Pentatop 100 Mg Kapseln
Pentatop 100 mg Kapseln, Hartkapseln
Zul.-Nr. 16041.00.02 Seite 2 von 10
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
PENTATOP® 100 mg Kapseln, Hartkapseln
Zur Anwendung bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Hartkapsel PENTATOP® 100 mg Kapseln enthält
als Wirkstoff 100 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Hartkapseln
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Nahrungsmittelallergien, bei denen eine Allergenkarenz nicht möglich ist.
Hinweis:
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PENTATOP® 100 mg Kapseln ist nicht zur Behandlung akuter Anfälle geeignet.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Erwachsene und Jugendliche:
Jeweils 2 Hartkapseln PENTATOP® 100 mg Kapseln (entsprechend 200 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)) viermal täglich vor den Mahlzeiten. Für alle Indikationen kann die Dosis ab dem Alter von 15 Jahren auf maximal 2000 mg Wirkstoff pro Tag erhöht werden.
Kinder im Alter von 2 – 14 Jahren:
1 Hartkapsel PENTATOP® 100 mg Kapseln (entsprechend 100 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)) viermal täglich vor den Mahlzeiten. Die Dosis kann auf maximal 200 mg viermal täglich erhöht werden. Eine Tagesdosis von 40 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)/kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
Säuglinge und Kleinkinder zwischen zwei Monaten und zwei Jahren:
20–40 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)/kg Körpergewicht täglich in vier gleich großen Einzeldosen. Hierbei muss der Inhalt einer Kapsel (100 mg Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)) gegebenenfalls auf mehrere Gaben verteilt werden.
Nach Erreichen der therapeutischen Wirkung kann die Dosis schrittweise auf das zur Aufrechterhaltung der Symptomfreiheit erforderliche Minimum reduziert werden.
Ein "Einschleichen" in die Therapie über eine Woche - mit Steigerung der Dosierung um 1/4 der Enddosis alle zwei Tage - hat sich in einigen Fällen als sinnvoll erwiesen.
Art und Dauer der Anwendung
PENTATOP® 100 mg Kapseln15 - 30 Minuten vor den Mahlzeiten einnehmen.
Kapseln entweder unzerkaut mit etwas Wasser schlucken oder – bei Nahrungsmittelallergien besonders zu empfehlen – Kapselinhalt in 2 – 3 Eßlöffel heißem Wasser gelöst einnehmen.
Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) muss regelmäßig und jeweils vor dem Allergenkontakt appliziert werden. Bei der Einnahme in gelöster Form empfiehlt sich beim Vorliegen einer Nahrungsmittelallergie ein mehrmaliges Spülen im Mund, da auf diese Weise bereits eine lokale Wirkung an der Mundschleimhaut erreicht werden kann.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
PENTATOP® 100 mg Kapselndarf nicht verabreicht werden bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Natriumcromoglicat (PH.Eur.)oder einem der sonstigen Bestandteile(siehe 6.1 Hilfsstoffe).
Der Einsatz von PENTATOP® 100 mg Kapselnkann bei Säuglingen in den ersten beiden Lebensmonaten (bei Frühgeborenen entsprechend länger) zur Zeit noch nicht empfohlen werden.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Da ein vollständiger Schutz gegen die Symptome einer Nahrungsmittelallergie auch unter PENTATOP® 100 mg Kapseln häufig nicht erreicht wird, sollte die Allergenkarenz an erster Stelle der Therapie stehen.
Patienten, bei denen es bereits in der Vergangenheit nach Genuss von Nahrungsmitteln zu einem anaphylaktischen Schock gekommen ist, sollten auch während der Behandlung mit Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) unbedingt auf den Verzehr der betreffenden Nahrungsmittel verzichten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bisher nicht bekannt.
4.6 Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende
Wirkung von PENTATOP® 100 mg Kapseln liegen sowohl aus
Tierstudien (siehe 13.2) als auch aus den bisherigen Erfahrungen am
Menschen nicht vor.
Dennoch sollte PENTATOP® 100 mg Kapseln aus grundsätzlichen
Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger
Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (siehe 5.2). Daher sollte PENTATOP® 100 mg Kapseln während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)
Selten (≥1/10.000 bis <1/1000)
Sehr selten (<1/10.000)
Generalisierte Störungen/Immunsystem:
Überempfindlichkeistreaktionen (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Angioödem)
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmus und Larynyödem
Muskel- und Skelettsystem: Gelenkschmerzen.
4.9 Überdosierung
Symptome nach Überdosierungen von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) sind nicht bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Bischromon, prophylaktisch wirksames Antiallergikum; Mastzellstabilisator.
ATC-Code: A07EB01
Tierexperimente und In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutrophiler chemotaktischer Faktor (NCF)), oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäure-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglandine, Leukotriene).
Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Die allergische Sofortreaktion wird insbesondere mit Histamin in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind an der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4, kommt es zu entzündlichen Spätreaktionen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermittelten Mechanismen wie z. B. Anstrengungsasthma und SO2-induziertem Asthma bronchiale.
Neben anderen postulierten Wirkmechanismen hat Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) auch kalziumantagonistische Wirkungen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird hierbei spezifisch an ein Cromoglicinsäure-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.
Dieser Wirkmechanismus trifft für alle Schleimhäute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleichermaßen zu.
Nach oraler Applikation unterbleibt die Permeabilitätssteigerung der Darmmukosa, die für den verstärkten Durchtritt von Allergenen, spezifischen Immunkomplexen und Mediatoren erforderlich ist.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation werden bis zu 2 % des Wirkstoffs resorbiert und in unmetabolisierter Form mit einer biologischen Halbwertszeit von etwa 80 Minuten zu gleichen Teilen renal und biliär eliminiert.
Eine Kumulation des Wirkstoffs in Geweben und Organen findet auch bei Langzeitanwendung nicht statt. Biologische Membranen, wie Blut-Liquor- und Blut-Milch-Schranke sind für Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)weitgehend undurchlässig.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxizität:
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.-Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife auf.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In vitro- und in vivo-Untersuchungen zum gentoxischen Potential von Cromoglycinsäure verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
c) Reproduktionstoxizität
Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von PENTATOP® 100 mg Kapseln. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Föten blieben unbeeinflusst.
In Untersuchungen an Affen fand man, dass nach i.v. Applikation 0,08 % der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der applizierten Dosis in der Milch ausgeschieden wurde.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Sonstige Bestandteile
Gelatine (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Farbstoff Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Trocken lagern. Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungsgrößen: Packungen mit 30 und 100 Hartkapseln.
6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Pentatop Pharma GmbH
Brunnleitenstr. 3
82284 Grafrath b. München
8. Zulassungsnummer
16041.00.02
9. Datum der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung
16.5.1990/ 19.01.2007
10. Stand der Information
09/2009
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig