Pentamol
131313- -
FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FC Fachinformation
FD 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTEL
Pentamol®
FE Wirkstoff: Salbutamolsulfat
FF 2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ein Ein-Dosis-Behältnis Pentamol® mit 2,5 ml Lösung enthält 1,5 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 1,25 mg Salbutamol.
Für Hilfsstoffe siehe Abschnitt 6.1
FG 3 DARREICHUNGSFORM
Lösung für einen Vernebler
FH 4 KLINISCHE ANGABEN
FI 4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung von Erkrankungen mit reversibler Atemwegsobstruktion wie z. B. Asthma bronchiale oder chronisch obstruktive bronchiale Erkrankung (COPD) mit reversibler Komponente.
Verhütung von durch Anstrengung oder Allergenkontakt verursachten Asthmaanfällen.
Hinweis:
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Eine längerfristige Behandlung soll symptomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden Dauertherapie erfolgen.
Hinweis:
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Pentamol® ist nur angezeigt, wenn sich niedriger dosierte ß2-Sympathomimetika-haltige Arzneimittel zur Inhalation bei der Behandlung der Atemnot als nicht ausreichend erwiesen haben.
FJ 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Schulkinder folgende Dosierungsempfehlungen:
Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auftretender Atemnot wird eine Einzeldosis inhaliert. Sollte sich die Atemnot 5 - 10 Minuten nach Inhalation der ersten Einzeldosis nicht spürbar gebessert haben, kann eine weitere Einzeldosis genommen werden. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzeldosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
- Zur gezielten Vorbeugung bei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt wird eine Einzeldosis, wenn möglich etwa 10 - 15 Minuten vorher, inhaliert.
Falls eine längere Behandlung mit Pentamol® für notwendig befunden wird, beträgt die Dosierung eine Einzeldosis 3-4 mal pro Tag. Sie sollte von einer entzündungshemmenden Dauertherapie begleitet werden. Der Abstand der einzelnen Inhalationen soll mindestens 4 Stunden betragen.
Die Tagesgesamtdosis für Erwachsene und Kinder soll 7,5 mg Salbutamol nicht überschreiten. Eine höhere Dosierung lässt im Allgemeinen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen kann aber erhöht werden.
Dieses Arzneimittel ist ausschließlich zum Inhalieren mit einem elektrischen Verneblergerät bestimmt.
Die Lösung darf nicht zur Injektion oder Einnahme verwendet werden.
Ältere Personen: Siehe Erwachsene und Schulkinder.
Art und Dauer der Anwendung
Gemäß Bedienungsanleitung
inhalieren:
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/ R a u m f ü r A b b i l d u n g e n /
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und ist vom Arzt individuell zu entscheiden.
Hinweise:
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Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine
gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch
vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht
eines Erwachsenen und nach Vorschrift des Arztes
anwenden.
Übermäßiger Gebrauch von ß2-Sympathomimetika-Inhalaten, wie Salbutamol, kann gesundheitsschädigend sein (siehe Warnhinweis unter Dosierung).
FK 4.3 Gegenanzeigen
Pentamol® darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Salbutamol oder einen der Hilfsstoffe.
FL 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Pentamol® sollte nur bei strenger Indikationsstellung und mit Vorsicht angewendet werden bei:
- schweren Herzerkrankungen, insbesondere frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie und tachykarden Arrhythmien.
- Einnahme von Herzglykosiden
- schwerer und unbehandelter Hypertonie
- Aneurysmen
- Hyperthyreose
- schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus
- Phäochromozytom
Salbutamol sollte nicht als einzige Therapie bei Patienten mit persistierendem Asthma eingesetzt werden.
Ein ansteigender Bedarf von ß2-Sympathomimetika wie Pentamol® ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung.
Kommt es trotz Therapie zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, muss der Therapieplan durch den Arzt überdacht und ggf. durch eine Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie oder die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgesetzt werden. Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis kann gefährlich sein wegen der kardialen Nebenwirkungen, insbesondere in Verbindung mit Elektrolyt-Verschiebungen (Hypokaliämie) und muss deshalb vermieden werden.
Es ist wiederholt über ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen und Todesfälle bei der Behandlung des Asthma bronchiale mit ß-Sympathomimetika zur Inhalation berichtet worden, ohne dass die ursächlichen Zusammenhänge bisher hinreichend geklärt werden konnten.
Bei der Inhalation von Pentamol® in hohen Dosen kann der Blutzuckerspiegel ansteigen. Bei Diabetikern sollten engmaschige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.
