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Paroxetin Al 20 Mg Filmtabletten

SE/H/316 2012-07-26/US


Fachinformation Paroxetin AL


Bezeichnung des Arzneimittels

Paroxetin AL 20 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Paroxetin

Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung

1 Filmtablette enthält:

20 mg Paroxetin (als Paroxetinhydro­chlorid)

Sonstige Bestandteile: u.a. entölte Phos­pholipide aus Sojabohnen.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Filmtablette

Weiße bis fast weiße, bikonvexe, runde Filmtablette mit beidseitiger Bruchrille und Seiteneinkerbung sowie der Prägung „P“ auf der einen Seite und „20“ auf der an­deren Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften ge­teilt werden.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von:

  • Episoden einer Major Depression.

  • Zwangsstörung.

  • Panikstörung mit oder ohne Agora­phobie.

  • sozialer Angststörung/sozialer Phobie.

  • generalisierter Angststörung.

  • posttraumatischer Belastungsstörung.

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Paroxetin AL Filmtabletten sollten 1-mal täglich morgens, zusammen mit dem Früh­stück, eingenommen werden. Die Filmtab­letten sollten möglichst unzerkaut ge­schluckt werden.

Episoden einer Major Depression

Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg Paroxetin pro Tag.

Im Allgemeinen tritt bei Patienten nach einer Woche eine Besserung ein, aber diese kann möglicherweise erst ab der 2. Woche zu erkennen sein.

Wie bei allen antidepressiv wirkenden Arzneimitteln sollte die Dosierung 3 - 4 Wo­chen nach Einleiten der Therapie überprüft und falls notwendig angepasst werden; da­nach erfolgt die Dosisanpassung gemäß dem klinischen Verlauf. Bei Patienten, die auf eine Dosis von 20 mg Paroxetin unzu­reichend ansprechen, kann die Dosis je nach Ansprechen des Patienten allmählich in 10 mg-Schritten bis zu einer Maximal­dosis von 50 mg Paroxetin pro Tag erhöht werden.

Patienten mit Depressionen sollten für einen ausreichenden Zeitraum von mindestens 6 Monaten behandelt werden, um sicher zu gehen, dass sie symptomfrei sind.

Zwangsstörung

Die empfohlene Dosis beträgt 40 mg Paroxetin pro Tag.

Die Anfangsdosis sollte 20 mg Paroxetin pro Tag betragen und kann allmählich in 10 mg-Schritten bis zur empfohlenen Dosis gesteigert werden. Wenn der Patient auf die empfohlene Dosis nach einigen Wochen nicht ausreichend anspricht, kann es für manche Patienten von Vorteil sein, die Dosis schrittweise bis auf maximal 60 mg pro Tag zu steigern.

Patienten mit einer Zwangsstörung sollten ausreichend lange behandelt werden, um sicher zu gehen, dass sie symptom­frei sind. Dieser Zeitraum kann mehrere Monate oder sogar länger betragen (siehe Abschnitt 5.1).

Panikstörung

Die empfohlene Dosis beträgt 40 mg Paroxetin pro Tag.

Die Anfangsdosis sollte 10 mg Paroxetin pro Tag betragen und sollte, in Abhängig­keit vom Ansprechen auf die Therapie, in 10 mg-Schritten bis zur empfohlenen Dosis gesteigert werden. Eine niedrige Anfangsdosis wird empfohlen, um das Risiko einer Verschlechterung der Panik­symptomatik, die im Allgemeinen in der Frühphase der Behandlung der Panik­störung auftreten kann, zu minimieren. Wenn der Patient auf die empfohlene Dosis nach einigen Wochen nicht aus­reichend anspricht, kann es für manche Patienten von Vorteil sein, die Dosis schrittweise bis auf maximal 60 mg pro Tag zu steigern.

Patienten mit Panikstörung sollten aus­reichend lange behandelt werden, um sicher zu gehen, dass sie symptomfrei sind. Dieser Zeitraum kann mehrere Monate oder sogar länger betragen (siehe Ab­schnitt 5.1).

Soziale Angststörung/Soziale Phobie

Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg Paroxetin pro Tag.

Wenn der Patient auf die empfohlene Dosis nach einigen Wochen nicht ausreichend anspricht, kann es für manche Patienten von Vorteil sein, die Dosis allmählich in 10 mg-Schritten bis zu einer Maximal­dosis von 50 mg Paroxetin pro Tag zu steigern.

Bei Langzeitbehandlung sollte der Nutzen der Therapie regelmäßig überprüft werden (siehe Abschnitt 5.1).

Generalisierte Angststörung

Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg Paroxetin pro Tag.

Wenn der Patient auf die empfohlene Dosis nach einigen Wochen nicht ausreichend anspricht, kann es für manche Patienten von Vorteil sein, die Dosis allmählich in 10 mg-Schritten bis zu einer Maximal­dosis von 50 mg Paroxetin pro Tag zu steigern.

Bei einer Langzeitbehandlung sollte der Nutzen der Therapie regelmäßig überprüft werden (siehe Abschnitt 5.1).

Posttraumatische Belastungsstörung

Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg Paroxetin pro Tag.

Wenn der Patient auf die empfohlene Dosis nach einigen Wochen nicht ausreichend anspricht, kann es bei manchen Patienten von Vorteil sein, die Dosis allmählich in 10 mg-Schritten bis zu einer Maximal­dosis von 50 mg Paroxetin pro Tag zu steigern.

Bei einer Langzeitbehandlung sollte der Nutzen der Therapie regelmäßig überprüft werden (siehe Abschnitt 5.1).

Allgemeine Informationen

Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit Paroxetin

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Paroxetin sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens 1-2 Wochen schrittweise reduziert werden, um das Ri­siko von Absetzerscheinungen zu verrin­gern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Ab­setzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Bei älteren Menschen treten erhöhte Par­oxetin-Plasmaspiegel auf, aber der Schwan­kungsbereich dieser Plasmakonzentratio­nen überlappt mit dem bei jüngeren Er­wachsenen gemessenen Bereich. Die An­fangsdosis sollte entsprechend den Dosie­rungsempfehlungen für Erwachsene ge­wählt werden. Eine Erhöhung der Dosis kann in einigen Fällen sinnvoll sein, jedoch sollte die Höchstdosis 40 mg Paroxetin pro Tag nicht übersteigen.

Kinder und Jugendliche (7 - 17 Jahre)

Paroxetin sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen angewendet werden, da in kontrollierten klinischen Studien ein erhöhtes Risiko von suizidalem und feindseligem Verhalten festgestellt wurde. Außerdem wurde in diesen Studien kein ausreichender Wirksamkeitsnach­weis erbracht (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Kinder unter 7 Jahren

Die Anwendung von Paroxetin wurde bei Kindern unter 7 Jahren bisher nicht unter­sucht. Paroxetin sollte nicht angewendet werden, solange die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in dieser Altersgruppe nicht belegt ist.

Nieren- oder Leberschäden

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktions­störung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder einer Leberinsuffizienz kommt es zu erhöhten Paroxetin-Plasmakonzentrationen. In diesen Fällen sollte niedrig dosiert werden.

Gegenanzeigen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Par­oxetin, Erdnuss, Soja oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.

Paroxetin darf nicht in Kombination mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAOIs) - einschließlich Linezolid - eingenommen werden.

Die Behandlung mit Paroxetin kann:

  • 2 Wochen nach Beendigung einer Therapie mit einem irreversiblen MAO-Hemmer bzw.

  • frühestens 24 Stunden nach Beendi­gung einer Therapie mit einem rever­siblen MAO-Hemmer, wie z.B. Moclobemid Linezolid, Methylthioniniumchlorid (Methylenblau, ein intraoperativ verwendeter Farbstoff und reversibler, nicht-selektiver MAO-Hemmer) begonnen werden.

Zwischen dem Absetzen der Therapie mit Paroxetin und dem Behandlungsbeginn mit einem MAO-Hemmer soll mindestens 1 Woche vergehen.

Paroxetin darf nicht in Kombination mit Thioridazin eingenommen werden. Wie andere Arzneimittel, die das hepatische Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6 hemmen, kann Paroxetin die Plasmakonzentration von Thioridazin erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).

Die alleinige Verabreichung von Thiori­dazin kann zu einer QT-Intervall-Ver­längerung in Verbindung mit schweren ventrikulären Arrhythmien wie Torsade de pointes und plötzlichem Tod führen.

Paroxetin darf nicht in Kombination mit Pimozid eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nach dem Ende der Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer soll die Be­handlung mit Paroxetin erst nach 2 Wochen bzw. nach dem Ende der Behandlung mit einem reversiblen MAO-Hemmer erst nach 24 Stunden vorsichtig begonnen werden und die Dosis stufenweise bis zur optimalen Wirkung gesteigert werden (siehe Ab­schnitte 4.3 und 4.5).

Anwendung bei Kindern und Jugend­lichen unter 18 Jahren

Paroxetin sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltens­weisen (Suizidversuch und Suizidgedan­ken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Ag­gressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kin­dern und Jugendlichen, die mit Placebo be­handelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu über­wachen. Darüber hinaus fehlen Langzeit­daten zur Sicherheit bei Kindern und Ju­gendlichen in Bezug auf Wachstum, Rei­fung sowie kognitive Entwicklung und Ver­haltensentwicklung (siehe Abschnitt 4.8).

Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Sui­zidgedanken, selbstschädigendem Verhal­ten und Suizid (Suizid-bezogene Ereig­nisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linde­rung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Be­handlungswochen auftritt, sollten die Pa­tienten daher bis zum Eintritt einer Besse­rung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behand­lung ansteigen kann.

Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Paroxetin AL 20 mg verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einher­gehen. Außerdem können diese Erkran­kungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depres­sion) auftreten. Daher sollten bei Behand­lung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen einge­halten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.

Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Plazebo-kontrol­lierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patien­ten unter 25 Jahren, die Antidepressiva ein­nahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Plazebo.

Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer eng­maschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizid­risiko, insbesondere zu Beginn der Behand­lung und nach Dosisanpassungen einher­gehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlech­terung, des Auftretens von suizidalem Ver­halten oder Suizidgedanken und unge­wöhnlicher Verhaltensänderungen hinzu­weisen. Sie sollten unverzüglich medizini­schen Rat einholen, wenn derartige Symp­tome auftreten.

Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von Paroxetin wurde mit der Entwicklung einer Akathisie in Verbin­dung gebracht, die charakterisiert ist durch eine subjektiv unangenehme oder als quä­lend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendig­keit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Pa­tienten, bei denen solche Symptome auftre­ten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.

Serotoninsyndrom/Malignes neurolep­tisches Syndrom

In seltenen Fällen können sich ein Sero­toninsyndrom oder ein dem malignen neuro­leptischen Syndrom ähnelndes Bild in Ver­bindung mit der Behandlung mit Paroxetin entwickeln, vor allem bei gleichzeitiger Ver­abreichung anderer serotonerger und/oder neuroleptischer Substanzen. Da diese Syn­drome möglicherweise zu lebensbedroh­lichen Zuständen führen können, sollte die Behandlung mit Paroxetin bei Auftreten solcher Fälle (gekennzeichnet durch eine Reihe gemeinsam auftretender Symptome wie Hyperthermie, Rigidität, Myoklonus, ve­getativer Instabilität mit möglicherweise rasch schwankenden Vitalparametern, mentalen Veränderungen einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit, extremer Agitiert­heit bis hin zu Delirium und Koma) abge­brochen und eine unterstützende sympto­matische Behandlung eingeleitet werden. Paroxetin sollte aufgrund des Risikos eines Serotoninsyndroms nicht in Kom­bination mit Serotonin-Präkursoren (wie L-Tryptophan, Oxitriptan) angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Manie

Wie alle Antidepressiva sollte Paroxetin bei Patienten mit manischen Episoden in der Vorgeschichte nur mit Vorsicht angewendet werden.

Paroxetin sollte bei jedem Patienten ab­gesetzt werden, der in eine manische Phase übergeht.


Leber-/Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunk­tionsstörung oder mit Leberinsuffizienz ist bei der Behandlung mit Paroxetin Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.2).

Diabetes mellitus

Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann sich bei der Behandlung mit einem SSRI die Blutzuckerkontrolle ändern. Die Do­sierung von Insulin und/oder oralen Anti­diabetika muss angepasst werden.

Epilepsie

Wie alle Antidepressiva sollte Paroxetin bei Patienten mit Epilepsie nur mit Vorsicht angewendet werden.

Krampfanfälle

Die Häufigkeit des Auftretens von Krampf­anfällen beträgt insgesamt weniger als 0,1 % aller mit Paroxetin behandelten Pa­tienten. Beim Auftreten von Krampfan­fällen sollte das Präparat abgesetzt werden.

Elektrokrampftherapie

Es gibt nur wenig klinische Erfahrung über die gleichzeitige Anwendung von Paroxetin mit einer Elektrokrampftherapie.

Glaukom

Wie andere SSRIs kann Paroxetin in seltenen Fällen Mydriasis verursachen. Es sollte deshalb nur mit Vorsicht bei Pati­enten mit Engwinkelglaukom oder mit Glau­kom in der Anamnese verabreicht werden.

Kardiale Erkrankungen

Bei Patienten mit kardialen Erkrankungen in der Anamnese sollten die üblichen Vor­sichtsmaßnahmen beachtet werden.

Hyponatriämie

Selten wurde über Hyponatriämie, vorwie­gend bei älteren Patienten, berichtet. Vor­sicht ist auch bei Patienten mit einem Risiko für eine Hyponatriämie, z.B. durch die gleich­zeitige Einnahme anderer Arzneimittel oder durch Zirrhose, geboten. Die Hyponatri­ämie ist im Allgemeinen nach Absetzen von Paroxetin reversibel.

Hämorrhagien

Es wurde über kutane Blutungen wie Ek­chymosen und Purpura während einer Be­handlung mit SSRIs berichtet. Weiter traten andere Hämorrhagien, wie z.B. gastroin­testinale Blutungen, auf. Bei älteren Pa­tienten ist das Risiko möglicherweise erhöht.

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die zu­sätzlich zu einem SSRI mit oralen Anti­koagulanzien, mit Arzneimitteln, die die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen oder mit anderen Arzneimitteln, die das Blutungsrisiko erhöhen (z.B. atypische Antipsychotika wie Clozapin, Phenothia­zine, die meisten tricyclischen Antide­pressiva, Acetylsalicylsäure, nicht-stero­idale Antirheumatika, COX-2-Hemmer) behandelt werden sowie bei Patienten mit hämorrhagischen Erkrankungen in der Anamnese oder mit sonstigen für Blutungen prädisponierenden Faktoren.

Wechselwirkung mit Tamoxifen

Einige Studien haben eine verminderte Wirksamkeit von Tamoxifen gemessen am Risiko eines Rezidivs sowie am Mortalitätsrisiko aufgrund der Brustkrebserkrankung bei gleichzeitiger Behandlung mit Paroxetin gezeigt. Dies resultierte aus der durch Paroxetin vermittelten irreversiblen Hemmung von CYP2D6 (siehe Abschnitt 4.5). Auf die Anwendung von Paroxetin sollte während der Behandlung oder bei präventiver Therapie mit Tamoxifen verzichtet werden.Absetzsymptome nach Beendigung einer Behandlung mit Paroxetin

Absetzreaktionen treten bei Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8). In klinischen Studien traten Nebenwirkungen nach Ende der Be­handlung bei 30% der Patienten auf, die mit Paroxetin behandelt wurden, verglichen mit 20% der Patienten, die Placebo erhielten.

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließ­lich der Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion.

Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien, Stromschlag­gefühl und Tinnitus), Schlafstörungen (ein­schließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen und Kopfschmerzen, Durchfall, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reiz­barkeit und Sehstörungen sind die am häu­figsten berichteten Reaktionen. Im Allge­meinen sind diese Symptome leicht bis mä­ßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein. Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeab­sichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symp­tome von selbst zurück und klingen inner­halb von 2 Wochen ab. Bei einigen Perso­nen können sie länger anhalten (2-3 Mo­nate oder länger). Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit Paroxetin die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe „Ab­setzreaktionen bei Beendigung der Be­handlung mit Paroxetin“ im Abschnitt 4.2).

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Serotonerge Substanzen

Wie bei anderen SSRIs kann die gleich­zeitige Verabreichung von serotonergen Substanzen (z.B. MAO-Hemmer, L-Tryp­tophan, Triptane, Tramadol, Linezolid, Methylthioniniumchlorid (Methylenblau), SSRIs, Lithium, Pethidin und Zubereitungen mit Johanniskraut [Hypericum perforatum]) zum Auftreten von 5-HT-assoziierten Wirkungen führen (Serotoninsyndrom: siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Vorsicht ist geboten und eine engma­schigere klinische Überwachung ist er­forderlich, wenn diese Arzneimittel in Ver­bindung mit Paroxetin verabreicht werden.

Vorsicht ist ebenfalls bei Fentanyl geboten, das als Narkosemittel oder zur Behandlung von chronischen Schmerzen angewendet wird.

Die gleichzeitige Anwendung von Paroxetin und MAO-Hemmern ist wegen der Gefahr eines Serotoninsyndroms kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Pimozid

In einer Studie, bei der eine niedrige Einzel­dosis Pimozid (2 mg) eingesetzt wurde, wurden bei gleichzeitiger Verabreichung von 60 mg Paroxetin im Durchschnitt um das 2,5-fache erhöhte Pimozid-Plasma­spiegel nachgewiesen. Dies kann möglicherweise durch die bekannten CYP2D6-hemmenden Eigenschaften von Paroxetin erklärt werden. Aufgrund der ge­ringen therapeutischen Breite von Pimo­zid und dessen bekannter Wirkung einer Verlängerung des QT-Intervalls ist eine gleichzeitige Anwendung von Pimozid und Paroxetin kontraindiziert (siehe Ab­schnitt 4.3).

Arzneimittel-metabolisierende Enzyme

Metabolisierung und Pharmakokinetik von Paroxetin können durch die Aktivierung oder Hemmung arzneimittelabbauender Enzyme beeinflusst werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Paroxetin mit einem bekannten Inhibitor von arznei­mittelabbauenden Enzymen sollte im unteren Bereich dosiert werden.

Eine Anpassung der Anfangsdosierung ist nicht notwendig, wenn Paroxetin zusam­men mit einem bekannten, enzymindu­zierenden Arzneimittel angewendet wird (z.B. Carbamazepin, Rifampicin, Pheno­barbital, Phenytoin) oder mit Fosampre­navir/Ritonavir. Jede Dosisanpassung von Paroxetin (sei es zu Beginn oder Beendi­gung der Gabe eines enzyminduzierenden Arzneimittels) sollte anhand des klinischen Effektes (Wirksamkeit und Verträglichkeit) bestimmt werden.

Fosamprenavir/Ritonavir

Die gleichzeitige Verabreichung von Fos­amprenavir/Ritonavir 700/100 mg 2-mal täglich mit 20 mg Paroxetin täglich über einen Zeitraum von 10 Tagen zeigte bei ge­sunden Probanden signifikant erniedrigte (durchschnittlich um 55%) Paroxetin-Plas­maspiegel. Die Plasmaspiegel von Fos­amprenavir/Ritonavir waren während der gemeinsamen Verabreichung von Paroxe­tin den Referenzwerten bei anderen Studien ähnlich. Dies weist darauf hin, dass Paroxe­tin keinen signifikanten Effekt auf den Metabolismus von Fosamprenavir/Ritona­vir hat. Es gibt keine Daten zu den Aus­wirkungen einer gleichzeitigen Langzeit­behandlung (länger als 10 Tage) von Paroxetin und Fosamprenavir/Ritonavir.

Procyclidin

Die tägliche Einnahme von Paroxetin führt zu einem signifikanten Anstieg des Plasmaspiegels von Procyclidin. Falls anti­cholinerge Effekte auftreten, sollte die Procyclidin-Dosis reduziert werden.

Antikonvulsiva

Carbamazepin, Phenytoin, Valproinsäure: Die gleichzeitige Verabreichung scheint keinen Einfluss auf das pharmakokine­tische/pharmakodynamische Profil bei Pa­tienten mit Epilepsie zu haben.

Hemmung des hepatischen Cytochrom-P450-Enzyms CYP2D6 durch Paroxetin

Wie andere Antidepressiva, einschließlich anderer SSRIs, hemmt Paroxetin das he­patische Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6. Die Hemmung von CYP2D6 kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die ebenfalls über dieses Enzym verstoffwech­selt werden, führen. Dazu gehören be­stimmte tricyclische Antidepressiva (z.B. Clomipramin, Nortriptylin und Desipramin), Neuroleptika vom Phenothiazintyp (z.B. Perphenazin und Thioridazin, siehe Ab­schnitt 4.3), Risperidon, Atomoxetin, be­stimmte Typ-IC-Antiarrhythmika (z.B. Pro­pafenon und Flecainid) und Metoprolol. Es wird nicht empfohlen, Paroxetin in Ver­bindung mit Metoprolol bei Herzinsuffizienz wegen dessen geringer therapeutischen Breite in dieser Indikation einzunehmen.

Tamoxifen wird über CYP2D6 zu dem wichtigen aktiven Metaboliten Endoxifen abgebaut. Dieser trägt signifikant zur Wirksamkeit von Tamoxifen bei. Eine irreversible Hemmung von CYP2D6 durch Paroxetin führt zu verminderten Plasmaspiegeln an Endoxifen (siehe Abschnitt 4.4).Alkohol

Wie bei anderen psychotropen Arznei­mitteln sollten die Patienten darauf hin­gewiesen werden, während der Behand­lung mit Paroxetin Alkoholkonsum generell zu vermeiden.

Orale Antikoagulanzien

Es können pharmakodynamische Wechsel­wirkungen zwischen Paroxetin und oralen Antikoagulanzien auftreten. Die gleich­zeitige Verabreichung von Paroxetin und oralen Antikoagulanzien kann zu einer erhöhten Antikoagulation und Blutungs­neigung führen. Daher sollte Paroxetin bei Patienten, die mit oralen Antiko­agulanzien behandelt werden, mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht-steroidale Antirheumatika/Acetyl­salicylsäure und andere Thrombozyten­aggregationshemmer

Es können pharmakodynamische Wechsel­wirkungen zwischen Paroxetin und nicht-steroidalen Antirheumatika/Acetylsalicyl­säure auftreten. Die gleichzeitige Anwen­dung von Paroxetin und nicht-steroidalen Antirheumatika/Acetylsalicylsäure kann zu einer erhöhten Blutungsneigung führen (siehe Abschnitt 4.4).

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die SSRIs gleichzeitig mit oralen Antikoagu­lanzien, Arzneimitteln, die die Thrombo­zytenfunktion beeinflussen oder das Risiko für Blutungen erhöhen (z.B. atypische Anti­psychotika wie Clozapin, Phenothiazin, die meisten tricyclischen Antidepressiva, Acetyl­salicylsäure, nicht-steroidale Antirheuma­tika, COX-2-Hemmer), einnehmen oder bei Patienten mit Blutungsstörungen in der Vorgeschichte oder mit prädisponierenden Faktoren für Blutungen.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Tierexperimentelle Studien zeigten, dass Paroxetin die Spermienqualität beeinträchtigen kann (siehe Abschnitt 5.3).

In-vitro-Studien mit Humanmaterial lassen einen gewissen Einfluss auf die Spermienqualität vermuten, allerdings zeigten Fallberichte im Zusammenhang mit einigen SSRI (einschließlich Paroxetin), dass die Wirkung auf die Spermienqualität beim Menschen reversibel zu sein scheint.

Ein Einfluss auf die Fertilität beim Menschen wurde bislang nicht beobachtet.


Schwangerschaft

Einige epidemiologische Studien deuten auf ein geringfügig erhöhtes Risiko für kardio­vaskuläre Fehlbildungen (z.B. Ventrikel­septumdefekte [in der Mehrheit der Fälle] und Vorhofseptumdefekte) im Zusammen­hang mit der Anwendung von Paroxetin im 1. Schwangerschaftsdrittel hin. Der zugrunde liegende Mechanismus ist un­bekannt. Die Daten legen nahe, dass das Risiko für einen kardiovaskulären Defekt beim Neugeborenen nach Paroxetin-Expo­sition der Mutter geringer als 2/100 ist im Vergleich zu einer zu erwartenden Häufig­keit von solchen Defekten von ungefähr 1/100 in der Gesamtpopulation. Die ver­fügbaren Daten weisen jedoch nicht auf eine erhöhte Gesamtrate kongenitaler Fehlbildungen hin.

Paroxetin sollte während der Schwanger­schaft nur bei zwingender Indikation an­gewendet werden. Bei Frauen, die bereits schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, wird der verordnende Arzt die zur Verfügung stehenden Behandlungsalter­nativen sorgfältig abwägen müssen. Ein abruptes Absetzen von Paroxetin während der Schwangerschaft sollte vermieden werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 4.8).

Neugeborene sollten überwacht werden, wenn die Anwendung von Paroxetin bei der Mutter bis in späte Stadien der Schwanger­schaft (vor allem im letzten Drittel) fort­gesetzt wurde.

Folgende Symptome können bei Neugebo­renen nach der maternalen Anwendung von Paroxetin in den späten Stadien der Schwangerschaft auftreten: Atemnot, Zya­nose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, Muskel­hypertonie, Muskelhypotonie, Hyperreflexie, Tremor, nervöses Zittern, Reizbarkeit, Le­thargie, ständiges Schreien, Schläfrigkeit und Schlafstörungen. Die Symptome kön­nen entweder durch serotonerge Wirkungen oder durch Absetzsymptome verursacht sein. In der Mehrzahl der Fälle beginnen die Komplikationen sofort oder sehr bald (weniger als 24 Stunden) nach der Geburt.

Tierexperimentelle Studien zeigten Repro­duktionstoxizität, ergaben aber keinen Hin­weis auf eine direkte schädigende Wirkung auf die Schwangerschaft, die embryonale/­fötale Entwicklung, Geburt oder die post­natale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Schwangerschaften. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Schwangerschaften auf.

Stillzeit

Geringe Mengen Paroxetin gehen in die Muttermilch über. Die in publizierten Studien angegebenen Serumkonzentrationen lagen bei gestillten Kindern entweder unter der Nachweisgrenze (< 2 ng/ml) oder waren sehr niedrig (< 4 ng/ml). Es wurden keine Anzeichen von Arzneimittelwirkungen bei diesen Kindern beobachtet. Trotzdem sollte Paroxetin während der Stillzeit nicht ange­wendet werden, es sei denn, dass der er­wartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind rechtfertigt.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass die Therapie mit Paroxetin nicht mit einer Beeinträchtigung der kognitiven oder psy­chomotorischen Leistungen verbunden ist. Jedoch sollten die Patienten, wie bei allen psychoaktiven Arzneimitteln, auf eine mög­liche Beeinflussung ihrer Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, auf­merksam gemacht werden.

Auch wenn Paroxetin die mentale Beein­trächtigung und die Beeinträchtigung der motorischen Funktionen durch Alko­hol nicht erhöht, ist von gleichzeitigem Alkoholkonsum während der Behand­lung mit Paroxetin generell abzuraten.

Nebenwirkungen

Einige der unten beschriebenen Neben­wirkungen können hinsichtlich ihres Schwe­regrades und ihrer Häufigkeit während des Behandlungsverlaufs abnehmen und führen nicht generell zu einem Abbruch der Behandlung. Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit eingeteilt.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (<1/10 000)

Häufigkeit

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymph­systems

Gelegentlich: Abnorme Blutungen, über­wiegend der Haut und der Schleimhäute (vor allem Ekchymosen).

Sehr selten: Thrombozytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Allergische Reaktionen (ein­schließlich Urtikaria und Angioödem).

Endokrine Erkrankungen

Sehr selten: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion.

Stoffwechsel- und Ernährungsstöungen

Häufig: Verminderter Appetit. Erhöhung der Cholesterinwerte.

Selten: Hyponatriämie.

Hyponatriämie wurde überwiegend bei älteren Patienten beobachtet und ist in einigen Fällen auf ein Syndrom der in­adäquaten ADH-Sekretion zurückzuführen.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, ungewöhnliche Träume (einschließlich Albträume).

Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Hallu­zinationen.

Selten: Manische Reaktionen, Angst, De­personalisation, Panikattacken, psycho­motorische Unruhe/Akathisie (siehe Ab­schnitt 4.4). Diese Symptome können auch aufgrund der zugrunde liegenden Erkran­kung auftreten.

Häufigkeit nicht bekannt: Suizidale Gedan­ken, suizidales Verhalten.

Fälle von suizidalen Gedanken oder suizi­dalem Verhalten während der Therapie mit Paroxetin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit.

Häufig: Schwindelgefühl, Tremor, Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Extrapyramidale Störungen.

Selten: Krampfanfälle, Restless-Legs-Syndrom (RLS).

Sehr selten: Serotoninsyndrom (Symptome wie z.B. Agitiertheit, Verwirrtheit, Diapho­rese, Halluzinationen, Hyperreflexie, Myo­klonus, Schüttelfrost, Tachykardie und Tremor).

Es wurde über extrapyramidale Störungen einschließlich orofazialer Dystonie be­richtet. Die Symptome traten bisweilen bei Patienten mit zugrunde liegenden Bewegungsstörungen oder mit gleich­zeitiger Neuroleptikabehandlung auf.

Augenerkrankungen

Häufig: Verschwommenes Sehen.

Gelegentlich: Mydriasis (siehe Abschnitt 4.4)

Sehr selten: Akutes Glaukom.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufigkeit nicht bekannt: Tinnitus.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Sinus-Tachykardie.

Selten: Bradykardie.

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Vorübergehender Blutdruck­anstieg oder –abfall, orthostatische Hypotonie.

Nach der Behandlung mit Paroxetin wurde vorübergehender Blutdruckanstieg oder -abfall beobachtet, üblicherweise bei Patienten mit vorher bestehender Hyper­tonie oder Angst.

Erkrankungen der Atemwege, des Brust­raumes und Mediastinums

Häufig: Gähnen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Sehr häufig: Übelkeit.

Häufig: Obstipation, Diarrhö, Mundtrocken­heit.

Sehr selten: Gastrointestinale Blutungen.

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Erhöhung der Leberenzymwerte.

Sehr selten: Lebererkrankungen (wie Hepa­titis, teilweise in Verbindung mit Ikterus und/oder Leberversagen).

Es wurde über Erhöhungen der Leberen­zymwerte berichtet. Sehr selten gab es Berichte über Lebererkrankungen (wie He­patitis, teilweise in Verbindung mit Ikterus und/oder Leberversagen) in der Postmar­keting-Phase. Das Absetzen von Paroxetin sollte bei anhaltender Erhöhung von Leber­funktionswerten erwogen werden.

Erkrankungen der Haut und des Unter­hautzellgewebes

Häufig: Schwitzen.

Gelegentlich: Hautausschlag, Juckreiz.

Sehr selten: Schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxische epidermale Nekrolyse), Photosensitivitätsreaktionen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Harnretention, Inkontinenz.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr häufig: Sexuelle Dysfunktionen.

Selten: Hyperprolaktinämie/Galaktorrhö.

Sehr selten: Priapismus.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten: Arthralgie, Myalgie.

Epidemiologische Studien, die hauptsächlich mit Patienten ab 50 Jahren durchgeführt wurden, zeigen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen bei Patienten, die mit SSRI und Trizyklika behandelt wurden. Der zugrundeliegende Mechanismus ist nicht bekannt.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwer­den am Verabreichungsort

Häufig: Schwächezustände, Gewichtszu­nahme.

Sehr selten: Periphere Ödeme.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Entölte Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.

Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit Paroxetin

Häufig: Schwindel, sensorische Störungen, Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Agitiertheit, Übelkeit, Tremor, Verwirrtheit, Schwitzen, emotionale In­stabilität, Sehstörungen, Palpitationen, Diarrhö, Reizbarkeit.

Das Absetzen von Paroxetin führt, insbe­sondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Über Schwindel­gefühl, Empfindungsstörungen (einschließ­lich Parästhesien, Stromschlaggefühl und Tinnitus), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwitzen, Diarrhö, Palpita­tionen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen wurde berichtet.

Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch auch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Paroxetin nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Nebenwirkungen aus klinischen Studien mit Kindern und Jugendlichen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:

Gesteigertes sui­zidales Verhalten (einschließlich Suizidver­suche und suizidaler Gedanken), selbst­schädigendes Verhalten und gesteigerte Aggressivität/Feindseligkeit. Suizidale Ge­danken und Suizidversuche wurden vor allem in klinischen Studien bei Jugend­lichen mit depressiver Erkrankung beob­achtet. Eine gesteigerte Aggressivität/ Feindseligkeit trat vor allem bei Kindern mit Zwangsstörung, besonders bei Kindern unter 12 Jahren, auf. Weitere berichtete Nebenwirkungen waren vermin­derter Appetit, Tremor, Schwitzen, Hyper­kinese, Agitiertheit, emotionale Labilität (einschließlich Weinen und Stimmungs­schwankungen), Blutungsbedingte Nebenwirkungen, insbesondere der Haut und Schleimhäute.

Ereignisse, die während der Aus­schleichphase oder nach Absetzen von Paroxetin berichtet wurden, waren emotionale Labilität (ein­schließlich Weinen, Stimmungsschwan­kungen, selbstschädigendes Verhalten, suizidale Gedanken und Suizidversuche), Nervosität, Schwindel, Übelkeit und Ab­dominalschmerzen (siehe Abschnitt 4.4).


Für weitere Informationen zu pädiatrischen Studiendaten siehe Abschnitt 5.1.

Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Aufgrund vorliegender Informationen über Überdosierung mit Paroxetin ergibt sich ein hoher Sicherheitsbereich.

Bei Überdosierungen mit Paroxetin wurde zusätzlich zu den Symptomen, die im Abschnitt 4.8 aufgeführt sind, über Er­brechen, Mydriasis, Fieber, Blutdruck­veränderungen, Kopfschmerzen, unwill­kürliche Muskelkontraktionen, Agitiert­heit, Angst und Tachykardie berichtet. Wurde Paroxetin allein eingenommen, blieben die Patienten in den meisten Fällen selbst bei Dosen bis zu 2000 mg ohne schwerwiegende Folgen.

Ereignisse wie Koma und EKG-Verände­rungen wurden gelegentlich berichtet, nahmen jedoch sehr selten einen tödlichen Verlauf, überwiegend dann, wenn Paroxetin zusammen mit anderen psychotropen Arz­neimitteln (mit oder ohne Alkohol) einge­nommen wurde.

Therapie von Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Die Therapie sollte aus Allgemeinmaß­nahmen bestehen, die generell bei Über­dosierung mit einem Antidepressivum ge­troffen werden. Falls angezeigt, sollte der Magen durch induziertes Erbrechen und/­oder durch eine Spülung entleert werden. Nach der Magenentleerung können inner­halb der ersten 24 Stunden nach Einnahme von Paroxetin alle 4 - 6 Stunden 20 - 30 g Aktivkohle in­stilliert werden.

Eine unterstützende Behandlung mit häu­figer Kontrolle der Vitalzeichen und sorg­fältiger Überwachung ist angezeigt.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Antidepressiva - Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)

ATC-Code: N06AB05

Wirkungsmechanismus

Paroxetin ist ein potenter und selektiver Wiederaufnahmehemmer von 5-Hydroxy­tryptamin (5-HT, Serotonin), dessen anti­depressive Wirkung und Wirksamkeit bei der Behandlung der Zwangsstörung, generalisierten Angststörung, sozialen Phobie, posttraumatischen Belastungs­störung, Panikstörung und Zwangs­störung durch die spezifische Hemmung der Aufnahme von 5-HT in die Gehirn­neuronen erklärt wird.

Paroxetin ist chemisch nicht mit tricyc­lischen, tetracyclischen oder anderen ver­fügbaren Antidepressiva verwandt.

