Menschen erkennen.

In einer 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Ratten wurden neuro-endokrine Neoplasmen gefunden. Weiterhin wurden PlattenepithelPapillome im Vormagen von Ratten gefunden. Der Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazole zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine Folgereaktion auf die stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der hochdosierten chronischen Gabe der Substanz handelt.

Bei den 2-Jahresstudien an Nagetieren trat eine erhöhte Zahl von Lebertumoren bei Ratten und weiblichen Mäusen auf, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von Pantoprazol in der Leber interpretiert werden.

Ein geringer Anstieg von Neoplasmen in der Schilddrüse wurde bei Ratten in der höchsten Dosisgruppe (200 mg/kg) beobachtet. Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mit den durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Ratte zusammen. Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis beim Menschen sind schädliche Wirkungen auf die Schilddrüse nicht zu erwarten.

In tierexperimentellen Reproduktionsstudien wurden Anzeichen einer geringen Fetotoxizität bei Dosen oberhalb von 5 mg/kg beobachtet. Untersuchungen lieferten keine Hinweise auf eine eingeschränkte Fruchtbarkeit oder teratogene Wirkungen.

Die Plazentagängigkeit wurde bei der Ratte untersucht, sie nimmt mit fortschreitender Trächtigkeit zu. Daher ist die Konzentration von Pantoprazol im Föten kurz vor dem Wurf erhöht.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Keine sonstigen Bestandteile.

6.2    Inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

18 Monate.

Nach Rekonstitution wurde die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung für 12 Stunden bei 25°C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Lösung sofort verwendet werden. Wird die gebrauchsfertige Lösung nicht sofort verwendet, liegt die Verantwortung für die Dauer und Bedingung der Aufbewahrung beim Anwender.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die    Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren.

Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

10 ml Durchstechflasche (Typ I nach Ph.Eur.) mit einer Aluminiumkappe und Gummistopfen

Pantoprazol SUN 40 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird in Packungen mit 1 oder 5 Durchstechflaschen geliefert.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige

Hinweise zur Handhabung

Eine gebrauchsfertige Lösung wird hergestellt, indem 10 ml einer Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) in die Durchstechflasche, die das Pulver enthält, injiziert werden. Die gebrauchsfertige Lösung ist eine klare und farblose Lösung. Diese Lösung kann direkt oder nach Mischen mit 100 ml Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) oder Glucose 55 mg/ml (5%) Injektionslösung angewendet

werden. Zur Verdünnung sollten Glas-oder Plastikgefäße benutzt werden.

Nach Rekonstitution, oder nach Rekonstitution und Verdünnung wurde die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung für 12 Stunden bei 25°C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort angewendet werden.

Pantoprazol SUN 40 mg sollte nicht mit anderen als den genannten Lösungsmitteln hergestellt oder gemischt werden.

Das Arzneimittel sollte intravenös über einen Zeitraum von 2 -15 Minuten angewendet werden.

Der Inhalt der Durchstechflasche ist jeweils zur einmaligen Anwendung vorgesehen. Im Behältnis verbliebene Restmengen oder Rückstände, deren Aussehen sich verändert hat (z.B. Trübung oder Ausflockung) sollten in Übereinstimmung mit den lokalen Anforderungen entsorgt werden.

7.


INHABER DER ZULASSUNG

SUN Pharmaceuticals Germany GmbH Kandelstraße 7 79199 Kirchzarten Deutschland

8.


9.


10.


ZULASSUNGSNUMMER

73296.00.00

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

17.01.2011

STAND DER INFORMATION

Januar 2014

VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

11.