Zur Beurteilung von Krankheitsverlauf und Therapieerfolg ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Dies erfolgt z.B. durch regelmäßige Messung der max. Atemstoßstärke mittels Peak-flow-Meter.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Salbutamol passiert die Plazentaschranke. Für den Menschen liegen über eine Anwendung während der Schwangerschaft unzureichende Erfahrungen vor.
Tachykardie und Hypoglykämie des Neugeborenen sind bei der Anwendung von Salbutamol als Tokolytikum beschrieben worden. Tierexperimentelle Studien haben bei der Ratte in sehr hoher Dosierung Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Pentamol® sollte in der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Monate, nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden. Das Gleiche gilt wegen der Wehen hemmenden Wirkung für die Anwendung am Ende der Schwangerschaft.
Da Salbutamol wahrscheinlich in die Muttermilch übergeht, wird die Anwendung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung empfohlen.
Es ist in einzelnen Fällen über die Auslösung von Glaukomanfällen bei Patienten mit Engwinkelglaukom berichtet worden, die mit einer Kombination von Salbutamol und Ipratropiumbromid bzw. Oxitropiumbromid behandelt wurden. Bei Vorliegen eines Engwinkelglaukoms sollte daher bei einer kombinierten Behandlung von Salbutamol mit Anticholinergika besonders darauf geachtet werden, dass das Inhalat nicht mit den Augen in Berührung kommt.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Pentamol® und ß-Rezeptorenblockern führt zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung, wobei die Gabe von ß-Rezeptoren-Blockern bei Patienten mit Asthma bronchiale das Risiko der Auslösung schwerer Bronchospasmen birgt.
Weiterhin kann die Blutzucker senkende Wirkung von Antidiabetika bei Behandlung mit Pentamol® vermindert werden. Hiermit ist jedoch im Allgemeinen erst bei höheren Dosen zu rechnen, wie sie bei systemischer Gabe (als Tabletten oder Injektion/Infusion) üblich sind.
Eine wechselseitige Wirkungsverstärkung und ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen sind möglich bei gleichzeitiger Gabe von Pentamol® und Methylxanthinen (wie z.B. Theophyllin) oder anderen Sympathomimetika.
Ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen ist möglich bei gleichzeitiger Gabe vonPentamol® und Digitalisglykosiden.
Bei der Anwendung halogenierter Anästhetika, wie z.B. Halothan, Methoxyfluran oder Enfluran, muss bei Patienten, die mit Pentamol® behandelt werden, mit einem erhöhten Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen und Blutdrucksenkung gerechnet werden (siehe Hinweise).
Hinweise:
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Wenn eine Narkose unter Verwendung von
halogenierten Anästhetika geplant ist, sollte darauf geachtet
werden, dass Salbutamol innerhalb von mindestens 6 Stunden vor
Narkosebeginn möglichst nicht mehr angewendet
wird.
Bei hochdosierter Therapie mit Pentamol® kann eine Hypokaliämie auftreten.
Diese kann bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, insbesondere Methylxanthinen (z.B. Theophyllin), Kortikoiden, Diuretika oder Digitalis-glykosiden, oder bei gleichzeitig bestehender Hypoxämie noch verstärkt werden. Eine Kontrolle der Blutsalze ist angezeigt, damit ggf. Kalium zugeführt werden kann.
FN 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Salbutamol passiert die Plazentaschranke.
Obwohl bisher keine teratogenen Wirkungen beim Menschen bekannt sind, sollte Salbutamol in der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels nur nach besonders kritischer Indikationsstellung angewandt werden.
Es ist unbekannt, ob Salbutamol unerwünschte Wirkungen auf das Neugeborene hat. Da Salbutamol in die Muttermilch übergeht, wird die Anwendung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung empfohlen.
FO 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen
von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen, insbesondere bei höherer Dosierung, kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie bei Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.
FP 4.8 Nebenwirkungen
Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind:
Tremor, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Palpitationen. Diese Nebenwirkungen können sich bei Fortführung der Behandlung im Verlaufe von 1 - 2 Wochen zurückbilden.
Generalisierte Störungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Schwitzen, Überempfindlichkeits-reaktionen (u.a. Juckreiz, Urticaria, Exanthem, Hypotonie, Angioödem)
Herz-Kreislaufsystem:
Palpitationen, Tachykardie, Arrhythmien (einschließlich atrialer Fibrillationen), Extrasystolen, Beeinflussung des Blutdrucks (Senkung oder Steigerung)
Stoffwechsel/Elektrolyte:
Hypokaliämie, Hyperglykämie, Anstieg des Blutspiegels von Insulin
Nervensystem/Psyche:
Nervosität,Tremor
Hyperaktivität, Schlafstörungen, Halluzinationen (insbesondere bei Kindern bis 12 Jahren)
Muskel- und Skelettsystem:
Myalgien, Muskelkrämpfe
Respirationstrakt:
Missempfindungen im Mund- Rachenbereich, Husten
paradoxe Bronchospasmen
FQ 4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
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Im Falle einer Überdosierung treten die
bereits benannten Nebenwirkungen sehr schnell und ggf. in
verstärktem Umfang in Erscheinung.
Typische Symptome sind:
Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien,
Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen und heftiger Tremor
insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper.
Gelegentlich sind nach exzessiven Salbutamol-Dosen psychotische
Reaktionen beobachtet worden.
Bei Überdosierung von Salbutamol kann es verstärkt
zu Verschiebungen von Kalium in den Intrazellularraum mit der
Folge einer Hypokaliämie sowie zu Hyperglykämie, Hyperlipidämie und
Hyperketonämie kommen.
b) Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
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Die Behandlung nach ß-sympathomimetischer
Überdosierung erfolgt hauptsächlich symptomatisch. Nachfolgend
sind eine Reihe zu empfehlender Maßnahmen
angeführt:
- Für den Fall, dass große Mengen des Arzneimittels geschluckt wurden, sollte eine Magenspülung erwogen werden. Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des ß-Sympathomimetikums günstig beeinflussen.
- Die kardialen Symptome können mit einem kardioselektiven ß-Rezeptorenblocker behandelt werden, hierbei ist jedoch ein erhöhtes Risiko für die Auslösung einer Bronchospastik bei Patienten mit Asthma bronchiale zu beachten.
- Zur kardialen Überwachung ist EKG-Monitoring angezeigt.
- Im Falle von ausgeprägteren Blutdrucksenkungen ist eine Volumensubstitution (z.B. Plasmaersatzmittel) zu empfehlen.
Es muss mit der Entwicklung einer Hypokaliämie gerechnet werden, so dass entsprechende Kontrollen des Elektrolythaushaltes und ggf. Substitutionen zu empfehlen sind. Zu beachten ist dabei auch eine eventuell vorausgehende Behandlung mit anderen Pharmaka, die eine Hypokaliämie verursachen können.
FR 5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
FS 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Broncholytikum/Antiasthmatikum/ß2-Sympathomimetikum
ATC-Code: R 03A C02.
Salbutamol ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum. Es ist ein überwiegend selektiver ß2-Adrenozeptor-Agonist, der sowohl die glatte als auch die quergestreifte Muskulatur beeinflusst. Die muskulären Wirkungen bestehen u. a. in Relaxation der Bronchial- und Gefäßmuskulatur, des Uterus sowie Tremor der Skelettmuskulatur. Die Relaxation der glatten Muskulatur ist dosisabhängig und soll über Effekte auf das Adenylatcyclase-cAMP-System in der Weise ausgelöst werden, dass sich das Pharmakon über den ß-adrenergen Rezeptor an die Zellmembran bindet und hierdurch eine Umwandlung von AMP in cAMP und, vermittelt über Guanosin-bindendes Nukleotid-Protein, eine Aktivierung der Proteinkinase-A bewirkt. Dies wiederum hat eine Vermehrung des Anteils an gebundenem intrazellulärem Calcium durch erhöhte Proteinphosphorylierung zur Folge, so dass das intrazellulär ionisierte Calcium nur vermindert verfügbar ist. Dies inhibiert die Aktin-Mysosin-Bindung, so dass ein verminderter Spannungszustand der kontraktilen Elemente zu einer muskulären Relaxation führt.
ß2-Agonisten, wie Salbutamol, haben außerdem einen antiallergischen Effekt über eine Hemmung der Freisetzung bronchokonstriktorischer Mediatoren aus Mastzellen wie Histamin, neutrophile chemotactive factor (NCF) und Prostaglandin D2 (PGD-2). Diese Effekte sind sowohl durch In-vitro-Studien mit humanen Mastzellen als auch durch In-vivo-Untersuchungen mit Mediatorbestimmungen in Antigen-Provokations-Tests nachgewiesen worden. Ebenso wie bei der ß-Adrenozeptor-Wirkung auf die Bronchialmuskulatur wird es bei der Regulierung der Mastzell-Funktion als wahrscheinlich angesehen, dass das cAMP-System als second messenger in Erscheinung tritt.