Paroxetin hat nur eine geringe Affinität zu den muskarinartigen cholinergen Rezep­toren. Ebenso weisen die Ergebnisse von Tierversuchen auf nur geringe anticholi­nerge Eigenschaften hin.

In Übereinstimmung mit dieser selektiven Wirkungsweise hat Paroxetin in In-vitro-Studien gezeigt, dass es im Gegensatz zu tricyclischen Antidepressiva nur eine geringe Affinität zu alpha1-, alpha2- und beta-Adreno-, Dopamin (D2)-, 5-HT1-, 5-HT2- und Histamin (H1)-Rezeptoren hat.

Diese fehlende Interaktion mit post-synap­tischen Rezeptoren in-vitro wird durch In-vivo-Studien bestätigt, die das Fehlen von hemmenden Wirkungen auf das zentrale Nervensystem und von hypotensiven Eigen­schaften zeigen.

Pharmakodynamische Effekte

Paroxetin beeinträchtigt nicht die psycho­motorischen Funktionen und potenziert nicht die dämpfenden Wirkungen von Ethanol.

Wie andere selektive 5-HT-Wiederauf­nahmehemmer auch, verursacht Paroxetin Symptome einer exzessiven 5-HT-Re­zeptorstimulation, wenn es Tieren ver­abreicht wird, die zuvor Monoamin­oxidase (MAO)-Hemmer oder Trypto­phan erhielten.

Verhaltensstudien und EEG-Studien zeigen, dass Paroxetin in Dosen, die im Allge­meinen höher als die zur Hemmung der 5-HT-Aufnahme benötigten Dosen sind, schwach aktivierend wirkt. Diese akti­vierenden Eigenschaften sind in ihrer Art nicht amphetaminähnlich.

Tierstudien zeigen, dass Paroxetin in Bezug auf das kardiovaskuläre System gut ver­tragen wird. Paroxetin verursacht keine klinisch signifikanten Änderungen des Blut­drucks, der Herzfrequenz und des EKGs nach Verabreichung an gesunde Pro­banden.

Studien zeigen, dass Paroxetin im Vergleich zu Antidepressiva, welche die Wieder­aufnahme von Noradrenalin hemmen, eine sehr viel geringere Neigung hat, die antihypertensive Wirkung von Guanethidin zu hemmen.

Bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen ist die Wirksamkeit von Paroxetin vergleichbar mit derjenigen von Standardantidepressiva.

Es gibt Hinweise, dass Paroxetin für Pa­tienten, die auf eine Standardtherapie nicht angesprochen haben, von thera­peutischem Wert ist.

Die Einnahme am Morgen hat keine negativen Auswirkungen auf die Schlaf­qualität oder -dauer. Darüber hinaus stellen die Patienten wahrscheinlich einen ver­besserten Schlaf fest, wenn sie auf die Paroxetin-Therapie ansprechen.

Dosisresponse

Bei den Studien mit fester Dosis ergab sich eine flache Dosisresponsekurve, die keinen Wirkvorteil für eine höhere als die empfohlene Dosierung lieferte. Jedoch gibt es einige klinische Daten dafür, dass eine Dosistitration für einige Patienten von Nutzen sein könnte.

Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung

Die Wirksamkeit bei Langzeitbehand­lung mit Paroxetin zur Behandlung von Depressionen wurde in einer 52-Wochen-Erhaltungsstudie zur Rückfallprophylaxe (Relapse prevention) gezeigt: 12% der Pa­tienten in der Paroxetin-Gruppe (20 - 40 mg täglich) erfuhren einen Rückfall gegen­über 28% in der Placebo-Gruppe.

Die Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung mit Paroxetin zur Behandlung von Zwangs­störungen wurde in 3 24-Wochen-Erhaltungsstudien zur Rückfallprophylaxe (Relapse prevention) gezeigt. Eine der 3 Studien zeigte einen signifikanten Unterschied im Anteil von Rückfallpatienten unter Paroxetin (38%) und Placebo (59%).

Die Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung mit Paroxetin zur Behandlung von Panik­störungen wurde in einer 24-Wochen-Erhaltungsstudie zur Rückfallprophylaxe (Relapse prevention) gezeigt: 5% der Pa­tienten in der Paroxetin-Gruppe (10 - 40 mg täglich) erfuhren einen Rückfall gegen­über 30% in der Placebo-Gruppe. Diese Ergebnisse wurden durch eine 36-Wochen-Erhaltungsstudie unterstützt.

Die Wirksamkeit bei Langzeitbehandlung von sozialer Angststörung/sozialer Phobie, generalisierter Angststörung und post­traumatischer Belastungsstörung wurde bislang nicht hinreichend belegt.


Nebenwirkungen aus klinischen Studien mit Kindern und Jugendlichen

In klinischen Kurzzeitstudien (bis zu 10 bis 12 Wochen) mit Kindern und Ju-gendlichen wurden die folgenden Nebenwirkungen bei mindestens 2% der mit Paroxetin behandelten Patienten berichtet und traten mindestens doppelt so häufig wie unter Placebo-Behandlung auf: gesteigertes suizidales Verhalten (einschließlich Suizidversuche und suizidaler Gedanken), selbstschädigendes Verhalten und gesteigerte Aggressivität/Feindseligkeit. Suizidale Gedanken und Selbstmordversuche wurden vor allem in klinischen Studien bei Jugendlichen mit einer Major Depression beobachtet. Eine gesteigert Aggressivität/Feindseligkeit trat vor allem bei Kindern mit Zwangsstörung, besonders bei Kindern unter 12 Jahren, auf. Weitere Symptome, die häufiger in der Paroxetin- als in der Placebo-Gruppe auftraten, waren verminderter Appetit, Tremor, Schwitzen, Hyperkinese, Agitiertheit, emotionale Labilität (einschließlich Weinen und Stimmungsschwankungen).


