Pentasa Suppositorien
Ferring GmbH Penta-Ferring Suppositorien Zul.-Nr. 26590.00.01
Änderungsanzeige gem. § 29 AMG 17.06.2008
FACHINFORMATION
Bezeichnung des Arzneimittels
Pentasa® Suppositorien
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Zäpfchen enthält 1 g Mesalazin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
Darreichungsform
Zäpfchen
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Behandlung der Colitis ulcerosa, die auf das Rektum beschränkt ist.
Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, gilt für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen über 12 Jahren: Täglich 1 Zäpfchen in den Darm einführen.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Pentasa® Suppositorien sind für die Langzeitbehandlung geeignet.
Vor der Anwendung von Pentasa® Suppositorien empfiehlt es sich, den Darm zu entleeren.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Mesalazin, andere Bestandteile des Arzneimittels oder Salicylate.
schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion geboten. Es wird empfohlen, das Arzneimittel bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht anzuwenden. Die Nierenfunktion sollte besonders während der Initialphase regelmäßig überwacht werden (z.B. Serum Kreatinin). Bei Patienten, die während der Therapie eine Nierenfunktionsstörung entwickeln, sollte an eine Mesalazin-induzierte Nephrotoxizität gedacht werden.
Pentasa® Suppositorien sollten Kindern unter 12 Jahren nicht gegeben werden, da für eine Anwendung in dieser Altersgruppe wenig Erfahrung vorliegt.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfasalazin sollte die Behandlung mit Pentasa® Suppositorien nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit anderen als nephrotoxisch bekannten Stoffen wie NSAR´s und Azathioprin kann das Risiko renaler Nebenwirkungen erhöhen.
Mesalazin-induzierte kardiale Überempfindlichkeitsreaktionen (Myo- und Perikarditis) wurden selten beschrieben. Schwere Blutdyskrasien sind im Zusammenhang mit Mesalazin sehr selten beschrieben worden. Bei Patienten, die Azathioprin und 6-Mercaptopurin erhalten, kann die begleitende Behandlung von Mesalazin das Risiko von Blutdyskrasien erhöhen. Bei Verdacht auf diese Nebenwirkungen oder deren Auftreten muss die Behandlung unterbrochen werden.
Anwendung während Schwangerschaft und
Stillzeit
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit dürfen Pentasa® Suppositorien nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
Schwangerschaft:
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Verwendung von Pentasa® bei Schwangeren vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf nachteilige Auswirkungen von Mesalazin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen.
Mesalazin passiert die Plazentaschranke, die begrenzt vorhandenen Daten über die Anwendung bei Schwangeren erlauben jedoch keinen Schluss auf mögliche Nebenwirkungen. In Tierstudien wurde keine teratogene Wirkung beobachtet.
Bei Neugeborenen, deren Mütter mit Pentasa® behandelt wurden, sind Veränderungen des Blutbildes (Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie) beobachtet worden.
Stillzeit:
Mesalazin tritt in die Muttermilch über. Die Konzentration ist geringer als im mütterlichen Blut, wohingegen der Metabolit Acetyl-Mesalazin in ähnlichen oder höheren Konzentrationen vorliegt.
Es sind nur wenige Daten zur oralen Anwendung während der Stillzeit verfügbar. Es wurden keine kontrollierten Studien mit Pentasa® während der Stillzeit durchgeführt. Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Diarrhoe beim Säugling können nicht ausgeschlossen werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und
das Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Die häufigsten in klinischen Studien auftretenden Nebenwirkungen
sind Diarrhoe (3 %), Nausea (3 %), Abdominalschmerz (3 %),
Kopfschmerzen (3 %), Erbrechen (1 %) und Hautausschlag (1
%).
Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen und Arzneimittelfieber auftreten.
Es können lokale Reaktionen wie Pruritus, Beschwerden im Rektalbereich und Stuhldrang auftreten.
Nebenwirkungsfrequenz, basierend auf klinischen Studien und Erfahrungen nach der Markteinführung:
Häufig (> 1% und < 10%) |
Störungen des zentralen Nervensystems: Gastrointestinale Störungen: Störungen der Haut und des subkutanen Gewebes: |
Kopfschmerzen, Schwindel Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Nausea, Erbrechen Ausschlag incl. Urtikaria, Exanthem |
Selten (> 0,01% und < 0,1%) |
Kardiale Störungen: Gastrointestinale Störungen: |
Myo*- und Perikarditis* Erhöhte Amylasewerte, Pankreatitis* |
Sehr selten: (< 0,01%) |
Störungen des Blutes und des lymphatischen Systems: Störungen des Nervensystems: Störungen der Lunge, des Thorax und des Mediastinums: Hepato-biliäre Störungen: Störungen der Haut und des subkutanen Gewebes: Störungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen: Störungen der Niere und des Harntraktes: |
Eosinophilie (als Teil einer allergischen Reaktion), Anämie, aplastische Anämie, Leukopenie (incl. Granulozytopenie), Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie Periphere Neuropathie Allergische Lungenreaktionen (inkl. Dyspnoe, Alveolitis, pulmonare Eosinophilie, pulmonare Infiltration, Pneumonitis) Erhöhte Leberenzym- und Bilirubinwerte, Hepatotoxizität (inkl. Hepatitis*, Zirrhose, Leberfunktionsstörung) Reversible Alopezie Myalgie, Arthralgie Einzelfälle Lupus-erythematodes-ähnlicher Reaktionen Abnorme Nierenfunktion (inkl. interstitielle Nephritis*, nephrotisches Syndrom), Verfärbung des Urins |
(*) Der Mechanismus von Mesalazin-induzierter Myo- und Perikarditis, Pankreatitis, Nephritis und Hepatitis ist unbekannt, könnte aber allergischen Ursprungs sein.
Es ist wichtig anzumerken, dass einige dieser Nebenwirkungen auch auf die Darmerkrankung selbst zurückgeführt werden können.
4.9 Überdosierung
Tierstudien:
Orale Einzelgaben von Mesalazin bis 5 g/kg in Schweinen und intravenöse Mesalazin-Einzelgaben von 920 mg/kg in Ratten waren nicht tödlich.
Anwendung am Menschen:
Es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt.
Maßnahmen bei Überdosierung:
Symptomatische Behandlung im Krankenhaus. Engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische
Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Intestinale Antiphlogistika
ATC-Code: A07 EC 02
Mesalazin ist der wirksame Bestandteil von Sulfasalazin, das schon lange Zeit für die Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn verwendet wird. Klinische Untersuchungen zeigen, dass die therapeutische Wirksamkeit von Mesalazin, sowohl oral als auch rektal angewendet, eher auf einen lokalen Effekt an der entzündeten Darmwand als auf einen systemischen Effekt zurückzuführen ist.
Bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kommt es zu verstärkter Leukozytenmigration, abnormaler Cytokinproduktion, vermehrter Produktion von Arachidonsäuremetaboliten, speziell Leukotrien B4, und vermehrtem Auftreten freier Radikale im entzündeten Darmbindegewebe. Die pharmakologische in-vitro- und in-vivo-Wirksamkeit von Mesalazin besteht in einer Hemmung der Leukozyten Chemotaxis, Verminderung der Cytokin- und Leukotrien-Produktion und Abfangen der freien Radikale. Dagegen ist der Wirkmechanismus von Mesalazin noch nicht bekannt.
Pharmakokinetische
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften des Wirkstoffs:
Die therapeutische Wirksamkeit von Mesalazin ist höchstwahrscheinlich auf den lokalen Kontakt des Wirkstoffs mit dem erkrankten Bereich der Intestinalmucosa zurückzuführen.
Metabolismus:
Mesalazin wird sowohl präsystemisch durch die Intestinalmucosa als auch systemspezifisch in der Leber zu N-Acetyl-Mesalazin (Acetyl-Mesalazin) metabolisiert. Die Acetylierung erfolgt teilweise durch Bakterien im Kolon. Die Acetylierung scheint vom Acetylierungs-Phänotyp des Patienten unabhängig zu sein.
Acetyl-Mesalazin gilt sowohl klinisch als auch toxikologisch als inaktiv.
Resorption:
30 - 50 % der oralen Dosis werden hauptsächlich im Dünndarm resorbiert. Mesalazin ist im Plasma bereits 15 min nach Einnahme nachweisbar .
Maximale Plasmakonzentrationen werden 1-4 Stunden nach Einnahme erreicht. Nach einer schrittweisen Abnahme ist Mesalazin 12 Stunden nach Verabreichung nicht mehr im Blut nachweisbar. Die Plasmakonzentrationskurve für Acetyl-Mesalazin verläuft ähnlich, die Konzentration ist jedoch höher und die Elimination langsamer.
Das Verhältnis von Acetyl-Mesalazin zu Mesalazin im Plasma beträgt nach oraler Gabe einer Tagesdosis von 3 x 500 mg 3,5 bzw. nach 3 x 2 g 1,3 was auf eine dosisabhängige Acetylierung zurückgeführt werden kann, die einem Sättigungsmechanismus unterliegt.
Die durchschnittlichen Steady-State-Plasmakonzentrationen von Mesalazin betragen für eine Dosierung von 1,5 g/Tag 2 µmol/l, für 4 g/Tag 8 µmol/l und für 6 g/Tag etwa 12 µmol/l. Für Acetyl-Mesalazin liegen die entsprechenden Konzentrationen bei 6 µmol/l, 13 µmol/l bzw. 16 µmol/l.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst bei oraler Gabe den Transport und die Freisetzung von Mesalazin nicht, reduziert jedoch die systemische Resorption.
Distribution:
Mesalazin und Acetyl-Mesalazin durchdringen die Blut-Hirn-Schranke nicht. Die Proteinbindung von Mesalazin beträgt ca. 50%, von Acetyl-Mesalazin ca. 80%.
Elimination:
Die Plasmahalbwertzeit von reinem Mesalazin nach i.v. Injektion beträgt etwa 40 Minuten, für Acetyl-Mesalazin etwa 70 Minuten. Aufgrund der kontinuierlichen Freisetzung von Mesalazin im gesamten Gastrointestinaltrakt ist die Eliminationshalbwertszeit nach oraler Aufnahme nicht bestimmbar. Der Steady-State ist jedoch bei oraler Gabe nach einem Behandlungszeitraum von 5 Tagen erreicht.
Beide Substanzen werden im Urin, hier hauptsächlich Acetyl-Mesalazin, und mit den Fäzes ausgeschieden.
Patienten-Charakteristika:
Die Freisetzung von Mesalazin an der Darmschleimhaut nach oraler Gabe wird durch pathophysiologische Veränderungen wie Diarrhoe und erhöhte Azidität im Darm nur leicht beeinflusst. Bei Patienten mit beeinträchtigter Leber- und Nierenfunktion kann die daraus resultierende verminderte Eliminationsrate ein erhöhtes Risiko von nephrotoxischen Nebenwirkungen bedingen.
Präklinische Daten zur
Sicherheit
Eine definierte Nephrotoxizität sowie mögliche gastrointestinale Toxizität wurde bei allen untersuchten Spezies gezeigt. Nachgewiesen wurde die Nephrotoxizität bei Dosierungen, die um den Faktor 5 bis 10 höher lagen als beim Menschen.
Im Tierversuch wurde keine signifikante Toxizität im Gastrointestinaltrakt, in der Leber oder im hemopoietischen System beobachtet.
In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen haben keine mutagene Wirkung gezeigt. An Ratten durchgeführte Untersuchungen zum tumorigenen Potential zeigten keinen substanzabhängigen Anstieg der Tumorhäufigkeit.
6. Pharmazeutische Angaben
Hilfsstoffe
Povidon K30, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Dauer der
Haltbarkeit
3 Jahre
Besondere
Lagerungshinweise
Keine.
Art und Inhalt des
Behältnisses
OP mit 10 Zäpfchen [N1]
OP mit 30 Zäpfchen [N2]
OP mit 90 Zäpfchen [N3]
6.6 Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise
Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
FERRING GmbH
Wittland 11
24109 Kiel
Mitvertrieb
FERRING Arzneimittel GmbH
Fabrikstraße 7
24103 Kiel
Tel.: (0431) 5852-0
Fax.: (0431) 5852-74
Zulassungsnummer
26590.00.01
Datum der Zulassung/Verlängerung der
Zulassung
07.01.1993 / 06.02.2008
Stand der
Information
Juni 2008
11.
Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an folgende e-mail Adresse: info-service@ferring.de
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