Pentacrom
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Pentacrom, 2 %, Augentropfen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Natriumcromoglicat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Augentropfen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Soweit zutreffend: Dieses Arzneimittel ist ein Antiallergikum
Allergisch bedingte, akute und chronische Konjunktivitis wie z. B. Heuschnupfen-Bindehautentzündung oder Frühlings-Katarrh (Kerato-) Konjunktivitis vernalis.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Kinder tropfen in der Regel 4mal täglich 1
Tropfen Pentacrom in jedes Auge ein.
Die Tagesdosis kann durch Erhöhung der
Applikationshäufigkeit auf 6mal täglich 1 Tropfen gesteigert und
auch auf 8mal täglich 1 Tropfen verdoppelt werden.
Die Dosierungsintervalle können aber auch nach
Erreichen der therapeutischen Wirkung verlängert werden, solange
die Symptomfreiheit aufrechterhalten
wird.
Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Gebrauch von Pentacrom erforderlich. Pentacrom ist nur zur Prophylaxe bzw. zur Dauertherapie geeignet. Daher soll die Behandlung nach Abklingen der Beschwerden solange fortgeführt werden, wie der Patient den Allergenen (Pollen, Hausstaub, Schimmelpilzsporen, Nahrungsmittelallergene) ausgesetzt ist. Der Therapieeffekt ist regelmäßig zu kontrollieren. Nach guter Stabilisierung der klinischen Symptomatik ist ein Versuch zur Reduktion der Dosis gerechtfertigt.
4.3 Gegenanzeigen
Pentacrom darf nicht bei Patienten mit bekannter Hypersensibilität gegenüber den Wirkstoff Natriumcromoglicat oder einen der sonstigen Bestandteile verabreicht werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Auch schon bei Verdacht auf eine allergische Reaktionslage gegen Pentacrom ist eine Reexposition unbedingt zu vermeiden.
Bei Entzündungen, auch bei allergischer Bindehautentzündung ist vom Augenarzt festzustellen, ob trotz der Beschwerden Kontaktlinsen getragen werden dürfen. Wenn das Tragen von Kontaktlinsen zulässig ist, ist folgendes zu beachten: Kontaktlinsen sind vor dem Eintropfen herauszunehmen und erst 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder einzusetzen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung von Pentacrom liegen bislang nicht vor. Dennoch sollte Pentacrom aus grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Eine Anwendung während der Stillzeit sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel beeinflusst unmittelbar nach der Anwendung für wenige Minuten die Sehleistung. Der Patient soll abwarten, bis die Beeinträchtigung des Sehvermögens durch Schleiersehen vorübergegangen ist, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt, ohne sicheren Halt arbeitet oder Maschinen bedient.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Selten treten Augenbrennen, Fremdkörpergefühl, Chemosis und Hyperämie auf.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antiallergika - Cromoglicinsäure
ATC-Code: S01GX01
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Inhalation von
Natriumcromoglicat in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes
in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert
mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15 – 20 Minuten. Nach pulmonaler
Aufnahme kommt es zu protrahierten Plasmaspiegeln ("Halbwertszeit"
ca. 60 – 90 Minuten).
Nach einer intranasalen Dosis von
Natriumcromoglicat werden weniger als 7 % systemisch resorbiert,
nach oraler Gabe im Gastrointestinaltrakt nur etwa 1 %.
Natriumcromoglicat ist wenig lipidlöslich und
darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Membranen, wie z.
B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durchdringen.
Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel
von Natriumcromoglicat im Blut ist für das Erreichen und
Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffekts nicht
erforderlich. Maßgebend für den therapeutischen Effekt von
Natriumcromoglicat ist ausschließlich die nach lokaler Applikation
am jeweiligen Erfolgsorgan (Bronchien, Nase, Auge,
Magen-Darm-Trakt) erreichte Konzentration.
Eine Metabolisierung von Natriumcromoglicat ist
bisher nicht nachgewiesen worden. Die Elimination erfolgt zu etwa
gleichen Teilen biliär und renal.
Tierexperimente und In-Vitro-Studien haben gezeigt, daß
Natriumcromoglicat in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die
Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung
von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es
sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits
präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler
chemotaktischer Faktor ECF, neutrophiler chemotaktischer Faktor
NCF) oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäure-haltigen
Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B.
Prostaglandine, Leukotriene).
Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei
durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei
der allergischen Rhinitis gesehen. Insbesondere mit Histamin wird
die allergische Sofort-Reaktion in Verbindung gebracht.
Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprägung der
verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen
Mediatoren ECF, NCF und LTB4 kommt es zu entzündlichen
Spät-Reaktionen.
Neben anderen postulierten Wirkungsmechanismen hat
Natriumcromoglicat auch calciumantagonistische Wirkungen.
Natriumcromoglicat blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten
Calciumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor
vermittelten Einstrom von Calcium in die Mastzelle und somit deren
Degranulation. Natriumcromoglicat wird hierbei spezifisch an ein
Natriumcromoglicat-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch
den IgE-Rezeptor kontrollierten Calcium-Kanals ist. Dieser
Wirkungsmechanismus trifft für alle Schleimhäute (Bronchien, Nase,
Auge, Darm) gleichermaßen zu.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute
Toxizität
Die Untersuchungen zur akuten Toxizität haben
keine besonderen Risiken bezüglich Pentacrom ergeben (s.a. Punkt 12
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel).
b) Chronische
Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an
Ratten mit s.c.-Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen
Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären
Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife
auf.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
In vitro- und in vivo-Untersuchungen zum
gentoxischen Potential von Cromoglicinsäure verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine
Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
d) Reproduktionstoxizität
Bisherige Erfahrungen mit Pentacrom am Menschen
gaben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Mißbildungen.
Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen
ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen
embryotoxischen Effekt von Pentacrom. Die Fertilität männlicher und
weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und
postnatale Entwicklung der Foeten blieben unbeeinflusst. In
Untersuchungen an Affen fand man, daß nach i.v. Applikation 0,08%
der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der
applizierten Dosis in der Milch.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Hypromellose, Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die
Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll
nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet
werden.
Haltbarkeit nach
Öffnung des Behältnisses
Pentacrom sind zur Einmalentnahme bestimmt. Reste
verwerfen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 C lagern. Ein-Dosis-Behältnisse im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Augentropfen in
Ein-Dosis-Behältnissen
10 x 0,5 ml (N1)
20 x 0,5 ml (N1)
50 x 0,5 ml (N2)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Penta Arzneimittel GmbH
Werksstrasse
3
92551 Stulln
Telefon: 0 9435 / 30 71 38
Telefax: 0 9435 / 30 71 39
Internet: www.penta-arzneimittel.de
E-Mail: info@penta-arzneimittel.de
8. Zulassungsnummer
24159.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
15.03.1993 / 29.06.2009
10. Stand der Information
08/2009
11 Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Stand: August 2009 Seite: 5 von 5