Phosphalugel
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Phosphalugel
10,4 g/Beutel, Suspension zum Einnehmen
Zur Anwendung bei Jugendlichen und Erwachsenen
Aluminiumphosphat x H2O
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage
beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
• Wenn Sie sich nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Phosphalugel und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Phosphalugel beachten?
3. Wie ist Phosphalugel einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Phosphalugel aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Phosphalugel und wofür wird es angewendet?
Phosphalugel ist ein Mittel gegen Magenübersäuerung (sog. Antacidum).
Phosphalugel wird angewendet zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen, bei denen die Magensäure gebunden werden soll:
Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden.
Wenn Sie sich nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Phosphalugel beachten? Phosphalugel darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Aluminiumphosphat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- bei bestehender Verstopfung, von Kindern unter 12 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Phosphalugel einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Phosphalugel ist erforderlich,
- wenn Sie unter eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) leiden. In diesem Fall dürfen Sie Phosphalugel nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt regelmäßig Ihren Aluminiumserumspiegel kontrolliert.
Kinder
Phosphalugel darf nicht zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren angewendet werden, da in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Einnahme von Phosphalugel zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Einnahme von Phosphalugel mit bestimmten Antibiotika wie Tetrazyklinen und Chinolonderivaten wie Ciprofloxacin und Ofloxacin führt zur Verminderung der Antibiotikaaufnahme. Die Aufnahme von Arzneimitteln, die Eisen, Natriumfluorid, Chenodesoxycholsäure oder Ranitidin enthalten, kann ebenfalls herabgesetzt werden.
Grundsätzlich wird deshalb empfohlen, Phosphalugel und andere Arzneimittel nicht gleichzeitig, sondern im Abstand von 2 Stunden einzunehmen.
Einnahme von Phosphalugel zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Nehmen Sie Phosphalugel nicht gleichzeitig mit säurehaltigen Getränken (wie Obstsäften und Wein u. a.) ein, sondern halten Sie auch hier einen zweistündigen Zeitabstand ein, da sonst die unerwünschte Aufnahme von Aluminiumphosphat gesteigert werden kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte vor Einnahme von aluminiumhaltigen Antacida während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden.
Das Arzneimittel soll in der Schwangerschaft nur kurzfristig angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.
Stillzeit
Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden.
Phosphalugel enthält Sorbitol
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Ein Beutel enthält 3,14 g Sorbitol (eine Quelle für 0,74 g Fructose) entsprechend 0,26 Broteinheiten (BE).
Sorbitol kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Der Aluminiumserumspiegel sollte bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kontrolliert werden und 40 gg/l nicht überschreiten.
Hinweis für Diabetiker:
Phosphalugel ist diabetikergeeignet. 1 Beutel enthält 3,14 g des Zuckeraustauschstoffs Sorbitol, entsprechend 0,26 BE.
3. Wie ist Phosphalugel einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt, zwischen den Mahlzeiten und/oder bei auftretenden Beschwerden jeweils den Inhalt eines Beutels einnehmen. Es können über den Tag verteilt 3 - 4 Beutel (entsprechend 6,24 g - 8,32 g Aluminiumphosphat pro Tag) eingenommen werden.
Art der Anwendung
Den Inhalt eines Beutels am besten unverdünnt einnehmen.
Der Beutel soll vor Gebrauch kräftig durchgeknetet werden.
Nehmen Sie Phosphalugel nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln ein, sondern im Abstand von 2 Stunden. Trinken Sie zur Einnahme von Phosphalugel keine säurehaltigen Getränke wie Obstsäfte oder Wein.
Dauer der Anwendung
Die längerfristige, regelmäßige Einnahme von Phosphalugel über einige Wochen hinaus sollte nur nach Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Phosphalugel zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Phosphalugel eingenommen haben, als Sie sollten
Die Überdosierung von Phosphalugel führt dosisabhängig zu Verstopfung. In den Enddarm einzuführende Abführmittel oder ein Einlauf sind gegebenenfalls geeignete Maßnahmen. Bei hochdosierter Daueranwendung sowie bei gestörter Nierenfunktion kann es zu einer Einlagerung von Aluminium vor allem in Nerven- und Knochengewebe kommen. Dies kann sich durch Gedächtnisstörungen, Desorientiertheit, Bewegungsstörungen und psychische Störungen äußern.
Suchen Sie in einem solchen Fall unverzüglich Ihren Arzt auf.
Wenn Sie die Einnahme von Phosphalugel vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Fahren Sie mit der Einnahme wie von Ihrem Arzt verordnet oder in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.
Wenn Sie die Einnahme von Phosphalugel abbrechen
Eine Unterbrechung oder vorzeitige Beendigung der Behandlung ist in der Regel unbedenklich. Im Zweifelsfalle fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Applikationsort Sehr selten
- Brennen im Mund,
- allergische Reaktionen
Erkrankungen des Magen-Darm Traktes Häufig:
- Verstopfung (insbesondere bei höherer Dosierung)
Sehr selten:
- Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl
Erkrankungen des Nervensystems Sehr selten:
- Schwindel
Bei hoher Dosierung und Dauergebrauch kann es außerdem sehr selten zu Bewegungsstörungen (extrapyramidalen Nebenwirkungen) und Gedächtnisverlust kommen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Phosphalugel aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Beutel nach „Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Sie können Phosphalugel bei Raumtemperatur aufbewahren.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Phosphalugel enthält
Der Wirkstoff ist Aluminiumphosphat x H2O.
1 Beutel enthält 10,4 g Aluminiumphosphat x H2O (entspricht 2,08 g Aluminiumphosphat mit einer Neutralisationskapazität von 5,6 mEq/Beutel).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph.Eur.), Agar, Pektin, Calciumsulfat-Dihydrat, Kaliumsorbat (Ph.Eur.), Orangenaroma, künstlich, Gereinigtes Wasser.
Wie Phosphalugel aussieht und Inhalt der Packung
Cremiges, weißes Gel mit Orangengeschmack in Beuteln zu je 16 g Suspension zum Einnehmen.
Besonderer Hinweis:
Die Konsistenz und der Geschmack von Phosphalugel können Schwankungen unterliegen, die aber nicht die therapeutischen Eigenschaften des Präparats beeinträchtigen.
Phosphalugel ist in Packungen mit 20, 50 oder 100 Beuteln erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Astellas Pharma GmbH Postfach 50 01 66 80971 München Telefon: (0 89) 45 44-01 Telefax: (0 89) 45 44-13 29 Internet: www.astellas.com/de
Hersteller:
Pharmatis ZA Est N° 1
F-60190 Estrees St. Denis Frankreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2014.