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Pilomann 1%

Document: 11.05.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Gebrauchsinformation vorgesehenen Angaben




Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Pilomann®1 %


1 g Augentropfen enthält 10,00 mg Pilocarpinhydrochlorid.



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Pilomann® 1 % und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Pilomann® 1 % beachten?

Wie ist Pilomann® 1 % anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Pilomann® 1 % aufzubewahren?

6. Weitere Informationen



1. Was IST Pilomann®1 %und wofür WIRD ES angewendet?


Pilomann®1 % ist ein augeninnendrucksenkendes Mittel zur Behandlung des Grünen Stars (Glaukom).


Pilomann®1 % wird angewendet bei:

- chronischem Offenwinkelglaukom (chronisches Weitwinkelglaukom)

- chronischem Winkelblockglaukom (chronisches Engwinkelglaukom)

- akutem Glaukomanfall (plötzliche Augendrucksteigerung)

- Pupillenverengung nach medikamentöser Pupillenerweiterung bzw. nach
Operationen



2. Was müssen Sie vor der Anwendung VON Pilomann®1 %beachten?





Pilomann®1 % darf nicht angewendet werden bei:

- akuten Entzündungen der Regenbogenhaut (Iritis acuta) und anderen Erkrankungen, bei
denen die Pupille nicht verengt werden darf (z.B. bestimmten Formen der Linsentrübung),
sowie


- Überempfindlichkeit gegen Pilocarpin, dem Wirkstoff von Pilomann®1 % oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Pilomann®1 %.



Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Pilomann®1 % nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Pilocarpin kann auch bei Anwendung am Auge in den Blutkreislauf gelangen. Sie dürfen daher Pilomann®1 % erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden bei


- Herzmuskelschwäche,

- Bronchialasthma (auch bei Anwendung von Pilomann®am Auge können

Asthmaanfälle ausgelöst werden),

- Schilddrüsenüberfunktion,

- Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür,

- krankhaften Verengungen im Verdauungstrakt, z. B. Darmverschluss, sowie

- Blasenentleerungsstörungen durch Behinderung des Harnabflusses.


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Pilomann®1% ist erforderlich
Hinweis für Kontaktlinsenträger

Nehmen Sie Kontaktlinsen (harte und weiche) vor der Anwendung von Pilomann®1 % heraus, und setzen Sie diese erst 15 Minuten danach wieder ein.

Hinweis für die Behandlung eines Glaukomanfalls

Bei akutem Glaukomanfall muss aufgrund der häufigen Anwendung, vor allem wenn Tropfen in höherer Konzentration verwendet werden, die Möglichkeit eines Übergangs von Pilomann 1 % in den Blutkreislauf beachtet werden.


Bei Anwendung von Pilomann®1 % mit anderen Arzneimitteln:


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Bei Anwendung von Pilomann®1 % kann die Wirkung von z. B. bei Narkosen verwendeten bestimmten muskelerschlaffenden Arzneimitteln verlängert (depolarisierende Muskelrelaxanzien) oder vermindert (stabilisierende Muskelrelaxanzien) werden.

Die herzschlagverlangsamende Wirkung bestimmter herzwirksamer Arzneimittel (Glykoside) kann durch Pilomann®1 % verstärkt werden.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.



Schwangerschaft und Stillzeit


Pilomann®1 % darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es bei Anwendung von Pilomann ®1 % am Auge zu einem Übergang von Pilocarpin, dem Wirkstoff von Pilomann®1 %, in den Blutkreislauf kommen kann, und keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung in der Schwangerschaft vorliegen.


Es darf unter der Behandlung mit Pilomann®1 % nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob Pilocarpin in die Muttermilch übergeht.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel beeinträchtigt die Sehleistung und dadurch das Reaktionsvermögen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Diese Tatsache muss vor allem im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen berücksichtigt werden. Befragen Sie bitte hierzu Ihren Arzt.



3. Wie IST Pilomann®1 %ANZUWENDEN?



Wenden Sie Pilomann®1% immer genau nach der Anweisung des Arztes an.

Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Pilomann®1 % nicht anders verordnet hat.


Wie viel von Pilomann®1 % und wie oft sollten Sie Pilomann®1 % anwenden?

Wie und wann sollten Sie Pilomann®1 % anwenden?

Zur Anwendung am Auge. Bei chronischem Glaukom wird entsprechend dem Augeninnendruck 2- bis 4-mal täglich 1 Tropfen Pilomann®1 % in den Bindehautsack eingetropft.


Bei akutem Glaukomanfall werden die Tropfen vom Arzt bis zur ausreichenden Senkung des Augendrucks eingetropft.


Wie lange sollten Sie Pilomann®1 % anwenden?


Bei Behandlung eines anhaltend erhöhten Augendrucks wird die Dauer der Anwendung von Ihrem Arzt festgelegt. Sie ist bei guter Verträglichkeit von Pilomann®1 % nicht begrenzt.


Zur Behandlung eines plötzlichen Anstiegs des Augendrucks werden die Tropfen kurzfristig eingesetzt.


Wenn Sie eine größere Menge Pilomann®1 %angewendet haben als Sie sollten


Bei einer Vergiftung nach Verschlucken von Pilomann®können folgende Krankheitszeichen auftreten:

Pupillenverengung, verstärkter Tränen- und Speichelfluss, verstärktes Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, verstärkter Harndrang sowie Hautrötung und Kopfschmerz. Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag und bei sehr hohen Einnahmemengen verlangsamter Herzschlag sowie Atemnot, Muskelzittern und Krämpfe.


Sollte z. B. ein Kind den Inhalt einer Flasche Pilomann®1 % verschluckt haben, rufen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe.


Leichtere Überdosierungserscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Pilomann®1 % am Auge auftreten, vor allem bei Behandlung des akuten Glaukomanfalls (s. a. Nebenwirkungen).


Wenn Sie die Anwendung von Pilomann®1 % vergessen haben


Wenden Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Arzneimenge an, sondern führen Sie die Anwendung wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, bzw. von Ihrem Arzt verordnet, fort.


Wenn Sie die Anwendung von Pilomann®1 % abbrechen


Unterbrechen Sie die Behandlung mit Pilomann®1 % auch bei Nebenwirkungen möglichst nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. Bei Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Pilomann®1 % Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Nebenwirkungen am Auge:

Häufig: verminderte Sehschärfe bei Patienten mit Linsentrübung, gestörtes Sehen in der Nähe mit vorübergehender Kurzsichtigkeit sowie Pupillenverengung mit Störung des Sehens bei Dämmerung und Dunkelheit.

Gelegentlich: vermehrte Tränensekretion, leichte Reizung der Augenbindehaut sowie Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich.


Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.


Sehr selten: Zysten (Bläschen) am Pupillensaum, Verengung der Augenvorderkammer und dadurch eventuell Auslösung eines akuten Winkelblock-Glaukoms (plötzlich erhöhter Augeninnendruck), Gefahr einer Netzhautablösung bei entsprechend veranlagten Personen.


Konservierungsstoffe können zu Allergisierung und Geschmacksirritationen führen.


Nebenwirkungen durch den Übergang von Pilomann®1 % in den Blutkreislauf:

Sehr selten: Übelkeit, Erbrechen, starker Stuhl- und Harndrang, Bauchkrämpfe, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen (Atemstörungen), Störung der Herzfunktion, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche und Krämpfe.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Unterbrechen Sie die Behandlung möglichst nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da sonst unter anderem das Risiko eines akuten Glaukomanfalls besteht.


5. Wie IST Pilomann®1 %aufzubewahren?


Das Arzneimittel darf nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendet werden (siehe Faltschachtel und Etikett).

Die Augentropfen dürfen nach Anbruch nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.

Nicht über 25 °C lagern.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


6. WEITERE INFORMATIONEN


Was Pilomann®1 % enthält:


Der Wirkstoff ist: Pilocarpinhydrochlorid. 1 g Lösung enthält 10,00 mg Pilocarpinhydrochlorid.

Die sonstigen Bestandteile sind:Cetrimid; Natriumchlorid; Natriumedetat (Ph.Eur.); Natriumhydroxid-Lösung (4 %) (zur pH-Wert-Einstellung); Wasser für Injektionszwecke.


Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 10 ml Augentropfen je Flasche

Packung mit 3 x 10 ml Augentropfen je Flasche


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Dr. Gerhard Mann

Chem.-pharm. Fabrik GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin

Telefon: 030-33093-5053

Telefax: 030-33093-350

E-Mail: ophthalmika@bausch.com


alternativ:

Bausch & Lomb GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173

13581 Berlin

Telefon: 030-33093-5053

Telefax: 030-33093-350

E-Mail: ophthalmika@bausch.com


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im

Juli 2006.




Verschreibungspflichtig. Zul.-Nr. 6249656.02.00


Logo Dr. Mann/Bausch & Lomb

www.mannpharma.de



(EDV-Nr.)

(Druck-Nr.)




Tropfanleitung

Kopf nach hinten neigen. Mit dem Zeigefinger einer Hand das Unterlid des Auges nach unten ziehen. Mit der anderen Hand die Tropfflasche senkrecht über das Auge halten (ohne das Auge zu berühren) und einen Tropfen in den heruntergezogenen Bindehautsack eintropfen. Versuchen Sie das Auge offen zu halten und zu bewegen, damit sich die Flüssigkeit gut verteilt.



Patienteninformation


Liebe Patientin, lieber Patient!



Ihr Augenarzt hat bei Ihnen ein Glaukom (= Grüner Star) oder einen deutlich erhöhten Augeninnendruck (= Verdacht auf Grünen Star), eventuell mit einer bereits erfolgten Beeinträchtigung des Gesichtfelds, festgestellt.

Erhöhter Augeninnendruck oder Glaukom können das wichtigste Sinnesorgan des Menschen - das Auge - stark schädigen. Diese Erkrankung verläuft in den meisten Fällen schleichend, verursacht keine Schmerzen und wird von den Betroffenen erst bemerkt, wenn nicht wiederherstellbare Schäden entstanden sind.

Als eine der Hauptursachen der fortschreitenden Erblindung wird ein erhöhter Augeninnendruck angesehen. Dieser erhöhte Druck beeinträchtigt die Funktion des Sehnervs und zerstört ihn allmählich. Zu Beginn ist nur das äußere Gesichtsfeld betroffen, der Sehverlust schreitet zum Zentrum hin fort und kann schließlich zur völligen Erblindung führen.

Daher steht die Senkung des erhöhten Augeninnendrucks nach wie vor im Mittelpunkt einer Glaukom-Therapie.

Das Ihnen verordnete Medikament sorgt für ca. 8-12 Stunden dafür, dass der Augeninnendruck verringert wird. Von der Drucksenkung selbst werden Sie kaum etwas spüren. Für den Erfolg dieser Therapie ist es jedoch entscheidend, dass Sie die verschriebene Anwendungshäufigkeit möglichst exakt einhalten.

Darüber hinaus kann aber auch ein multifaktorieller Ansatz in der Therapie einen zusätzlichen Schutz des Auges bieten und den weiteren Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen. Dieser Ansatz berücksichtigt neben der Drucksenkung auch die Förderung der Durchblutung am Sehnerv, den Schutz der Nervenzellen sowie die Abwehr freier Radikale (oxidativer Stress). Dies kann zum einen durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, zum anderen durch die gezielte Einnahme von speziell auf das Glaukom abgestimmten Mikronährstoffen unterstützt werden.



Abb. Multifaktorieller Therapieansatz bei Glaukom



GlaukomEffiziente Drucksenkung durch die verschriebenen Medikamente.Bei Glaukompatienten ist die Durchblutung an der Netzhaut und am Sehnerv gestört. Die Nahrungsergänzung mit z.B. Heidelbeer- Anthocyanen kann sich durch deren vasoprotektive Eigenschaften positiv auf die Durchblutung auswirken.Freie Radikale und oxidative Prozesse begleiten die Entstehung eines Glaukoms (oxidativer Stress). Eine antioxidative Nahrungsergänzung mit z.B. Vitamin C und E trägtdazu bei, das Schutzsystem des Auges zu unterstützen. Der Schutz der Ganglienzellen durch Nahrungsergänzung mit alpha-Liponsäure und den Vitaminen B1 und B12 kann der Neurodegeneration entgegenwirken und somit zurStabilisierung des Gesichtsfeldes beitragen.




Bitte halten Sie sich an die Anweisungen Ihres Augenarztes und achten Sie auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine sorgfältig durchgeführte Therapie, denn das kann ein Fortschreiten der Erkrankung und damit eine Erblindung verhindern.


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