Periochip 2,5 Mg Insert Für Parodontaltaschen
Fachinformation
PerioChip'
2,5 mg Insert für Parodontaltaschen
Inserts für Parodontaltaschen erlaubt die Einlage in die 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Tasche mit nur geringem Missempfinden für den Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Patienten.
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
PerioChip 2,5 mg
Insert für Parodontaltaschen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jedes Insert für Parodontaltaschen enthält
2,5 mg Chlorhexidinbis(D-gluconat).
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Insert für Parodontaltaschen.
Orange-braunes Insert für Parodontaltaschen in Fingernagel form.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
In Verbindung mit Zahnsteinentfernung und Wurzelbehandlung wird PerioChip zur unterstützenden bakteriostatischen Behandlung von mäßigen bis schweren chronischen parodontalen Erkrankungen mit Taschenbildung bei Erwachsenen angewendet. PerioChip kann als Teil eines parodontalen Behandlungsprogramms eingesetzt werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung
Erwachsene einschließlich ältere Patienten
Nach mechanischer Wundreinigung wird je ein PerioChip in jede zu behandelnde Parodontaltasche eingelegt. Eine erneute Behandlung mit PerioChip nach mechanischer Plaqueentfernung in 3-monatigen Intervallen kann zusätzlich nützlich sein, wenn die Taschentiefe größer oder gleich 5 mm geblieben ist.
Der PerioChip wird innerhalb eines Zeitraumes von ungefähr 7 Tagen in der Parodontaltasche biologisch abgebaut, und es ist nicht notwendig, zur Entfernung des Inserts für Parodontaltaschen in die Zahnklinik zurückzugehen. Die Patienten sollten angewiesen werden, mit den normalen mundhygienischen Maßnahmen fortzufahren. Es sind keine Beschränkungen der Essgewohnheiten notwendig.
Kinder und Heranwachsende Der PerioChip ist für Kinder und Heranwachsende nicht geeignet, da in dieser Altersgruppe keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Parodontaltasche ist zu isolieren und zu trocknen. Nach Öffnen eines Aluminiumblisters, der einen PerioChip enthält, das Insert für Parodontaltaschen mit einer Pinzette aufnehmen, und zwar so, dass das runde Ende von der Pinzette wegzeigt. Das Insert für Parodontaltaschen rasch in die tiefste Stelle der Tasche einlegen und loslassen. Das Insert für Parodontaltaschen kann mit den Spitzen der Pinzette oder einem flachen Plastikinstrument weiter in Position gebracht werden. Die Einlage des PerioChip in die Parodontaltasche geht schnell. Die Beschaffenheit des
4.3 Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Produkt oder einem von dessen Bestandteilen, insbesondere bei Patienten mit möglicherweise auf Chlorhexidin zurückzuführenden allergischen Reaktionen in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
PerioChip enthält Chlorhexidin. Chlorhexidin kann Überempfindlichkeit verursachen, einschließlich generalisierter allergischer Reaktionen und anaphylaktischem Schock. Die Prävalenz von Chlorhexidin-Überempfindlichkeit ist nicht bekannt, die verfügbare Literatur deutet jedoch darauf hin, dass derartige Fälle äußerst selten auftreten. PerioChip sollte nicht angewendet werden bei Patienten, in deren Anamnese allergische Reaktionen mit potenziellem Bezug zu einem Chlorhexidin-haltigen Wirkstoff vorliegen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8). Es liegen einzelne Berichte über systemische Überempfindlichkeit nach dem Einlegen von PerioChip vor. Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen wie etwa Zahnfleischschwellungen treten häufig auf.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es ist bekannt, dass sich Chlorhexidin mit anionischen Substanzen, die in einigen Zahnpasten enthalten sein können und mit Saccharose in der Nahrung nicht verträgt. Diese Wechselwirkungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit von PerioChip.
Während der klinischen Studien blieb die Behandlung mit PerioChip erfolgreich, obwohl sich die Patienten wie gewohnt die Zähne putzten und sich normal ernährten.
Es ist bekannt, dass Nystatin die Wirksamkeit von Chlorhexidin antagonisiert. Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die diesen wirksamen Bestandteil enthalten, sollte vermieden werden.
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft
In Reproduktions- und Fertilitätsstudien an Ratten mit Chlorhexidinbis(D-gluconat)dosen bis zu 100 mg/kg/Tag, zeigte sich keine Beeinträchtigung der Fertilität. Bei Dosen bis zu 300 mg/kg/Tag bzw. 40 mg/kg/Tag an Ratten und Kaninchen wurde keine Schädigung des Fötus beobachtet.
Da an schwangeren Frauen keine kontrollierten Studien durchgeführt wurden, sollte der erwartete Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen werden.
