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Panzytrat 40 000

Panzytrat 40.000 Oktober 2011

Zulassungsnummer: 3000961.00.00 ENR: 3000961


FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Panzytrat®40.000


Wirkstoff: Pankreas-Pulver vom Schwein


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Kapsel mit magensaftresistenten Pellets enthält:


Pankreas-Pulver vom Schwein 319,056 – 414,358 mg


Lipaseaktivität 40.000 Ph. Eur. Einh./Kapsel

Amylaseaktivität mind. 25.000 Ph. Eur. Einh./Kapsel

Proteaseaktivität mind. 1.500 Ph. Eur. Einh./Kapsel


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Magensaftresistente Hartkapsel (Magensaftresistente Pellets in Hartkapsel)


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Störungen der exokrinen Pankreasfunktion, die mit einer Maldigestion einhergehen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Behandlung mit Panzytrat®40.000 richtet sich auf das Ziel, ein normales Körpergewicht zu erreichen bzw. zu halten und die Stuhlgangshäufigkeit und -beschaffenheit zu normalisieren.


Die Dosierung richtet sich daher nach dem Schweregrad der Pankreasinsuffizienz sowie der digestiven Verfügbarkeit des Präparates. Als Richtwert kann eine Dosis von 1 Kapsel Panzytrat®40.000 pro Mahlzeit (entsprechend 40.000 Ph. Eur. Einheiten Lipase) empfohlen werden. Die erforderliche Dosis kann auch erheblich darüber liegen. Die Dosis sollte unter Berücksichtigung von Menge und Zusammensetzung der Mahlzeiten die für eine adäquate Fettresorption notwendige Enzymdosis nicht überschreiten. Eine Erhöhung der Dosis sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen und an der Verbesserung der Symptome (z. B. Steatorrhoe, Bauchschmerzen) ausgerichtet sein. Eine tägliche Enzymdosis von 15.000 – 20.000 Ph. Eur. Einheiten Lipase pro kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden. Auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten.


Panzytrat®40.000 sollte mit etwas Flüssigkeit während der Mahlzeit eingenommen werden.


Personen, die die ganzen Kapseln nicht schlucken können, können diese durch Auseinanderziehen öffnen und nur den Inhalt schlucken. Es sollte mit reichlich Flüssigkeit nachgetrunken werden, z. B. mit eher sauren Fruchtsäften, Tee oder Wasser.


Panzytrat®40.000 enthält aktive Enzyme, die bei Freisetzung in der Mundhöhle, z. B. durch Zerkauen, dort zu Schleimhautschädigungen (z. B. Ulcerationen der Mundschleimhaut) führen können. Es ist deshalb darauf zu achten, die Kapseln oder deren Inhalt unzerkautzu schlucken.


Die Dauer der Anwendung ist nicht eingeschränkt und richtet sich nach dem Krankheitsbild.


4.3 Gegenanzeigen


Bei akuter Pankreatitis und bei akuten Schüben einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase sollte Panzytrat®40.000 nicht eingenommen werden. In der Abklingphase während des diätetischen Aufbaus ist jedoch gelegentlich die Gabe von Panzytrat®40.000 bei Hinweisen auf noch oder weiter bestehende Insuffizienz sinnvoll.


Panzytrat®40.000 darf nicht eingenommen werden bei nachgewiesener Allergie gegen Schweinefleisch oder einen anderen Bestandteil von Panzytrat®40.000.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Intestinale Obstruktionen sind bekannte Komplikationen bei Patienten mit Mukoviszidose. Bei Vorliegen einer ileusähnlichen Symptomatik sollte daher auch die Möglichkeit von Darmstrikturen in Betracht gezogen werden.


Bei Patienten mit Mukoviszidose ist sehr selten nach Gabe hoher Dosen von Pankreatinpräparaten die Bildung von Strikturen der Ileocaecalregion und des Colon ascendens beschrieben worden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Resorption von Folsäure kann durch Einnahme pankreatinhaltiger Fertigarzneimittel vermindert werden, so dass eine zusätzliche Folsäurezufuhr erforderlich sein kann. Diese Wechselwirkung wurde bei der Anwendung von Panzytrat®40.000 bisher nicht beobachtet.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme während der Schwangerschaft oder der Stillperiode.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Panzytrat®40.000 hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (≥ 1/10.000)


Gelegentlich sind allergische Reaktionen vom Soforttyp (wie z. B. Hautausschlag, Niesen, Tränenfluss, Bronchospasmus) sowie allergische Reaktionen des Verdauungstraktes nach Einnahme von Pankreatin beschrieben worden.


4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Digestionsmittel, Multienzyme

ATC-Code: A09AA02


Panzytrat®40.000 enthält standardisiertes hochaktives Pankreatin aus Schweinepankreas, in dem neben den exkretorischen Pankreasenzymen Lipase, Alpha-Amylase, Trypsin und Chymotrypsin auch andere Enzyme enthalten sind. Außerdem enthält Pankreatin weitere Begleitstoffe ohne enzymatische Aktivität. Entscheidend ist die enzymatische Aktivität der Lipase sowie auch der Anteil an Trypsin, während die amylolytische Aktivität nur bei der Therapie der Mukoviszidose von Bedeutung ist, da auch bei chronischer Pankreatitis die Aufspaltung der Nahrungspolysaccharide noch ungestört abläuft.


Die Pankreaslipasespaltet aus einem Triacylglyceridmolekül die Fettsäuren in Stellung 1 und 3 ab. Die hierdurch entstehenden freien Fettsäuren und 2-Monoglyceride werden hauptsächlich vom oberen Dünndarm unter Zuhilfenahme der Gallensäuren schnell aufgenommen. Die tierische Pankreaslipase ist ähnlich wie die menschliche Lipase säureinstabil, so dass ihre lipolytische Aktivität bei einem pH-Wert kleiner als 4 zunehmend irreversibel inaktiviert wird.


Trypsinwird aus Trypsinogen autokatalytisch oder durch Dünndarmenterokinase aktiviert und spaltet als Endopeptidase Peptidbindungen, an denen Lysin und Arginin beteiligt sind. Aufgrund neuerer Untersuchungen wird für das Trypsin eine Feedback-Hemmung der stimulierten Pankreassekretion durch aktiviertes Trypsin im oberen Dünndarm angenommen. Auf diesen Effekt wird die in einigen Studien beschriebene schmerzstillende Wirkung von Pankreatin-Präparaten zurückgeführt.


Die Alpha-Amylasespaltet als Endoamylase glukosehaltige Polysaccharide sehr schnell auf, so dass ihre Aktivität auch bei krankheitsbedingt erheblich verminderter sekretorischer Aktivität der Bauchspeicheldrüse in der Regel noch ausreicht.


Die intestinale Freisetzung wurde in vitro unter Simulierung physiologischer Verhältnisse bestimmt. Als Leitenzym wurde die Pankreaslipase in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Für Panzytrat®40.000 wurde eine vollständige (100%ige) Freisetzung experimentell bestätigt.


Eine Kapsel Panzytrat®40.000 enthält Pankreatin-Pellets mit magensäureresistenter Lackierung. Nach Auflösung der Kapselhülle verteilen sich die Mikrotabletten bereits im sauren Magenmilieu mit der aufgenommenen Nahrung.


Die säureresistente Lackierung der Pellets schützt die säureempfindlichen Pankreasenzyme während der Magenpassage vor einer Inaktivierung durch das saure Magenmilieu. pH-abhängig oberhalb 6,0 löst sich der magensäureresistente Lack sehr schnell, und die Pellets setzen in ca. 30 Minuten mindestens 50% (20.000 Ph. Eur. Einheiten Lipase) der deklarierten Enzymmenge (40.000 Ph. Eur. Einheiten Lipase) frei. Hierdurch werden eine effektive Enzymverteilung und eine schnelle Enzymfreisetzung im Chymus erreicht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Pankreasenzyme werden nicht resorbiert. Als Proteine werden die Enzyme im Darm hauptsächlich durch Autolyse bzw. Proteolyse inaktiviert und verdaut. Enzymrestaktivitäten können im Stuhl nachgewiesen werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Untersuchungen wurden nicht durchgeführt, da diese als nicht erforderlich erachtet werden, weil es sich bei Pankreatin um physiologische Wirkstoffe handelt, die nicht resorbiert werden und keine systemischen Effekte verursachen können.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Eisenoxide und -hydroxide (E172), Gelatine, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1), Natrium-dodecylsulfat, Simethicon-Emulsion, Talkum, Titandioxid (E171), Triethylcitrat.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Unverkäufliches Muster mit 20 Hartkapseln


Originalpackung mit 50 Hartkapseln (N1)

Originalpackung mit 100 Hartkapseln (N2)

Originalpackung mit 200 (2 x 100) Hartkapseln (N3)


Klinikpackung mit 50 Hartkapseln

Klinikpackung mit 1.000 (20 x 50) Hartkapseln


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Aptalis Pharma SAS

Route de Bû

78550 Houdan

Frankreich

Telefon: (+ 33) 130 46 19 00

Telefax: (+ 33) 130 59 65 47


Kontakt Deutschland:

Aptalis Pharma GmbH

Pinnauallee 4, 25436 Uetersen

Tel.: 04122/712-110

Fax: 04122/712-111

Internet : www.aptalispharma.com

e-Mail : info@aptalispharma.de


8. ZULASSUNGSNUMMER


3000961.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


03/03/1969 / 07/12/2005


10. STAND DER INFORMATION


10/2011


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

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