In Studien, bei denen die Behandlung ausschleichend beendet wurde, wurden folgende Symptome während der Ausschleichphase oder nach Absetzen von Paroxetin bei mindestens 2% der Patienten berichtet und traten mindestens doppelt so häufig wie unter Placebo-Behandlung auf: emotionale Labilität (einschließlich Weinen, Stimmungsschwankungen, selbstschädigendes Verhalten, suizidale Gedanken und Suizidversuche), Nervosität, Schwindel, Übelkeit und Abdominalschmerzen (siehe Abschnitt 4.4).


In fünf Parallelgruppenstudien mit einer Behandlungsdauer von acht Wochen bis zu acht Monaten wurden Blutungsbedingte Nebenwirkungen, insbesondere der Haut und Schleimhäute, bei 1,74% der Patienten im Vergleich zu 0,74% der Probanden unter Placebo berichtet.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Paroxetin wird nach oraler Einnahme gut resorbiert und unterliegt einer First-Pass-Metabolisierung.

Aufgrund der First-Pass-Metabolisierung ist die Menge an verfügbarem Paroxetin im systemischen Kreislauf geringer als nach Absorption aus dem Gastrointestinal­trakt. Eine teilweise Sättigung dieses First-Pass-Metabolismus und eine verringerte Plasma-Clearance resultieren nach Gabe höherer Einzeldosen oder nach Mehr­fachgabe in einem überproportionalen Anstieg der Plasmakonzentration von Paroxetin und folglich in einer nicht-linearen Kinetik. Die nicht-lineare Kinetik ist aber im Allgemeinen gering ausge­prägt und auf die Patienten beschränkt, bei denen die Plasmaspiegel unter der Anfangsdosis gering waren.

Steady-State-Konzentrationen werden 7 - 14 Tage nach Beginn der Behandlung mit schnell freisetzenden Darreichungs­formen oder Darreichungsformen mit ver­zögerter Wirkstofffreisetzung erreicht. Die Pharmakokinetik scheint sich während der Langzeitbehandlung nicht zu verändern.

Verteilung

Paroxetin wird extensiv in das Gewebe verteilt und pharmakokinetische Berech­nungen zeigen, dass nur 1% des Paroxe­tins im Körper sich im Plasma findet.

Ungefähr 95% des im Plasma vorhan­denen Paroxetins liegen im therapeu­tischen Konzentrationsbereich protein­gebunden vor.

Es wurde keine Korrelation zwischen den Paroxetin-Plasma-Konzentrationen und der klinischen Wirksamkeit festgestellt (in Bezug auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit).

Paroxetin geht in geringen Mengen in die Muttermilch beim Menschen und in Tierver­suchen auf die Föten über.

Metabolismus

Die Hauptmetaboliten von Paroxetin sind polare, konjugierte Produkte aus Oxida­tions- und Methylierungsvorgängen, die rasch ausgeschieden werden. Wegen ihrer relativ geringen pharmakologischen Aktivität ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die Metaboliten zu den therapeu­tischen Wirkungen von Paroxetin bei­tragen.

Der Metabolismus beeinträchtigt nicht die selektive Wirkung von Paroxetin auf die neuronale Aufnahme von 5-HT.

Elimination

Die Harnausscheidungsrate von unver­ändertem Paroxetin liegt im Allgemeinen unter 2% der applizierten Dosis, während die der Metaboliten bei ungefähr 64% liegt. Etwa 36% der Dosis werden wahr­scheinlich über die Galle mit den Faeces ausgeschieden; unverändertes Paroxetin ist zu weniger als 1% der applizierten Menge in den Faeces enthalten. Paroxe­tin wird also nahezu vollständig durch Meta­bolisierung eliminiert.

Die Ausscheidung der Metaboliten verläuft in zwei Phasen. Initial unterliegt Paroxetin einem First-Pass-Metabolismus und nach­folgend erfolgt eine kontrollierte syste­mische Elimination von Paroxetin.

Die Eliminationshalbwertszeit ist variabel, beträgt aber generell etwa 1 Tag.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten und Patienten mit ein­geschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Bei älteren Menschen sowie bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen oder mit Leberfunktionsstörungen treten erhöhte Paroxetin-Plasmaspiegel auf, aber der Schwankungsbereich dieser Plasma­konzentrationen überlappt sich mit dem­jenigen bei gesunden Erwachsenen.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Untersuchungen wurden mit Rhesusaffen und Albinoratten durch­geführt, bei denen die Verstoffwechse­lung von Paroxetin auf ähnliche Weise erfolgt wie beim Menschen. Wie es bei einer lipophilen Aminverbindung, ein­schließlich tricyclischer Antidepressiva, zu erwarten ist, wurde bei Ratten eine Phospholipidose festgestellt.

Bei Primaten wurde eine Phospholipidose bei einer bis zu 1-jährigen Behandlungs­dauer mit Dosen, die 6-mal höher als die empfohlenen therapeutischen Dosen waren, nicht gefunden.

Karzinogenität

Studien an Ratten und Mäusen über 2 Jahre ergaben keinen Hinweis auf ein karzinogenes Potenzial von Paroxetin.

Genotoxizität

In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests wurden keine geno­toxischen Wirkungen beobachtet.

Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten zeigten, dass Paroxetin die männliche und weibliche Fruchtbarkeit durch eine Senkung des Fertilitätsindex und der Schwangerschaftsrate beeinflusst. Bei Ratten wurden eine erhöhte Sterblichkeit von Jungtieren und eine verzögerte Ossifikation beobachtet. Letztere waren eher auf die maternale Toxizität zurückzuführen als dass ein direkter Effekt auf den Fetus bzw. das Neugeborene anzunehmen ist.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern: Carboxymethylstärke-Na­trium (Typ A) (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) (pflanzlich), Mannitol (Ph. Eur.).

Tablettenüberzug: Basisches Butyl-Meth­acrylat-Copolymer (Ph. Eur.), entölte Phos­pholipide aus Sojabohnen, Polyvinyl­alkohol, Talkum, Xanthangummi, Titandi­oxid (E 171).

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine beson­deren Lagerungsbedingungen erforderlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen

OP mit 20 Filmtabletten

OP mit 50 Filmtabletten

OP mit 100 Filmtabletten

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummer

56030.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

28. Januar 2003/09. März 2007

Stand der Information

Juli 2012

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA Seite 17