Phyto-Strol
Phyto-Strol® magensaftresistente Tabletten
Zulassungsnummer: 6312521.00.00
Wortlaut der Fachinformation Seite 14 von 14
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Phyto-Strol®
magensaftresistente Tabletten
Wirkstoff: Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente Tablette enthält:
Wirkstoff:
4 mg Trockenextrakt aus Rhapontikrhabarberwurzel (16-26:1);
Auszugsmittel: wässrige Calciumoxid-Lösung (Calciumoxid : Gereinigtes Wasser im Verhältnis 1:38 (m/m)).
Sonstige Bestandteile: Enthält u.a. Lactose (Milchzucker) und Sucrose (Zucker).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Tabletten.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Phyto-Strol®wird angewendet
zur Besserung der durch die Wechseljahre
bedingten psychischen und neurovegetativen Beschwerden wie
Hitzewallungen/Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive
Verstimmungen und Ängstlichkeit.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
1-mal täglich 1 magensaftresistente Tablette Phyto-Strol®unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Trinkwasser) möglichst immer zur gleichen Tageszeit zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen.
Phyto-Strol®soll ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Monate eingenommen werden.
Falls die Einnahme einer magensaftresistenten Tablette von der Patientin vergessen wurde, und dies nicht mehr als 12 Stunden zurückliegt, ist die vergessene Einnahme nachzuholen, sobald sie von der Patientin bemerkt wird. Bemerkt die Patientin die vergessene Einnahme erst mehr als 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt, ist auf die nachträgliche Einnahme zu verzichten und die magensaftresistente Tablette zum nächsten üblichen Einnahmezeitpunkt einzunehmen.
Für Phyto-Strol®gibt es keine Indikation für die Anwendung bei Kindern.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
-
Schwangerschaft oder Stillzeit
-
Ungeklärte genitale Blutungen
-
Bestehen oder Verdacht auf einen estrogenabhängigen Tumor, da nicht bekannt ist, ob Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt das Wachstum eines estrogenabhängigen Tumors beeinflusst.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In der Gebrauchsinformation wird die Patientin auf Folgendes hingewiesen:
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Phyto-Strol®ist erforderlich bei Störungen bzw. Wiederauftreten der Regelblutung sowie bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die der Abklärung durch eine Ärztin/einen Arzt bedürfen. Bitte suchen Sie in diesen Fällen Ihre Ärztin/Ihren Arzt auf.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Phyto-Strol®nicht einnehmen.
Hinweis für Diabetikerinnen:
1 magensaftresistente Tablette enthält ca. 0,02 Broteinheiten (BE).
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der Einnahme von Phyto-Strol®wurden bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beobachtet.
Da bei gleichzeitiger Einnahme von Phyto-Strol®und Antazida der magensaftresistente Tablettenüberzug von Phyto-Strol®vorzeitig gelöst werden kann, sollte zwischen der Einnahme von Phyto-Strol®und dem Antazidum mindestens eine Stunde liegen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Phyto-Strol®ist in der Schwangerschaft nicht indiziert. Wenn es während der Behandlung mit Phyto-Strol®zur Schwangerschaft kommt, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Für Phyto-Strol®liegen keine Daten über exponierte Schwangere vor.
Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien mit ERr 731®in Bezug auf die Auswirkung auf Schwangerschaft, Geburt und postnatale Entwicklung vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Phyto-Strol®ist in der Stillzeit nicht indiziert.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Auswirkungen von Phyto-Strol®auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind nicht bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig |
≥ 1/10 |
Häufig |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
Selten |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
Sehr selten |
< 1/10.000 |
Nicht bekannt |
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (Hautrötung, Hautschwellung, Juckreiz) kommen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung: Bisher keine bekannt.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Nicht erforderlich.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel bei Wechseljahresbeschwerden.
ATC-Code: G02CP04.
Phyto-Strol®enthält den Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt ERr 731®. Die Hauptinhaltsstoffe von ERr 731®sind Rhaponticin und Desoxyrhaponticin. In-vitro-Untersuchungen mit einem Estrogenrezeptor--Reportergen-Assay in Hefezellen haben gezeigt, dass ERr 731®keine Aktivierung des Estrogenrezeptors- (ERa) stimuliert. Dies konnte in zwei verschiedenen ERa-exprimierenden humanen Endometriumkarzinomzelllinien (Ishikawa und HEC-1B-ERa) bestätigt werden.
Dagegen konnte eine selektive Aktivierung des
Estrogenrezeptors-b(ERb) in
ERb-exprimierenden HEC-1B-Zellen demonstriert werden.
Hinsichtlich der Hyperproliferation von verschiedenen Geweben wird
ERbals Gegenspieler zu ERa-vermittelten
Effekten angesehen und wirkt damit einer ERa-vermittelten
Hyperproliferation von Brust- und Endometriumzellen
entgegen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Nach oraler Einnahme wird ERr
731®im
Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Verteilung
Untersuchungen am Hund nach oraler Gabe von 100, 300 und 1000 mg/kg Körpergewicht (KG) ERr 731®haben gezeigt, dass die maximalen Plasmaspiegel von Rhaponticin und Desoxyrhaponticinnach2 bis 4 Stunden erreicht werden.
Metabolisierung
Bisher nicht bekannt.
Elimination
Bisher nicht bekannt.
Bioverfügbarkeit
Bisher nicht bekannt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Bei weiblichen Ratten konnten nach oraler Einnahme von 2000 mg ERr 731®/kg KG weder am gleichen Tag noch nach einer 2-wöchigen Beobachtungsphase letale Effekte beobachtet werden. Die mittlere letale Dosis von ERr 731®in weiblichen Ratten ist größer als 2000 mg/kg KG.
Subakute Toxizität
In Untersuchungen zur Toxizität in weiblichen und männlichen Ratten und Hunden konnten nach wiederholter oraler Gabe von 100, 300 und 1000 mg ERr 731®/kg KG/Tag über einen Zeitraum von 28 Tagen keine letalen oder makroskopisch nachweisbare Veränderungen (Körpergewicht, Nahrungsaufnahme) sowie keine Veränderungen der Blut- und Urinparameter beobachtet werden.
Elektrokardiographische Aufzeichnungen während der 1. Applikationswoche zeigten keine Hinweise auf Arrhythmien.
Sicherheitspharmakologie
Im HERG-1 Tail Current Test in HEK293-Zellen wurden keine Effekte auf den stabil transfizierten Kalium-Kanal beobachtet. Im modifizierten Irwin-Screen, in dem das allgemeine Verhalten von Ratten beobachtet wird, wurden nach der Gabe von ERr 731® keine auffälligen Verhaltensänderungen festgestellt.
Mutagenität
Ames Test
In 5 Stämmen von Salmonella typhimurium konnte keine erhöhte Mutationsrate (Basenpaaraustausche, Frame-shift-Mutationen) mit biologisch relevanten Konzentrationen von ERr 731®beobachtet werden.
Maus-Lymphomazell-Mutationsassay
Bis zur maximal einsetzbaren Konzentration von ERr 731®konnten in Mauslymphoma L5178Y-Zellen weder toxische Effekte noch Mutationen am Thymidinkinase-Locus nachgewiesen werden.
Micronucleus-Test in-vivo in Knochenmarkzellen der Maus
Nach oraler Einnahme von 500-2000 mg ERr 731®/kg Körpergewicht (KG) konnte in den Knochenmarkzellen der Maus keine erhöhte Bildung von Micronuclei detektiert werden.
Embryotoxizität und Teratogenität
Untersuchungen mit Ratten und Chinchilla-Kaninchen zeigten nach oraler Einnahme von ERr 731®keinen Einfluss auf die embryonale und fetale Entwicklung und keine Anzeichen für teratogene Veränderungen durch ERr 731®. Bei hohen, maternal-toxischen Dosen wurde im Kaninchen Embryotoxizität beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumcarbonat (E 170), Carnaubawachs, Cellacefat, Copovidon, Diethylphthalat, gebleichtes Wachs, Lactose-Monohydrat (Milchzucker), Macrogol 6000, Macrogol 35000, Magnesiumstearat [pflanzlich], Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1), Mikrokristalline Cellulose, Natriumdodecylsulfat, Povidon K 25, Povidon K 90, Sucrose (Zucker), Talkum, Titanoxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
36 Monate.
Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C aufbewahren!
Phyto-Strol®soll in der Originalpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Feuchtigkeit / Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Originalpackungen mit 60 (N2) und 100 (N3) magensaftresistenten Tabletten.
Unverkäufliches Muster mit 10 magensaftresistenten Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen
Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG
73033 Göppingen, Bahnhofstraße 33 - 35 + 40
73008 Göppingen, Postfach 869
Telefon: 0 71 61 / 676 – 0, Telefax: 0 71 61 / 676 – 298
E-Mail: info@mueller-goeppingen.de
Mitvertreiber
Dr. Loges + Co. GmbH
Schützenstraße 5
21423 Winsen
Telefon: 0 41 71 / 707 – 0, Telefax:
0 41 71 / 707 – 100
E-Mail: info@loges.de
8. Zulassungsnummer
6312521.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Verlängerung der Zulassung nach § 105 AMG: Dezember 2005
10. Stand der Information
Juli 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig.
Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG
Bahnhofstraße 33 - 35 + 40, 73033 Göppingen