Als weitere Wirkung auf das Bronchialsystem konnte eine Steigerung der mukoziliären Clearance nachgewiesen werden, wobei Wirkungsmechanismus und klinische Relevanz noch nicht eindeutig geklärt sind.
Eine Stimulation von ß2-Rezeptoren der Gefäßwände durch Salbutamol führt zu einer Vasodilatation vor allem in der Peripherie und infolgedessen zur reflektorischen Steigerung der Herzfrequenz, das Herzschlagvolumen wird hingegen nur wenig beeinflusst. Die Chronotropie von Salbutamol ist erheblich geringer im Vergleich zu ß1-Rezeptor stimulierenden Substanzen, wie etwa Isoprenalin. Verschiedene Untersuchungen haben nach Vernebler-Inhalations- sowie parenteraler Anwendung von Salbutamol eine Senkung des diastolischen Blutdrucks gezeigt, während hinsichtlich des systolischen Blutdrucks uneinheitlich Anstiege bzw. Senkungen beobachtet wurden.
Darüber hinaus sind weitgefächerte metabolische Wirkungen von Salbutamol durch eine Erregung von ß2-Rezeptoren nachgewiesen worden. Hierzu zählen Anstiege der Blutkonzentrationen von freien Fettsäuren, Glycerol, Insulin, Laktat und Glukose sowie ein Absinken der Kaliumionenkonzentration. Der hypokaliämische Effekt ist nicht direkt mit dem Anstieg des Insulinspiegels korreliert und soll Folge einer direkten ß2-Rezeptorstimulation sein, deren Wirkung über eine Membran gebundene Na+-K+-ATPase vermittelt werden soll.
Nach Inhalation von Salbutamol tritt die bronchodilatorische Wirkung nach 5 - 15 Minuten ein, was auf eine lokale Wirkung hindeutet, während zum Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration ein vergleichsweise geringer therapeutischer Effekt festzustellen ist. Eine maximale Verbesserung der Lungenfunktion wurde in verschiedenen Untersuchungen 1 - 2 Stunden nach der Inhalation gemessen, die Wirkungsdauer wurde mit 3 - 4 Stunden festgestellt.
Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu einem Alter von 20 Monaten kann die Wirkung von Salbutamol verringert sein oder fehlen.
Untersuchungen hinsichtlich der Möglichkeit
eines Wirksamkeitsverlustes (Tachyphylaxie) bei Langzeitanwendung
von Salbutamol kamen zu keinem übereinstimmenden
Ergebnis.
Im Falle eines Wirksamkeitsverlustes bei
längerfristiger Anwendung kann die kombinierte Anwendung mit
Glukokorticoiden die verminderte Ansprechbarkeit der
ß2-Rezeptoren wieder erhöhen.
FS 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Metabolisierung von Salbutamol verlaufen in Lunge und Gastrointestinaltrakt unterschiedlich.
Nach der Inhalation gelangen etwa ... % des
Wirkstoffes in die tieferen Bronchialwege, während sich der Rest
im Mund und oberen Abschnitt des Atemtraktes absetzt und sukzessive
verschluckt wird. In verschiedenen Untersuchungen wurde nach
inhalativer Anwendung von Salbutamol ein im Vergleich zur peroralen
Applikation ähnlicher, jedoch zeitlich verzögerter
Plasmaspiegelverlauf sowie ein ähnliches Konzentrations-Verhältnis
von Salbutamol zu seinen Metaboliten gefunden. Der maximale
Plasmaspiegel wird demzufolge nach 3 - 5 Stunden erreicht, und das
Verhältnis von freiem Wirkstoff zu Metaboliten beträgt etwa 1:4,
womit es als sehr wahrscheinlich anzusehen ist, daß die gemessenen
Plasmakonzentrationen dem nach Verschlucken resorbierten
Wirkstoffanteil entsprechen. Nach Inhalation von Salbutamol mit
Hilfe eines Verneblers in drei Dosisstufen von 1,5 mg, 3 mg und
7,5 mg wurden mittlere maximale Plasmaspiegel von jeweils 0,2
ng/ml, 1,1 ng/ml und 2,5 ng/ml gemessen.
Der Wirkungseintritt sowie der maximale
therapeutische Effekt erscheinen nach inhalativer Anwendung im
Vergleich zur peroralen Gabe erheblich rascher (Wirkungseintritt
5 - 15 Minuten nach der Inhalation), dabei zeigt der Plasmaspiegel
keine Korrelation mit der pharmakodynamischen
Zeitwirkungskurve.