Stillzeit
Tierstudien an säugenden Ratten ergaben keinen Hinweis auf toxische Effekte bei Jungtieren, wenn Chlorhexidin dem Muttertier gegeben wurde. Die Chlorhexidindosis war mehr als 100mal größer als die bei einer Person, die mit 12 PerioChips behandelt wurde. Es ist nicht bekannt, ob Chlorhexidin in die Muttermilch ausgeschieden wird, deshalb ist bei der Anwendung des Arzneimittels bei stillenden Müttern Vorsicht geboten.
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei ungefähr einem Drittel der Patienten treten während der ersten Tage nach Einlegen des Chips Nebenwirkungen auf, die normalerweise vorübergehender Natur sind. Diese können auch auf das mechanische Einlegen des Chips in die Parodontaltasche oder auf die vorhergehende Zahnsteinentfernung zurückzuführen sein. Am häufigsten treten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Reaktionen an den Zähnen, am Zahnfleisch oder den Weichteilen im Mund) auf, die auch als Reaktionen am Verabreichungsort beschrieben werden können.
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben:
Sehr häufig: >1/10 Häufig: >1/100 bis <1/10
Gelegentlich: >1/1.000 bis <1/100 Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich:
Infektion der oberen Atemwege
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich:
Lymphadenopathie
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich
anaphylaktischem Schock (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich:
Schwindel, Neuralgie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig:
Zahnschmerzen
Häufg:
Zahnfleischschwellungen, -schmerzen, -blutungen Gelegentlich:
Zahnfleischhyperplasie, -schrumpfung, -juckreiz, Mundgeschwüre, Zahnempfindlichkeit
Erkrankungen der Haut
Nicht bekannt:
Allergische Reaktionen wie Dermatitis, Pruritus, Erythem, Ekzem, Hautausschlag, Urticaria, Hautreizungen und Blasenbildung
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich:
Unwohlsein, grippeähnliche Erkrankung, Pyrexie
Fachinformation
PerioChip'
2,5 mg Insert für Parodontaltaschen
Mikroorganismen |
MHK (ug/mL) |
Porphvromonas ainaivalis |
62 |
Prevotella intermedia |
62 |
Campvlobacter concisus |
31 |
Capnocvtophaaa ochracea |
250 |
Hemophilus aphrophilus |
8 |
Streptococcus mutans |
8 |
Actinobacillus actinomvcetemcomitans |
62 |
Bacteroides forsvthus |
125 |
Bacteroides melaninoaenious |
62 |
Eikenella corrodens |
62 |
Streptococcus intermedia |
125 |
Streptococcus sanauis |
125 |
Veilonella parvule |
62 |
Bacteroides fragilis |
250 |
Capnocytophaga sp. |
500 |
Die folgenden Nebenwirkungen stammen aus Berichten aus der Zeit nach der Zulassung von PerioChip:
systemische Überempfindlichkeit, anaphylaktoide Reaktionen, Weichteilnekrose, Zellgewebsentzündung und Abszess am Verabreichungsort, Geschmacksverlust und Zahnfleischverfärbung.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Stomatologika; Antiinfektiva und Antiseptika zur oralen Lokalbehandlung.
ATC-Code: A01AB03
Allgemeine Eigenschaften
Chlorhexidinbis(D-gluconat) ist eine antimikrobielle Substanz mit Wirkung gegen ein breites Spektrum grampositiver und gramnegativer Keime, Hefen, Pilze, fakultative Anaerobier und Aerobier.
Chlorhexidin ist eine überwiegend „membran-aktive" Substanz; es schädigt die äußere Membran der Bakterien.
In einer ex vivo Studie mit Plaque-Proben, die 25 Patienten mit parodontalen Beschwerden entnommen wurden, führte die Einwirkung von steigenden Chlorhexidinkonzentrationen von 125 pg/ml oder mehr zu einer 99%igen Eliminierung der subgingivalen Bakterien. Die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) von Chlorhexidin für verschiedene Mikroorganismen der Mundhöhle sind wie folgt tabellarisch aufgeführt:
Weitere Angaben
Klinische Prüfungen mit Chlorhexidinmundspülungen haben die mikrobiologische Wirksamkeit von
Chlorhexidin hinsichtlich der Reduzierung von
Bakterien, die zu einer Parodontopathie führen, mit einem minimalen Risiko einer Resistenzentwicklung, belegt. Diese Studien haben gezeigt, dass die Anwendung von Chlorhexidin über 6 Monate bis zu 2 Jahren nicht zu einem übermäßigen Wachstum der pathogenen Keime oder zu einem Wechsel der antimikrobiellen Empfindlichkeit der Mundflora geführt hat.
Eine Resistenz der Bakterien auf Chlorhexidin beruht normalerweise auf einer Veränderung der Bakterienzellmembran, die die Chlorhexidinaufnahme begrenzt, oder auf einer "low-level" Plasmid-verschlüsselten Resistenz. Da jedoch keiner dieser Mechanismen mit Bacteroides sp., den Hauptkeimen in Parodontaltaschen, in Verbindung gebracht wurde und die aus PerioChip freigesetzten Chlorhexidinkonzentrationen relativ hoch sind, besteht nach Anwendung von PerioChip keine Gefahr hinsichtlich einer Chlorhexidinresistenzentwicklung.
PerioChip
In einer 6-Monatsstudie mit PerioChip zeigten mikrobiologische Untersuchungen mittels DNA-Untersuchung von Bakterien der Parodontaltaschen eine deutliche Verminderung der Mikroorganismen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Um eine therapeutisch effektive Konzentration beizubehalten, wird aus PerioChip Chlorhexidin kontinuierlich über einen Zeitraum von 7 Tagen aus der GelatineMatrix des Inserts für Parodontaltaschen freigesetzt. Die Freisetzung erfolgt am raschesten in den ersten 24 Stunden nach der Einlage des Inserts für Parodontaltaschen mit einem Konzentrationsgipfel von ca. 2000 pg/ml nach 2 Stunden, gefolgt von einer langsamen Abnahme der Chlorhexidinkonzentration über einen Zeitraum von 7 Tagen. Während des Freisetzungszeitraumes wird eine mikrobiologisch wirksame Dosis von mindestens 125 pg/ml beibehalten.
Es gibt keinen Hinweis auf eine systemische Absorption nach einer PerioChip-Einlage. Zudem zeigten Studien, die an Tieren und Menschen mit hohen oralen Chlorhexidindosen durchgeführt wurden, niedrige systemische Absorption von Chlorhexidin.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
PerioChip wurde in vitro auf Zytotoxizität, auf Mutagenität mittels des Maus-Mikronucleus-Tests, auf orale mukosale Reizung mittels Hamsterbackentaschenmodell und auf subchronische orale Toxizität in einem 30 Tage Fütterungsversuch mit Ratten geprüft.
Zytotoxizität
In den Lungenzellen des chinesischen Hamsters (V79) zeigte PerioChip eine ausgeprägte in vitro Zytotoxizität. Die Zytotoxizität von PerioChip war erheblich geringer als die von Chlorhexidinbis(D-gluconat) allein und wurde durch die Zugabe eines aus der Rattenleber stammenden, metabolischen Aktivierungssystems reduziert. Die Zytotoxizität des wirksamen Bestandteils Chlor-hexidinbis(D-gluconat) wird also durch die Inkorporation in den PerioChip verringert.
Mutagenität
Die Möglichkeit einer chromosomalen oder anderen Schädigung durch PerioChip wurde in vivo mittels Bildung von Mikronuclei in unreifen Erythrozyten des Knochenmarks an Mäusen untersucht. Bei keiner Testdosis bis einschließlich 1240 mg/kg Chlorhexidinbis(D-gluconat) wurden bedeutende chromosomale oder andere Schädigungen mit PerioChip im Vergleich zur Placebo-Kontrollgruppe beobachtet.
Orale mukosale Reizungen
Mögliche Reizungen durch PerioChip wurden mittels chirurgischer Einlage in Hamsterbackentaschen über 7 oder 14 Tage geprüft. Mukosale Irritation wurde nach der Entfernung des PerioChips beobachtet. Im Vergleich mit Placebo-Inserts für Parodontaltaschen wird angenommen, dass die Irritation durch Chlorhexidin-bis(D-gluconat) verursacht wurde. Es gab wenige Fälle von signifikanten Unterschieden bei Erythemen und Ödemen. Die Wirkungen waren vorübergehend und die Tiere hatten sich 7 Tage nach der Entfernung des Inserts für Parodontaltaschen erholt, was den Schluss zulässt, dass die initial lokal beschränkten Effekte biologisch unbedeutend waren oder dass der Heilungsprozess schnell verläuft.
Orale Toxizität
Eine tägliche Verabreichung von bis zu 37,5 mg/kg PerioChip-Pulver mit Chlorhexidinbis(D-gluconat) über 30 Tage zeigte bei Ratten keine Nebenwirkungen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Hydrolysierte Gelatine (vernetzt mit Glutaraldehyd)
Glycerol
Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nystatin antagonisiert bekanntermaßen die Wirksamkeit von Chlorhexidin.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2,5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (Aluminium-/Tiefziehfolie). Originalpackungen mit 2, 10 oder 20 Inserts für Parodontaltaschen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Fachinformation
PerioChip'
2,5 mg Insert für Parodontaltaschen
| Dexcel® Pharma Limited
7 Sopwith Way Drayton Fields Daventry Northamptonshire NN118PB UK
8. ZULASSUNGSNUMMER
41474.00.00
9. DATUM DER ZULASSUNG
02.04.1998
Letzte Verlängerung der Zulassung
14.11.2006
10. STAND DER INFORMATION
10/2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig