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Pentacarinat 300mg

Document: 10.08.2010   Fachinformation (deutsch) change

ENR: 2116694 Pentacarinat 300 mg Zul.-Nr. 16693.01.00

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Pentacarinat 300 mg

Lyophilisat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung für einen Vernebler

Wirkstoff: Pentamidindiisetionat

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Durchstechflasche enthält 300 mg Pentamidindiisetionat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Lyophilisat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung für einen Vernebler.

Weißes bis cremefarbenes Pulver in einer Durchstechflasche, sofort löslich. Nach Rekonstitution klare, partikelfreie und annähernd farblose Lösung.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Folgende Dosierungsempfehlungen gelten für Erwachsene, Jugendliche, Kinder und Säuglinge:

Pneumocystis-carinii-Pneumonie

Inhalation (siehe auch unter „Art der Anwendung“): Zur Therapie werden in sehr leichten Fällen 300 mg Pentamidindiisetionat pro Tag, sonst 600 mg pro Tag über 21 Tage angewendet. Aufgrund der bisherigen begrenzten klinischen Erfahrungen ist die Inhalationstherapie nur bei leichten bis mittelschweren Formen der Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PCP) angezeigt.

Zur Prophylaxeeinleitung sollten 200 mg Pentamidindiisetionat pro Tag (gegebenenfalls über 4 Tage), zur weiteren Prophylaxe 150 200 mg alle 2 Wochen oder 300 mg einmal pro Monat verabreicht werden.

Hinweis:

Zurzeit ist die Dosisfindung für die Pentamidin-Inhalation noch nicht abgeschlossen. Die optimale Dosierung und das optimale Zeitintervall für die Prophylaxe der PCP können noch nicht eindeutig festgelegt werden.

Intravenöse Infusion (siehe auch unter „Art der Anwendung“): Pro Tag werden 4 mg Pentamidindiisetionat pro kg Körpergewicht vorzugsweise mittels langsamer intravenöser Infusion über 60 Minuten appliziert. Die Dauer der Behandlung von 14 Tagen ist im Allgemeinen ausreichend. In einigen schweren Fällen kann eine Verlängerung der Behandlung notwendig sein.

Die Gesamtbehandlungsdauer sollte 21 Tage nicht überschreiten.

Leishmaniasis

Pro Behandlungstag 3 4 mg Pentamidindiisetionat pro kg Körpergewicht.

Viszeral: Pentacarinat wird am zweckmäßigsten mittels intramuskulärer Injektion an jedem zweiten Tag verabreicht. Die Zahl von 10 Anwendungen sollte dabei nicht überschritten werden. Es ist allerdings auch möglich, einen zweiten Behandlungszyklus anzuschließen, falls dies erforderlich sein sollte.

Kutan: Pentacarinat wird ein- oder zweimal wöchentlich intramuskulär bis zur Wiederherstellung gegeben.

Trypanosomiasis

4 mg Pentamidindiisetionat pro kg Körpergewicht an jedem zweiten Tag. Pentacarinat wird bis zur Gesamtzahl von 7 10 Anwendungen intramuskulär injiziert bzw. intravenös infundiert (siehe auch unter „Art der Anwendung“).

Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion:

Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist eine Dosisanpassung erforderlich:

Bei leichteren Fällen von Niereninsuffizienz sollten zwischen den Gaben des Präparates jeweils mindestens 36 Stunden verstrichen sein.

Bei Leberinsuffizienz und auch bei alten Menschen brauchen keine speziellen Dosierungsempfehlungen beachtet zu werden.

Kinder und Jugendliche

Für Säuglinge, Kinder und Jugendliche gelten ebenfalls die oben angegebenen Dosierungsempfehlungen.

Art der Anwendung

Je nach Indikation wird Pentacarinat nach entsprechender Zubereitung intramuskulär injiziert, intravenös infundiert oder oral inhaliert (Nasenmasken sind nicht geeignet!).



Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung/vor der Anwendung

Anweisungen zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

Die Infusion/Injektion sollte mit besonderer Vorsicht und nur am liegenden Patienten erfolgen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Hinweise zur Inhalation:

5 bis 10 Minuten vor der Inhalationsbehandlung sollte ein Bronchodilatator (Terbutalin oder Fenoterol) als Dosieraerosol angewendet werden.

Die empfohlenen Dosierungen beruhen auf klinischen Studien, die mit dem Respirgard-II-Vernebler (Fa. VitalAire) durchgeführt wurden. Diese Ergebnisse sind nicht ohne Weiteres übertragbar. Es kann nicht gefolgert werden, dass andere Vernebler-Typen gleichermaßen geeignet sind und zu den gleichen klinischen Ergebnissen führen würden. Da die Erreger bei der Pneumocystis-carinii-Pneumonie sich in den Alveolen (Lungenbläschen) befinden, ist es wichtig, dass die vernebelten Pentamidin-Teilchen auch dort ankommen. Dies ist nur möglich, wenn sie eine Teilchengröße zwischen 1 und 5 µm haben. Es dürfen daher zur Inhalationsbehandlung mit Pentamidin nur geeignete Vernebler verwendet werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Pentamidin.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Da es schon nach einer Injektion von Pentacarinat zu plötzlichem und schwerem Blutdruckabfall kommen kann, sollte es nur am liegenden Patienten verabreicht werden. Eine laufende Kontrolle des Blutdrucks sollte während und nach der Infusion/Injektion gewährleistet sein. Die Voraussetzungen für die Durchführung von Notfallmaßnahmen sollten gegeben sein.

Pentacarinat sollte mit Vorsicht angewandt werden bei Patienten mit Hypertonie, Hypotonie, Hyperglykämie, Hypoglykämie, Hypokalzämie, Leukopenie, Thrombozytopenie oder Anämie und mit Funktionsstörungen der Leber oder der Nieren. Bei diesen Patienten ist eine besonders engmaschige Kontrolle der entsprechenden Laborparameter angezeigt.

Tödlich verlaufene Fälle von schwerem Blutdruckabfall, Hypoglykämie, akuter Pankreatitis und Herzrhythmusstörungen sind unter der Behandlung mit Pentamidin nach intravenöser und intramuskulärer Gabe berichtet worden. Vor Verabreichung sollte der Blutdruck kontrolliert werden, und der Patient sollte sich hinlegen. Der Blutdruck sollte während der Gabe von Pentamidin und regelmäßig bis zum Ende der Behandlung kontrolliert werden.

Auch die Inhalationsbehandlung sollte mit Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden. Die Patienten sollten beobachtet werden, ob sie Symptome einer schweren Nebenwirkung entwickeln. Bei Asthmatikern ist die vorherige Verabreichung eines Bronchodilatators als Spray zur Verminderung von Hustenreiz und Bronchospasmen und zur Verbesserung der Aerosoldeposition empfehlenswert.

Pentamidindiisetionat kann das QT-Intervall verlängern. Über Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Torsade de pointes, die auf eine QT-Verlängerung hindeuten, wurde vereinzelt bei Behandlung mit Pentamidindiisetionat berichtet. Daher ist Pentamidindiisetionat mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit koronaren Herzerkrankungen, mit bekannten ventrikulären Arrhythmien, mit Bradykardie (< 50 bpm), mit unbehandelter Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie, oder bei gleichzeitiger Gabe QT-verlängernder Präparate.

Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn unter der Behandlung die QTc-Zeit auf über 500 msek verlängert ist. Eine kontinuierliche Überwachung der Herzfunktion sollte in diesen Fällen erwogen werden. Wenn die QTc-Zeit sich auf über 550 msek verlängert, sollte an eine alternative Behandlung gedacht werden.

Sonstige Hinweise

Folgende Untersuchungen sollten regelmäßig durchgeführt werden:

Der Nutzen einer Inhalationsbehandlung mit Pentamidin bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen Pneumothorax sollte gegenüber den klinischen Folgen einer derartigen Manifestation abgewogen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Dideoxyinosin ist mit einem erhöhten Risiko des Auftretens einer Pankreatitis zu rechnen. Bei gleichzeitiger Gabe von Foscarnet kann es zu einer ausgeprägten Einschränkung der Nierenfunktion und zu Hypokalzämie kommen.

Bei gleichzeitiger systemischer Behandlung mit Pentamidin und Amphotericin B muss mit schweren Nierenfunktionsstörungen gerechnet werden. Bei inhalativer Verabreichung des Pentamidins wurde diese nephrotoxische Wechselwirkung bislang nicht beschrieben.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Präparaten, die das QT-Intervall verlängern, wie z. B. Phenothiazin, trizyklische Antidepressiva, Terfenadin, Astemizol, Erythromycin i.v., Halofantrin und Chinolone (siehe auch Abschnitt 4.4).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Pentamidin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Pentacarinat darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung mit Pentamidin aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich ist.

Es ist nicht bekannt, ob Pentamidin/Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Das Stillen soll während der Behandlung mit Pentamidin unterbrochen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor. Unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen (z. B. Schwindelgefühl, Synkopen u. a.) ist aber Vorsicht angezeigt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Nebenwirkungen bei parenteraler Behandlung

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Selten

Häufigkeit nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Anämie; Leuko- und Thrombozytopenie, teils lebensbedrohlich



Erkrankungen des Immunsystems




anaphylaktischer Schock, teils lebensbedrohlich

Stoffwechsel- und Ernährungs­störungen

Azotämie

Hypoglykämie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus (auch persistierend), Hypomagnesiämie, Hyperkaliämie und Hypokalzämie, teils lebensbedrohlich



Erkrankungen des Nervensystems


Synkopen, Schwindelgefühl



Herzerkrankungen



QT-Intervall-Verlängerung, Arrhythmien, teils lebensbedrohlich

Torsade de pointes

Gefäßerkran­kungen


Hyper- und Hypotonie, teils lebensbedrohlich; Kreislaufkollaps; Hitzegefühl



Erkrankungen des Gastrointestinal­trakts


Nausea, Erbrechen, Geschmacksstörungen

Pankreatitis, teils lebensbedrohlich

Leber- und Gallen­erkrankungen


hepatische Veränderungen, Leberfunktionstests anomal



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Ausschlag


Stevens-Johnson-Syndrom






Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

akutes Nierenversagen, teils lebensbedrohlich; Hämaturie




Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

lokale Reaktionen: Schwellungen, Entzündungen und Schmerz bis zur Verhärtung, Abszessbildung und Muskelnekrose



Rhabdomyolyse nach intramuskulärer Gabe








Nebenwirkungen bei Inhalationsbehandlung

Systemorganklasse

Häufig

Selten

Häufigkeit nicht bekannt

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Hypoglykämie

Erkrankungen des Nervensystems



Schwindelgefühl

Augenerkrankungen



Bindehautentzündung (nach versehentlichem Kontakt des Aerosols mit den Augen)

Gefäßerkrankungen



Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums

lokale Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades: Husten, Dyspnoe, Giemen, Bronchospasmus, besonders bei Rauchern oder Asthmatikern, der meist durch die vorangehende Gabe eines Bronchodilatators vermieden werden kann

eosinophile Pneumonie

Pneumothorax (nach vorangegangener PCP), Bluthusten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Geschmacksstörungen, Übelkeit


Speichelfluss, retrosternales Brennen, Erbrechen, akute Pankreatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell­gewebes



urtikarielle und makulopapulöse Exantheme

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege



Niereninsuffizienz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort



Fieber, Appetit vermindert, Müdigkeit

Hinweis:

Weil auch bei der Inhalationsbehandlung mit Pentamidin schwere, teils lebensbedrohliche Nebenwirkungen (s. o.) nicht auszuschließen sind, sollten die Patienten hinsichtlich der Entwicklung schwerer Nebenwirkungen engmaschig kontrolliert werden.

4.9 Überdosierung

Über Herzrhythmusstörungen, einschließlich Torsade de pointes, wurde nach einer Überdosierung mit Pentamidindiisetionat berichtet.

Bei Intoxikationen bleibt die Therapie auf symptomatische Maßnahmen beschränkt.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Chemotherapeutika.

ATC-Code: P01CX01.

Bei dem Antiprotozoonotikum Pentamidin handelt es sich um ein aromatisches Diamidin, welches seine Wirkungen durch Wechselwirkungen mit der DNA, Eingriff in die Folsäuremetabolisierung und Inhibierung der RNA sowie der Proteinsynthese ausübt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Infusion von 4 mg Pentamidindiisetionat pro kg Körpergewicht über 2 Stunden werden maximale Plasmaspiegel von etwa 0,5 µg/ml erreicht, nach intramuskulärer Injektion der gleichen Dosis beträgt die maximale Konzentration im Plasma etwa 0,2 µg/ml.

Zeitpunkt

i.v. Gabe (ng/ml)*

i.m. Gabe (ng/ml)*

20 min/15 min

277 ± 184

96,2 ± 94,1

40 min/30 min

330 ± 153

199 ± 59,0

1 Std.

404 ± 251

170 ± 51,2

2 Std.

484 ± 474

92,5 ± 25,1

4 Std.

33,7 ± 20,8

40,1 ± 7,1

8 Std.

19,3 ± 16,9

22,9 ± 8,0

12 Std.

9,6 ± 8,2

13,9 ± 5,5

24 Std.

2,9 ± 1,4

6,6 ± 3,5

*Angegeben ist der Mittelwert mit Standardabweichung.



Darüber hinaus wurden folgende pharmakokinetische Parameter ermittelt:

Parameter

i.v. Gabe*

i.m. Gabe*

Plasmaclearance (l/h)

248 ± 91

305 ± 81

Eliminationshalbwertszeit (h)

6,4 ± 1,3

9,4 ± 2,0

Scheinbares Verteilungs­volumen (l)

140 ± 93

924 ± 404

Scheinbares Verteilungs­volmen im Steady State (l)

821 ± 535

2724 ± 1066

Renale Elimination der
unveränderten Substanz in 24 Std. (%)

2,5

4,1

Renale Clearance (l/h)

6,2 ± 3,6

15,4 ± 14,9

*Angegeben ist der Mittelwert mit Standardabweichung.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In den verschiedenen toxikologischen Prüfungen wurden bei allen Spezies vor allem Toxizitätssymptome, die auf Hypotension und ZNS-Depression zurückzuführen waren, beobachtet. Die Hypotension war am ausgeprägtesten bei i.v. Bolusinjektion. Bei längerer Anwendungszeit tritt eine Adaptation ein. Die Symptome werden im Laufe der Verabreichung weniger stark und treten weniger häufig auf.

In Toxizitätsstudien an Hunden und Ratten wurden vor allem nephrotoxische Effekte beobachtet, wobei aber kein Einfluss auf morphologische Struktur und das Gewicht der Nieren nachgewiesen wurde.

Bei den Studien an Ratten gab es auch Hinweise, dass die Leber geschädigt wurde. Auch hierbei wurde die Morphologie der Leber nicht verändert; das Lebergewicht wurde, ebenso wie bei Hunden, erhöht. Nach 3 Wochen Erholungszeit waren die pathologischen biochemischen Leberwerte der Ratten wieder normal.

Die lokale Toleranz bei diesen beiden untersuchten Spezies war sehr schlecht. Beim Kaninchen hingegen ergaben sich bei intravenöser und bei intraarterieller Applikation keine Hinweise auf relevante Lokalreaktionen.

Die teratologische Prüfung an Kaninchen zeigte eine geringe toxische Wirkung auf den Fetus, die teilweise durch den maternaltoxischen Effekt erklärt werden konnte.

Untersuchungen zur Embryotoxizität an einer zweiten Tierspezies sowie Tierversuche zur Fertilität und zu möglichen Schäden bei der Anwendung während der Fetalperiode und der Laktation wurden nicht durchgeführt.

Es liegen keinerlei Erfahrungen beim Menschen über die Sicherheit einer Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

Pentamidindiisetionat kann prinzipiell mit der DNA interagieren. Die Substanz war jedoch in mehreren In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests unauffällig.

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Keine.

6.2 Inkompatibilitäten

Außer mit Wasser für Injektionszwecke, Glukose- und physiologischen Kochsalzlösungen (0,9 %) sollte Pentacarinat 300 mg mit keinen anderen Substanzen gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Lösung sofort verbraucht werden. Sofern die Lösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Aufbewahrungszeit und Aufbewahrungsbedingungen bis zum Gebrauch verantwortlich.

Die Aufbewahrungszeit sollte normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C betragen, wenn die Rekonstitution nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt ist.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 1, 5, 10, 20 und 100 Durchstechflaschen.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Um bei der Anwendung von Pentacarinat als Aerosol die Raumluftkontamination möglichst gering zu halten, sollten die entsprechenden Funktionsräume häufig und ausgiebig belüftet werden sowie die Inhalatorsysteme während der Inhalationspausen abgeschaltet werden.

Pentacarinat wird vor der Anwendung in ca. 5 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Zur intravenösen Infusion wird die erforderliche Dosis anschließend mit 50 200 ml Glukose- oder physiologischer Kochsalzlösung (0,9 %) gemischt. Andere Infusionslösungen sollten nicht verwendet werden.

Zur Inhalation kann die erforderliche Dosis vor Gabe in den Vernebler gegebenenfalls mit Wasser für Injektionszwecke weiter verdünnt werden.

7. Inhaber der Zulassung

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

65926 Frankfurt am Main

Postanschrift:

Postfach 80 08 60

65908 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 22 20 10*

Telefax: (01 80) 2 22 20 11*

E-Mail: medinfo.de@sanofi-aventis.com

8. Zulassungsnummer

16693.01.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

20.03.1989/10.06.2010

10. Stand der Information

August 2010

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig.

*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).

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