Salbutamol wird nach oraler Verabreichung gut (zu ca. 85 %) resorbiert, zwischen 58 und 78 % der Substanz werden innerhalb von 24 Stunden und 65 - 84 % innerhalb von 72 Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Die Substanz wird zu einem erheblichen Teil präsystemisch in der Darmwand sowie der Leber metabolisiert. Im Gegensatz z.B. zu Isoprenalin ist Salbutamol kein Substrat für die Catechol-O-Methyltransferase und Monoamin-Oxidase. Die Metabolisierung erfolgt hingegen im Wesentlichen über eine Sulfat-Konjugation, als Hauptmetabolit wurde ein 4'-O-Sulfatester identifiziert, der wahrscheinlich in der Darmmukosa gebildet wird und pharmakologisch inaktiv ist.
Nach Verabreichung von Salbutamol-Tabletten bei Erwachsenen konnte Salbutamol bereits nach 30 Minuten im Serum nachgewiesen werden, die maximale Plasmakonzentration wurde nach 2 - 3 Stunden festgestellt. Dabei betrug die Ratio von freiem Salbutamol zu Metabolit 1 : 5. Es wurde über maximale Plasmakonzentrationen nach einer oralen Einzeldosis von 4 mg Salbutamol von 10 - 16,9 ng/ml berichtet, die Plasmahalbwertszeit wurde zwischen 2,7 und 5 Stunden bestimmt.
Die Proteinbindung beträgt etwa 10 %, das spezifische scheinbare Verteilungsvolumen 3,4 + 0,6 l/kg. In einer späteren Studie wurde ein mittleres scheinbares Verteilungsvolumen von 156 l ermittelt. Dieses hohe Verteilungsvolumen ist durch eine extensive Verteilung in die Gewebe zu erklären, die durch tierexperimentelle Untersuchungen erhärtet wurde.
Die totale Plasmaclearance nach i.v. Infusion wurde mit 6,6 - 7,7 ml/min/kg bestimmt. Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil über die Nieren, wobei das Verhältnis von freiem Salbutamol zu Metaboliten von der Art der Anwendung abhängig ist. Nach oraler Gabe finden sich dabei vorwiegend die metabolisierte (55 % als Sulfatester), nach i.v. Gabe die nicht-metabolisierte Form. Nach einer Pulver-Inhalation im empfohlenen Dosisbereich folgt das Exkretionsmuster dem nach oraler Gabe, während nach Inhalation höherer Dosen die Ausscheidung eines relativ höheren Anteils der unveränderten Substanz eine größere pulmonale Resorption widerspiegelt.
Die Plazentagängigkeit von Salbutamol wurde in vitro ebenso wie in vivo nachgewiesen.
FT 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf ein gentoxisches Potential von Salbutamol. Unter Langzeitgabe von sehr hohen Dosen von Salbutamol an Ratten kommt es, wie auch bei anderen Beta-Sympathomimetika, zur Ausbildung von gutartigen Leiomyomen des Mesovariums. Nach vorherrschender Meinung ist eine Übertragbarkeit auf den Menschen jedoch nicht gegeben.
Reproduktionstoxikologische Studien an drei
Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen) haben keine Hinweise auf ein
teratogenes Potential von Salbutamol ergeben. Embryo- bzw.
fetotoxische Effekte (verringertes Geburtsgewicht, gesteigerte
Mortalitätsrate) wurden bei der Ratte nach oraler Gabe von 50
mg/kg/Tag beobachtet. Fertilitätsstörungen bei männlichen und
weiblichen Ratten traten bis zu einer Dosis von 50 mg/kg/Tag nicht
auf.
FU 6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
FV 6.1 Hilfsstoffe
Natriumchlorid, Schwefelsäure, Wasser
FW 6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
FY 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C aufbewahren.
Vor Licht schützen.
F1 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
50 Ein-Dosis-Behältnisse zu je 2,5 ml Lösung für einen Vernebler
F3 PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Penta Arzneimittel GmbH
Werksstrasse 3
92551 Stulln
Tel.: 09435 / 30 71 38
Fax: 09435 / 30 71 39
E-Mail: info@penta-arzneimittel.de
Internet: www.penta-arzneimittel.de
Hersteller:
Pharma Stulln GmbH
92551 Stulln
Tel.: 09435 / 3008 - 0
Fax: 09435 / 3008 - 99
E-Mail: info@pharmastulln.de
Internet: www.phamastulln.de
F4 ZULASSUNGSNUMMER
17375.00.00
F5 DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
08.07.1996 / 06.10.2004
F6 STAND DER INFORMATION
Oktober 2009
F7 VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
1313131313.../